Handel nach Voigt (RM)

      Deine Disziplin

      Wo wir schon bei den (durchaus angebrachten) lobenden Worte sind ...

      Ich gratuliere zu Deiner Disziplin, NICHT zu traden, wenn Dir die Ausgangslage nicht eindeutig erscheint. Damit offenbare ich meine Schwäche, zu schnell auf den Sell oder Buy Button zu klicken, ohne wirklich alle von mir aufgesetzten Regeln beachtet zu haben. Ich arbeite daran, mich zu bessern ;)

      RE: ...der Tag heute...

      @Bo10a
      ...ich bin was Voigt betrifft selber noch ein Lernender - learning by doing -...
      Oft fällt mir erst hinterher auf (auch durch diesen Thread), dass ich die Voigtschen Regeln etwas diskretionär und individuell ausgelegt habe. Auch wenn ich Lehrer bin will ich Voigt nicht lehren sondern lernen und dabei meinen eigenen Stil entwickeln. Ich glaube, dass jeder Trader seinen eigenen Stil finden muss, auch wenn er sich auf Voigt bezieht.

      [EMAIL=http://daytrader-peganuss.blog.de/]Daytrader-Peganuss[/EMAIL]

      RE: ...der Tag heute...

      Original von Peganuss
      @Bo10a
      ...genaugenommen hast du Recht. .... Nach enger Voigtauslegung hätte das zweite Tief über dem ersten liegen müssen. Aber wie gesagt, ich handle nach Voigt nicht wie Voigt. Der Situation angemessene diskretionäre Entscheidungen wird es immer geben. Trading ist dynamisch und nicht statisch.

      Peganuss


      Ja, das finde ich ja auch sehr gut, daß Du Dich öfter nicht an die engen Regeln hälst, und nicht nur, weil zur Qualität im Sinne Voigt`s ein eigener Stil und Erweiterungen dazugehören.
      Ich fände es sehr lehrreich, wenn Du kurz erwähnen könntest, ob es sich um eine Erweiterung der engen Regeln handelt. Damit Du nicht großartig mehr tippen mußt, würde ja eine Abkürzung in Klammern wie z.B. (Erw.) reichen.
      Das hätte auch den Vorteil, daß man an Deinen Trades genau lernen kann, was man bei Voigt richtig verstanden hat, und wie die Set-ups sinnvoll erweitert werden könnten.

      Übrigens: Dein Blog und Dein Thread hier sind super. :)

      Gruß
      Bo10a

      ...der Tag heute...

      …neue Rekorde…

      Eigentlich hätte der DAX ja heute konsolidieren müssen, aber so richtig nach unten wollte er nicht. Lange Zeit lief er trendlos quer und nach US Markteröffnung bewegte er sich nach oben. Mein Einstieg Long lag direkt am Tageshoch von gestern (6700 Punkte), welches sich als Punkt 2 eines Aufwärtstrends herauskristallisierte. Um 17.30 Uhr (Systemzeit 16.30 Uhr) war ich LONG mit dem Tradingziel Bewegung. Den ersten Stopp legte ich auf 6686 Punkte, das Tief der Vorkerze. Sobald die Einstiegskerze fertig ausgebildet war zog ich den Stopp nach auf 6692 Punkte. Dann wanderte der Stopp auf 6700 (BE) und wegen Innenstäben wieder zurück. Später konnte ich den Stopp noch einmal nachziehen auf 6708 Punkte. Dort blieb er dann liegen bis ich um 19.20 Uhr (Systemzeit 18.20 Uhr) ausgestoppt wurde.
      Danach ergaben sich keine weiteren Tradinggelegenheiten und so war Feierabend für heute.

      Zusammenfassung:
      Trade 07: + 8


      Bilanz:
      Anzahl der Trades: 7
      Gewinntrades: 5
      Verlusttrades: 2
      Neutraltrades: 0
      Gesamtpunktzahl: + 62

      Bis Montag…….Peganuss

      Daytrader-Peganuss
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      RE: ...der Tag heute...

      @Bo10a
      ...genaugenommen hast du Recht. Aber die letzten beiden Tiefs (rote 2) lagen fast auf einer Höhe und prallten zudem von einer Pivotlinie ab. Aus meiner Sicht rechtfertigt diese spezielle, wenn auch grenzwertige Situation einen umgehenden LONG-Einstieg. Insofern war diese Entscheidung diskretionär. Nach enger Voigtauslegung hätte das zweite Tief über dem ersten liegen müssen. Aber wie gesagt, ich handle nach Voigt nicht wie Voigt. Der Situation angemessene diskretionäre Entscheidungen wird es immer geben. Trading ist dynamisch und nicht statisch.

      Peganuss

      RE: ...der Tag heute...

      @ DönerTrader

      CMC hat zwar viele Tücken, bin selber davon gar nicht begeistert. Aber die Kurse dort reichen zum Traden im hier betrachteten Zeitrahmen, die Kursstellung erfolgt außer bei technischen Pannen ausreichend genau nach dem FDAX. (Hatte neulig mal beide Kurse verglichen in einem Bild).

      Der FDAX-Kurs wird einfach nahezu 1:1 um die theoretische Basis (FDAX - Cost of Carry) heruntergesetzt, um den CMC German30 zu errechnen. Die tägliche Konstanz der von CMC benutzten Basis ist recht stabil, viel stabiler als vom realen DAX und dem FDAX, wo sie intradday deutlichen Schwankungen unterliegt.

      Wenn eine Methode so mikrogenaue Daten brauchen würde, daß die minimalen Abweichungen der Kursanbieter eine Rolle spielen, wäre sie nicht sehr stabil. Zum Handeln mit schnellen Automaten könnte sie dann aber immer noch taugen, da man da mehr an die Grenzen der Datengenauigkeit geht als Peganuss manuell im 10-min-Timeframe. Ich glaube, daß rAmMsTeIn so kritisch ist, weil er automatisch mit Investox handelt und für seinen Handlesstil CMC-Kurse der Graus sein könnten. (Ich persönlich glaube, daß es selbst dafür gar nicht so schlimm ist.)

      Auch das Volumen bei CMC ist kein Hindernis für einen adäquaten Handel, da CMC sich als MM vernünftig am FDAX ausrichtet.

      Eingeschränkt der möglicherweise auftretenden hausgemachten technischen Pannen, kann ich da CMC oder (ABN AMRO) ausnahmsweise sogar mal ohne größere Abstriche empfehlen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „xyxyber“ ()

      RE: ...der Tag heute...

      @ Peganuss

      Der Short-Trend war beendet. Ich dachte aber es ist grade der spezifische Unterschied zu anderen Methoden, daß der Einstieg hier zum Beispiel beim W-Ausbruch nicht nach Voigt gemacht wird, sondern in trendlosen Bewegungen, egal wie ausgeprägt sie sind, keine Position eröffnet wird.

      Der DAX hatte ja keine Trendumkehr zu dem Zeitpunkt Deines Einstiegs, sondern nur eine Trend-Aufhebung.
      Es sei denn, man ginge auf Tick-Ebene, aber die handelst Du ja nicht.

      Vielleicht habe ich etwas im Buch nicht mitgekriegt. Ich wäre dir dankbar, wenn Du auf die entsprechende Seitenzahl verweisen könntest.

      Gruß
      Bo10a

      RE: ...der Tag heute...

      Original von rAmMsTeIn
      ist wohl auf den verfälschten cmc charts schlecht zu sehen.

      Ich habe erst angefangen den Voigt zu lesen. Aber er spricht oft von den markanten Punkten an denen wahrscheinlich die meisten Orders liegen.
      Das meiste Volumen läuft doch über den F-Dax. Die wenigsten werden über CMC handeln.
      Ist dann ein korrektes traden nach Voigt anhand der CMC-charts überhaupt möglich?

      RE: ...der Tag heute...

      ...Voigt empfiehlt sogar bei Trendumkehr eine Positionsdrehung ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Als der Kurs das letzte Tief (rote 3) durchbrach, war der SHORT-Trend beendet und die Möglichkeit zur Trendumkehr gegeben. Somit war ein Longeinstieg an dieser Stelle legitim und keine rein diskretionäre Entscheidung. Ob ein Trader allerdings so eine Gelegenheit warnimmt oder nicht ist wie bei allen anderen Tradingentscheidungen diskretionär.

      Gruß Peganuss

      RE: ...der Tag heute...

      ist wohl auf den verfälschten cmc charts schlecht zu sehen.

      gerade beim fdax bilden sich viele gut handelbare umkehrstäbe, wenn die dann mit guten crv(kleiner körper und daher enger stop) an natürlich erst im nachhinein zu erkennenden p 3 liegen findet man gute einstiege.
      im idealfall ist man mit abschluß der korrektur an p3 früher drin und erwischt die sauberste bewegung von p3 über p2 hinaus.

      gruß rammstein

      edit: der 3 kreis ist kein umkehrstab,zu spät gesehen
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „rAmMsTeIn“ ()

      RE: ...der Tag heute...

      @ Peganuss

      Ersteinmal: Sehr schöner Thread!
      Ich glaube nach Voigt war dein zweiter Einstieg in einer trendlosen Phase. Für einen Up-Trend hätte es kein lower Low geben dürfen,oder? Aber es rentiert sich oft, dann trotzdem nach überschreiten des Zwischen-Highs einzusteigen, allerdings warte ich dann lieber den Close des Bars ab, auch wenn man dann etwas später in den Markt kommt. Beim Pivot,oder andere wichtige Marken lohnt es sich vielleicht auch, den Close des Bars abzuwarten. Heute lief der Bar zB. sauber durch den Pivot. Sicherlich hätte der Kurs auch am Pivot drehen können, aber man riskiert dann nur die Punkte, die der Kurs noch bis zum Close des Bars fällt. Und auf 10min Basis ist das Risiko auf einen großen Kursrutsch recht klein, im Gegensatz dazu steht die Möglichkeit die volle Bewegung mitzunehmen. Aber trozdem diziplinierte Leistung von dir, dem Markt dann nicht hinterher zu rennen, die nächste Gelegenheit kommt immer.

      RE: ...der Tag heute...

      @janson
      Ja du hast das vollkommen richtig gesehen. Ich habe nicht auf die höhere Zeiteinheit geachtet und den Trade genau an der falschen Stelle glatt gestellt. Der Stundenchart beweißt es. Ein Fehler, den ich in Zukunft hoffentlich vermeiden kann. Ich danke dir für den Hinweis.

      Gruß Peganuss
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      ...der Tag heute...

      …mir tränen die Augen…

      Nachdem sich der DAX heute Vormittag nach seiner gestern schon im Späthandel begonnenen Aufwärtsbewegung an der roten Pivotlinie festgefressen hatte, bildete sich gegen Mittag ein SHORT-Trend (rotes 1-2-3) heraus. Die Korrektur schien um 12.50 Uhr abgeschlossen und man hätte sich gut am Punkt 2 (gleichzeitig Vortageshoch) positionieren können oder per Market - Order direkt SHORT einsteigen können. Für mich sprach aber dagegen, dass um 13.00 Uhr die BOE-Zinsentscheidung anstand. Es konnte ja keiner ahnen, dass die Briten ihre Zinsen um 0,25 Prozentpunkte anheben und der Kurs daraufhin annähernd 30 Punkt absackt. Da um 13.45 Uhr die EZB auch über Zinsen entscheiden wollte, betätigte ich mich weiterhin als Marktbeobachter. Auf den Kurseinbruch erfolgte eine sehr unsaubere Korrektur. (die EZB beließ die Zinsen auf 3,5%) Dann setzte sich die Abwärtsbewegung weiter in Richtung schwarze Pivot-Linie fort und ich platzierte einen SHORT-Einstieg knapp unterhalb der Pivot bei 6570 Punkten. Ziel war es die aufkommende Bewegung nach dem Durchbruch der Pivotlinie mitzunehmen. Dieser Kurs wurde um 14.25 Uhr (Systemzeit 13.25 Uhr) erreicht und ich somit in den Markt eingestoppt. Doch der Markt drehte um und ich wurde mit der Folgekerze im Minus ausgestoppt.
      Da der Trend zu drehen schien platzierte ich meinen nächsten Einstieg LONG an der roten 3 bei 6595 Punkten. Um 14.50 Uhr (Systemzeit 13.50 Uhr) war ich LONG dann eingestoppt. Der erste Stopp lag auf 6580 Punkten am Tief der vorhergehenden Kerze, da sich die Einstoppkerze als Innenstab erwies. In der Folgezeit konnte ich den Stopp regelmäßig nachziehen (90/00/03). Beim Erreichen der roten Pivotlinie (rote Strichlinie) stellte ich die Position um 15.30 Uhr (Systemzeit 14.30 Uhr) durch einen Gewinnsicherungsstopp bei 6615 Punkten glatt. Im Nachhinein erwies sich das als viel zu früh denn der Kurs stieg noch fulminant weiter nach oben. Mir tränten die Augen aber nachsteigen wollte ich nicht. Unglaublich, das hört ja gar nicht mehr auf. Doch bei knapp 6700 Punkten. Ich konnte nur noch zusehen – egal was passiert mein Trading war für heute beendet. Bevor ich noch emotional bedingt irgendeine Dummheit begehe machte ich lieber Schluss für heute und beobachtete weiter den Markt. Morgen ist auch noch ein Tag.


      Zusammenfassung:
      Trade 05: - 10
      Trade 06: + 20


      Bilanz:
      Anzahl der Trades: 6
      Gewinntrades: 4
      Verlusttrades: 2
      Neutraltrades: 0
      Gesamtpunktzahl: + 54

      Bis Freitag…….Peganuss

      Daytrader-Peganuss
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      RE: Business Plan

      von Peganuss :

      " ...selbstverständlich habe ich für mein Trading konkrete Regeln aufgestellt - einen Tradingplan "

      Es gibt keine Erfolgsgarantie für den Trader.

      Sicher ist jedoch , daß der Handel ohne Trading Plan mit höchster
      Wahrscheinlichkeit zum Mißerfolg führt.

      90% der Marktteilnehmer sind Samariter, die den Rest beglücken.

      Eine Strategie und Trading Plan sind Bestandteil eines Business Plans.

      Was ein derartiger Plan beinhaltet, legte Linda Bradfort Raschke ( Market
      Wizzard ) in einem Seminar wie folgt dar:

      Your business plan is your personal blueprint for trading success. It includes not only your goals, but a detailed plan of how you plan to get there. This plan should go far beyond the details of your trading methodology. It should include structuring not only your trading environment, but your whole life.

      Interessierte können die gesamten Ausführungen bitte unter Bollinger´s
      Anregungen konsultieren.
      @DickT
      ...ich nutze die CMC Kurse bis 22.00 Uhr, da ich maximal auch bis 22.00 Uhr den DAX dort trade.....als Berechnungsart verwende ich die Standardeinstellungen von CMC....auch in meinem Chart dreht der Markt bei 6526 Punkten (Spitze der roten Kerze) an der grünen Pivotlinie....

      Gruß Peganuss

      Wieviel Systematik ist realistisch?

      @ goso

      Danke für das Bild mit DJIA und FDAX. Einige statistische Techniken und die Mehrzahl der Menschen würden jetzt mal einen Gleichlauf erkennen.

      Bezüglich der relativen Lage der Hochs und Tiefs und der daraus folgenden Zählung gibt es aber trotz optisch sehr ähnlicher Charts Unterschiede.

      Die Frage an Peganuss ist jetzt, ob man den DAX mit dem DJIA harmonisieren soll, sie unterschiedlich traden soll oder er mit einem Markt erst mal zufrieden ist.

      @ DickT

      Regeln sind sehr gut. Im Traden helfen sie am allermeisten gegen Disziplinlosigkeit.

      Beruflich komme ich ursprünglich aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, Knowledge Engineering und System-Modellierung. Dort wird die gleiche Diskussion, die Trader über die Rolle menschlicher Entscheidungen in ihrem speziellen Tätigkeitsbereich führen seit über 50 Jahren für Modellbildung allgemein für den letztendlichen Zweck der vollständigen Computerisierung menschlicher Tätigkeiten geführt:

      Wieviel vom menschlichen Denken kann wirklich in real funktionierenden Algorithmen abgebildet werden?

      Aller paar Jahre verspricht eine neue Hype-Technologie (ohne Euphemismus: "alter Wein in neuen Schläuchen" oder "Welche Sau treiben wir heute durchs Dorf?") die Lösung aller Menscheits-Probleme.

      Die Wahrheit ist aber erschreckend. Wir wissen sehr wenig über wirkliches menschliches Problemlösen. Selbst in simplen mechanischen Apparaten bauen wir nur Systeme, die als Output den gleichen Effekt bewirken wie das Original, aber strukturell ganz anders funktionieren. (Eine Waschmaschine rubbelt nicht. Ein Auto hat keine Beine. Ein Flugzeug flattert nicht. usw. usf.)

      Jüngere Menschen sind nach ihrem Studium meist noch voll auf der Ebene der 180 %igen Technologie- und Tool-Gläubigkeit und sehen alles mit manuellen Eingriffen als Anachronismus an. Später relativieren das die meisten auf ein realistisches Maß unter dem Leitstern eines Idealbildes oder aber vergeuden ihr Leben in der von Anfang an zum Scheitern verurteilten Suche nach dem "Heiligen Gral" oder "Stein der Weisen".

      In Anbetracht des allgemeinen Fiaskos ordentlicher Modellbildung sollte man deutlich vorsichtiger sein mit formalen Strenge-Anforderungen. Dieses ganz allgemein gültige Resultat kann ohne weiteres aufs Trading angewandt werden. Ohne schizophren zu sein kann gleichzeitig Systematik zum Schutz vor Disziplinlosigkeit als auch Freiheit für diskretionäre Arbeitsweisen einfordert werden.

      Die Extreme sind:
      Der Mensch muß Disziplin lernen und halten, da helfen nur Systeme.
      Der Mensch ist kein Automat und soll auch nie einer werden, Freiheit des Denkens darf nicht durch Systeme versklavt werden.
      Jede realistische Position wird irgendwo dazwischen liegen. Wer strenger sein will, wird kaum zwingend bessere Resultate erzielen.

      Momentan sind in allen Bereichen der Wirtschaft die vermeintlich streng Systematischen unterwegs, oft als Folge, daß vorher der gesunde Menschenverstand ausgeschaltet wurde und erst darum keiner mehr durchblickt. Systematisch hört sich ja erstmal soo...oo gut an, bis man zum Bonmot der Daten-Analysten kommt: Wer mißt, mißt Mist. Die gemessenen Daten sind oft gar nicht die interessierenden Dinge, sondern nur mittelbare Indizien-Parameter dafür.

      Ganz extrem deutlich wird der Unsinn extremer Formalisierung in untergeordneten Dingen, wenn man ihn mit wirklich bedeutsamen Dingen in Relation stellt. Da wäre z. B. die natürliche Beziehung zwischen den Geschlechtern als für den Fortbestand der ganzen Menscheit von grundlegendster Bedeutung, wo es eher unüblich ist, seinen Partner mit einem Suchplan und Meßinstrumenten zu finden. Na klar wird aus dem Bauch entschieden. Genauso in Krisensituationen, wo es wirklich darauf ankommt. Ist Trading - also das bewußte Aufsuchen eines Hochrisiko-Gebietes - nicht stets eine Krisensituation?

      Daher darf man, ohne einfältig oder prähistorisch handwerklich zu sein, extrem skeptisch werden, wenn irgendwelche Methoden allerlei irrelevante Dinge messen wollen, in der Hoffnung, daß sich dann spontan das vorher selbst gemachte Chaos verschwindet (im Trading die fehlende psychische Stabilität eintritt und der fehlende Mut kommt, das Risiko in seiner vollen Anerkenntnis bewußt zu tragen).


      Da Peganuss als intelligenter Mensch nach einer vernünftigen Rahmen-Methodik agiert, denke ich, daß man durchaus Luft für Diskretionäres lassen darf.