Candles, Chart Patterns, BB & Fibos

      Ich möchte auf die Entwicklung im Brent Future aufmerksam machen. Das bullish engulfing wurde mit der gestringen Kerze bestätigt. Die untere Fibolinie per close nicht verletzt, die Kursziele der SKS sauber abgearbeitet. Die BBD sprechen inzwischen auch sehr deutlich für ein Ende dieser Abwärtsbewegung (wahrscheinlicher Kursraum wird eingegrenzt). Es könnte sich hier ein Doppelboden ausbilden mit anschließender W-Umkehrformation. Allerdings kommt nach Abwärts prinzipiell erst Seitwärts. Muß also nicht direkt hoch und kann natürlich noch weiter runter...

      Einen schönen Tradingtag.

      american
      Bilder
      • brent.png

        27,12 kB, 600×450, 585 mal angesehen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „american“ ()

      @amazon sehr schön zusammengefaßt

      @all
      Reentry in die Abwärtsbewegung erfolgte bei Berührung der Abwärtstrendlinie und nach Bestätigung der 50% Fibo. Das BBD- nicht ideal aber auch noch nicht kontraindiziert. Spekuliert habe ich auch Ausbildung einer W-Umkehrformation, deren rechten Abwärtsschenkel ich mitnehmen wollte mit anschließendem Umkehrtrade. Am Pfeil biegt sich dann das BBD- aufwärts und die Trendlinie wird gebrochen. Hier mein exit. Kein Einstieg long wegen des sehr nahen BBD+. Ich erwartete zunächst eine Seitwärtsbewegung.

      Bund Trading bei CMC ein Skandal: 45 Sekunden auf die Exit Bestätigung gewartet, dann ein requote... :evil: als ob der FGBL völlig illiquide wäre X(

      american
      Bilder
      • EUROBUND Dec 05.png

        11,01 kB, 600×450, 607 mal angesehen

      RE: Kurse und Wahrscheinlichkeit

      @ american, all

      Die BBD legen damit um die Kurse einen Wahrscheinlichkeitsraum, einen Raum innnerhalb dessen Kurse mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind.

      Hiervon ausgehend kann man grundsätzlich festhalten, daß durch Kursbewegungen dieser Wahrscheinlichkeitsraum
      1) vergrößert oder
      2) verkleinert wird oder
      3) sich in eine Richtung verschiebt oder
      4) unverändert bleibt.

      Das läßt sich mit Kursdynamiken und daraus hergeleiteten Richtungen verbinden.

      An Trades folgen daraus 1) das Aufspringen auf den fahrenden Zug, 2) die Umkehr, 3) der ReEntry und 4) das PingPong spielen.

      So das ist die KÜrzestkürzestform, wie ich sie verstehe und betreibe.

      gruß amazon

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „amazon95“ ()

      Kurse und Wahrscheinlichkeit

      @ american, all

      Auf der Grundlage der Gauß’schen Normalverteilung treffen die Bollinger Bänder damit eine Aussage mit welcher Wahrscheinlichkeit Kurse in welchem Bereich der Bänder zu erwarten sind.
      Für die Normalverteilung gilt, daß mit einer Stdv von 1 insgesamt 68% der Daten erfaßt werden; mit einer Stdv von 2 weitere 26 %, also 94 % insgesamt; und mir einer Stdv von 3 die restlichen 6 % bis auf einen Rest im Promillebereich.

      Die BBD legen damit um die Kurse einen Wahrscheinlichkeitsraum, einen Raum innnerhalb dessen Kurse mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. Ein Band mit einer Stdv von 1 entspricht dabei dem Wahrscheinlichkeitsraum innerhalb dessen also 68 % der Kurse zu erwarten sind; ein Band mit einer Stdv von 2,6.. (wie ich es benutze) entspricht einem Wahrscheinlichkeitsraum, innerhalb dessen insgesamt ca. 98 % der Kurse zu erwarten sind.

      Das bedeutet jedoch, daß ein beliebiges Kursereignis irgendwo innerhalb eines Bandes mit einer Stdv von 2,6.. zu ca 98 % ebenso wahrscheinlich ist wie ein beliebiges anderes Kursereignis innerhalb eines solchen Bandes.

      Hieraus lassen sich nun aber immerhin schon mal die Widerstand-/Unterstützungsfunktionen der BBD begründen. Der statistischen 'Wahrheit' gemäß sind Kurse jenseits der Bänder sehr unwahrscheinlich. Und eigenartigerweise halten sich die Kurs auch dran, denn Kurse außerhalb eines 2,6-Bandes werden praktisch immer umgehend korrigiert.

      Jetzt fängts aber erst an.

      gruß amazon

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „amazon95“ ()

      RE: ein wenig Statistik

      Original von amazon95
      der entscheidende fehlende Schritt war die Quadrierung jeder einzelnen Kursdifferenz vom Mittelwert;

      2) Es wird von jedem einzelnen dieser 20 Kurse die Differenz zum SMA festgestellt (die kann positiv oder negativ sein).
      3) Jede einzelne dieser Differenzen wird quadriert (dadurch werden auch Minusbeträge positiv).


      für die letzen 20 close Preise berechne jeweils (close - Mittelwert)² <---

      man beachte die hochgestellte 2 ;)

      bald haben wir es... :)

      Was das mit Traden zu tun hat; dazu kommen wir noch.


      Darauf bin bestimmt nicht nur ich sehr gespannt!

      american

      RE: ein wenig Statistik

      @ american

      Wenn ich mir eine Korrektur erlauben darf: die BBD werden folgendermaßen berechnet (der entscheidende fehlende Schritt:: war die Quadrierung jeder einzelnen Kursdifferenz vom Mittelwert; diese quadrierten Differenzen werden dann summiert und daraus der Mittelwert bestimmt=.

      Rechnerisch liegt den Bollinger Bändern bei einer Periodeneinstellung von 20 also folgender Vorgang zugrunde:
      1) Es wird der SMA 20 gebildet.
      2) Es wird von jedem einzelnen dieser 20 Kurse die Differenz zum SMA festgestellt (die kann positiv oder negativ sein).
      3) Jede einzelne dieser Differenzen wird quadriert (dadurch werden auch Minusbeträge positiv).
      4) Aus den quadrierten Differenzen wird der Mittelwert (Varianz) errechnet durch Summierung aller 20 Werte und anschließender Division durch 20.
      5) Es wird die Quadratwurzel der so entstandenen Varianz gezogen = Standardabweichung.
      6) Je nach Einstellung des Faktors für die Stdv wird der Quadratwurzelwert multipliziert.
      7) Die so entstandenen Strecken werden am SMA auf- bzw. abgetragen.


      Was das mit Traden zu tun hat; dazu kommen wir noch. :D

      gruß amazon

      ein wenig Statistik

      ich habe mir erlaubt, im tradesignal Lexikon zu "leihen"

      Berechnung der BBD:

      1 Konstruktion eines gleitenden Durchschnitts als Mittellinie.
      2 Standardabweichung berechnen und mit Faktor multiplizieren.
      3 Ergebnis oberhalb und unterhalb der Mittellinie abtragen.

      von mir kompliziert ausgedrückt

      1 - addiere die letzten 20 close Preise und teile sie durch 20
      2 - für die letzen 20 close Preise berechne jeweils (close - Mittelwert)², addiere die 20 Einzelergebnisse, teile diese Summe durch 20, ziehe die Quadratwurzel und multipliziere mit 2 ( ?( )
      3 - Addiere und subtrahiere die so für jeden close Preis berechnete Standardabweichung vom Mittelwert und markiere den Wert im Chart

      Die genaue Verteilungsform spielt für die Berechnung keine Rolle. Sonst könnte man die Standardabweichung nur für normalverteilte Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen berechnen. In der Normalverteilung ist es nun so, daß 95% der Werte innerhalb von 2 Standardabweichungen links und rechts des Erwartungswerts (Mittelwert) liegen.

      Muß ich mir diesen ganzen Mathequatsch antun, um es im Trading einzusetzen? Ich meine nein.

      Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Der Markt ist im Gleichgewicht. Die Kurse oszillieren gleichmäßig um den Mittelwert der Verteilung, der auch Erwartungswert genannt wird. Die Kurse weichen gleichmäßig nach oben und unten vom Erwartungswert ab, sie gehen vom linken Ende der Wahrscheinlichkeitsverteilung (oberes Kursniveau) zum rechten Ende der Verteilung (unteres Kursniveau). Wie müßten die BBD also aussehen, um diesen Zustand anzuzeigen? Unterstellt man eine Normalverteilung, wo würden sich 95% der Kursbewegungen abspielen?

      Was passiert nun, wenn der Markt sein derzeitiges Gleichgewicht verlassen möchte, egal warum? Die Kurse oszillieren nicht mehr, sondern weichen in eine Richtung vom Erwartungswert ab.
      Welche Auswirkung hat das auf den Mittelwert? Auf die Standardabweichung? Wie sehen die BBD in so einer Phase aus? Was passiert mit dem Erwartungswert, der Standardabweichung und den Kursen, wenn der Markt sein neues (temporäres) Gleichgewicht gefunden hat? Wie sehen die BBD in dieser Phase aus? Wie auf dem Weg von Gleichgewicht zu Gleichgewicht?

      Das nur mal als Denkanstöße. Im Prinzip ist der Einsatz von Oszillatoren und Trendfolgern nichts anderes, nur daß die BBD beides und noch wesentlich mehr vereinen.

      Ich hoffe das war einigermaßen verständlich. Bitte ungeniert fragen, auch wenn es noch so kompliziert oder einfach ist. Danke.

      Gruß

      american

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „american“ ()

      RE: Über Bollinger und Bänder

      Diskutiert mal schön hier weiter. Habe das dank fehlendem Mathematikstudium zwar noch nicht so richtig verstanden, aber es interessiert mich schon.

      Wenn Ihr das über Skype besprecht, so haben nur 2 Leute was davon, wenn ihr Eure Gedanken hier schreibt, mehr als 4.000. Das war jetzt einfache Mathematik a la chatterhand. ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chatterhand“ ()

      RE: Über Bollinger und Bänder

      Original von amazon95
      damit die Leute hier nicht zu genervt sind


      warum sollten wir genervt sein? nur zu mit euren ausführungen. und notfalls nehm ich noch ne nachhilfestunde bei einem guten mathematikerfreund ;)

      gruß itsmie

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „itsmie“ ()

      RE: Über Bollinger und Bänder

      @iceman
      überhaupt kein Problem.
      Mathematische Zusammenhänge sind logisch. Daher vielleicht so schwer verständlich ? ;)

      @amazon

      ohne hier einen Investiturstreit anzetteln zu wollen, die Erde ist keine Scheibe...

      de.wikipedia.org/wiki/Standardabweichung

      Knapp: Die Stdv ist die Quadratwurzel der Varianz, die Varianz das zweite Moment einer Verteilung. Irgendeiner Verteilung. Ob Normal-, Gleich, Glocken- oder sonst eine. Für natürliche Systeme wird oft eine Normalverteilung angenommen, das muß so nicht sein. Die Standardabweichung läßt sich für jede Verteilungsform bestimmen und zwar aus dem Erwartungswert der Verteilung (allgemein als Mittelwert bezeichnet, hier der MA(20)) und der Abweichung der Merkmalsausprägungen (hier die Kurse) von dem Erwartungswert.
      Die Annahme einer Normalverteilung ist nur eine gedankliche Stütze für mich als trader, um aus den Bändern sinnvolle Schlüsse ziehen zu können.

      hei, muß ich doch nochmal meine Statistikvorlesung aus dem Studium bemühen... :)

      american

      PS wäre ich heute Mittag doch nur eingestiegen.... ;(

      RE: Über Bollinger und Bänder

      @ american

      Natürlich ist die Standardabweichung nur die eine Komponente, die andere ist natürlich der MA; und damit sidn aucvh die beiden Variablen der Glockenkurve genannt; die Bollinger Bänder in ihrem Verlauf visualisieren dann die jeweils sich ändernden Verhältnisse der Steigungsgrade von Stdv und MA.

      Und doch bleibe ich bei den Bollingerbändern als Gauß'schen Glockenkurvenbändern, denn - die Bänder setzen sich ja aus Punkten zusammen, die mit jedem neuen Kurswert insofern gewonnen werden, als jeder neue Kurswert die Gestalt der Glockenkurve durch sich verändernde MA (bei fester Periodenanzahl) und Stdv verändert und von der festen Einstellung der Stdv (zB 2) entsprechend abgegriffen werden.
      Die Bollinger Bänder verbinden also diese von einer zugrundeliegenden, mit jedem neuen Kurswert veränderten Glockenkurve abgegriffenen Werte.

      gruß amazon
      @ american

      sorry, hatte das mit den alis systemen nur als beispiel anbringen wollen.

      wie möchtest du denn mathematische komplizierte zusammenhänge einfach erklären ? ;)

      trotzdem danke für den versuch. man muss sich reinarbeiten und wieder mehr mathematikbücher statt börsenliteratur lesen. :(


      LG
      IM
      IM

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Iceman“ ()

      RE: Über Bollinger und Bänder

      @amazon
      um mit Spock zu sprechen: "Faszinierend". :)

      Du sprachst die Bedeutung der Standardabweichung an, die sicherlich der Schlüssel zum Verständnis und zur Herleitung von BBD Handelsstrategien ist. In einem Detail möchte ich Dir widersprechen: Die Bollinger Bänder sind nicht Normalverteilungsbänder. Nimmt man an, daß die Kurse normal (glockenförmig) um ihren Mittelwert (moving average) verteilt sind, dann umfaßt die 2-fache Standardabweichung ca. 95% aller Kurse. Ob diese Annahme stimmt, ist zweitrangig.
      Das Aufbiegen der BBD ist ja nur ein optischer Effekt der steigenden Standardabweichung. Wichtig zur Identifizierung von Marktphasen und Richtungsindikationen sind meiner Meinung nach eher die Verhältnisse der zugrundeliegenden Komponenten der BBD (Stdv, MA, Kurs, was sich wiederum in bestimmten optischen Phänomenen äußert, die jeweils unterschiedlich aussehen und dennoch das gleiche implizieren). Anders formuliert: Wo auf der Verteilungskurve befindet sich der Kurs? Links außen, rechts außen, in der Mitte? Und: Ändert sich die Verteilung gerade?

      Puh, wahrscheinlich wieder ziemlich unverständlich...

      american

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „american“ ()

      Über Bollinger und Bänder

      @ iceman, american

      Eigentlich sagt Bollinger in seinem Buch nicht sehr viel über die konkrete Anwendung der Bollinger Bänder. Das ist gleichermaßen von Nachteil wie von Vorteil: man kann und muß sich eben seine eigenen Gedanken machen.

      Dazu ist es wichtig zu verstehen, wie Bollinger überhaupt auf die Bänder gekommen ist; und das wiederum beschreibt er durchaus ausführlich.

      Die Bollinger Bänder sind ja mitnichten im Kern Bollingers eigene Erfindung: was er gemacht hat: er hat etwas Vorhandenes übernommen und übertragen auf Börsenkurse.
      Genommen hat er das mathematisch-statistische Konzept der Gauß'schen Nornalverteilung, formuliert, 'entdeckt' von einem der wichtigsten, am Ende des 18. Jahrhunderts geborenen deutschen Mathematikers, Carl Friedrich Gauß.

      Die Bollinger Bänder sind also nicht anderes als die an bestimmten Punkten abgegriffenen Gauß'schen Glockenkurven: sie müßten korrekterweise eigentlich Gauß'sche Glockenkurvenbänder heißen. Mahct sich natürlich nicht so gut.

      Das heißt, um die Bollinger Bänder anzuwenden zur Bestimmung von Marktphasen, muß man statistische Erkenntnisse und Gegebenheiten rückübersetzen.

      Bollinger selbst ist ja darauf gekommen, weil er als Optionshändler vor allem mit dem Problem der Volatilität, die die einzige variable Preiskomponente beim Optionen ist, zu tun hatte. Und so kam er darauf, die Stanardabweichung als ein Maß der Volatilität zu nutzen.
      Das Aufklappen etwa der Bollinger Bänder zeigt, vereinfacht gesagt, ein steigende Standardabweichung bzw eine steigende Volatilität an. Die ist erst einmal richtungsneuitral.

      So, und von diesem Punkt an, nämlich von der Korrelation von Standardabweichung und Volatilität läßt sich nun gut weiter denken, was Marktphasen, aber auch Richtungsindikationen angeht. (Ich habe da aber schon mehrere Monate mit zugebracht; aber irgendwann ist es auch dann ganz einfach.)

      gruß amazon

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „amazon95“ ()

      @iceman
      Sehr konkrete Frage, auf die ich keine ebenso konkrete Antwort geben kann. Irgendwie läßt sich das schon nachvollziehen, allerdings steht es so nirgends explizit drin. Beobachte, wie die BBD in unterschiedlichen Marktphasen aussehen. Bollinger gibt da einige Hinweise. Einfachstes Beispiel: Der Engpaß mit anschließendem Volabreakout (zugehörige Strategie stellt Bollinger ja im Buch vor). Das ist leider nichtmal die halbe Miete aber ein Einstieg.

      @rammstein & iceman
      freue mich sehr über die Beiteiligung, möchte aber präventiv höflich bitten, ALIS Diskussionen im passenden Thread (den rammstein eröffnet hat) zu führen (so es denn dazu kommt).

      Das ist wirklich nicht als Rauswurf zu verstehen, sondern im Sinne späterer (stiller) Leser gedacht.

      Danke und Gruß

      american