Original von xyxyber
Wenn die Anreize durch geeignete gesetzliche Regeln richtig gesetzt sind und nicht auf das Gute im Menschen gehofft wird, sondern stattdessen sein rationales und ökonomisch sinnvolles Handeln der Ausgangspunkt ist, können die gewünschten Resultate erreicht werden.
Wenn Unternehmen weitgehend von der Haftung für ihre Risiken freigestellt werden und gegenüber der Allgemeinheit bestehende Verpflichtungen nicht mit aller Konsequenz eingefordert werden, ist für die Unternehmen kein ernsthafter Anreiz zur Risikobegrenzung im lockeren Umgang mit der Sicherheit oder zur Einhaltung sonstiger Verpflichtungen gegeben. Würde die Politik nicht nur mit dümmlichen Sonntagsreden appelieren, sondern ihre Gesetzesarbeit handwerklich korrekt machen, kann man auch auf große Unternehmen guten Einfluß nehmen.
Eine besonders eklatante Fehlleistung der Politik ist der Verzicht auf vertraglich gebundene Verpflichtungen gegenüber der öffentlichen Hand bzw. deren konsequenter Durchsetzung. Aber in der kranken Welt der Bürokratie ist es effektiver Bußgeldbescheide über einige Euro bei einem Verkehrssünder mit Zwangshaft einzutreiben als Milliardenverpflichtungen bei Großunternehmen mit erheblichen volkswirtschaftlichen Auswirkungen und großen Gefährdungspotentialen zu kontrollieren.
Wenn öffentliche Unternehmen allerdings die Lösung aller Probleme sein sollten, dann müßte der Sozialismus den Westen aufgekauft haben und nicht kollabiert sein.
Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass man für dich in die Bresche springen müsste. Aber was du schreibst, hat Hand und Fuß...nur wird es von einigen hier nicht ganz verstanden

@ chatterhand
Sozialismus in einem Atemzug mit freien Wahlen zu erwähnen, hat mich doch glatt zum Schmunzeln gebracht

@ purri
Die Diskussion um den Umfang der Staatstätigkeit ist ja nicht neu. Spätestens mit Gründung der BRD hat man sich für eine ordoliberale Wirtschaftspolitik entschieden. Bleibt die Frage, wie viel vom ursprünglichen Konzept heute in der BRD noch Anwendung findet...
Bahn- und Wasserversorgung sind keine Beispiele gegen Privatisierung sondern Beispiele für schlecht/falsch gemachte Privatisierung (soviel zum Thema schwarz/weiß). Genau das hat User xyxyber zu erklären versucht, als er Problematik um die aktuelle Bahnprivatisierung angesprochen hat.
ps. eigentlich wollte ich mich zum Thema gar nicht äußern. Da habe ich hier schon genug Diskussionen zu geführt. Dieses Forum empfehle ich auch allen, die sich (wirtschafts-)politisch streiten bzw. weiterbilden möchten.
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