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      TradersJournal Ausgabe 12/05
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      Inhalt
      1. Editorial
      2. NewsTrading
      Neue Sentimental Film AG: Auf die Watchlist!
      3. CFDs
      Kostenlose Roadshow
      4. Trading Inside
      COT-Report: US-Bonds
      Korrerkturphase abgeschlossen
      5. Rohstoff e
      Warum Gold immer glänzen wird
      6. Börsenpsychologie
      Helfen Hirnschäden?
      7. Terminliste/Impressum
      8. Know How
      Der Handel von Break-Outs
      Begriff e begreifen: Beta-Faktor
      9. Interview
      mit Markus Zschaber
      10. Buchrezension
      Mit Sicherheit erfolgreich von Markus Zschaber
      11. Szenemonitor
      TRADERS
      Mehr WissenJournal
      NR. 12/05
      tradersjournal.de

      Editorial
      Die spannendste Frage bzgl. der Wahlen
      im September ist wohl für uns Trader,
      wie es mit der Besteuerung von Kapitalerträgen
      weitergeht. Bisher haben
      wir folgende Situation:
      Zinsen sind voll einkommensteuerpflichtig
      bis auf den mickrigen Freibetrag
      von 1370 EUR. Dividenden unterliegen
      dem Halbeinkünfteverfahren,
      d.h. die Hälfte der Gewinnausschüttung
      wird mit dem persönlichen Grenzsteuersatz
      belastet. Ebenso wird bei Kursgewinnen
      bei Aktien vorgegangen, sofern
      sie länger als ein Jahr gehalten werden.
      Kursgewinne bei anderen Wertpapieren
      (z. B. Derivate) werden dagegen
      voll besteuert. So genannte Finanzinnovationen
      (z. B. Garantiezertifikate)
      werden dagegen unabhängig von
      der Haltedauer immer besteuert. Wenn
      eine Emissionsrendite nachweisbar ist
      dann ist diese zugrunde zu legen (darüber
      hinausgehende Gewinne sind dann
      immer steuerfrei!), wenn nicht dann wird
      die Steuerlast nach der Marktrendite
      (Kursgewinn) berechnet. Haben Sie das
      alles verstanden?
      16.08.2005


      Wie immer treten die Parteien mit dem
      Versprechen an, die Steuergesetzgebung
      zu vereinfachen, bevorzugt „radikal“.
      Was darunter z. B. die FDP versteht,
      hat jetzt Hermann-Otto Solms, der
      finanzpolitische Sprecher der liberalen
      Bundestags-Fraktion, preisgegeben. Der
      Anfang klingt gut: Dividenden sollen
      gar nicht mehr besteuert werden,
      weil der Gewinn ja bereits in der Gesellschaft
      ordentlich durch Körperschaftsteuer
      und Gewerbesteuer (bzw. im
      FDP-Konzept ein Zuschlagsrecht für die
      Gemeinden auf die Körperschaftsteuer)
      abgeschöpft wurde. Das lässt hoffen:
      Doch nun machen die vermeintlichen
      Steuervereinfacher einen Purzelbaum
      rückwärts. Kursgewinne will die FDP
      nur steuerfrei sehen, wenn der Gewinn
      innerhalb von 4 Jahren „unternehmerisch“
      reinvestiert wird – also z. B. in
      Aktien. Meine Meinung: Hinsetzen und
      noch mal drüber nachdenken: Das ist
      kompletter Unsinn!
      Bevor wir zum Konzept der Union kommen,
      einen kurzen Abstecher in eine
      wichtige theoretische Überlegung hinsichtlich
      der Doppelbesteuerungsthematik,
      die auch bei dem Halbeinkünfteverfahren
      Pate stand. Demnach ist auch
      die Besteuerung von Kursgewinnen
      eine Doppelbesteuerung. Grundlage
      ist die Annahme, dass Kurssteigerungen
      auf vorweg genommene oder auch
      bereits erfolgte Gewinne in der jeweiligen
      Gesellschaft zurückzuführen sind.
      Beispiel: Aktiengesellschaft Z steht am
      Anfang des Jahres bei einem Kurs von
      100 EUR. In diesem Jahr falle ein Gewinn
      von 5 EUR/Aktie an. Der Kurs steige auf
      105 EUR. Die 5 EUR Gewinn wurden bereits
      in der AG versteuert, die (gemäß

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      Theorie) auf den Gewinn zurückzuführende
      Kurssteigerung dürfte demnach
      nicht erneut besteuert werden.
      Sie sehen alle sofort das problematische
      an dem an sich sinnvollen Gedankengang:
      Was ist bei Kurssteigerungen,
      denen gar kein versteuerter Gewinn
      oder ein wesentlich geringerer zugrunde
      liegt? Oder gar ein Verlust? Was ist,
      wenn Gewinn anfällt, aber der Anleger
      Verlust mit der Aktie einfährt? (Er könnte
      ja dann auch den Verlust steuerlich nicht
      geltend machen).
      Der Charme dieser Lösung läge zweifelsfrei
      in der extremen Einfachheit. Einen
      durchaus interessanten Weg geht
      aber auch die Union mit ihrem Modell
      der dualen Einkommensteuer. Dahinter
      steckt das Prinzip, Einkommen
      aus Arbeit und Kapital nicht gleich zu
      besteuern (wie bei dem Konzept der
      synthetischen Einkommensteuer).
      Dabei würden Unternehmen in etwas
      geringerer Höhe als bisher der Steuer
      unterworfen, während die Banken der
      privaten Anleger eine anonyme Abgeltungssteuer
      (im Gespräch sind
      17%) an den Fiskus abführen. Damit
      wird auch gleich offensichtlich, dass die
      Ungleichbehandlung von Arbeits-und
      Kapitaleinkünften so ungleich nicht ist:
      Denn hier findet ja erneut eine Doppelbesteuerung
      der Dividenden statt, was
      allerdings angesichts des geringen Steuersatzes
      evtl. zu verschmerzen wären
      (die Gesamtbesteuerung des unternehmerischen
      Gewinns steigt dadurch bei
      Ausschüttung). Gegenüber dem jetzigen
      Halbeinkünfteverfahren wäre es für Spekulanten
      jedenfalls eine geringfügige
      Verbesserung hinsichtlich der Steuerlast
      (derzeitige Grenzbelastung: 21%+
      Solidaritätszuschlag). Die wahren Gewinner
      dieser Lösung wären dagegen
      die Bezieher von Zinsen: Derzeitige
      Grenzbelastung: 42% + Solizuschlag,
      danach nur noch 17%.
      Alles in allem interessant, wobei noch
      etliche Detailfragen bei einer Abgeltungssteuer
      auf Spekulationsgewinne
      offen sind: So z. B. die Verrechnung
      mehrer Depots am Jahresende (dann
      wäre doch wieder eine Steuererklärung
      nötig), die Behandlung außerbörslicher
      Positionen etc.
      Zu guter Letzt: Was will die Linkspartei?
      Ins Weltbild von Gysi und Lafontaine
      würde eine 97%ige Spekulationssteuer
      passen, und dazu noch Sozialversicherungsbeiträge,
      abgerundet durch eine
      Börsenumsatzsteuer. Nein im Ernst,
      für Spekulanten wäre das der Super-
      GAU. Deswegen sollte jeder, der bei der
      Linkspartei seinen Haken macht, auch
      gleich seinen Tradingschein abgeben.
      Das ist genauso wie wenn Sie einen Ferrari
      besitzen, der 350 Sachen macht und
      gleichzeitig eine Partei wählen, die Tempo
      80 auf der Autobahn einführen will.
      Egal was passiert – ein Konsens bei Spekulationsgewinnen
      scheint mir ausgemacht:
      Die Spekulationsfrist wird wohl fallen.
      Und das ist auch richtig so. Nur auf Sonntag-
      Abend-Christiansen-Niveau lässt sie
      sich theoretisch fundieren. Die Spekulationsfrist
      ist kompletter Quatsch, ich will mir
      von keiner Frist vorschreiben lasse wann
      ich meine Aktien verkaufe. Und der Finanzierungsfunktion
      der Börse hilft sie nicht, im
      Gegenteil, je liquider der Handel desto besser.
      Kurzum: Die Spekulationsfrist ist sinnlos.
      Weg damit! Und her mit der Abgeltungssteuer,
      wir warten sehnsüchtig darauf.

      RE: freundin

      Original von chatterhand
      @ monopoly;

      ja, trau schau wem. Die Sache mit den Frauen ist noch komplizierter und viel gefährlicher, als die riskanteste Derivatespekulation! :D


      du sagst es, ich sag immer, wer auf die frauen baut,baut aufs gefühl (=SAND); wer auf die börse baut, wird irgendwann millionär (=METALL);
      oder beisst sich die zähne aus (=NIETE ZIEHT DIE ARSCHKARTE)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „monopoly“ ()

      RE: freundin

      Original von monopoly
      Original von chatterhand
      @ scalpino;

      Dein Vorschlag mit der Freundin hat mir am Besten gefallen! Es gibt klasse Frauen hier. ;)



      die schönheiten verprassen dann den zaster :D


      :D Ja, die Gefahr besteht dann tatsächlich. Kann man vielleicht über Kontovollmacht o.ä. umschiffen


      @chatterhand
      :D

      RE: freundin

      Warum nicht, das wäre doch die beste Alternative. Das erwirtschaftete Geld bräuchte man dann nicht mehr waschen, da es für die Herkunft Nachweise gibt. Man muß einzig wegen der Schenkungsteuer aufpassen, damit nicht über die Freibeträge kommt, die liegen aber irgendwo über 100.000 € ...

      :D
      He He He

      Aber im Ernst!
      Ich habe keine Lust dem Staat 400€ von 1000€ an Steuer zu zahlen. Das ist einfach zu viel.

      Wie kommt man dazu, dass diese "Spekusteuer" nicht in Deutschland fällig wird sondern in Belgien(wo diese nicht gibt).
      Ich glaube da hilft nur ein Belgier zu werden.



      Und wie wird man ein Belgier?
      @ Cerberus;

      ja, es mag kleine Unterschiede geben, aber die Benelux Staaten sind sich in vielen Bereichen ähnlich, sicher auch hier. Der "normale" private Kleinanleger kann seine Börsen- und Fondsgewinne steuerfrei behalten, unabhängig von der Haltedauer.

      Ab wann man jetzt als professioneller selbstständiger Händler eingestuft wird, weiß ich nicht genau. :rolleyes: