Forex Trades & Talk

      @ remon: Um, nochmals auf deine Aussage "Fazit: Long EURJPY, GBPUSD und AUSUSD aus Monatssicht" zurückzukommen.

      Wir können alle analysieren so viel wir wollen, den zukünftigen Wechselkursverlauf können wir weder mit FA, noch mit TA, Münzwurf, Kaffeesudlesen, Mondphasenanalyse etc. bestimmen, somit bleibt als Ergebnis jeder Analyse: Kann steigen, fallen oder gleich bleiben, wenn eines dieser Szenarien gemäss der Analysemethode wahrscheinlicher ist, dann nehmen wir eben die entsprechende Position ein.

      Kontrollieren können wir nur das Geldrisiko, das wir mit dem Trade eingehen, und genau da hat die FA die erste Schwäche. Ich habe schon Pferde kotzen gesehen, d.h. obwohl irgendein Kurs x machen sollte/musste, hat er trotzdem y gemacht, also brauche ich ein Ausstiegsszenario im Verlustfall, wie bestimme ich einen SL fundamental, es ist nämlich nicht so, dass der Kurs immer das macht, was sich der Analyst zusammengereimt hat, und das obwohl sich an den fundametalen Eckpunkten nichts geändert hat. Noch viel schlimmer, wenn sich eben nichts geändert hat und ich zu 100 gekauft habe und der Kurs steht morgen bei 95, muss/soll ich da nicht nachkaufen, weil gemäss meiner Analyse war 100 schon billig, dann ist ja 95 noch billiger!

      Aber selbst wenn ich mir diese Wahnsinnsaktionen erspare -weil ich mir bei solchen Aktionen schon nicht bloss die Finger verbrannt habe- und ich somit einen SL setze, dann gibt es am Monatschart noch immer das Problem der Grösse des SL, ergo der "Kleinheit" meiner Position, die Haltedauer wird sich im Zweifelsfall über Wochen und Monate dahinziehen, um dann irgendwann in ferner Zukunft vielleicht 2 oder 3 IR Gewinn zu machen, das kann vielleicht George Soros machen, ich nicht.

      Und dann wäre da noch der Punkt des zeitlichen Horizonts und der damit ansteigenden Wahrscheinlichkeit irgendwelcher Ereignisse, die die Gewinnerwartung negativ beeinflussen. Nehmen wir GBPUSD, wenn ich eine Position ein paar Minuten halte ist die Wahrscheinlichkeit, dass gerade in diesen paar Minuten irgendein Terroranschlag, eine Staatspleite etc. aktuell wird zwar vorhanden, aber gering, mit zunehmender Haltedauer steigt diese Wahrscheinlichkeit aber direkt proportional an, ausserdem wird es im beabsichtigen Haltezeitraum zu bereits jetzt feststehenden Ereignissen kommen -Zinsentscheidungen etc.-, mit einer derartig langfristigen Position begibt man sich IMO schnell in die Gefahr des "Verliebens in eine Position", und das ist noch nie wirklich profitabel gewesen.

      Mein Fazit: Je älter ich werde, desto risikoscheuer werde ich, und da sind Positionen auf Basis des Monatscharts dann kein Thema mehr, zumindest nicht unter Tradinggesichtspunkten, und als "Investor" sind mir Blue Chip Stocks wesentlich lieber als Devisen.

      remon schrieb:

      Zitat
      De Grauwe: Leider haben wir herausfinden müssen, dass Wechselkurse so gut wie nichts mit fundamentalen neuen Wirtschaftsdaten zu tun haben. So einfach, so mechanisch funktionieren Währungen nicht, leider. Deshalb sollten Sie lieber nicht auf weiter fallende Euro-Kurse vertrauen.



      Kann es sein, dass De Grauwe sich ausschließlich nur auf den EURUSD bezieht? Was ist mit Zinspositivem handeln? Das hat in der Vergangenheit aufgrund der Zinsdifferenzen doch sehr gut funktioniert.
      Keine Ahnung wie der de Grauwe in seiner Studie dazu kommt, dass der Euro fundamental gesehen zum Dollar zwischen 1999 und 2001 hätte zulegen müssen. DIe USA hatte zu der Zeit einen gewaltigen Konjunkturvorsprung. Zu der Zeit bewegten sich die Zinsen fast durchgängig 2% höher als in Europa. lvmf.de/publications/libertarian-shortpapers/01NBZinsen.gif
      Als der Crash kam hatte man in Europa mindestens genauso Angst vor dem "hard Landing" der amerikanischen Konjuktur wie in den Staaten selber. Erst im März 2001 wurden die Konjunkturaussichen in Europa besser eingeschätzt, als in den USA. Wer sich die Mühe macht kann das hier nachlesen. zew.de/de/publikationen/finanz…portarchiv.php3?year=2000.
      Klar kam es dann zu einer Übertreibung irgentwann 2001 im EUR/USD, die dann auch korregiert wurde ,aber das war dann zum Ende des genannten Zeitraumes.
      De Grauwe: Leider haben wir herausfinden müssen, dass Wechselkurse so gut wie nichts mit fundamentalen neuen Wirtschaftsdaten zu tun haben. So einfach, so mechanisch funktionieren Währungen nicht, leider. Deshalb sollten Sie lieber nicht auf weiter fallende Euro-Kurse vertrauen.


      Kann es sein, dass De Grauwe sich ausschließlich nur auf den EURUSD bezieht? Was ist mit Zinspositivem handeln? Das hat in der Vergangenheit aufgrund der Zinsdifferenzen doch sehr gut funktioniert.

      Auch die Beziehung Aktienmarkt und Anleihen hat doch auch einen Einfluss. Nach der Ankündigung der USA Hypotheken anzukaufen, hätte man doch darauf kommen können, dass die Anleihepreise in Zukunft gedrückt werden, denn Diese müssen ja auch wieder auf den Markt irgendwann. Somit wäre doch klar gewesen, dass nur noch Rohstoffe und Aktien übrig bleiben. Da der USDJPY gut mit den Zinsen und dem Aktienmarkt korreliert, hätte sich hier also ein Trade ergeben, der auf einer fundamentalen Annahme basiert.

      Hätte, wenn und aber… ich weiß :D
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      Ich würde ja eventuell was dazu sagen, aber auf Monatssicht tradet man in meinem Alter nicht mehr. ;)


      mir ging es eigentlich nur um die gröberen zusammenhänge, die ich eventuell nicht richtig verstanden haben könnte, da ich mich erst jetzt mit dem zinsmarkt beschäftige, der ja auch eine nicht unwichtige rolle bei den währungen spielt. :)
      Ich versuche mich mal an einer vielleicht etwas simpleren Makroanalyse aus technischer Sicht.

      1. Wir haben fallende Hochs im 30-Year US T-Bond (der 10-Year war nicht verfügbar) mit einem Ausbruchsversuch unter die Trendlinie, was darauf hindeuten könnte, dass der Markt weiterhin eher Richtung pro Risiko handelt. Die höheren Yields könnten aber auch bald interessanter werden, wenn der SPX an die 1250 handelt. Der Support des Treasuries sollte dann auch zeitgleich getroffen werden.
      2. Da USDJPY wieder eine erhöhte Korrelation mit dem SPX hat, sollte dieser ebenso steigen, auch haben wir hier schon einen Widerstand genommen.
      3. Der EURJPY scheint aus Monatssicht noch stärker mit dem SPX zu korrelieren, hat außerdem ein höheres Tief gebildet(SKS Daily), sollte also dem USDJPY Trade vorgezogen werden.
      4. Der EURUSD sollte auch von der Situation Richtung Norden animiert werden. Vom Sentiment her zeigt der COT-Report ein neues Hoch der Shortpositionen an, dies jedoch in Verbindung mit einem COT-Index von 0, was auf mindestens eine weitergehende Korrektur nach Norden hinweist.
      5. Der GBPUSD sollte im Tandem mit dem EURUSD laufen, jedoch viel stärker im Verhältnis, da der Wochenchart des EURGBP einen Bruch einer Supportlinie zeigt.
      6. AUDUSD sollte ebenso vom vermuteten Risikoappetit profitieren.

      Fazit: Long EURJPY, GBPUSD und AUSUSD aus Monatssicht.

      Da ich sowas zum ersten Mal gemacht habe, liegen sicher viele Fehler in meiner Annahme. Für jeden Hinweis wäre ich also dankbar :)
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      RE: ADP Report

      Perfect Trader schrieb:

      Als kleine Ergänzung zum eigentlichen NFP-Bericht kann der immer einige Tage vorher erscheinende Automatic Data Processing Inc. National Employment Report genommen werden. Der erscheint heute um 14:15.
      Der hat auch gleich stärker als sonst reingehauen. Vielleicht hat man heute wegen Freitag Feiertag genauer hingeschaut?
      Gruss Shakesbier
      Two Bier or not two Bier (Shakesbier) :D

      Freitag 2 April 2010
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      QUelle: Forexfactory

      In den USA ist es aber nicht unüblich das bei gewissen Tagen (ohne nationalen Charakter) zwischen San Francisco, Chicago und NY das ganze unterschiedlich gehandhabt wird.
      Und Ostermontag ist kein DE Phänomen. Da hat quasi ganz Europa zu. Vermutlich Russland nicht, weil die ja einen anderen religiös geprägten Kalender verwenden (was ja eigentlich auch ein wenig für die USA gilt).
      Würde und Sein - sind allen gemein