Fragenkatalog

      @dagoberto&Robby

      danke

      @Biender

      es bietet sich natürlich das FAQ-Forum an, daran werde ich mich auch nächste Woche machen, fange von hinten an
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Centurio

      Die Beschreibung und Details zum neuen Handelssystem findet ihr auf dieser Seite
      candletrading.de/centurio_performance.html

      Was hast du mit den neuen Signalen vor, wird es weiterhin kostenlos bleiben?

      Ich möchte auf jeden Fall der über lange Zeit aufgebauten und treuen Gemeinschaft erhalten bleiben. Exklusive Zusammenarbeiten mit Fonds, Vermögensberatern & Co in einem stillen Kämmerchen habe ich und werde ich weiterhin ablehnen. Darum wird es wieder auf jeden Fall ein neues, allen Interessenten zugängliches Musterdepot geben. Was sich danach ergibt, muss sich noch zeigen und hängt hauptsächlich von der Performance ab, einige Projekte schweben schon in der Luft.

      Wirst du die Regeln von Centurio wie beim Candlesticktrading offen legen?

      Centurio ist mehr mit Cerberus zu vergleichen als mit den Candlesticks. Und auch hier habe ich schon aus diversen Gründen im Dunklen lassen müssen, wie die Einstiege generiert werden. Denn das Candletrading war zu einem guten Teil vom diskretionären Einfluss des Traders abhängig, die Regeln alleine machten noch keine identischen Trades mehrerer User aus.
      Centurio ist aber zu 100% automatisch, darin stecken meine ganze bisherige Erfahrung und Herzensblut von mehr als 12 Monaten Arbeit. Eine Offenlegung der Regeln würde meine ganze Verhandlungsbasis mit den eventuellen zukünftigen Kooperationspartnern zertrümmern. Außerdem sind erfolgreiche automatische Systeme, deren Regeln jedem zugänglich gemacht wurden, meist nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwunden, da sich jede Seite des Tradinggeschäftes dann darauf einstellen könnte, und somit niemand mehr über einen Vorteil verfügt.
      Deshalb muss ich auch noch abwarten bzw. mit den möglichen Partnern abklären, ob wir überhaupt so weit gehen können und die Berechnung der Stopps jedem selbst ermöglichen können. Dafür sprechen würde mein Wunsch, möglichst viele Leser auf dem Weg der Entwicklung zum selbständigen Trader zu begleiten und unterstützen. Dagegen sprechen die oben genannten Gründe und dass ca. 80% der Trader ohnehin weiterhin auf meine Vorgaben angewiesen sein, da ihnen die Instrumente fehlen würden um diese Stopps selbst berechnen bzw. anwenden zu können.
      Auf jeden Fall werde ich aber mein Moneymanagement dokumentieren und offen legen. Denn dies ist sogar der wichtigste Punkt eines funktionierenden Systems, wie man ja leicht an den Graphiken erkennen kann. Und es ist mir sehr wichtig, diesem von vielen immer noch unterschätzten Punkt mehr Stellenwert zu verschaffen.

      Beschreib doch bitte mal die Funktionsweise, den Umgang mit Centurio

      Centurio funktioniert automatisch, aber nicht mechanisch. D.h. die Signale werden zwar (programmiert mit Trade Signal Enterprise) ohne Einflussnahme der Persönlichkeit des Traders generiert, aber nicht ohne meine Hilfe zum Broker geleitet und umgesetzt. Denn mein aktueller CFD-Broker deal4free.com bietet keine Schnittstelle an, die mit anderer Software kommunizieren kann. So überwache und führe ich die Trades schon noch manuell aus, was mir zumindest am Anfang sogar Recht ist. Denn das System muss sich in der Praxis ja erst bewähren, da habe ich gerne noch das Vorrecht, einen Trade wirklich umzusetzen oder nicht, falls mir etwas nicht geheuer sein sollte.
      Die Generierung neuer Signale beschränkt sich auf die jeweilige Handelszeit der Börse, im FDax etwa 09:00-20:00. Trailing- und Initial-Stopps werde ich aber weiterhin auch nachbörslich beobachten bzw. im Markt lassen, um das Risiko unangenehmer Überraschungen zu minimieren.
      Centurio erlaubt es mir glücklicherweise schon wie Cerberus, das nächste Signal schon einige Zeit vorher abschätzen zu können, bzw. kann man einige Minuten vorher den Trigger definitiv festlegen. Dies garantiert einen hohen Komfort, da die Leser nicht urplötzlich unerwartet die Kaufentscheidungen vor den Latz geknallt bekommen. Die Transparenz und Nachvollziehbarkeit würde darunter nämlich sehr leiden, dies lässt sich so jedoch vermeiden.

      Die Kurven sehen so unglaublich glatt aus. Hast du auch keine Optimierungsfehler gemacht?

      Durch die Trennung der Daten in In- und Out-of-Sample Perioden werden die üblichen Fehlerquellen des Curvefittings minimiert. Ich hätte sogar noch bessere Einstellungen auswählen können, manche Setups übertreffen die aktuelle Performance um glatt ein Drittel! Aber diese Ideen waren nicht so stabil wie die aktuelle, d.h. wenn ich einen Parameter verkürze oder verlängere, bricht der Ertrag nicht gleich spürbar ein. Und diese Stabilität ist mir neben der Flexibilität das wichtigste Anliegen.

      2004 war ja ein Jahr der Seitwärtskonsolidierung, wie wird Centurio in Trends arbeiten?

      Für das 60min-Trading waren auch im vergangenen Jahr genügend Trends vorhanden. Und diese wurden voll ausgeschöpft, egal ob abwärts oder aufwärts. Ebenso gibt es keine Verlustphasen in engen Box Ranges, wo bisher die Schwachstelle des Candletradings zu finden war. Bald werde ich aber ohnehin längere Historien zur Verfügung haben, dann kann ich auch den langfristigen Aufwärtstrend in 2003 betrachten. Aber wenn es schon im schwierigen Jahr 2004 so gut funktioniert hat, sehe ich keine großen Hürden mehr.

      Wie unterscheidet sich Centurio zu deinem bisherigen Trading der Trendfolge?

      Centurio ist kein typischer Trendfolger und auch kein Contrarian. Es scheint als hätte man sich die besten Eigenschaften heraus gepickt. Denn es werden sowohl häufig Hoch- und Tiefpunkte erwischt, als auch der Wiedereinstieg in Trends geschafft, aus denen man schon durch den Trailing Stopp ausgestoppt wurde. Eine Umstellung für all jene, die das lange Ausreizen von Trends gewohnt waren, wird es allerdings geben, denn: Der Verkauf im Gewinn erfolgt nun rascher als früher. Sobald eine Gegenbewegung einsetzt, bin ich draußen. Das hat zur Folge, dass man mehr Zeit an der Seitenlinie verbringt als beim managen von Trades. Sehe ich aber wiederum als Vorteil an, denn so kann ich mehr Zeit für die Diversifikation in anderen Underlyings aufbringen als bisher und den Kopf schnell wieder frei bekommen.

      Es können doch nicht 300 Trader das gleiche geniale System handeln, die würden dann nach ein paar Jahren ja Milliardäre sein! Wie soll das funktionieren, warum handelst du nicht nur für dich alleine?

      Eine sehr gute Frage, die immer schon konträr diskutiert wurde. Meine Ansicht ist die, dass bei identischen Signalen von diesen 300 wenn es hoch kommt gerade mal 10 das gleiche Ergebnis erzielen werden. Schon die letzten Jahre konnte ich diese Erfahrung mit meinen Signalen machen, und ich werde dieses Phänomen auch weiterhin erleben. Denn jeder Trader hat ein sehr ausgeprägtes Ego, welches ihn zwingt die Sachlage selbst zu interpretieren und in den Ablauf einzugreifen. Aber gut, nehmen wir mal an, diese Trader sind immer gleichzeitig auf der selben Seite der Marktrichtung und erzielen dauerhaft Gewinne. Diese können aber gar nicht dauerhaft mit der selben Tendenz anwachsen, weil sich die Stückzahlen je nach der Liquidität des Marktes früher oder später auf einem Niveau einpendeln müssen. Soviel zu den Argumenten, dass man nach ein paar Jahren mehr Geld haben müsste als die USA Auslandsschulden hat.....
      Ernster nehme ich schon die Gefahr die von den Gegenspielern droht. Nehmen wir an, alle diese 300 Trader verwenden den gleichen Broker. Ist dieser nicht perfekt im Absichern seiner Trades oder überkommt ihn die Gier nach größeren Profiten, wird er sich sehr schnell an den Spreads etc. zu schaffen machen. Nun wird es aber in der Praxis so sein, dass über verschiedene Broker und sogar mit verschiedenen Instrumenten gehandelt werden wird.
      Sollte ich im Laufe der Zeit jedoch tatsächlich eine erschwerte reibungslose Umsetzung der Signale für mich selbst feststellen können, und ein Brokerwechsel bzw. der Umstieg auf Futures keine dauerhafte Lösung sein (besonders in illiquiden Märkten), dann muss ich entweder die Veröffentlichung der Signale einstellen und wieder nur für mich alleine traden oder die Teilnehmerzahl begrenzen.

      Was mich zur Frage nach meinen Motiven bringt: anfangs genügte es mir, still in meinem Kämmerchen vor mich hin zu traden. Dies wurde mir aber sehr rasch zu langweilig, und es machte mir einen Heidenspaß, bei Wallstreet-Online die Trades öffentlich zur Schau zu stellen. Dies diente neben dem Spaß auch der Disziplinierung, dem Knüpfen von Kontakten und damit andere Berufsmöglichkeiten und dem eigenen Ego, ganz klar. Diese sich seit damals ergebene Betreuung und Unterstützung anderer Trader bereitet mir schon seit langem eigentlich mehr Vergnügen als mein eigenes Trading. Welches ich natürlich nicht zu kurz kommen lassen möchte. Aber ich versuche das zu kombinieren, und dank vieler erlangter Kontakte und Gesprächspartner ließe sich Candletrading auch jederzeit in eine professionellere Plattform als bisher verwandeln. Denn ich bin stelle mich gerne neuen Herausforderungen, und über mangelnde Optionen kann ich im Moment zum Glück kaum klagen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Exit-, Risk- und Moneymanagement

      Was ist der Unterscheid zwischen Risk/Money-Management?

      Die meisten Trader glauben (und behaupten es auch immer wieder), dass ein Stopp von 2% für sie ein gutes Moneymanagement ist. Das ist aber ein völliger Missbrauch den Begriffes.

      Money-Management:
      Das Money-Management hat die Hauptaufgabe der Profitmaximierung und ein Totalverlust des Gesamtkapitals auszuschließen.
      Der Sinn vom Money-Management ist vor dem Trade zu entscheiden wie viele Anteile des zur Verfügung stehenden Kapital in einen Trade einzusetzen sind. Also die POSITIONSGRÖSSE

      Risiko-Management:
      Der Sinn des Risiko-Management ist im allgemeinen die Begrenzung des Risiko durch verschiedene Stopbedingungen nach dem Trade. Es wird also nur der jeweilige MAXIMALE VERLUST festgelegt.

      Gibt es ein Buch zum Risiko-/ Moneymanagement welches du empfehlen würdest?

      Clever Traden mit System, von Van Tharp. Ein Muss für ernsthafte Systemtrader und auch alle anderen die nach mehr oder wenigen strikten Regeln handeln (möchten).

      Hier nun eine der Erkenntnisse, die ich aus diesem Buch gezogen habe:

      Volatilitätsabhängiger Stopp & Moneymanagement:

      Angenommen, ich besitze ein Depot mit 10.000€ (dürfte für einige hier ziemlich realistisch sein).
      Ich berechne mir nun über z.B. den SMA der letzten 10 Bars die aktulle ATR (Tagesschwankung vom High zum Low).
      Diese kann ich nun noch mit einer Toleranz versehen, z.B. 0,8.

      Nun bekomme ich ein Longsignal im Dax bei 4000. Die ATR liegt aktuell bei 48.
      Den Stopp muss ich nun 0,8*48 = 38,4 Punkte entfernt legen.

      Soweit zum Riskmanagement, nun zum MM:
      Hier wird es wieder sehr persönlich, je nach gewünschtem Risiko oder dem Bedürfnis nach Sicherheit muss man sich aussuchen, wie viel des Depots man pro Position bereit ist zu verlieren.

      Wer Drawdown scheut, wird wohl nicht mehr als 1% pro Position riskieren, das wären dann für unser Beispiel 100€
      d.h. bei einem Stopp von 38€ kann ich mir hier gerade 2 CFD´s leisten (bzw. 200 Zertis). Gebühren nicht berücksichtigt.
      Steigt das Depot nun innerhalb von, sagen wir mal 2 Monate, auf 15.000€, könnte ich mir beim selben Stopp schon fast 4 CFD´s leisten.

      Eine ganz einfache Anti-Martingale Strategie, im Gewinn werden die Positionen vergrößert, bei Verlust verringert.

      Nun zu den risikofreudigen Tradern.

      Aufgrund der Backtestingergebnisse kommt man zum Schluß, dass der optimale Gewinn bei einem Risiko von 5% erreicht wird. Hier muss aber wahrscheinlich auch schon ein Drawdown von 50% und mehr berücksichtigt und vor allem aktzeptiert werden.
      Ich lasse bei unserem Trade also einen Verlust von 500€ zu.
      500/38 = 13 CFD´s oder 1300 Zertifikate.

      Durch dieses einfache Beispiel steht man vor 3 Aufgaben:

      -Man sucht sich einen ATR-Stopp zu seinen Einstiegsregeln

      -man wählt jenen Teil des Depots aus, den man für eine Strategie verwenden möchte (z.B. 20% des Depots für Candle60, 15% für VW usw.)

      -dann hat man die schwierige Aufgabe, sich ein Risiko auszusuchen, welches man pro Position bereit ist zu verlieren

      Voraussetzungen für solche Erkenntnisse sind entweder historische Tradingergebnisse, oder neue Backtests.
      Anzumerken ist noch, dass der durchschnittliche Verlust weit unter dem gewählten Risiko liegt.
      Angenommen, ich wähle 2,5% des Depots als Risiko pro Position aus, dann ist das mein R
      Im Endeffekt wird der durchschnittliche Verlust aber bei 0,5-0,8R liegen. Dies aufgrund der Umstände, dass nicht jeder Minustrade Worst Case ausgestoppt wird. Meistens wird der Stopp nachgezogen, oder es folgt schon vor dem Stopp ein Gegensignal.

      Wer im Internet nachschlagen möchte, findet ebenfalls Dutzende Artikel, z.B money-management.martinsewell.com/ZaSt98.pdf oder im Know-How Bereich auf tradesignal.com

      Viel darüber diskutiert wurde auch hier in einem Thread:
      candletalk.de/thread.php?threadid=381&sid=

      Wie gehst Du mit Verlust-Trades oder gar einer (längeren) Verlustserie um?

      Ich sehe mir an was falsch gegangen ist, wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe und mich strikt ans Regelwerk gehalten habe, mache ich weiter wie bisher auch. Das gehört einfach zum Leben eines Traders, einer Vernichtung des Depots muss man ohnehin mit dem geeigneten Risk- und Moneymanagement entgegenwirken

      Candletrading ist mal mehr mal weniger erfolgreich: Candles, Oszis etc. haben unterschiedliche Erfolgswahrscheinlichkeiten, könntest du bei deinen Empfehlungen nicht ein sinnvolles Moneymanagement berücksichtigen?

      Ich persönlich nutze und teste schon seit langer Zeit ausgefeiltere Methoden als ständig gleiche Stückzahlen oder gleiche Hebel und dergleichen.
      Empfehlenswerter Thread dazu:
      candletalk.de/thread.php?threadid=381&sid=

      Da ich aber noch nicht 100%-ig zufrieden mit meiner aktuellen Methode bin, will ich dazu noch keine konkreten Empfehlungen aussprechen, da jeder einen anderen Weg wählt.
      Wenn das Musterdepot wieder läuft, wird auch sehr viel Wert auf das MM gelegt.

      Was ist ein sinnvolles MM in diesem Zusammenhang?

      DIE sinnvollste Methode gibt es nicht. Da wären FixedRisk, FixedVolatility, FixedUnits, FixedRatio.......ich bin da gerade mit Trade Signal Enterprise selber noch sehr am Experimentieren.
      Ich persönlich riskiere aktuell nie mehr als 3-5% des Depots, und passe damit die Stückzahl immer der Entfernung zum Stopp an, das nennt man dann Fixed Risk

      Mit welcher Depothöhe sollte man deiner Meinung nach am besten starten, Häufig liest man, das ein zu kleines Depot auf jeden Fall scheitert?

      Nun ja, das kommt darauf an was man bezweckt. Fängt man gerade erst an zu traden, wird man früher oder später auf die Schnauze fallen. Da ist es dann umso besser, je kleiner das Depot war.
      Zum anfangen mit CFDs ist alles ab 3000€ zu empfehlen, da man dort schon mit sehr kleinen Stückzahlen effektiv handeln kann. Bei Zertis braucht man mindestens 1000 Stück,um den Break Even auf einem erträglichen Niveau zu halten. Das setzt dann ein Depot um 10.000€ voraus, vorausgesetzt man möchte auch sinnvoll diversifizieren.
      Zum Futuretrading sollte man dann noch einmal bedeutend mehr auf der Kante haben

      Mich würde noch interessieren, nach welchen Parametern du am Anfang deiner Karriere Riskmanagement betrieben hast...die Frage zielt auf das geringe Kapital ab, um ein Riskmanagement zu fahren, so wie du es aktuell durchziehst mit 3-5% des Depotwertes Risiko pro Position.

      Also erstmal musst du unterscheiden zwischen Risikomanagement und Moneymanagement. Was du wahrscheinlich wissen möchtest ist das MM das ich damals verwendet habe, als ich mit weniger als 2000€ neu begonnen habe.
      Kurz und knapp: MM kann man mit wenig Kapital gar nicht sinnvoll betreiben, da hieß es Augen zu und durch, da braucht man auch das nötige Glück. Stopps, und hier wären wir wieder beim RM, waren aber immer schon dabei, ohne ist jeder zum Scheitern verurteilt.

      Mit 3000€ kann man unmöglich MM mit 3% risiko fahren, jedenfalls nicht mit Zertis. Mit CFDs dagegen ist dies auch schon bei kleinen Betrgen möglich, weil man nur sehr wenig Kapital für die Trades braucht, und nur den Spread zahlt. Damit ist 1 CFD auf den Dax, was 100 Zertis entsprechen würde, um gerade mal 40€ genau so effektiv handelbar wie 100 Stück. Bei den Zertis ist alles unter 1000 Stück schon sehr kostenintensiv, durch die Gebühren wird der Break Even gleich noch einmal um einige Punkte weiter weg angesiedelt.

      Erhöhst du deine Positionsgrössen wenn Sie mal nicht in den Gewinn laufen, oder vielleicht gerade wenn Sie in den Gewinn laufen?

      Erhöhen im Verlust, also Nachkaufen, ist ein absolutes Tabu für mich. Davon abgrenzen muss man einen bewusst gestaffelten Einstieg, aber das kommt auch nur äußerst selten vor. Erhöhen im Gewinn führe ich noch nicht durch, ich finde da lieber eine Tradinggelegenheit in einem anderen Underlying

      Ich glaube du unterscheidest bei verschiedenen Zeithorizonten nicht grundsätzlich die Positionsgrößen, oder? Jedenfalls im Sinne von RM/MM macht es nicht Sinn zB EOD Positionen mit kleineren Positionen als zB 60 min zu fahren,vom SL her gedacht

      Wenn man darauf achtet, dass das Risiko nicht größer als z.B. 3% ist, und der Stopp im EOD eben weit entfernt ist, ist damit auch die Stückzahl kleiner

      Wieviel Geld braucht man, um im Trading erfolgreich zu werden?

      Sowenig wie möglich. Bevor die Profis hier den Kopf schütteln, ich verstehe darunter folgendes:

      Man lernt NIEMALS durch Erfolg, sondern immer nur durch den Misserfolg, umso schlimmer, desto lehrreicher.
      D.h. bevor du nicht mindestens 1-2 mal dein Depot versenkt hast, wirst du nie auf die kleinen, so immens wichtigen Details auf dem Weg zur Spitze achten.

      Mit CFD´s ist es nun kein Problem mehr, mit wenig Kapital effizient zu traden.
      Also eröffnet man ein Konto mit der Mindesteinlage, versucht seine Erkenntnisse aus dem Papertrading umzusetzen, und versagt.
      Da ist die Einsicht natürlich nicht weit, dass man dazu möglichst wenig auf dem Konto haben sollte.
      Sind die, sagen wir mal, 2.500€ futsch, arbeitet man an seinen Fehlern, tradet wieder am Papier, und startet einen neuen Versuch mit der Mindesteinlage.

      Hast du sofort 20.000€ am Konto und hast noch keinen Tradingplan bzw. Erfahrung, wirst du die genau so versenken wie die 2.500.

      So würde ich es machen, wenn ich noch einmal von Vorne beginnen müsste. Bitte, bitte, nicht vergessen: Umso größer das Konto, desto herber der Verlust. Es gibt nur sehr wenige, die rechtzeitig Schluß machen. Der Großteil, besonders die Männer, versuchen dann erst richtig mit aller Gewalt Recht behalten zu wollen.

      Da sich mein Depot derzeit auf bescheidene 3700 EUR beläuft bin ich mir nicht ganz sicher, welches Money Management ich fahren soll. Kannst du mir einen Rat geben, wieviel ich pro Trade riskieren könnte/sollte?

      Mit Zertifikaten eine schwierige Sache, denn unter 1000 Stück steigt der Break Even in uninteressante Höhen (mit 500 Zertifikaten braucht man mindestens 6 Daxpunkte bis zur Gewinnzone). Bei CFD´s allerdings kannst du so flexibel und auch mit kleinsten Stückzahlen effizient handeln, dass 5% Risiko pro Trade kein Problem darstellen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Backtesting, Handelssysteme & Tradingideen

      Welche Kennzahlen sind für dich wichtig bei einem Backtesting, wie hoch soll die Trefferquote sein etc.

      Die Trefferquote ist absolut nebensächlich, hab auch schon tolle Ergebnisse mit nur 30% Gewinntrades. Ich persönlich achte sehr auf den Average Trade, das Sharpe-Ratio und den maximalen Drawdown. Dies alles wird abgewogen im Vergleich mit der besten Netto-Performance und dem Verhältnis der durchschnittlichen Gewinn- zu den Verlusttrades.

      Du kämpfst dich ja auch durch Tradesignal: Gibt es schon ein Handelssystem für Candletrading auf Equila, welches backgetestet werden könnte und dann gehandelt werden könnte??

      Wenn du ein System meinst welches die Candleformationen berücksichtigen kann: nein, gibt es frühestens ab Ende Oktober, da versucht sich Rene Rose noch mal daran. Die Indikatorenkombinationen sind aber kein Problem.

      Hast du eine Meinung zu diesem High / Low-Trading im Verhältnis zum Vortag, was auf Ariva kursiert: Einsteigen bei Überschreiten / Unterschreiten des Vortages High und Low?

      Klar hab ich ne Meinung: alles kann funktionieren, wenn Risk- und Moneymanagement passt. Ist ja so ähnlich wie das gute alte Turtle-System. Die Stopps müssen passen, der Ausstieg, und das Management der Positionsgrößen. Dann hat man mit keiner Methode ein Problem

      Was hälst du von Renko-Charts? Wie würdest du diese zur Signalgenerierung ranziehen?

      Hm, schwer zu sagen, da ich damit nicht so mächtig Erfahrung habe. Aber zur Trendbestätigung wären sie sicher nett einsetzbar

      Wie stehst du dem Heikin Ashi-Chart gegenüber..wäre er eine Alternative, um die Noise aus dem Markt zu filtern?

      Ich habe sie mir mal näher zu Gemüte geführt, kann aber noch nicht viel Hilfe darin erkennen. Die Trendbestätigungen der Candleformationen kommen oft eine Stunde später, angeblich sollen aber Indikatoren auf diesen Chart gelegt präziser sein. Was noch zu beweisen ist

      Da Seitwärtsbewegungen das größte Problem für Fehlsignale sind - hat sich schon jemand Gedanken gemacht oder Tests, wie sie vorher mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu identifizieren sind?

      Das ist die ewige Suche nach dem heiligen Gral, man kann das NIE rechzeitig mit einer hohen Treffsicherheit erkennen.
      Da ich nicht unnötig Ressourcen auf eben diese Erkennung verschwenden möchte, mache ich keinen Unterschied zwischen Signalen in Seitwärtsmärkten und solchen in Trendmärkten.
      Es gibt natürlich visuelle Erkennungshilfe wie seitwärtslaufende Bollinger Bänder etc... aber die erkennt man auch erst relativ spät und können jederzeit wieder verlassen werden.
      Dann achte ich auch noch auf Rechtecke etc, aber die brauchen eben auch schon ihren Vorlaub bis sie ausgebildet sind...
      In wirklich engen Ranges wartet man am besten den Bruch dieser ab, sind sie ohnehin volatil, lassen sich auch dabei mit den normalen Signalen Geld verdienen.

      Könnte man die trendlosen Phasen, die meistens Verlust verursachen, nicht irgendwie "filtern"? z.b. über die Vola oder den Adx? Mir ist klar dass ein weiterer Filter weniger Signale liefern würde, aber würde das so viel an der Performance ändern?

      Natürlich gibt es genügend Trendfilter zur Auswahl, die Folge davon wären aber:
      - verpassen vieler guter sekundärer Trends
      - Man sieht dem Ausbruch aus Seitwärtsphasen hinterher
      - glattere Equitykurve dafür aber Einbußen an Performance

      Ich teste immer noch viel in diese Richtung, aber der Durchbruch gelang noch nicht.

      Die Frage ist, wie man schneller erkennt, wann ein System funktioniert und in welchen Zeiträumen nicht, und wie man darauf reagiert. Man müsste dann Devisen, Rohstoffe und Indexe handeln und wechseln zu dem was läuft.

      Man wird nie rechtzeitig erkennen können, ob ein System plötzlich versagt oder nicht. Das wird erst dann offensichtlich, wenn der Drawdown nicht mehr haltbar wäre; also daran nicht zu sehr gedanklich aufhängen.

      Was du aber ganz richtig erkannt hast, ist die Notwendikeit der Diversifikation. Sei es nun zeitliche wie auch echte Div.

      Unter der zeitlichen verstehe ich das Trading eines einzelnen Underlyings in verschiedenen Zeitfenstern.
      Also EOD, 60min, 15min usw. In der Tat hätte auch beim Candletrading das Switchen auf den 30min oder 15min Zeitrahmen eine beachtliche Performance gezeigt. Die Frage ist, ob man mit Zertifikaten oder CFD´s überhaupt Lust auf Gewinne von 6-12 Punkten im Schnitt hat. Denn hiervon muss man dann noch Spread und Gebühren abziehen, also mindestens 4 Punkte.

      Natürlich würde jetzt das Argument gelten: Hauptsache Gewinne. Das ist schon richtig, aber wir sprechen jetzt von einer echt volaarmen Zeit im 60min-Chart. Das wird sich wieder ändern, und dann plagt man sich plötzlich mit 4 Punkte Gewinn ab, wo der 60min Chart wieder 60 Punkte Trends abwirft. Dann würde man wahrscheinlich auf den kürzeren Zeitrahmen wieder pfeifen. Aber da steckt man dann wieder mitten in dem Schlamassel, dass man erst erkennt, welcher Zeitrahmen nun besser performt, wenn es zu spät ist

      Die echte Diversifikation ist nun die wahre Lösung bzw. eine Kombination der beiden Vorgehensweisen.
      Z.B. habe ich aktuell 6 Positionen im Depot, davon betreffen nur 2 den Dax. Da tut es mir natürlich weh, dass der Dax gerade nicht gut läuft, aber ich eigentlich trotzdem Geld verdiene mit Signalen, die ich euch noch nicht zukommen lassen kann aus diversen Gründen (Zeitmangel, noch nicht ausgereiftes Positionsmanagement, Exitstrategien usw.)

      Gerade dieser Umstand sollte dann, und tut er auch bei einigen, dazu anregen, vermehrt Eigeninitiative zu zeigen. Das zeigt sich dann in erfreulichen Individualsystemen wie auch in performenden Einzelaktientrades hier im Forum

      Was ist ein Average trade?

      Average Trade = einfach das Gesamtergebnis durch die Anzahl der Trades dividiert. Ist eine einfach Kennzahl, die für mich wichtige Rückschlüsse zulässt.

      Das Hauptproblem ist ja, daß der überkaufte Zustand auch in einer Seitwärtsphase abgearbeitet werden kann und dann fährt man mit nichts gut, oder etwa nicht?

      Genau, ein Seitwärtsdriften ist genau so das Ende einer Aufwärtsphase, mündet nur leider nie in einem erfolgreichen Put bzw. sorgt generell für Fehlsignale. Also Konservative bei engen Ranges einen Ausbruch abwarten, die Zocker nützen jedes Signal

      Wieso geht man bei den Candlesticks nach standard-mässigen Zeitintervallen vor (5min, 60min)? Kommen nicht etwas unterschiedliche Signale/Formationen raus, wenn man z.b. 7:21min und 87min nimmt? Und was besitzt dann mehr Gültigkeit?
      Oder ist das rein technisch nicht so leicht möglich?


      Sehr wichtig ist hier, dass diese Formationen auch möglichst viele andere Trader sehen und auch danach handeln, das sogenannte Prinzip der selbsterfüllenden Prophezeiung.
      Wenn du eine 72min Charteinstellung verwendest, bist du wohl der ziemlich einzige im Markt, der z.B. den Morning Star sehen würde, im 60min Chart ist es vielleicht sogar eine Fortsetzungsformation nach unten und du würdest mit den Longs ziemlich alleine dastehen.

      Wie erkenne ich, welche Equity-Kurve risikoaverser ist, also mit weniger Drawdown behaftet?

      Das sieht man ganz einfach an der Glättung der Kurve. Wenn ich wählen kann zwischen einer Kurve, die einen irrsinnigen Zick-Zack-Kurs einschlägt, dafür 20% mehr Profit bringt, und einer die nur ein paar % Rückschläge beinhaltet, wähle ich letztere

      Wurde auch schon mal ein Chandelier-Stopp getestet?

      Wurde getestet und für nicht gut befunden. Wenn man das Hoch/Tief der z.B. letzten 5 Bars nimmt, ist das einfach zu unflexibel. Denn das Tief für den Stopp kann dann schon mal Meilen entfernt sein. Besser ist da schon meine bisherige Variante, vom Tief/Hoch der letzten FORMATION noch einmal 1-3 Punkte Toleranz drauf zu legen. Diese Extrempunkte können jetzt mal 10, aber auch nur 2 Bars entfernt sein.

      In welche Richtung gehen denn deine Experimente mit den Stopps?

      Nun, da wären Standardabweichung, Average True Range, PercentStop, Charttechnischer Stopp, ein Stopp in festen Werten, und eben der Chandelier als Auswahl für den Initial Stopp

      Und als Trailing Stopps?

      Da bieten sich Dutzende Möglichkeiten an, wie PTP, Gleitende Durchschnitte, ein prozentueller Wert, eine Variante in festen Punkten wie aktuell verwendet, wieder die ATR usw.....man findet praktisch täglich neue Ideen

      Ein TS ist doch von der Vola abhängig?

      Nicht zwangsläufig, nein. Der aktuelle TS im 60min Dax von 20 Punkten, der nach 30 Gewinn aktiviert wird, ist völlig starr und unflexibel. Und genau darum möchte ich mich nicht mehr darauf konzentrieren.
      Flexibel nach der Vola richten sich eben Standardabweichung, ATR, PTP usw....

      Wie findet/entwicklet man eigentlich neue Handelssysteme - ist das nur rumprobieren und experimentieren?

      Hm, das würde ich als 1. Phase bezeichnen. Da wird Brainstorming betrieben, man sieht sich nach gefälligen Indikatoren um, betreibt "Spionage" des Moneymanagements bei anderen etc.
      Und in der Phase 2 programmiert man dann erstmals. Diese ersten Ergebnisse werden erschreckend schlecht sein, und man entdeckt Denkfehler oder schlicht und einfach miese Setups.
      In der 3. Phase optimiert man und stimmt das Entrysetup mit den Exits und dem Moneymanagement ab.
      Nebenbei wird man in das Programm immer wieder neue Teile einbauen bzw. austauschen, das hört praktisch nie auf....

      Wie wärs mit Phase 4: Alles Unnötige rausschmeissen?

      Das macht man sich zu einfach. Wenn ich z.B. den CCI drin habe, und ich die Zonen auf +100 und -100 habe. Soll ich dann mit diesen Zoneneinstellungen nie herumprobieren nur um mir Arbeit zu ersparen? KISS (Keep it Simple Stupid) wird viel zu oft missbraucht, wer neuen Ideen gegenüber nicht aufgeschlossen ist und sein System über Jahre gleich hält, wird irgendwann einen schlimmen Rückfall erleiden. Damit meine ich nicht, dass man immer wieder neue Parameter HINZU nehmen soll, sondern bisher benutzte dagegen austauscht. Die Parameter sollten eng begrenzt werden, ich benutze z.B. maximal 3 Indikatoren gleichzeitig, besser sogar nur 2
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Contracts for Difference

      Was sind CFD`s

      das ist alles schon in diesem Thread beschrieben:
      candletalk.de/thread.php?threadid=127&sid=

      die wichtigsten Themen und Fragen werde ich aber auch aus diesen schon bestehenden Threads heraus holen und hier hervor haben.

      Über welchen Broker soll man handeln?

      auch hierfür existiert schon ein Thread:
      candletalk.de/thread.php?threadid=191&sid=

      Im 1. Posting sind einige bekannte Anbieter miteinander verglichen worden, Vollständigkeit und Aktualität kann ich leider nicht garantieren

      Für welchen hast du dich entschlossen?

      Ich bin bei deal4free gelandet, schaue mir aber auch immer wieder die Konkurrenz an.
      Ausführliche Diskussionen auch zu den technischen Funktionen und der Orderoberfläche hier:
      candletalk.de/thread.php?threadid=89&sid=

      Ich komme mit der englischen Anmeldung nicht zurecht, muss ich nun einen deutschen Anbieter nehmen?

      Mittlerweile gibts auch schon deutsche Anmeldeformulare und eine deutschsprechende Mitarbeiterin. Anmeldehilfe hier:
      candletalk.de/thread.php?threadid=446&sid=

      Erfahrungshalber wie lange hälst du max. deine CFD's?

      Bei EOD Signalen schon mal einen Monat und länger, bei 60min Trades maximal 5 Tage. Das kommt eben darauf an, wie lange das Signal läuft ohne dass der Trailing Stopp greift oder ein Gegensignal auftritt

      Im Forum war mal kurz die Rede von einem Hintman-Seminar: Wenn ja, wie wäre es mit dem Thema CFD-Praxis?

      Siehe den Themenbereich "Candletrading&Privates" in diesem Fragenkatalog

      Wie hoch ist das Risiko bei den CFD´s? Sind die wie Futures, wo man dann mehr als sein eingebrachtes Kapital verlieren kann?

      In der Tat ist man zum Nachschuss verpflichtet, wenn die Margin aufgebraucht ist. Unterlässt man dies, wird die Position automatisch vom Broker aufgelöst. Aber so weit sollte man es sowieso nie kommen lassen, denn das ist ja nur der Fall wenn man überhaupt kein Cash mehr am Konto hat. Bzw. wenn man seine Stopps nicht einhält

      Ist die Transparenz wirklich noch schlimmer als bei Zertifikaten?

      Falsch, die Transparenz ist herrlich, man hat schon in der Demo sämtliche Kurse und Charts realtime, natürlich die Futures, und die Ausführung ist JEDERZEIT möglich, keine Schweißausbrüche weil der Emittent wieder mal dicht gemacht hat und minutenlang keine Kurse stellt.

      Was sind denn nun auf den Punkt gebracht die Vor- und Nachteile gegenüber Zertis?

      Vorteile meines Brokers: (treffen zum Teil auch auf andere CFD-Broker zu, die haben aber meist noch Kommissonen dabei)

      Komfort und Verlässlichkeit
      Die mit Preisen ausgezeichnete Software hat mich schon in der Demo überzeugt, hochprofessionelle Oberfläche mit Realtimekursen und Charts aller handelbaren Underlyings, die sogar manchen kostenpflichtigen Anbieter in den Schatten stellen.
      Getaxt wird nach den Futures, damit fällt das Problem weg, dass der Dax schon um 17:30 dicht macht.
      Endlich keine Spielereien der Emis mehr, die oftmals ihre Server dicht machen, ständige Handelbarkeit sogar oftmals rund um die Uhr.

      Kosten und Kapitalaufwand
      Keine Gebühren, es ist nur der Spread fällig, dadurch ergibt sich gegenüber den Zertifikaten besonders für Klein- und Mittelanleger ein gewaltiger Vorteil.
      So kann man auch Währungen für nur 3 Pips Spread handeln, sogar viele reine Forexbroker verlangen mehr

      Ein Beispiel an der VW-Aktie:
      Ein Vergleich zwischen DB-Scheinen und CFD´s über deal4free.com

      Angenommen ich habe 1500€ die ich für Volkswagen ausgeben will.
      Die Aktie steht jetzt der Einfachheit halber auf 40 und passende Calls und Puts der DB kosten so 0,4€.
      Diese haben ein Bezugsverhältnis von 10, bewegt sich die Aktie von 40 auf 40,1 sind das 1 cent im Schein.
      Der Spread liegt hier bei 1 cent, Gebühren setze ich 20€ an

      d.h. ich kann mir für 1500€ 3750 Stück leisten.
      Das wären alleine im Jänner 2003 (ein Spitzenmonat) mit den Signalen 4900€ Gewinn gewesen, das entspricht auf die 1500€ gesehen 326%

      Nun die Konkurrenz:
      Für eine Margin von 1500€ (für Einzelaktien müssen 5% Margin hinterlegt werden, alles andere nur 1%), 0,03 Punkte Spread und 0 Gebühren kann man sich hier 750 CFD´s von VW leisten.

      Ergebnis im Jänner 03: 11930€ oder 795%........
      da war ich erst mal baff....

      Allerdings sind hier bei den CFD´s die absoluten Gewinne und damit auch Verluste um einiges größer, passe ich mich hier dem Risikoprofil der Zertifikatvariante an, sind das nur 400 Stück und 6360€ Gewinn.

      Damit sind die CFD´s immer noch besser bei nur der Hälfte an Kapitalbedarf, in diesem Fall 800€ (was dann immer noch einem Gewinn von 795% entsprechen würde....)

      Vielfalt
      Angefangen von allen wichtigen Indizes, bis über unzählige Währungspaare hin zu verdammt vielen Einzeltiteln ist alles handelbar.

      Handelsdauer
      Forex sogar 24h am Tag, US-Indizes von Sonntag bis Freitag rund um die Uhr.

      Nachteile:
      -kein Bundfuture, eher vernachlässigbar (wird in Kürze möglich sein!)
      -englischsprachiger Support (man kann auf Nachfrage schon eine deutsche Telefonistin bekommen!)
      -gegenüber den Futures immer noch teurer, aber mir geht es ja nur mal um einen Fortschritt den Zertifikaten gegenüber, die Futures wären dann der nächste Schritt

      Ist mein Konto abgesichert?

      Als Kunde der CMC Group plc, können Sie von dem Schutz profitieren, den Ihnen das „Financial Service Compensation Scheme“ (FSCS) für den Fall bietet, dass die CMC Group plc zahlungsunfähig wird und ihren Handel einstellen muss. Das FSCS (vergleichbar mit dem Deutschen Einlagensicherungsfond) wurde am 1. Dezember 2001 als „Sicherheitsnetz“ für Kunden von durch die FSA autorisierten Unternehmen (wie z. B. CMC Group plc), ins Leben gerufen. Das FSCS tritt in Kraft, falls ein autorisiertes Unternehmen nicht mehr in der Lage ist die finanziellen Ansprüche seiner Kunden entsprechend zu erfüllen.

      Das FSCS zahlt die ersten £30.000 eines gültigen Anspruches voll und die folgenden £20.000 zu 90% aus - für jeden Kunden bis zu einer Gesamtsumme von £48.000. Die Nutzung des FSCS ist kostenfrei, bedarf aber einer Qualifizierung gemäß der Richtlinien der FSCS. Im Allgemeinen sind Privatpersonen, sowie kleinere Unternehmen durch das FSCS abgedeckt.
      Konten ab einer Größe von 100.000 GBP werden auf Wunsch separiert und zu 100% garantiert bzw. versichert.

      Mit welcher Software wird gearbeitet?

      Die meisten Broker benutzen den Market Maker, grafisch verspielt und sehr ressourcenlastig. Aber durchaus ansprechend, neuerdings auch mit tollen Chartingmöglichkeiten.
      Einige wenige haben eigene Orderoberflächen entwickelt, bitte je nach Interesse mit Hilfe der Demo versuchen

      Hast du dir schon mal überlegt den Future zu handeln?

      Dazu meine Antwort aus dem Interview welches auf der Homepage hier zu lesen ist: candletrading.de/person.html

      Ich werde immer wieder gefragt, warum ich denn nicht mit Futures handle.
      Der Grund ist in drei Hindernissen zu finden: erstens hatte ich vor zwei Jahren noch nicht das Kapital dazu, und seit dem stecke ich ständig in der Entwicklung meiner Strategien.
      Zweites bin ich Swingtrader – welcher Futurehändler hält seine Dax-Kontrakte schon über zwei Wochen, wenn er dabei ständig zigtausende Euro als Overnightmargin hinterlegen muss, und dies dann auf drei bis zehn verschiedene Werte hochgerechnet? Und drittens ist bei Futures ständige Aufmerksamkeit oberstes Gebot. Da ich aber doch manchmal auf der Uni bin oder andere Dinge erledigen muss, ohne dass ich meine Positionen sofort auflösen oder mit einem zu engen Stopp versehen möchte, und Ablenkung eigentlich eines meiner Erfolgsgeheimnisse ist, war Futuretrading noch nicht optimal für mich.

      Dies alles hat mich bisher noch bei den Zertifikaten gehalten. Dafür bin ich nun bei den CFDs gelandet.
      Dieses Produkt wird, wenn es endlich auch in Deutschland in Schwung kommt, die Hebelzertifikate unter Druck setzen und die nächste Generation für Klein- und Mittelanleger einläuten, da bin ich mir sicher. Das größte Hindernis ist einfach noch das fehlende Marketing durch die Institutionellen, denn die verdienen mit den Zertifikaten einfach viel besser.

      Sollte ich jedoch endlich mal mein Portfolio beisammen haben, mit dem ich forthin ständig traden möchte, und ist die Zukunft klar auf Trading ausgerichtet ohne anderen Beschäftigungen nach zu gehen, werde ich an den Futures nicht mehr vorbei kommen.

      Neu kommt noch hinzu: mein Moneymanagement verlangt sehr flexible Stückzahlen, das ist im FDax aber nicht möglich, dort kannst du nur 25er Schritte handeln (1 Kontrakt, 2 Kontrakte....)

      Was ist der Unterschied zu Spreadbetting?

      Ein Artikel zum Schmökern:
      contracts-for-difference.com/cfds-vs-spread-betting.html

      Eine Diskussion dazu gabs auch im Thread +CFD-Broker-Vergleich+

      Wie machtst du das zwei Positionen im selben Instrument bei CFD's? Oder hast du fur die EOD trades ein anderes Instrument?

      Es gibt nur EINEN Dax beim CFD-Trading. Entsteht nun ein Shortsignal im EOD, so gehe ich z.B. mit 40 Stück short. Habe ich dann ein Longsignal im 60min, gehe ich mit 80 long. Im Endeffekt ist man dann mit 40 long positioniert. Das ist unkompliziert und billig, ist nur eine Frage der Umgewöhnung von den verschiedenen WKN der Zertifikate und Optionsscheine.

      Aber wenn du im EOD short bist, und im 60min long, bist du dann nicht flat?

      Nein, das liegt am Moneymanagement. Der EOD hat ja meist viel weiter entferntere Stopplevels. Dadurch verringert sich die Stückzahl, wenn man immer 3% des Depots riskiert. Im 60min ist der Stopp enger, damit ist hier die Stückzahl immer höher

      Sowie ich es verstanden habe, zahlt man bei D4F nur den Spread von 4 Punkten. Da allerdings beim Zertifikatenhandel die 4 Punkte bei 1000 Zertifikaten 40 EUR entsprechen, ist dies doch viel höher als die 20 EUR, die man für den normalen Zertifikate-Roundturn zahlen müsste?

      Deine Rechnung ist soweit korrekt, jedoch sind es jetzt sogar nur noch 3 Punkte Spread beim Dax. Was allerdings die meisten gerne übersehen, sind die zusätzlichen Aufwände beim Zertifikate Handel. Zu den 2 cent Spread kommen noch die Brokergebühren, und die Slippage durch Betrügereinen und "Serverausfälle" der Emittenten. Laut meiner Erfahrung kommt man im Schnitt mit 5-6 Punkten Kosten weg bei Zertifikaten.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Hast du Erfahrungen mit Knock-Outs auf US-Indizes?

      Ja, katastrophale. Schau dir doch mal den spread an, die waren zu meiner Zeit praktisch nicht handelbar. Mittlerweile hat sich das bei den Nasdaqscheinen ein wenig gebessert, aber immer noch kein Vergleich zu Futures oder CFD´s.

      In letzter Zeit fällt mir auf, dass aus mir unerfindlichen Gründen der Dax immer genau da dreht, wo die Zertis zu Staub zerfallen. Was denkst du darüber Michael? Nur subjektive Wahrnehmung?

      Darüber gab es immer heftige Diskussionen im WO-Board. Manche sind der Meinung, dass die Banken die Zertis ausknocken, andere sehen darin keinen Sinn, weil durch Neuauflage auch Kosten entstehen. Ich will ehrlich sein: ich weiß nicht was stimmt, also kümmere ich mich nicht darum. Ich trade einfach die Richtung die sich gerade so ergibt, und da ich nicht mehr mit Zertis trade, kümmere ich mich nicht mehr um die Details auf diesem Gebiet.

      Lohnt es sich mit Hebel-Zertifikaten in Trades mit 60min Dax einzustiegen oder muss man gleich mit CFDs anfangen?

      Beim Dax ist es noch halbwegs erträglich, solange man über 1000 Stück handelt ist es machbar. Aber ich kann nur immer wieder betonen: Zertis haben keine Vorteile gegenüber CFDs. Oder naja, wenigstens einen: sie sind über die Börse handelbar, aber das ist ja auch nur eine Eigenschaft und nicht zwangsläufig ein Vorteil. Will man aber auch Währungen und Ami-Indizes handeln, sind Zertis ein Graus

      Hast du bei der Auswahl der Zertis einen bestimmten Emi, oder bist du da eher flexibel?

      Ich trade schon lange keine Zertis mehr, nur noch CFD´s.
      Habe aber früher die Deutsche Bank bevorzugt, was sich bis heute natürlich schon wieder ändern hätte können.

      Wie weit sollte bei Einstieg mit Scheinen im Daily Dax der K.O. entfernt liegen ?

      Das hängt immer von der Entfernung des Stopps ab.
      Liegt er 100 Punkte weg, würde ich kein Zertifikat unter 2,5€ wählen. Sowieso habe ich grundsätzlich nie Hebelscheine unter 1,5€ gekauft, die Gefahr eines plötzlichen KO´s besonders Overnight ist einfach zu groß. Den Hebel habe ich mir ohnehin immer über die Stückzahlen gebastelt, nicht über das Delta der Zertifikate.

      Wie meinst du das, das Basteln des Hebels über die Stückzahlen?

      Ich habe anfangs immer die gleichen Stückzahlen gekauft, z.B. 2000 Dax-Zertifikate. Damit war 1 Daxpunkt immer = 20€. 1000 Stück sind dann eben nur 10€ effektiver Hebel, 5000 50€ usw.

      Dabei habe ich auch immer versucht, Scheine zu verwenden, wo der KO noch ca. 150 Punkte entfernt war mindestens, um über Nacht nicht unangenehm überrascht zu werden.
      Der Nachteil bei teureren Scheinen ist natürlich darin zu sehen, dass man dafür auch mehr Kapital braucht als wenn ich 500 Scheine zu 0,3€ kaufen würde. Aber da ist 1 Daxpunkt ja trotzdem nur 5€ Bewegung im Depot, das verwechseln viele immer. Die denken sich dann "ich brauch nur 30 Daxpunkte, um das Kapital zu verdoppeln!", das geht aber auch wesentlich risikoärmer. Was zählt sind ja nicht die 100% Gewinn, sondern der absolute Betrag.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Hard- & Software

      Welche Hardware verwendest du und wieviel Systeme lässt du laufen wegen Ausfallrisiko?

      Also ich habe einem normalen Tower, an dem bis zu 2 Monitore hängen. Und dann mein Notebook, welches mir als mobiler Arbeitsplatz, als Backup und fürs Optimieren durch die Nächte hindurch dient, da sehr leise. Ich finde die Brokeroberfläche an dem einen Schirm, und die Charts an den anderen ist Mindestvoraussetzung für ernsthaftes Daytrading. Wenn ich mich an die alten Zeiten zurück erinnere, wo ich an einem Schirm immer zwischen 10 Charts und dem Onlinebroker hin und her geswitcht bin um Kurse abzufragen....mich schauderts

      Mit welchen Systemen/Chartprogrammen handelt ihr eigentlich?

      Also ich benutze aktuell Teletrader Professional für den Realtimefeed, weil sehr gute Qualität.
      Und zum Programmieren von Systemen, Backtesting und Optimierung verwende ich Trade Signal Enterprise, für den Preis von 14,9€ ein unschlagbares Produkt. In beiden Produkten habe ich auch Einblick in die Entwicklung, und da wird wirklich nicht auf dem aufgebaut, was sie schon erreicht haben, sondern ständig weiterentwickelt. Wichtig ist mir auch, dass sie mit Feedback äußerst konstruktiv umgehen und der Support kompetent ist

      Hast du schon mal den Marketscanner von Tradesignal getestet?

      Ja, und der ist eine ausgezeichnete Unterstützung beim raschen Auffinden von Tradinggelegenheiten. Für mich aber nicht wirklich sinnvoll, da jedes Underlying andere Parametereinstellungen erfordert. Würde es eine Universaleinstellung geben, wäre man mit dem MarketScanner Kaiser

      Wie unterstützt dich der Marketscanner von Tradesignal beim Tradinggelegenheiten suchen?

      Noch überhaupt nicht. Da jedes Underlying andere optimale Parameter hat, bringt es nichts, mit den Candle60-Dax-Parametern nach anderen Signalen zu suchen

      Wird der automatische TS bei deinem CFD-Dealer angeboten?

      Nein, sich selbst nachziehende TS gibts nur bei Interactive Brokers, die aber keine CFDs anbieten. Und dann noch bei 2 oder 3 Forexbrokern

      Arbeitest du mit Kettenorders?

      Absolut nettes Feature, das ich auch gerne nutze.

      Was sind Kettenorders?

      "IF DONE"-orders. Da kann ich z.B. 2 Orders aufgeben und miteinander verknüpfen, die 2. wird aber nur ausgeführt, wenn die 1. schon gegriffen hat. Damit kann man zuerst einen Stopp für den Long ausführen lassen, und dann automatisch short gehen.

      Ich bin auf der Suche nach einer Software für die Entwicklung von Handelssytemen mit Realtimedatenversorgung.

      Also mit TaiPan ist TSE noch keine wirklich mächtige Waffe. Ich programmiere damit zwar bevorzugt, aber zum Realtimetraden gibt es immer wieder Anlass zur Kritik, wie unvollständige Kerzen, sehr lange Ladezeiten usw.

      Fürs Traden nutze ich Teletrader Professional, Klasse Datenfeed, aber leider noch keine Programmierung von Handelssystemen möglich.

      Bleiben noch einige andere Programme, wie Wealthlab:
      Kostet glaub ich 600$, danach fallen monatliche Kosten aber nur noch für den Datenfeed an.
      Und wenn du nur die Eurexkurse brauchst, sind das gerade mal 8€ im Monat. Die Anbindung zum Broker, in diesem Fall Interactive Brokers, ist auch möglich.

      Mit Tradestation hat man natürlich auch was in der Hand, den Datenfeed muss man sich hier ebenfalls besorgen, und Brokeranbindung ist auch schon bei einigen Brokern möglich, allerdings eher im amerikanischen Bereich.

      Ich lasse mich allerdings von der Entwicklung bei TI hoffentlich positiv überraschen, dann habe ich eine All-in-One Lösung für alles :)
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Alles zum Umgang mit den Signalen von Candletrading

      Du schreibst im Chat, dass du jetzt short auf DAX ist. Wieso erscheint es nicht im Candlewatcher?

      Das erwähne ich immer wieder in der Einführungsmail und im Forum: das schöne an den Signalen ist, dass ich sie meist schon VORHER bestimmen kann, ab welchem Kurs sie Gültigkeit erlangen. Dies dient einerseits nun dazu, euch vorzubereiten auf ein Signal, andererseits hilft es mir Zeit zu sparen, damit ich das Signal selber handeln kann.
      In der Mail von 16:55 stand nun zu lesen: short bei Close unter 4040. Das trat ja um 17:00 ein, also warum brauchen da viele immer noch eine Bestätigungsmail, die sagt: ja, wir sind nun wirklich short.
      Ein wenig Mitdenken mute ich schon jedem zu. Es ist niemandem geholfen, wenn plötzlich die doppelte Anzahl an Mails die Postfächer überflutet: um 16:55 der hinweis auf den Shortlevel, und um 17:00 die Bestätigung. Das wäre vielen nicht recht glaube ich.

      Basiert Dein Cerberus System auf Renko-Charts ?

      Es macht sich den Gedanken der Bricksize zugute, mehr aber auch nicht

      Wenn Candle60 flat sind, steigst Du immer nur zu vollen Stunden wieder ein? Oder wie handhabst Du das?

      Regulär zum Close, zeichnet sich aber schon einige Minuten vorher ab, dass ein Signal feststeht, versuche ich auch mal billiger rein zu kommen. Das geht dann aber auch manchmal in die Hose, wo dann ein Warten auf den Close billiger gewesen wäre.

      Um einigermassen erfolgreich die 60min zu traden, wie lange muss man nach deiner Erfahrung vor dem PC sitzen?

      Naja, wenn du im Schnitt 50% der Signale verpasst, solltest du auch nur 50% der Performance machen, so einfach ist das. Ich bin aber auch nicht ständig online, denn manchmal weiß man einfach, dass sich die nächste Stunde unmöglich ein Signal ergeben kann, dann mache ich auch was anderes. Den Markt wirklich kennen lernen wirst du nicht mit 3
      Stunden Onlinezeit

      Ist das gleichbedeutend mit daraus zwangsläufig entstehenden Verlusten, bei weniger als 3 Stunden Onlinezeit?

      Muss nicht sein, aber sinnvoll ist es nicht. Da kannst gleich nur EOD-trading machen

      Welche persönlichen Erfolgswahrscheinlichkeiten hast du bei den Candles für dich selber festgestellt?

      Je nach Börsenphase zwischen 40 und 70%.

      Gibt es eine Möglichkeit deine Infos auch auf das Handy zu erhalten?

      Beste Lösung: lass dir die Mails zu einem Provider schicken, der sie dir auf das Handy weiter leitet. Wurde auch hier diskutiert:
      candletalk.de/thread.php?threadid=120&sid=
      Ein eigener SMS-Server wäre ziemlich teuer und kommt für mich einfach noch nicht in Frage

      Wie bestimmst du deinen Ein- und Ausstieg zusätzlich, nur nach den Candles oder beachtest du auch Fibo-Retracements, Unterstützungen und Wiederstände ?

      Supports&Resists ja, Fibonacci, Pivot Points und Wellentheorie nein, um nur die bekanntesten zu nennen. Die Candles zusammen mit 1-3 guten Indikatoren sind schon äußerst aussagekräftig

      Wie berechnest du den Trailingstop?

      die technische Seite: dafür hatte ich mein Exceltool, das mir freundlicherweise Airmax programmier hat. Damit konnte man die besten TS raus finden. Wohlgemerkt ist sowas immer vergangenheitsbezogen, man weiß nie ob das auch in der Zukunft die besten TS sind. Aktuell bin ich mit Trade Signal Enterprise unterwegs, hier ist das testen verschiedenster Strategien komfortabel möglich.

      zur Funktionsweise der TS an sich: Wenn es nun heisst, dass im Candle60-Dax ein Trailing Stopp von 20 Punkten verwendet wird, der nach 30 Punkten Gewinn aktiviert wird, dann bedeutet dies folgendes; Sobald ab dem Zeitpunkt der Kauforder der Long ein Plus von 30 Punkten erreicht, wird der Stopp nun immer 20 Punkte unter das aktuellste Hoch seit Positionseröffnung nachgezogen. Bei einem Short natürlich umgekehrt, hier wird der TS 20 Punkte über das aktuellste Tief gelegt.

      Eine automatische Adjustierung des TS ist bei meinem Broker leider nicht möglich, soviel ich weiß bietet das kein CFD-Broker an. Damit muss man das händisch anpassen

      Backtestet du die ganzen Underlyings mit Candle60-Dax und passt die Parameter an oder werden da ganz andere Indikatoren / Systeme getestet?

      Die Indikatoren sind die selben, die Parameter werden dann optimiert

      Es hat sich ja gezeigt, dass Candle60 in Seitwärtsphasen nicht so gut performt, bestehen da Bestrebungen diese Phasen zu erkennen und dann anders zu handeln?

      Diese Bestrebungen gibt es seit Candletrading gelauncht wurde. Und immer wieder mit demselben Ergebnis: man kann Seitwärtsphasen zwar auslassen, ohne aber die Netto-Performance zu verbessern.
      Der Grund: die gewinnbringenden Ausbrüche kompensieren die Verluste in der vorhergegangenen Seitwärtsphase meist, und oft ist auch die Seitwärtsphase an sich volatil genug um Gewinne übrig zu lassen.
      Ich probiere aber immer wieder mal was Neues, eventuell gelingt mir da bald der Durchbruch

      Warum hast du nur für den Dax und VW Signale, handelst du nicht mehr?

      Oh doch, ich handle bis zu 10 verschiedene Werte in verschiedenen Zeitfenstern. Aber bis auf VW und den Dax habe ich noch keine immer gleichen Vorgehensweisen, beim Rest tüftle ich noch an Trailing Stopps, Parameteränderungen usw.
      Erst wenn ein Underlying zu 100% ausgereift ist, kann ich damit mit ruhigem Gewissen auch für euch Tradingempfehlungen aussprechen.

      Könnte man auch von anderen starken Titeln wie SAP od. US- titel Signale erhalten?

      Selbstverständlich, Signale kann man von JEDEM Underlying erhalten. Nur möchte ich dafür jedes Mal die Parameter anpassen, und nicht einfach von Candle60 übernehmen. Denn die sind eben nur für Candle60 optimiert

      Welche Werte hast du schon durchgetestet?

      Das geht in die Dutzenden, das Abschließen habe ich aber jetzt auf den Moment hinaus geschoben, bis ich mit dem MM und Exitmanagement zufrieden bin, dann gehe ich nochmal systematisch durch die interessantesten Werte und bastle mir daraus dann das endgültige Depot.
      Wie da wären Währungen, amerikanische Einzelwerte, Metalle, deutsche Einzelwerte, neue Indizes....usw

      Welche sind die aussagekräftigsten Indikatoren beim 60-min chart?

      Aussagekräftig sind all jene, mit denen du dich wohlfühlst. Das können Uraltindikatoren wie der SSTOCH sein, oder auch neue wie der DMI usw. man muss nur eine Vorgehensweise finden, mit der man sich wohl fühlt. Den heiligen Gral und DIE Kombination von Indikatoren gibt es nicht.

      Lässt du dich auch in Positionen einstoppen?

      Ja, wenn ich den Trigger kenne, und weg muss, lasse ich mich auch einstoppen. da besteht dann aber immer die Gefahr, dass der Close wieder über dem Trigger ist, also eigentlich kein Signal entstanden ist im Nachhinein

      Sind für dich von Belang bei der Auswahl der Underlyings die unterschiedlichen Handelszeiten zB bei US Indizes und europäischen Werten?

      In der Tat, ich möchte unbedingt viele Ami-Werte im zukünftigen ausgetesteten Depot haben, damit die lästige Zeit nach 20:00 wegfällt, in der man völlig von der Entwicklung in Übersee abhängig ist

      Wie wäre es wenn man die Candles(formationen) in sogenannte "Risikoklassen" steckt. Also Candle (formation) zu 50%, 70% 80% 100% erfüllt? Man könnte diese "Risikoklasse" dann handlen in Verbindung mit der Postionsgrösse (hohes Risiko 50% - halbe Pos.-grösse).

      Das funktioniert so nicht. Candles lassen sich nicht in Güteklassen einteilen, hab ich schon mal versucht.
      Und wenn man schon die Candles nicht zu 100% programmieren kann, wie willst du sie dann zu 50, 60 usw. programmieren?

      Man kann mit einem Entwicklerteam im Rücken sicher so einiges herausfinden, ich beschränke mich da aber auf meine bisherige Erfahrung und lasse diese Güteklassen durch die Indikatoren bestätigen. Auf die Positionsgrößen hat aber nur das Moneymanagement Einfluss.

      Gelten die Dax-Stopps auch nachbörslich, also nach 20:00 Uhr?

      Grundsätzlich werden die Stops auch nachbörslich beobachtet und dementsprechend gehandelt.

      Wie stehst du zu Gewinnzielen?

      Ich habe Profit Targets gründlich durchgetestet, und halte danach nicht so viel davon.
      Der Grund: Die Ertragskurve kann zwar geglättet werden, sprich weniger Abgaben vom Hoch usw, aber das ging mir zu sehr auf Kosten der Performance.
      Man sollte sich gute Trades nicht begrenzen durch bescheidene Profit Targets..
      Die Gewinnsicherung erledigt ohnehin der TS.
      Das Risiko besteht einzig und allein darin, eventuell statt 3% Gewinn mit 2,8% zu verkaufen. Die Chancen sind aber bedeutend größer, schon eine kleine weitere Upbewegung reicht aus, um den TS auf das ursprüngliche Target anzuheben.
      Und einige Big Points werden dann wirklich toll laufen, die hätte man mit dem Target niemals verwirklichen können.

      Gelten bei EOD Dax die gleichen Einstellungen wie bei Candle 60,und wie ist die Strategie beim Stop?

      Noch die gleichen Einstellungen, Stopp einfach ein paar Punkte über den Extrempunkten

      Funktioniert Candletrading von VW eigentlich auch auf Tagesbasis?

      Es funktioniert praktisch alles, nur muss man halt für jedes Underlying andere Exitstrategien testen, und auch die Parameter der Indikatoren lassen sich immer für jeden Wert speziell optimieren.

      Bezüglich der weiteren Underlyings... Heißt das, Du wählst stets zwischen unterschiedlichen Titeln, je nachdem wo gerade eine gute Trading-Chance ist also nicht 6 Fixe und die immer wieder?!

      Nun, im Prinzip hab ich eine Watchlist, und handle nur Werte auf dieser Liste. Aber mit den CFD´s wollte ich einfach die Tauglichkeit auch von US-Werten, Währungen, Metallen usw. ausprobieren.
      Die fixen Bestandteile des Depots versuche ich nun so gut es geht auszubalancieren.

      Funktioniert Candle60/daily auch auf den Dow Jones?

      Die Einstellungen funktionieren überall mehr oder weniger gut, aber halt nicht optimiert. Jeder Wert lässt sich noch individuell perfektionieren und anpassen. Wohlgemerkt sind hier stabile Parameter wichtig, Curve Fitting muss unbedingt vermieden werden.

      Kommt mit dem Candle 60 System auch ein Aufstocken eingegangener Positionen in Frage?

      Im Verlust wird niemals aufgestockt, ausser es ist ein gestaffelter Einstieg geplant, was aber nur äußerst selten der Fall ist. Erhöhung der Positionsgröße im Gewinn praktiziere ich auch noch nicht, ich suche dann lieber Tradinggelegenheiten in anderen Underlyings.

      Wie sieht der TS bei Dax-EOD aus? Gibt es überhaupt einen?

      Offiziell noch nicht, da die Historie einfach zu kurz zum Testen ist. In letzter Zeit hätte sich aber ein Start nach 170 Punkten mit dem Abstand von 100 Punkten bewährt

      Wie geschickt ist es jetzt noch EOD short gehen? Konnte gestern nicht mehr einsteigen!

      90% aller EOD-Signale wären noch mal im Laufe der nächsten Tage billiger zu haben gewesen, also mach dir keinen Stress.
      Wenn du dich aber trotzdem nicht wohlfühlst, geh mit der Hälfte der geplanten Stückzahl short und kaufe bei höherem Kurs dann die 2. Hälfte.
      Wohlgemerkt, das ist NICHT Nachkaufen, welches ich nicht gutheißen kann, sondern gestaffelter Einstieg.

      Der TS30 wurde doch schon vorbörslich ausgelöst...?

      Die Vorbörse habe ich noch nie in die Beobachtungen mit einbezogen.

      Wie bewertest Du eigentlich den CCI in den Extremzonen?

      Nun, ein Handel auch in den Extremzonen hat sich aus dem Backtesting heraus nicht empfohlen.
      Andere Zoneneinstellungen werden getestet

      Was hältst Du davon, wenn man in so einer Boxrange zusätzlich zum Candle60-Trading die Boxrange tradet?

      So ein Trading in Ranges ist ohne weiteres machbar.
      Probleme: ab wann lässt man eine Box gelten bzw. die Erkennung erfolgt meist spät, ist sie dann eindeutig definiert, lässt auch der Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten.

      Es gibt Dutzende solcher Strategien, aber das hat mit Candletrading nichts am Hut, und würde die Aufmerksamkeit und Ressourcen unnötig streuen.
      Deshalb bleibe ich bei der Einsicht, in Seitwärtsmärkten nur umständlich Geld verdienen zu können, und freue mich umso mehr auf die Trends

      An Weiterentwicklungen wird selbstverständlich trotzdem ständig gearbeitet

      Wie verhälst du dich vor wirklich marktbeeinflussenden Bekanntgaben?

      Nun, ich kann es nachvollziehen, wenn einige vor den FED-Entscheidungen ihre Positionen glatt stellen.
      Aber man sollte nicht vergessen, dass im Backtesting solche Events absolut nicht berücksichtigt werden, und solche Trades gehen zu 50% in die willkommene Richtung.
      Bevor man also das Nachsehen hat, empfehle ich Hedging.
      Wer nicht den Dax selber hedgen kann sollte, wenn wir z.B. aktuell short sind, kurz bevor oder nachdem die Entscheidung bekannt wurde im NDX beispielsweise long gehen. Somit steht man ziemlich neutral da.

      Du hast im aktuellen Update geschrieben, dass der Dax ein Ziel in 35 Punkten Abstand anlaufen wird. Der Stopp ist aber auch 30 Punkte entfernt, das is tja ein katastrophales Chance-Risiko-Verhältnis?

      Und genau deshalb bin ich ein Gegner von Kurszielen. Dann denkt man automatisch, die Chance beträgt nur 35 Punkte bei einem Risiko von 30. Dabei ist das Kursziel ja meistens nur eine Zwischenstation zum nächsten Level, dadurch relativiert sich das CRV praktisch ständig und ist somit unbrauchbar.

      Ich könnte natürlich gleich Kursziele annehmen, die ich ebenfalls im Bereich des Möglichen sehe, aber diese werden dann seltener erreicht werden, darum lieber in Zwischenstationen, die auch in der Tat Unterstützungen/Widerstände bilden. Aber im allgemeinen nenne ich ohnehin keine Ziele, man lässt den Trade eben so lange laufen wie es der Trend zulässt

      Wie beinflussen Wirtschaftsdaten,politische Ereignisse, die Ein- und Ausstiegsignale?

      Kurz und knapp: die Einstiege gar nicht, die Ausstiege zwangsläufig wenn es eben gegen einen läuft. Hab ich ein unangenehmes Gefühl, was äußerst selten der Fall ist weil ich meistens gar nicht weiß, dass irgendwas bekannt gegeben wird, dann hedge ich eben.

      Wie verhältst du dich,wenn von deinen zB 5 Werten, die du evtl aktiv tradest, alle zum Stundenclose ein Signal geben.(Das mag sich wie eine Scherzfrage anhören,aber ich meine die wirklich ernst.)

      Ich weiß was du meinst. Das hört sich nach Rush Hour an, im Prinzip läuft es aber nach Priorität und Klarheit des Signals ab. Manche stehen schon Minuten vor dem Close fest, andere werden dann eben erst 1 Minute später abgefertigt. Im Schnitt ist der Kurs ja nie wirklich schlechter. Manchmal läuft er in dieser Minute gegen einen, manchmal für....

      Was ist EOD?

      End of Day, also Tagessignale. Das Gegenteil sind Intradaysignale, wie 5min, 60min etc.
      Einen Überblick über die meistverwendeten Abkürzungen gibt es auch hier:
      candletalk.de/thread.php?threadid=276&sid=

      Was ziehst du vor: Candle Signale im 60min Chart oder Charttechnische Formationen (Doppelboden, SKS)?

      Natürlich ersteres, wie der Name der Homepage schon sagt :)
      Die Candleformationen gehen mit den üblichen charttechnischen Wendepunkten ohnehin oft Hand in Hand, wie da wären Tweezers Top, oder ein Evening Star an einer Nackenlinie usw

      Wie bist Du auf deine Indikatoren gekommen? Testest Du auch andere?

      Damals durch mühseliges händisches Durchprobieren, mittlerweile nur noch über einen Code. Und natürlich teste ich damit auch andere, gerade das verschlingt ja jeden Tag Stunden

      Für die schwierigeren volaärmeren Phasen insbesondere, denkst du da auch an andere, kürzere Zeithorizonte?

      Absolut, aber das wäre aktuell ein zu großes Chaos, ich konzentriere mich jetzt mal auf den 60min. Habe ich dafür ein vollautomatisches System gefunden, passe ich das dann auch für 15min Charts usw. an

      Wie stark vertrautst du deinem System, bzw den Candlesticks?

      Seltsame Frage, natürlich zu 100%. Sonst würde ich es nicht ständig handeln. Man muss sich an sein Regelwerk immer völlig diszipliniert halten, wenn ich mal auf die Fibonaccis achte oder einen anderen Indikator für ein paar Tage beachte, ist das ganze System obsolet.

      Treffen dich Drawdownphasen im Candle 60min Dax hart?

      Nein. Die Gründe sind vielfältig, zum einen ist das Einzelrisiko eines Trades nie größer als 2-3% des Gesamtdepots, zum anderen aktzeptiere ich solche Stagnationen als natürliches Element des stetigen Zyklus. Dazu kommt, dass ich nicht nur die öffentlich demonstrierten Signale trade, sondern noch andere verfolge. Somit hat man immer Gewinner im Depot, die die Verlierer abfedern und im Endeffekt auch übertreffen (da die durchschnittlichen Gewinne immer größer als die durchschn. Verluste sind)

      Warum veröffentlichst du nicht auch diese Signale?

      Weil ich hier zum Großteil noch sehr diskretionär vorgehen, z.B.
      keine fixen Trailing Stopp Regeln habe usw. Würde ich nun 5 solche Werte dazu aufnehmen, würde sich mein Aufwand verdreifachen, ohne dass jemand das genaue Regelwerk dazu kennt und somit auch in meiner Abwesenheit sinnvoll anwenden bzw.
      umsetzen könnte. Solange dieser Prozess der Abrundung jeder einzelnen Strategie nicht gefunden ist, sehe ich noch keinen großen Sinn in einer Veröffentlichung.

      Wie reagierst du auf die seit Monaten sinkende Vola im Dax, von früher 50 auf mittlerweile 16?

      Das ist in der Tat aktuell eine der elementarsten Fragen meiner Tagesbeschäftigung. Wie die meisten ja schon wissen, optimiere ich alle paar Monate die Parametereinstellungen für jedes Underlying neu. Beim Dax reicht das aber nicht mehr, da die geringe Vola einen neuen Ansatz erfordert. Deshalb teste ich gerade in die Richtung volaabhängiger Trailing Stopps, neuer Indikatoren usw. Dies ist ein irrsinnig aufwendiger Prozess, welcher aber schon Früchte trägt. Ich werde aber nicht Stückwerk präsentieren, sozusagen jede Woche einen neuen Parameter vorstellen, sondern bleibe bei meiner bisherigen Vorgehensweise, nur etwas zu veröffentlichen, wenn es vollständig und verlässlich ist.

      Wenn es nun kein Candle-Muster gibt, aber dennoch die Indikatoren gut aussehen, z.B. in einem sich langsam entwickelnden Aufwärtstrend: wird dann nach der "Candlestick plus CCI/SMA"-Methode nichts unternommen oder reichen dann positive Indikatorsignale?

      Ich betrachte die Indikatoren als Bestätigung der Candlesticks, nicht umgekehrt. Entwickeln sich nun tatsächlich z.B. Kaufsignale im CCI/SMA, ohne dass es eine bullische Formation gibt, wird Stunde für Stunde abgewartet bis tatsächlich der Ausbruch erfolgt

      Wartest du die volle Stunde bzw. Zeiteinheit grundsätzlich ab? Es könnte sich ja nach 50 min. ein eindeutiges Signal ausbilden mit Bestätigung der Indikatoren?

      Sollte es der Fall sein, dass ich befürchte dass der Kurs nun davon läuft und ein Einstieg unnötig verteuert wird, dann kaufe ich auch schon mal ein paar Minuten vor dem Close.
      Dies eröffnet die Chance, etwas günstiger in das Signal einzusteigen, gleichzeitig muss man aber auch 2 Gefahren beachten: es kann durch eine Wende das Signal sogar noch zunichte gemacht werden in den letzten paar Sekunden oder Minuten, sodass man in einer Position ist, die letztendlich nicht durch das System gerechtfertigt ist. Und zweitens kann der Kurs zum Close dann sogar billiger sein als ein paar Minuten vorher. Im Endeffekt steige ich eher selten voreilig ein.

      Wird die die halbe stundenkerze von 17 – 1730 als Stundenkerze behandelt oder nicht?

      Wer nur den Xetradax betrachtet, oder sich auf deutsche Einzeltitel bezieht, muss das sicherlich tun.
      Bei mir ist das z.B. bei VW der Fall. Im Dax wechsle ich dann auf den Future und betrachte die 18:00 Kerze

      Wie behandelst du Positionen übers Wochenende?

      Genau so wie ich sie über Nacht behandle, nämlich praktisch gar nicht. Selten kommt es jedoch vor, dass eine Position Freitag vor Börsenschluss beinahe schon ausgestoppt wird oder der TS nur knapp nicht greift. Dann sehe ich mir die Indizes in Übersee an, tendieren diese gegen meine aktuelle Daxposition, löse ich diese schon mal auf.

      Wenn man ein Signal gehandelt hat, der TS aktiviert ist,zwischenzeitlich sich kein Gegensignal gebildet hat, und nun erneut ein Signal kommt für eine Position in der Richtung, die man schon hält,handelt man dieses Signal erneut? Und wenn ja, wie bringt man den TS der ersten mit dem IS der zweiten zusammen, oder führt man sie als zwei getrennte Positionen?

      Komplizierte Frage, einfache Antwort: ich stocke nie auf, weshalb ich auch trotz erneuten Signales bei meiner einfachen Position bleibe. Sollte der Wunsch, in die übergeordnete Trendrichtung erneut zu investieren, aber Überhand nehmen, sollte man als Initial Stopp für die neue Position einfach den TS Level der ersten nehmen, und diesen auch immer für die ganze Posi verwenden. So behält man leichter die Übersicht, wenn man sich um mehr als 5 Werte intraday kümmern muss.

      Deine Signale werden ja hauptsächlich nach den Stundencandles generiert. Aber bewertest du bei deiner Analyse auch den DAX Tageschart um evtl. Trendlinien oder Widerstände bzw. Unterstützungen zu erkennen? Oder betrachtest du nur den DAX 60 Min?

      Ich betrachte alle Zeitebenen autonom, also nur für sich genommen. Denn Trendlinien im EOD-Chart sind ja ohnehin im 60min-Zeitfenster genau so zu sehen bzw. sogar noch ausgeprägter und schneller zu erkennen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Allgemeine Fragen bzw. alles was noch sortiert werden muss

      Handelst du tatsächlich 10 Werte, und schaffst du das händisch, oder hast du schon Automatisierungen?

      MAXIMAL zehn Werte, im Durchschnitt aber sind immer so fünf im Depot. Die Trades selber müssen noch händisch gemacht werden, das würde ich auch keiner Software anvertrauen wollen. Denn aktuell ist eben noch sehr viel diskretionär. Sollte das automatische System aber mal gefällig werden, habe ich auch kein Problem mit Orderrouting

      Hast du Kumpels die für dich die Stops realisieren?

      Die Stopps kann man ja eh einfach an das System weiter geben, da braucht niemand anwesend sein. Aber in der Tat hab ich jemanden, der mir Trailing Stopps nachzieht wenn es nötig ist

      Wieviele Trades machst du an einem normalen Handelstag? Ich meine nicht nur die Candlesignale, die du veröffentlichst?

      Also wenn ich durch Uni oder anderes abgelenkt bin: 0-5. an einem Fulltime-Tradingtag maximal 20. Aber das ist dann schon heftig, da kommen dann oft auch Spielereien im 5min hinzu, wenn mir langweilig ist

      Bezüglich der weiteren Underlyings... Heißt das, Du wählst stets zwischen unterschiedlichen Titeln, je nachdem wo gerade eine gute Trading-Chance ist also nicht 6 Fixe und die immer wieder?!

      Nun, im Prinzip hab ich eine Watchlist, und handle nur Werte auf dieser Liste. Aber mit den CFD´s wollte ich einfach die Tauglichkeit auch von US-Werten, Währungen, Metallen usw. ausprobieren.
      Die fixen Bestandteile des Depots versuche ich nun so gut es geht auszubalancieren.

      Besteht auch die Möglichkeit, Musterdepots im Forum zu integrieren, wie bei einem anderen Board?

      Das wird kaum möglich sein.
      Es gibt aber genug Ausweichmöglichkeiten, wie Depots im Aktienboard zu führen, an Börsenspielen teilzunehmen usw.
      Wenn es um Candletrading geht: ich arbeite sowieso darauf hin, so bald es geht ein neues Musterdepot starten zu können. Das mache ich aber erst, wenn meine neue Vorgehensweise fest steht, und darauf kann ich mich aktuell noch nicht festlegen.

      Wie wirst du denn die Termine am Monatsende bezüglich der FED anlegen? Würdest du empfehlen diese beiden Tage sich aus dem Trading herauszuhalten und erst wieder eingreifen wenn die Sache klar ist oder sich auf beiden Seiten positionieren und aus einem Schein sich rauswürfeln lassen und mit dem anderen die Gewinne einkassieren?

      Bis du es mir gesagt hast, wusste ich nicht einmal, dass diese Entscheidungen Ende Juni anstehen, so wenig interessieren mich Fundamentaldaten.
      Ich stellte noch NIE aufgrund solcher Termine meine Positionen glatt, empfehlen will ich euch aber das auch nicht unbedingt.
      Wer sich bei Veröffentlichungen unwohl fühlt, kann

      1. kurzfristig glatt stellen, und dann sehen wie es weiter läuft
      2. enge SL und SB Marken um den aktuellen Kurs stellen, um in die eingeschlagene Richtung eingestoppt zu werden (Gefahr der schlechten Ausführung

      Was würdest du einen Trader-Anfänger raten, wie sollte dieser vorgehen um nicht zu hohes Lehrgeld zu zahlen?

      Also ich bin in diesen Vorschlägen natürlich nicht objektiv, da ich mich nun einmal für die Technische Analyse, insbesondere den Candlesticks und Handelssysteme, entschieden habe.
      1: Lektüre von "Technische Analyse der Finanzmärkte" von Murphy, "Technische Analyse mit Candlesticks" von Nison und "Clever Traden mit System" von Tharp
      2: Charts bearbeiten, ausdrucken, Formationen suchen, Trends einzeichnen, Signale filtern....alles erstmal nur am Papier
      3: Ein erstes Regelwerk zurecht legen, mit Einstieg, Ausstieg und Riskmanagement
      4: Papiertrading, das halten viele aber meist nicht lange durch, weil es immer erfolgreich ist und die Gier durchbricht. Die meisten bescheissen sich aber selbst in dieser Phase, die Ernüchterung folgt meist auf den Fuß
      5: würde mit CFD-Trading beginnen, da man hier das Risiko immer auf 1 Stück begrenzen kann, ohne von Gebühren belastet zu sein die hohe Stückzahlen wie bei den Zertis nötig machen.
      6: möglichst kleines Depot und möglichst kleine Stückzahlen. Was im Großen funktioniert, klappt auch im Kleinen, und wenn es das nicht tut, ist wenigstens kein 20k Depot hinüber.
      7: seid nicht traurig wenn es nicht von Anfang an klappt, jeder wirklich gute Trader hat MINDESTENS einen Totalverlust hinter sich. Damit lernt man die Bedeutung von Riskmanagement

      Damit wäre mal das Wichtigstes zu den Anfängen des Tradings gesagt, danach kommt das Finden von Handelssystemen, Erarbeiten eines Moneymanagements (welches bei kleinen Depots schwierig bis unmöglich ist) usw....
      Das Um und Auf jeden Traders: AN DIE ERARBEITETEN REGELN DISZIPLINIERT HALTEN!

      Was meinst du, wieviel an techn. Analyse ist quantifizierte Psychologie bzw objektive Beschreibung des Marktes,wieiviel ist self-fullfilling bzw selbst-verstärkend?

      Nun, ich würde mal sagen, Methoden wie Chart Patterns oder Candlesticks setzen sehr viel auf den self-fulfilling Effekt. Denn wenn den Morning Star niemand außer du sieht, wird es auch nur schwerlich nach oben gehen. Der Trader selbst muss aber die psychologischen Effekte nie berücksichtigen, da diese ohnehin schon im Chart berücksichtigt sind

      Du hast geschrieben, dass wenn ein gut funktionierendes automatisches HS veröffentlicht wird, es nach einiger Zeit nicht mehr funktioniert und ich wollte wissen ob das bei Candle 60 nicht auch der Fall ist?

      So wie Candle60 jetzt gehandelt wird, ist vieles noch diskretionär und deshalb nicht kopierbar. Die Indikatoren sind kein Problem zu programmieren, mit Candleformationen und Intuition sieht die Sache schon ganz anders aus. Es gibt zwar bekannte Systeme wie das Turtle-Trading, aber das funktioniert auch nur in äußerst liquiden Märkten und bei extrem hohen Kapital, in diesem Falle 1 Mio $.
      In engen Märkten wie Einzelwerten würde ein veröffentlichter Code, der gute Ergebnisse bringt, schnell Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit den Markt einengen und aus dem Gleichgewicht bringen, bis die Methode nicht mehr funktioniert.

      Kann man irgendwo einstellen, dass Beiträge ganz normal dargestellt werden und nicht mit dem aktuellsten ganz oben? Also die klassische Variante, wo ich einfach von oben nach unten lesen kann?

      Eine demokratische Umfrage hat ergeben, dass diese Art der Darstellung von den meisten gewünscht wird. Auch ich hatte anfangs Schwierigkeiten mit der Umstellung, weiß es aber mittlerweile sehr zu schätzen, dass man sofort nach dem Klick auf den Thread die aktuellesten Nachrichten einsehen kann, und nicht dann noch in den Seiten vor scrollen muss.

      Wenn du Underlyings handelst außerhalb des Euro Bereichs (zB US Indizes), sicherst du das Währungsrisiko ab?

      Kurze Antwort: nein. Eine Währungsschwankung läuft mal für einen, mal dagegen. Wirklich große Ausschläge zu meinen Ungunsten musste ich noch nicht erleben, ich verschende keine Ressourcen um mich auch hier zu hedgen
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Candletrading & Privates

      Viele Fragen sind schon im Interview mit der Zeitschrift Traders´zur Sprache gekommen, nachzulesen hier
      candletrading.de/person.html

      Darin sind schon 38 häufige und interessante Fragen abgedeckt, die ich aber auch hier in den entsprechenden Themengebieten einarbeite und mit (Interview) kennzeichne. Die Kommentare darunter dienen der nachträglichen Ergänzung.

      Können Sie uns etwas über Ihren persönlichen Hintergrund erzählen? (Interview)

      Ich wurde am 1. April 1982 in Oberösterreich geboren, wo ich auch meine Kindheit verbrachte. Von prägenden Berufserlebnissen kann ich daher noch kaum sprechen. Aufgrund meiner Leidenschaft, alles zu lesen was mir in die Hände fällt, bekam ich mit 14 Jahren meine erste Ausgabe des Börsenkuriers zu fassen. Von da an war es um mich geschehen, eine Obsession welche meine folgenden Jahre ausfüllen sollte, nahm seinen festen Platz ein. Nach dem Abitur stand ich vor der Wahl, die Jobangebote der Industrie anzunehmen oder meinen, zugegeben damals idealisierten, Traumberuf als Fondmanager wahr zu machen.
      Meine Wahl fiel schnell auf ein Studium der Betriebswirtschaft, wirklich spezifische Lehrgänge, die sich auf Kapitalmärkte spezialisieren, sind in Österreich leider immer noch Mangelware, und die wenigen vorhandenen sind für Studenten ohne Berufserfahrung nicht zugänglich.
      Gemeinsam mit meiner Freundin verschlug es uns in die wunderschöne Stadt Wien, zum Glück bereuten wir diese Entscheidung noch keine einzige Minute lang, sowohl das Angebot an der Wirtschaftsuniversität Wien als auch das Leben selbst lassen hier nicht viele Wünsche offen. Seit vielen Monaten nun kümmere ich mich intensiv um die Betreuung meiner Homepage und die vielen Leser.
      Stillstand ist das Ende, deshalb füllen neben dem Trading Backtesting und die Umsetzung neuer Ideen einen Großteil meiner Zeit aus. Aber auf keinen Fall zu kurz kommen darf der Ausgleich, sprich eine angenehme Gestaltung der Freizeit. Ich kann die weit verbreitete Meinung über die Studienzeit nur bestätigen. Für mich ist sie die bisher schönste Phase meines Lebens. Es gibt aktuell nichts worüber ich mich beklagen könnte, wobei ich mir allerdings gerne einrede, die harten Jahre noch vor mir zu haben, um vor bösen Überraschungen möglichst gut gefeit zu sein.

      Wie kamen Sie zum Trading? Wann begannen Sie? (Interview)

      Anfangs ließ ich mich einfach von den Meinungen und Analysen diverser Magazine berieseln, darin wurde wieder und wieder meine 1. Aktie erwähnt, Topcall, in welche ich als blutiger Anfänger dann irgendwann all meine ersten, zum Glück noch geringen, Ersparnisse steckte.
      Die nächsten Wochen und Monate waren von einem beständigen Verfall dieser Aktie gekennzeichnet, von Stopps hatte ich zwar schon etwas gehört, aber das kam mir damals überhaupt nicht in den Sinn, da ich von den Fundamentaldaten, die wirklich gut klangen, überzeugt war.

      Doch kurz darauf, Mitte des Jahres 1999, bekam ich die Zeitschrift „Der Aktionär“ in die Hände, und von da an war es um mich geschehen.

      In jeder Ausgabe wurden Dutzende Titel beschrieben, denen alle mehrere 100% Gewinnsteigerung zugeschrieben wurden, wer konnte da als völlig blauäugiger Neuling schon widerstehen?
      Also verkaufte ich Topcall mit großem Verlust und investierte in Technologiewerte, ganz zur rechten Zeit wie es schien, denn die Blase war noch nicht geplatzt und die Gewinne waren im wahrsten Sinne des Wortes berauschend.

      Rückblickend kann ich sagen, dass es für einen Anfänger kein größeres Unglück gibt als von Beginn weg erfolgreich zu sein, ohne zu wissen was man eigentlich tut.
      Die Konsequenzen sind erhebliche Selbstüberschätzung und eine Euphorie, die jegliche Einwände und Warnhinweise hinweg fegt. Abgesehen von dem 1. Verlust mit Topcall, welcher mich überhaupt nicht erschüttern konnte, zeigte mir erst das Frühjahr 2000, wie wenig Ahnung ich wirklich hatte von der Welt der Kapitalmärkte. Das Depot schmolz unglaublich schnell dahin, trotzdem wurden die Titel gehalten, bis der Wert nur noch einen Bruchteil des Höchstkurses darstellte, welch typischer Anfängerfehler.
      Die Verkäufe fanden dann auch noch genau vor einer Erholung statt.
      Von da an war die fundamentale Herangehensweise und die Generierung von Informationen aus dritter Hand Geschichte.
      Das Fazit war praktisch eine Vernichtung des Depots, mit einem Rest von lediglich 1350€ saß ich vor dem Monitor und wollte immer noch keinen Schlussstrich ziehen. Meine Rettung war die Entdeckung der Charttechnik, nachdem ich mir das Basiswissen über Formationen, Trends usw. angeeignet hatte, stieß ich auch prompt auf die östlichste Charttechnik, die Candlesticks.
      Damit fühlte ich mich von Anfang an pudelwohl, die Erkenntnisse aus dieser Chartdarstellung helfen ungemein um die Meinung der Anleger einschätzen zu können, es ist unkompliziert und funktioniert ohne langwierige Berechnungen auf einen Blick.

      Kommentar: Das wichtigste Buch für Einsteiger in die Charttechnik ist sicherlich die "Technische Analyse der Finanzmärkte" von John Murphy. Für die Spezialisierung auf Candlesticks ist die "Techische Analyse mit Candlesticks" von Steve Nison das Novum. Für das Money- und Riskmanagement wiederum sollte man sich unbedingt "Clever Traden mit System" zu Gemüte führen. Alle anderen 10-15 Bücher hätte ich mir bisher ersparen können.
      Erhältlich sind diese und noch viele andere entweder bei Amazon oder zum selben Preis in meinemBuchshop


      Was war die bisher positivste Erfahrung, die Sie in Bezug auf die Börse gemacht haben? (Interview)

      Als die schönste Zeit meiner noch jungen Tradingkarriere würde ich den unglaublichen Lauf von diesen 1350€ auf ein Zigfaches davon nennen, es war einfach ein wunderbares Gefühl, für die harte Arbeit belohnt zu werden. Diesmal hatte ich aber aus den Fehlern gelernt und ließ mich nicht einfach auf der Welle des Erfolges treiben, fast täglich lernte ich Neues hinzu und ich beachtete erstmals wirkliches Risiko Management.

      Welches war die negativste Erfahrung? Was konnten Sie daraus lernen? (Interview)

      Ende 99 legte ich mir eine tüchtige Portion Aktien von Pacific Century Cyberworks zu und lief fast jede Schulpause zum PC um den Kurs zu verfolgen.
      Zwei Wochen nach dem Kauf war ich 300% im Gewinn, aber was hab ich daraus gemacht? Ich verkaufte lediglich mit einem Gewinn von 50%, dies ist mir mehr in Erinnerung geblieben als all die Verluste früher und später. Daraus lernte ich das Konzept des Trailing Stopps.

      Wie würden Sie Ihr Handelskonzept zusammenfassen? (Interview)

      Für viele wird es wie ein Widerspruch klingen, aber in der Tat trade ich nach zwei völlig verschiedenen Ansätzen. Das subjektive Traden nach Candlestickformationen versucht auf jede größere Bewegung aufzuspringen, wobei durch eine benötigte Bestätigung entweder durch weitere Formationen oder die begleitenden Indikatoren kleinste Gegenreaktionen ignoriert werden.

      Das hat den Vorteil, dass man nicht durch das Rauschen des Marktes aus eigentlich guten Trends geworfen wird und die Gewinne schön laufen lassen kann.
      Die Stopps lege ich nach charttechnischen Gesichtspunkten, je nachdem wo das Hoch bzw. Tief der Bewegung liegt.

      Mein 2. Ansatz ist ein Handelssystem namens Cerberus. Dies habe ich im Laufe des Jahres 2002 aus einer guten Idee heraus entwickelt, außerdem wollte ich endlich eine Strategie die Emotionen völlig außen vor lässt.
      Cerberus ist ein Trendfolgesystem mit den typischen Stärken und Schwächen, einem Versagen in unvolatilen Seitwärtsphasen stehen umso größere Gewinne in Trendzeiten gegenüber. Das wirklich praktische hierin ist, dass man die nächsten 2 Trigger schon im Voraus kennt, damit haben ich und meine Leser genügend Zeit, sich auf die Trades vorzubereiten. Beide Handelskonzepte haben den Vorteil sehr vielseitig zu sein, ich handle vom 5min Bereich bis zu End-of-Day-Signalen alles worin ich gerade eine gute Chance sehe.
      Diese Vielseitigkeit hat sich wahrscheinlich durch mein Studium ergeben, oft hatte ich nur 3 Stunden am Tag Zeit für das Trading. Dann habe ich eben im kurzfristigen Bereich nach Chancen gesucht, oder ich hatte nur abends Zeit, dann versuchte ich mein Glück mit Tagessignalen.
      Ich lasse mir nicht vom Markt aufdrücken wann ich handeln muss, diese Flexibilität ist sehr komfortabel und spart unheimlichen Stress, im 60-Minuten Trading z.B. weiß ich oft schon lange vorher, wann ein Signal auftritt und kann mir in Ruhe alles zurecht legen. Ich fülle die Ordermaske aus, mach mir noch eine kleine Mahlzeit, und wenn ich das Signal sehe drücke ich auf den Kaufbutton.
      Hierbei ist Ablenkung ein sehr wichtiger Faktor für mich. Wenn ich mich nicht entscheiden kann, ob ich das Signal nun werten soll oder nicht, mache ich mir einen Tee und betrachte die Sache ein paar Minuten später noch einmal.
      Nachkaufen kam für mich von Anfang an nie in Frage, wer nachkaufen muss, investiert noch mehr Geld in eine Position, die eine Fehlentscheidung war, um es drastisch auszudrücken. Das geht dann 9 Mal gut und beim 10. Trade zieht es einem die ganze Kohle wieder aus der Tasche.

      Kommentar: mittlerweile ist auch das Candlesticktrading kein vollständig diskretionäres mehr, sondern schon sehr durch bestimmte Parameter festgelegt.

      Sie sagten, gerade Ablenkung sei eines Ihrer Erfolgsgeheimnisse. Ist eine gewisse Distanz zu den Märkten wichtig? Weshalb? (Interview)

      Auf keinen Fall starre ich die ganze Zeit auf die Kurse meiner Positionen, ich mache nebenher viele Sachen gleichzeitig. Manche denken das ist eine Schwäche, aber genau diese Varianz des Tagesverlaufes hilft mir, mich zu entspannen und die Charts objektiv betrachten zu können. Zuviel Konzentration auf eine Angelegenheit und dadurch ein Starrblick weckt Unsicherheit, Gier und das Zockergemüt, zumindest war es bei mir so und ich kann es immer noch bei vielen Wegbegleitern beobachten.

      Mit welchen Techniken arbeiten Sie bevorzugt? Warum? (Interview)

      Zum Glück arbeitete ich nach den ersten Fehlschlägen von Anfang an in die optimale Richtung für mich, ich könnte mir Erfolg ohne die Candles kaum noch vorstellen.
      Wenn man dann noch mit passenden Indikatoren kombiniert, hat man eine sehr solide Technik, die zwar immer noch ausbaufähig ist, aber die einen ausgezeichneten Rückhalt gibt.
      Wissbegierde ist eine Voraussetzung um in der Entwicklung nicht stecken zu bleiben, ich informiere mich über so ziemlich alle Methoden die gängig oder auch unpopulär sind und lese in vielen Diskussionen mit. Ich bin überzeugt, dass es hunderte verschiedene erfolgreiche Ansätze gibt, man muss sich mit dem personalisierten Ansatz nur wohl fühlen.
      Wichtig ist zu wissen, dass es den einen heiligen Gral nicht gibt. Wäre ich nicht mit den Candles erfolgreich geblieben, hätte ich weiter gesucht und sicher ein neues brauchbares Instrument gefunden, es tummeln sich so viele erfolgreiche Trader auf der Welt, und keine Technik gleicht einer anderen.

      Welche Indikatoren bevorzugen Sie? Weshalb? (Interview)

      Meine Grundeinstellung beruht auf dem Commodity Channel Index mit einem einfachen gleitenden Durchschnitt. Diese Kreuzungen zeigen mir ziemlich zuverlässig die Richtung des Marktes an, und eine Überkreuzung ist mir als Bestätigung einer Candleformation sehr wertvoll geworden.
      In die Irre führende Fehlausbrüche kann man oft gut mittels des Momentums ausmachen. Geht hier die Richtung nicht mit dem vermeintlichen Signal mit, so ist Vorsicht geboten.
      Zur Bestimmung heißer Zonen und Boxranges eignen sich die Bollinger Bänder ganz gut. Kursziele, die sich hieraus ergeben, betrachte ich jedoch immer nur spielerisch als Anhalt. Bin ich etwa long und erreicht der Basiswert das obere Bollinger Band, steige ich nicht automatisch aus. Dies entscheiden nur die Candleformationen. Ein Gros der Arbeit die im Hintergrund abläuft, muss in die Optimierung dieser Parameter gesteckt werden. Denn jedes Underlying verlangt nach einer anderen Einstellung des CCI, Momentum, usw.
      Das Setup für Cerberus setzt sich wiederum aus ganz anderen Dingen zusammen, hierüber möchte ich jedoch nichts sagen.

      Kommentar: Aktuell teste ich auch Exponential Moving Averages im Chart, um kleine Formationen, die an diesem Widerstand abprallen, ignorieren zu können. Da oft danach gefragt wird, hier die Grundeinstellungen für den Dax 60min: CCI 11, darauf ein SMA 8. MOM 12, Bollinger Bänder 20, EMA 5 wird gerade getestet.

      Warum schätzen Sie die Candlesticks so sehr? Was sind die Vor- und Nachteile dieser Art der Chartdarstellung? (Interview)

      Die Candlesticks zeigen nicht nur die nackte Bewegung des Marktes an, sondern enthüllen auch die Kräfte die hinter dieser stehen.
      Sie geben häufig schon lange vor den westlichen Indikatoren in Balkendiagrammen oder P&F-Charts Umkehrsignale. Und vom Neueinsteiger der technischen Analyse bis hin zum professionellen Trader sind sie jedem nützlich. Sie sind leicht verständlich und einfach umzusetzen.

      Keine Chartart bietet auf einen Blick mehr visuelle Informationen und sie können mit allen westlichen Methoden der Chartanalyse kombiniert werden. Durch die daraus entstehenden Synergien verschafft man sich gegenüber den Tradern, die sich nur auf die herkömmliche, westliche Analyse verlassen, einen erheblichen Vorsprung.

      Der einzige Nachteil betrifft die Entfernung des Wertes von seinem Hoch bzw. Tief bis ein aussagekräftiges Signal entstanden ist. Da ich aber sowieso nie ein Scalper war und niemals werde, sehe ich auch diese Schwäche eigentlich als Stärke, da durch den eingeleiteten Move die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass es auch weiterhin in diese Richtung geht.

      Kommentar: Hier sollte nicht der Eindruck entstehen, dass man erst weit entfernt von den Spitzen der Kursbewegungen zum Einstieg kommt. Im 60-Minuten Dax beträgt die durchschnittliche Bewegung vom Extremum bis zum Signal gerade mal 15-30 Punkte, also durchaus für kurzfristige Swingtrades gedacht.

      Spielt das Volumen eine Rolle in Ihrem Ansatz? (Interview)

      Hier widerspreche ich vielen anderen versierten Tradern. Da ich für mich die Erfahrung gemacht habe, dass das Volumen oft in die Irre führt, ignoriere ich es.
      Erst von ein paar Wochen habe ich noch einmal getestet, ob das Volumen nun doch hilfreich ist oder hinderlich, und das Ergebnis sprach gegen das Volumen. Zu viele Bewegungen in den letzten Jahren waren Fakemoves, zu wenige waren klar durch die Menge der Kontrakte bestätigt.

      Kommentar: Dies bezieht sich auf das Intradaytrading, wo z.b. um die Mittagszeit traditionell das Volumen unter dem Durchschnitt liegt. Treten aber Extremsituationen ein, wie an einem Verfallstag, aber besonders im Trading von Tagessignalen, findet in unklaren Situationen auch das Handelsvolumen eine wenn auch geringe Beachtung.

      Vermischen Sie die Zeithorizonte? (Interview)

      Ich bin ein absoluter Fan gemischter Zeithorizonte, das ist meine Art der Diversifikation und der Risikoabsicherung. Läuft der Tagestrend gegen mich, gewinne ich mit der 60-Minuten Position und umgekehrt, somit vermeide ich größere Drawdowns.

      Welche Software benutzen Sie? (Interview)

      Ich bin schon lange mit dem Charttool TradeSignal Express bzw. Enterprise zufrieden. Da ich nicht hektisch daytrade, verzichtete ich auf ausgeklügelte Software und teure Abonnements. Lange Zeit war ich alleine mit einem Daxchart zufrieden zu stellen.
      Mittlerweile benutze ich die Tradestation um Backtestings durch zu führen. Realtimekurse der Eurex beziehe ich von InteractiveBrokers und gehandelt wird über die Plattform GTS von Fimatex. In Kürze werde ich wohl auf einen CFD-Broker umsteigen, sämtliche Realtimecharts sind dann inklusive.
      Für das Austesten von Risikomanagementstrategien benutze ich Exceltools, darin spiele ich historische Daten ein und kann dann mit den Signalen verschiedene Szenarien für Kursziele, Stopps und Positionsgrößen durchspielen.

      Kommentar: Für das Trading ist für mich mittlerweile die Software Teletrader Professional unverzichtbar geworden. Trade Signal Enterprise dient jetzt dem Backtesting und Programmieren der Handelssysteme. Auch der Umstieg auf die CFD´s ist vollzogen, mittlerweile habe ich ein Konto beim CFD-Broker deal4free.com eröffnet. Eine Beschreibung der CFD´s und Details zum Broker werden auch im Forum diskutiert.

      Sind Sie ein systematischer Händler? (Interview)

      Absolut. Schon ein paar Monate, nachdem ich dank der Candles das Depot aus dem Sumpf ziehen konnte, ging ich an die Entwicklung eines automatischen Handelssystems, mit dem Emotionen vollkommen außen vor gelassen werden können.

      Das Ziel war ein Trendfolgesystem zu entwickeln, welches mir die Trigger, also die Ein- und Ausstiegssignale, schon im Voraus bekannt gibt.
      Schon nach kurzer Zeit hatte ich das Glück, ein sehr angenehmes und komfortables Setup dafür zu finden.
      Die Performance ist überraschend gut und die Bequemlichkeit, sich auf alle Situationen schon Stunden vorher einstellen zu können, möchte ich auch nicht mehr missen.

      Man sollte immer mit der Devise „keep it simple“ an solche Entwicklungen heran gehen. Meine Parameter überschreiten auch bei Versuchen neuer Zusammenstellungen nie die Anzahl von fünf. Cerberus funktioniert mit sämtlichen Underlyings und Zeitebenen. Aktuell habe ich mich aber auf den Dax konzentriert, da ich für die Uni eine Menge erledigen musste. Ich möchte aber von nun an jedes Monat einen neuen Wert vollkommen backtesten und die Parameter spezifisch anpassen.
      Am Ende der aktuellen, hektischen Programmier- und Testphase hoffe ich ständig zehn Positionen zu verfolgen, gemischt nach Cerberus und Candlesticks gewichtet, je nachdem welche Basiswerte die beste Performance brachten.

      Den Versuch, auch mein Candletrading zu systematisieren, hab ich eben vor kurzem erst wieder aufgegeben. Der Gewinn an Komfortabilität und Berechenbarkeit geht zu sehr auf Kosten der Performance. So bin ich zu meinem Grundsetup zurückgekehrt und trade wieder rein nach Einschätzung der Candlestick-Indikatoren Kombinationen.

      Kommentar: Aktuell arbeite ich doch wieder an einer Systematisierung der Candlesticks bzw. an völlig neuen Ansätzen. Dies beansprucht sehr viel Zeit, die ich nicht mehr in Cerberus investieren kann im Moment. Somit steht der 5min-Dax erstmal nur unter Beobachtung, da eine Optimierung schon überfällig wäre.

      Wieso lassen sich Candles nur sehr schwer systematisieren? (Interview)

      Weil die Interpretation der Formationen ein großes Feingefühl und viel Erfahrung erfordert. Auch wenn sie spielerisch zu erlernen sind und es ein leichtes ist, sie in Codes zu pressen, die Software hätte nur zu oft an Punkten gehandelt, wo für mich ein Trade überhaupt nicht in Frage gekommen wäre. Nach einigen Versuchen die zahlreichen Fehlsignale auszumerzen, bin ich wieder zum subjektiven, weil weitaus erfolgreicherem, Trading übergegangen.
      Aber ich kann es nicht ganz lassen und beobachte nebenbei gerade die Arbeit einiger Programmierer, die sich dieses Thema wieder zu Herzen genommen haben.

      Kommentar: siehe oben, ich arbeite aktuell wieder daran dies zu systematisieren

      Kann es denn nicht passieren, dass das System und das subjektive Candletrading entgegen gesetzte Signale generieren? Wie verhalten Sie sich dann?

      Das passiert sogar relativ oft, aber darin sehe ich überhaupt kein Problem.
      Denn erstens ist man so über Wochenenden und Nächte oft gehedgt und damit vor Verlusten gefeit, zum anderen bedeutet das ja nicht automatisch, dass nur eine der Positionen Gewinne erbringen kann. Dieser Zustand hält meist nicht lange an. Während man zum Beispiel im Dax mit Cerberus long ist, versucht sich die Candlestrategie an einem kurzen Shortsignal.
      Im Endeffekt gewinnt zumindest eine der Positionen, im optimalen Fall macht man einen kurzen Gewinn auf der Shortseite, und danach steigt der Index und lässt auch die andere Position weiter zulegen.

      Wo liegen die Vorteile systematischer Ansätze? (Interview)

      Ich erachte den Gewinn an Sicherheit und Komfort als den größten Vorteil. Ist man sich seiner Systematik einmal sicher, gibt es keine zögerliche Einschätzung der Lage mehr. Entweder es ist ein Signal vorhanden oder eben nicht. Besonders für Anleger mit leicht zu erschütterndem Selbstvertrauen ist eine systematische Linie zu empfehlen. Ich wollte damals unbedingt neben den Candles noch einen zweiten Ansatz, auch weil ich nicht ständig online war, und man durch die oft schon Stunden vorher feststehenden Trigger die Aufträge für Stop-Loss und Stop-Buy Order in den Markt legen kann.

      Wo liegen ihre Grenzen? (Interview)

      Schwierigkeiten mit festen Handelsregeln treten immer in unvolatilen Seitwärtsphasen auf. Der Sommer 2003 brachte den bisher größten Drawdwon für Cerberus mit -16 Prozent vom Höchstkurs.
      Der Grund war eine zwar ausreichende Vola, um die Signale auszulösen. Aber oft trat sofort danach eine Gegenbewegung ein, die den Trade im Minus in das nächste Signal switchen ließ.

      Um diese Grenzen aufzubrechen versucht man dann noch einen Parameter zu finden, der das System zwar diese Phase dann besser überstehen lässt, jedoch in anderen Monaten versagt. Wer denkt ein System ohne Drawdowns realisieren zu können, ist ein Traumtänzer. Aber genau diese Erkenntnis wird von zu vielen auf die leichte Schulter genommen.
      Man stellt sich zwar auf Verluste ein, treten diese dann aber möglicherweise auch noch genau beim Start des Tradings ein, wirft man seine sorgfältig erarbeiteten Regeln wieder über Bord und verfolgt panisch einen neuen Ansatz.

      Wer bestimmte Grenzen nicht akzeptiert, ist entweder nicht erfolgreich oder läuft sein Leben lang dem perfekten, jedoch unmöglichen System hinterher.

      An welcher Stelle kommt Subjektivität ins Spiel? (Interview)

      Bei Cerberus überhaupt nie. Hier drückte ich knallhart auf den Kaufbutton, sei es, dass eine Zinsentscheidung der FED ansteht oder es kurz vor Handelsschluss ist.
      Das Candletrading beruht jedoch zu mehr als 70% auf persönlicher Einschätzung und Erfahrung. Subjektivität lasse ich bei fast jeder Kerze durch blicken – Wie sehr gewichte ich einen Hammer der Eröffnungskerze? Wie interpretiere ich zwei Dojis in den letzten beiden Handelsstunden? Glaube ich dass der Aufwärtstrend trotz eines unsauberen Evening Star halten wird?

      Könnten Sie sich vorstellen, sich auf einen Ansatz zu beschränken? Also entweder subjektives Candletrading oder systematisch mit Cerberus. (Interview)

      Nun, es würde mir zwar schwer fallen, aber wenn ich vor die Wahl gestellt werde, bevorzuge ich das flexible Candletrading, nicht zuletzt wegen der besseren Performance.
      Mein zweites Kriterium nach dem Erfolg ist die Flexibilität, und auch hier würde sich dieselbe Wahl ergeben. Bei Cerberus muss man schon mal Tage warten bis sich ein neues Signal ergibt, bei den Candles setzte ich mich vor den Monitor und kann innerhalb kürzester Zeit in irgendeinem Underlying ein Signal ausmachen.

      Was macht ein gutes Handelssystem aus? (Interview)

      Ein vollautomatisches Handelssystem muss Stabilität und Kontinuität aufweisen.
      Hat man eine gute Idee und zeigt die Umsetzung auf dem Papier, dass im Backtesting in keiner Börsenphase ein tatsächliches Versagen eintrat, hat man einen Treffer gelandet und kann sich auf die weitere Entwicklung konzentrieren.

      Die Zahl der Parameter muss unbedingt überschaubar bleiben. Jegliche Zusammenstellung, die mehr als 4 Indikatoren beinhaltete, brachte mir einen Rückgang der Performance.

      Ist man mit dem Grundgerüst zufrieden, geht es an die Optimierung. Hier ist große Vorsicht angebracht, die Equity darf sich nicht sofort gravierend verschlechtern wenn man die Parameter in einer gewissen Bandbreite ändert. Dies würde auf eine fehlende Stabilität hinweisen. In Bezug auf Kontinuität sollte man beachten, in welchen Marktphasen die Performance stagniert oder sogar zurück kommt.
      Hier muss dann die Optimierung angesetzt werden.

      Als letzten Schritt muss ein gutes Handelssystem ein ausgeglichenes Risiko Management beinhalten: wo setzt man das Profit Target an, wie sieht es mit den Stopps aus? usw.

      Abgeschlossen ist die Entwicklung eines guten HS jedoch nie. Die Parameter müssen flexibel genug sein um auf eine Änderung des Marktverhaltens reagieren zu können. Ein starres System kann 10 Jahre lang Geld ausspucken, um dann in wenigen Monaten vollständig vernichtet zu werden.

      Kommentar: Hier hatte ich die Erwähnung des Money Managements ausgelassen, d.h. welchen Kapitaleinsatz man wählt und dergleichen. Siehe Themengebiet "Moneymanagement" ein paar Postings weiter oben in diesem Thread.

      Auf welche Faktoren sollte man besonders achten? (Interview)

      Die Trefferquote muss nicht höher als 50% sein. Diese ist nebensächlich, solange die durchschnittlichen Gewinne die Verluste noch schön übertreffen.

      Ich wäre damals dankbar gewesen, wenn mir gleich jemand gesagt hätte: „Junge, reicht dir diese irrsinnige Performance nicht? Lass endlich die Finger davon, unbedingt das letzte aus jedem Parameter quetschen zu wollen und fang an damit zu traden!“ Wenn auch nur eine einzige Kennzahl, sei es der Drawdown, oder die maximale Anzahl an Verlusten am Stück jedoch für das Depot gefährlich werden könnte, ist der Ansatz nicht handelbar.
      Denn es ist nie auszuschließen, dass man dann genau in so einer Phase anfängt sich mit echtem Geld daran zu versuchen. Die Aufgabe und eventuelle Abkehr von der Börse wäre eine mögliche Folge.

      Suchen Sie immer noch nach neuen Setups? (Interview)

      Ständig, wer sich nicht weiter entwickelt, wird irgendwann einen herben Rückschlag erleben.
      Bei meinem intuitiven Candletrading ist dies besonders stark ausgeprägt. Ich behalte immer 2-3 Indikatoren im Auge, der Drang zu mehr Perfektion veranlasst mich jedoch, diese alle paar Wochen zu wechseln und etwas Neues auszuprobieren. Ist die Zusammenstellung erfolgreich und filtert mir vielleicht ein paar Fehlsignale mehr raus- umso besser. Zeigt die Umstellung keine zufrieden stellenden Resultate, kehre ich wieder zu meiner Ausgangsbasis zurück.

      Optimieren Sie Ihre Systeme? (Interview)

      Cerberus wird alle drei Monate auf die letzten sechs Monate neu optimiert. Damit versuche ich auf Änderungen des Marktverhaltens und der Volatilität zu reagieren. Der nächste Test steht kurz bevor und wird aufgrund der extrem gesunkenen Vola im Dax sicher Änderungen bringen.

      Das Wort Überoptimierung wurde oft strapaziert und falsch vermittelt. Nichts ist schädlich daran Fehler auszumerzen und neue Wege einzuschlagen. Ein großer Fauxpas jedoch ist die Optimierung der Parameter auf eine einzige, hervorragende Einstellung.
      Wird dann aber z.B. der Simple Moving Average im System vom Wert 11 auf 10 verändert, und bricht die Equity ein, kann man die Idee getrost abhaken.
      Es ist einfach keine Stabilität gegeben, der Markt ändert sich ständig und somit würde diese starre Regelung früher oder später versagen.

      Kommentar: Wie schon angemerkt, ist eine Optimierung von Cerberus aktuell nicht möglich und muss noch etwas aufgeschoben werden, daher kein Trading der Cerberussignale.

      Bedeutet das, dass starre Systeme, die nie adaptiert bzw. optimiert werden, zwangsläufig früher oder später versagen müssen? (Interview)

      Ich kann hierbei natürlich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Wenn ich die ersten Einstellungen, mit denen ich Cerberus entwickelt habe, noch immer traden würde, wäre mein Gewinn in den letzten Monaten beträchtlich geschmolzen. Der Markt hat immer Recht, und wenn man sich an dieser Erkenntnis ausrichtet, bleibt einem gar nichts anderes übrig, als die Notwendigkeit von Anpassungen einzusehen.

      Wie aber bestimmen Sie den Zeitraum, in dem das System neu optimiert wird? (Interview)

      Diesen Zeitraum von 3 Monaten habe ich einfach aus einer Literatur übernommen, ich könnte nicht einmal mehr sagen aus welcher. Und da mir dieser Rahmen bisher gute Dienste erwiesen hat, sehe ich keinen Grund das Rad neu zu erfinden.

      Welche Märkte handeln Sie und warum? (Interview)

      Den Anfang machte der Dax und ist immer noch das Zugpferd. Der Grund liegt in der Volatilität und der großen Auswahl an Zertifikaten auf diesen Index.
      Schritt für Schritt, als das Depot dann mehrere Positionen gleichzeitig zuließ, fügte ich den Dow Jones, Gold, den Euro und weitere hinzu. Dazwischen werden immer wieder neue Basiswerte getestet, aktuell der S&P 500, und wenn die Resultate Erfolg versprechen ins Portfolio aufgenommen.
      Diversifikation entsteht automatisch durch verschiedene Zeitfenster und die häufige Divergenz zwischen Aktienmärkten und Gold/Euro.

      Kommentar: Es soll nun alle 3-4 Wochen ein neuer Wert mindestens 12 Monate zurück auf die Profitabilität im Candletrading hin getestet und bei Erfolg in die Liste der Signale aufgenommen werden. Ich trade zwar auch Werte, die nicht in der offiziellen Liste geführt werden, mitteilen werde ich jedoch nur jene, für die umfangreiche Testergebnisse und optimierte Exitstrategien vorliegen, um die gewohnte Qualität bieten zu können.

      Verändert mehr Kapital die Handelsstrategie? (Interview)

      Die Strategie an sich blieb die Gleiche. Nur wenn sich der Einsatz pro Trade in kürzester Zeit vervielfacht, muss man in der Lage sein, die Psyche auf die nun höheren, absoluten Verluste einzustellen. Wenn der Verlust früher auf 200€ begrenzt war, sind das nun bei der selben Stopptoleranz eben schon vierstellige Beträge.

      Welche Instrumente benutzen Sie und warum? (Interview)

      Als ich 2000/01 endlich den Bärenmarkt erkannte, war für mich klar, dass ich den Verlust mit herkömmlichem Aktienhandel nicht mehr aufholen konnte. Also ging ich auf Optionsscheine über.
      Kurz darauf stieg ich auf die Hebelzertifikate um, der Einfluss der Volatilität spielt auf die Preisstellung keine Rolle und die Berechnung schien transparent zu sein, wenn auch die Probleme mit der Erreichbarkeit der Emittenten ungezählt sind.

      Ich werde immer wieder gefragt, warum ich denn nicht mit Futures handle.
      Der Grund ist in drei Hindernissen zu finden: erstens hatte ich vor zwei Jahren noch nicht das Kapital dazu, und seit dem stecke ich ständig in der Entwicklung meiner Strategien.
      Zweites bin ich Positionstrader – welcher Futurehändler hält seine Dax-Kontrakte schon über zwei Wochen, wenn er dabei ständig zigtausende Euro als Overnightmargin hinterlegen muss, und dies dann auf drei bis zehn verschiedene Werte hochgerechnet? Und drittens ist bei Futures ständige Aufmerksamkeit oberstes Gebot. Da ich aber doch manchmal auf der Uni bin oder andere Dinge erledigen muss, ohne dass ich meine Positionen sofort auflösen oder mit einem zu engen Stopp versehen möchte, und Ablenkung eigentlich eines meiner Erfolgsgeheimnisse ist, war Futuretrading noch nicht optimal für mich.

      Dies alles hat mich bisher noch bei den Zertifikaten gehalten. Dafür bin ich gerade auf die CFD´s aufmerksam geworden.
      Dieses Produkt wird, wenn es endlich auch in Deutschland in Schwung kommt, die Hebelzertifikate ablösen und die nächste Generation für Klein- und Mittelanleger einläuten, da bin ich mir sicher.
      Sollte ich jedoch endlich mal mein Portfolio beisammen haben, mit dem ich forthin ständig traden möchte, und ist die Zukunft klar auf Trading ausgerichtet ohne anderen Beschäftigungen nach zu kommen, werde ich an den Futures nicht mehr vorbei kommen.

      Kommentar: Mittlerweile handle ich nur noch CFD´s, nähere Informationen dazu im Forum und in diesem Thread ein paar Postings höher. Zu den Nachteilen der Futures gesellte sich noch folgendes: mein Moneymanagement setzt auf sehr flexible Stückzahlen. Dies wäre im FDax praktisch nicht machbar, da hier 1 Kontrakt schon einen großen Hebel impliziert. Beim Umstieg auf Futures wird dann nach einer neuen Vorgehensweise gesucht bzw. auf Flexibilität verzichtet werden müssen

      Wie wichtig ist Money Management? (Interview)

      Die Positionsgröße pro Trade ist bei mir einfach ständig mit dem Depot mit gewachsen. Eine exakte Vorgehensweise verfolge ich hier nicht, denn verschiedene getestete Vorgehensweisen hatten nicht wirklich einen Gewinn an Performance gebracht. Aber so manche Tipps warten noch darauf, auf Daten hin überprüft zu werden. Also kann sich hier durchaus noch eine Entwicklung ergeben.

      Kommentar: Mittlerweile sehe ich Moneymanagement als das wichtigste Element des langfristigen Erfolges an. Im Laufe der Zeit werde ich dazu ausführliche Strategievorschläge präsentieren.

      Wie lange halten Sie Ihre Positionen im Schnitt? (Interview)

      Wenn sich eine Position sofort in Richtung des Stopps bewegt, wird man schon mal innerhalb einer Stunde ausgestoppt. Aber allgemein beträgt die Haltedauer mehrere Stunden bis hin zu einigen Tagen. Die End-of-Day Trades nehme ich hiervon aus. Die laufen auch schon mal viele Wochen im übergeordneten Verlauf mit und schöpfen das volle Potential eines primären Trends aus.

      Wie viel Prozent Ihres Kapitals riskieren Sie pro Trade? (Interview)

      Da habe ich wirklich eine rasante Entwicklung hinter mir, ganz nach der Devise von Kostolany „Wer wenig hat, muss riskieren, wer viel hat, darf nicht riskieren“. So war ich am Neubeginn gezwungen, wochenlang ständig 100 Prozent des Kapitals in einen Trade zu stecken.

      Zum Glück ging das Ganze gut, und ich wiederholte dieses Kunststück dann auch noch einmal in einem Börsenboard, aber zu empfehlen ist so eine Vorgangsweise selbstverständlich nicht.
      Aber auch jetzt noch bin ich diesbezüglich kein konservativer Anleger.
      Warum das Depot mit je 5 Prozent des Kapitals in 20 verschiedene Titel aufsplitten, wenn ich mit zehn Werten und mehr Kapital pro Trade die gleiche bzw. bessere Performance mit weniger Aufwand erzielen kann? Da ich mein Können und auch die Risiken gut einschätzen kann, picke ich mir die aus dem Backtesting hervorgegangen profitabelsten Werte raus, konzentriere mein Kapital und die Aufmerksamkeit und minimiere so die Gefahren, die aus vielen verstreuten Trades entstehen würden.

      Wenn ich nun ein Zehntel meines Depots in einen Handel stecke und den Initial Stopps im Schnitt immer so 15% Spielraum gegeben wird, je nach charttechnischen Marken oder dem Gegentrigger bei Cerberus, beträgt der Verlust in einem Trade dann 1,5% des Portfolios.
      Aber wenn ich gerade im Stress stehe und mehr als 2 Positionen nicht tragbar sind, werden auch schon mal 20% investiert.

      In welchem Verhältnis stehen Gewinn- und Verlust-Trades? (Interview)

      Am Anfang war die Trefferquote mein Hauptkriterium, ständig war ich auf der Suche nach Setups die ein Verhältnis von 3:1 oder noch besser aufweisen mussten, um einer weiteren Beachtung gerecht zu werden.
      Bis ich endlich das Verhältnis des durchschnittlichen Gewinnes zum Verlust an die Spitze der Prioritäten stellte. Das Verhältnis hat sich jetzt um 3:2 eingependelt. Solange man die Verluste begrenzt und die Gewinntrades den Trend schön ausreizen lässt, bin ich damit sehr zufrieden. Die wichtigste Erkenntnis ist mir heute, dass schon ein Gewinner 5 Verluste wett machen kann. Dies gibt die nötige Ruhe, auch mal eine schlechte Phase leicht wegzustecken, ohne sofort wieder von Selbstzweifeln zerfressen zu werden.

      Kommentar: Auch Serien von 8 Verlusten am Stück kommen alle paar Monate mal vor, das ist aber kein Problem wenn der Verlust bei jedem Trade diszipliniert klein gehalten wird. So einen Lauf dann aber auch bei den Gewinnern mitzuerleben, lässt das Herz freudige Sprünge vollbringen.

      Arbeiten Sie mit Trailing-Stopps und Kurszielen? (Interview)

      Schon sehr bald, als ich mit ansah, wie schöne Gewinne wieder in sich zusammen fielen, wurde mir die Bedeutung von Trailing Stopps bewusst.
      Damit schafft man eine gewisse Sicherheit und Kontinuität, die aber in volatilen Märkten oft damit bezahlt werden muss, dass man ausgestoppten Trades hinterher sieht, wenn sie dann doch noch weit in die ursprünglich eingeschlagene Richtung explodieren.
      Für Cerberus setzte ich auch Kursziele an, dies empfahl sich ebenfalls aus dem Backtesting und ist durch das automatische Element auch erwünscht. Beim Candletrading fälle ich diese Entscheidungen immer noch diskretionär. Trailing Stopps sind Pflicht, gegen Kursziele spreche ich mich hier aber aus, da gerade die wirklich guten Trends das Salz in der Suppe sind.
      Trotzdem darf die Performance selbstverständlich nicht auf diesen Big Points beruhen. Das würde gegen die Kontinuität und Nachhaltigkeit sprechen.

      Sie sind mitunter durch Threads auf wallstreet-online.de und technical-investor.de bekannt geworden. wie wichtig sind Foren bzw. der Austausch mit anderen Tradern für Sie? (Interview)

      Anfangs war es nur eine Spielerei für mich. Die ewigen Nörgeleien vieler eingesessenen Forenbewohner gegen Zocker, die ein Musterdepot mit kleinem Kapital führten, veranlassten mich dann dazu den Beweis zu führen, dass man auch mit wenig Startkapital erfolgreich sein kann und wiederholte meinen Erfolgslauf von 1350€ auf ein Vielfaches davon.
      Seitdem hat sich meine Vorgangsweise natürlich stark geändert, und dazu hat auch der rege Austausch mit anderen Usern geführt.
      Der Transfer von Wissen funktioniert nirgends so ausgezeichnet wie in guten Börsenforen, meine Erfahrung beruht nur auf 2 gelesenen Büchern, alles andere habe ich mir im Internet zusammen getragen.
      Mit der Zeit fiel mir auf, dass die Candlesticks im deutschsprachigen Raum immer noch unterschätzt werden, und hatte große Freude daran, den Umgang mit dieser Methode zu demonstrieren und zu lehren.
      Öffentliche Musterdepots ziehen immer auch die Aufmerksamkeit von Neidern und Kritikern auf sich. Ich sehe das Ganze aber auch positiv und denke eine Menge an Konfliktmanagement dazu gelernt zu haben. Nachdem ich aber zusehen musste, wie immer mehr von mir hochgeschätzte Trader durch Misskreditierung aus den Foren verjagt wurden, und auf Anregung vieler Leser hin, waren eine eigene Homepage mit einem E-Mail Verteiler und das dazugehörige Forum eine logische Folge für mich.
      Diese Beschäftigung hat aber für mich immer nur so lange einen Sinn, wie der Informationsfluss nie beide Richtungen fließt.

      Die Diskussionen im Forum werden in höchst angenehmer Atmosphäre geführt und der Bekanntheitsgrad führt zu vielen interessanten Kontakten und manchen gemeinsamen Projekten.
      Ich kann mir einen einsamen Tag vor dem PC nur mit den Charts auf dem Monitor überhaupt nicht mehr vorstellen.
      Der Service füllt mein Leben angenehm aus, und ich werde das so lange weiterführen, wie ich Spaß daran habe.

      Was sind Vorteile, was Nachteile bei dieser Kommunikation? (Interview)

      Zum Glück überwiegen die Vorteile wie Wissenstransfer, neue Kontakte und Freundschaften, Bekanntheit für das Ego, Disziplinierung und der Ausbau der sozialen Fähigkeiten.
      Getrübt wird dieser Zustand nur durch die ewigen Kritiker, was ich jedoch auch als Bestätigung und Kompliment auffasse, und durch die große Menge an Zeit die für diese Arbeit aufgewendet werden muss. Der größte Aufwand vollzieht sich im Hintergrund Für das Versenden der Signale per Mail genügt eine Minute, aber neben dem eigenen Trading warten noch Dutzende Mails täglich auf eine Antwort, und für die Homepage wird ständig an neuen Tabellen, Backtestings und am Design gearbeitet.
      Solange aber meine Beziehung, die Freundschaften, die Uni und vor allem der persönliche Tradingerfolg darunter nicht leiden, ist kein Ende von Candletrading.de in Sicht.

      Kommentar: Hier habe ich mich etwas konfus ausgedrückt. Für das Versenden der Mails an sich ist tatsächlich nur eine Minute notwendig, aber das Schreiben dieser dauert schon mal 10-30 Minuten, für jedes zusätzliche Signal kommen 5 ca. Minuten Aufwand dazu.

      Welchen Einfluss hatte die Marktentwicklung der letzten drei Jahre auf Ihr Konzept? (Interview)

      Ich habe das volle Programm der letzten 3 Jahre mitgemacht, deshalb beruhen praktisch 100% meiner Strategien auf dieser Zeit.
      Aber auch wenn ich schon 20 Jahre im Geschäft wäre, hätte diese Phase große Beachtung von mir gefunden. Schließlich versuche ich mich immer flexibel an die aktuelle Marktverfassung anzupassen und nicht alten Zeiten hinterher zu träumen.

      An welcher Stelle kommen Emotionen ins Spiel? Wie gehen Sie mit ihnen um? (Interview)

      Die Zeit nach dem Neubeginn, in der ich ständig volles Risiko nehmen musste, war verständlicherweise geprägt von Schweißausbrüchen, schlaflosen Nächten und von daher auch zu frühen Gewinnmitnahmen und nervösen Fingern an der Ordermaske.

      Die notwenige Portion Glück und den durch den Erfolg erwiesenen richtigen Ansatz brachten aber schnell Ruhe in mein Gefühlsleben.
      Sobald das Depot wieder satt im Gewinn war, versuchte ich durch Cerberus sogar sämtliche Emotionen auszuschalten und nur noch automatisch zu traden, was auch gut funktionierte. Störende Gedankengänge tauchen jetzt nur noch beim intuitiven Candletrading auf. Und auch hier habe ich mich mittlerweile so gut im Griff, dass ich Trades während eines Einkaufs ohne engen Stopp freien Lauf gebe oder wenn ich zum Grübeln anfange, ob ich nicht doch lieber Gewinne mitnehmen soll, mich mit dem Lesen eines guten Buches ablenke.
      Das soll aber nicht bedeuten, dass ich Emotionen nichts Gutes zuschreibe. Ich versuche nur sie auf meine Seite zu bringen indem ich immer möglichst objektiv die Charts betrachte und mir dadurch danach keinen Fehler vorwerfen kann.

      Was unterscheidet Sie von so vielen weniger erfolgreichen Händlern? (Interview)

      Ich will nicht leugnen dass auch eine Portion Glück zum Erfolgsrezept gehört. Aber aus meiner bisherigen aktiven Zeit heraus möchte ich zwei Eigenschaften auf keinen Fall mehr missen, und zwar Vielseitigkeit und Durchhaltevermögen.

      Wer nicht aufgibt und sich immer wieder nach neuen Möglichkeiten umsieht, dem wird der Erfolg letztendlich nicht verwehrt bleiben. Auch wenn drei Totalverluste dazwischen liegen.
      Wer nicht stur auf einer Methode beharrt und wirklich hart an neuen Techniken arbeitet, wird irgendwann ein System finden, welches ihm wie auf den Leib geschneidert ist.
      Ist man mit einem Setup zufrieden, darf man sich auf keinen Fall zurück lehnen in dem Glauben die Goldeier legende Henne gefunden zu haben. Denn auch diese hat eine begrenzte Lebensdauer. Ich kann mich noch gut an einen Tag im Januar erinnern: Ich hatte wochenlang daran gearbeitet, die Candlestrategie zu systematisieren. Keiner der vielen Tests brachte aber den Durchbruch.
      Also stand ich mitten in der Nacht auf, knipste den Computer an und löschte die Daten dieses Systems von meiner Festplatte-unwiderruflich.

      Sofort am nächsten Morgen kümmerte ich mich wieder um meine Basis, die Candlesticks mit wenigen Indikatoren und diskretionären Entscheidungen. Wer zu unflexibel ist um zu solchen Einsichten zu gelangen, wird letztendlich auf der Strecke bleiben.

      Einige Leser werden jetzt denken: "Das ist ja alles schön und gut. Aber der Junge ist erst 21 Jahre alt. In ein paar Jahren wird die Sache ganz anders aussehen." Wie viel Ihrer Erfolgsgeschichte schreiben Sie
      Ihrem eigenen Können zu und wie viel Glück? (Interview)


      Glück ist, was man daraus macht. Natürlich kann ich nicht sagen, wie die Zukunft tatsächlich aussehen wird, aber da ich es nicht als selbstverständlich ansehe, dass die Party ewig so weiter geht, bin ich wenigstens nicht unvorbereitet wenn mich ein harter Schlag treffen würde.
      Die Renaissance meines Depots war anfangs absolut mit Glück gesegnet. Und zwar jenes Glück, welches man braucht, um nicht genau am Beginn einer Fehlsignalserie einzusteigen. Der Rest hängt dann vom eigenen Geschick ab.
      Jene Weisheit zu besitzen, die allgemeine Bedeutung von Glück an den heutigen Märkten zu kennen, möchte ich mir jedoch nicht anmaßen.

      Welche Ratschläge würden Sie Anfängern geben? (Interview)

      Nicht sofort ins kalte Wasser stürzen, aber auch nicht zu lange am Papierhandel hängen bleiben. Denn der wirkliche Handel ist ein riesiger Unterschied zur Theorie, das kann auch jahrelanger Erfolg am Papier nicht wettmachen.

      Erfahrung muss auch mit Verlusten bezahlt werden. Ist man sofort zu Beginn erfolgreich, darf man bloß nicht überheblich werden, der Aufprall auf dem Boden ist dann umso härter.
      Besonders die ersten Monate sollten nur mit entbehrlichem Kapital gehandelt werden. Denn mit einem Totalverlust muss unbedingt gerechnet werden, keine Erfahrung ist so wertvoll wie ein verwüstetes Depot. Ich bin froh, meine Fehler gleich zu Beginn mit einem kleinen Depot durchlebt zu haben, anstatt erst jetzt mit viel Kapital.

      Irgendwo wartet auf jeden eine maßgeschneiderte Strategie, man soll sich aber nicht in einen Tipp vom Nachbar verbeißen, der auf jene Wellen schwört und diesen Indikator.

      Man muss sich unbedingt selber ein Bild von den zahlreichen Möglichkeiten machen und sich daraus seinen Plan schmieden.


      Wie lange existiert Candletrading schon?

      Also der erste Entwurf der Homepage wurde am 15.12.02 frei gegeben, das ganze Projekt Candletrading nahm aber schon bei Wallstreet-Online seinen Lauf, da wurde der wohlbekannte Thread "Und es funktioniert doch" am 10.06.02 ins Leben gerufen. Wer in alten Erinnerungen stöbern will:
      wallstreet-online.de/ws/commun…&fid=73&offset=250&page=0

      Danach folgte noch ein neuer Thread im dortigen Forum:
      wallstreet-online.de/ws/commun…f77331d1d7f0033bf7ccd434e

      Da das Klima dort aber zunehmend geistloser wurde, und sich die Moderatoren nicht um einzelne Auswüchse rastloser Gesellen kümmerten, war ein eigenes Board bald beschlossene Sache.
      Der Erfolg spricht für sich, mittlerweile ist der Candletalk wohl ein kleines, feines Spezialistenboard besonders fürs CFD-Trading geworden :)

      Welche Ziele hast du dir für die nahe Zukunft gesteckt?

      Ich hoffe möglichst bald meine aktuellen Testreihen abgeschlossen zu haben, bei Erfolg möchte ich im November/Dezember wieder die erfolgreichen Musterdepots von früher fortführen. Darin sollen dann für Berufstätige sowie für Daytrader je ein paar Signale vorhanden sein, die hoffentlich wieder schön swingen und uns viel Freude bereiten werden.

      Dieses dient auch Demonstrationszwecken, einerseits natürlich wieder für euch, andererseits für einige Interessenten, die sich noch mal vom Erfolg und der Vorgehensweise überzeugen wollen. Denn es sind besonders seit dem Interview im Traders´einige an mich heran getreten, die diverse Projekte ins Leben rufen möchten.
      Nach einiger Laufzeit des Depots wird es interessant, erweisen sich eines der Angebote als stimmig und zufriedenstellend für beide Seiten, könnte Candletrading nächstes Jahr in eine weitere Evolutionsstufe eintreten und was Großes auf die Beine stellen.

      Details dazu kann ich natürlich noch keine nennen, schon gar nicht bevor sich nicht ein Erfolg des Musterdepots abzeichnet.

      Mir ist aber meine Unabhängigkeit sehr wichtig, deshalb kommt nur ein Projekt in Frage, dass mir sehr viel Freiraum lässt, damit ich auch weiterhin, wenn ich irgendwo eingespannt werde, für Candletradingleser hoffentlich wertvolle Arbeit leisten kann.

      Nebenbei häufen sich auch die Anfragen für Vorträge, Seminare etc. Sollte dies tatsächlich Ausmaße annehmen, mit denen man etwas anfangen kann, bin ich auch nicht abgeneigt, Seminare aus der Hand eines Praktikers abzuhalten. Mir schwebt da z.B. die Demonstration der Formung einer Idee eines Handelsansatzes über das Programmieren und Testen bis hin zu einem ausgereiften Handelssystem vor. Dazu die Vorteile von CFDs gegenüber Optionsscheinen und Zertifikaten usw....

      Hast du eine Vermutung,wieviele von den registrierten Mitgliedern dein Candletrading traden,also die Signale als Trigger nehmen?

      Da muss ich raten, das wird eine subjektive Einschätzung die sich aus den täglichen Mails, dem Chat und dem Forum ergibt. Einfache Mittrader 1:1 sind maximal 5%, 50% lassen die Signale in ihre Entscheidungen auch miteinfließen, und der Rest, also auch gut die Hälfte, beobachtet nur aus Interesse und zur Bestätigung des eigenen Tradings bzw. weil sie sich Anregungen holen wollen und das Forum mitbenutzen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      Fragenkatalog

      So, ich möchte nun endlich mal ein ehrgeiziges Projekt beginnen, und zwar eine komplette Fragensammlung über alle je aufgetauchten Fragen.

      Zweck: ein zentrales Nachschlagewerk auf das man Fragesteller einfach hinweisen kann, denn ich bekomme fast täglich immer wieder gleichlautende Mails, da kann ich noch so eine ausführliche Informationsmail nach der Anmeldung verschicken :)

      In dieses 1. Posting wird am Ende alles zum Themengebiet Candletrading, also die Homepage und mich betreffend zusammengefasst werden. Es folgen dann für jedes Themengebiet ein eigens Posting mit den Fragen&Antworten, wie Cerberus, Handelssystemoptimierung, Musterdepot, CFD-Trading usw.....

      Wichtig für einen möglichst umfassenden Überblick sind dafür die Fragestunden im Chat jede Woche. Das Log wird dann ausgewertet und die neuen Fragen eingefügt bzw. ähnliche überarbeitet und ausgebaut.

      Es wurde der Wunsch ausgesprochen, ob ich das Log nicht komplett hier rein kopieren könnte. Dies hat aber keinen Sinn, erstens völlig unübersichtlich, und zweitens verwirrend.

      Ihr könnt mir nun insofern helfen, als dass ihr mich auf schon oft gestellte Fragen hier im Forum hinweist, neue Fragen auch direkt hier stellt und im Chat teilnehmt. Diese werden dann ebenfalls verarbeitet und dann das Posting gelöscht, damit es immer schön übersichtlich bleibt :)

      Sollte etwas davon schon überholt sein, versuche ich es in regelmäßigen Abständen upzudaten bzw. zu ergänzen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!