DEMO-Account-Trading realistisch ?

      Perfect Trader schrieb:

      Wahrscheinlich, weil Du unterbewußt zitterst. So siehst Du dann wünschenswerte Dinge auf den Charts statt den objektiv stattfindenden, hälst Dich aus Angst, Gier und Hoffnung nicht genau an wohldurchdachte Regeln, handelst spontan usw. Der Lackmus-Test ist, ob Du vor laufenden Kursen ohne Hinseh-Zwang eine andere geistige Arbeit machen kannst.

      Das trifft es glaube ich sehr gut. Unterbewusst hab ich die Angst vor Verlusten noch nicht ganz abgeschaltet und kann mich nicht komplett auf meinen Plan verlassen. Overtrading ist auch ein sehr großes Problem, wenn ich es mir richtig überlege. Verluste schnell wieder gut zu machen funktioniert leider nicht, wenn der Markt nicht mitmacht.

      oldschuren schrieb:

      Vor allem darf einen so wenig wie möglich blockieren. Plasmapelz, vielleicht hast Du ne interne Blockade. Da gibs ja solche Gemeinplätze wie, "Hast Du Vertrauen in den Erfolg Deiner Strategie???". Da sind ganz subtile Verhaltenmuster am Werke, die man an sich auch nur ganz schwer lokalisieren kann.

      Ja, das schließe ich nicht aus. Das Vertrauen in die Strategie sinkt bei einer Verlustserie. Obwohl man im Grunde genommen wahrscheinlich einfach nur den Fehler macht, dass man sich nicht exakt an sein Setup hält. Dabei hätte meine Methode im Backtest einen Profitfaktor von knapp über 2 ergeben...


      Sieht so aus als hätte ich noch einen langen Weg vor mir. Naja, hauptsache mir geht nicht vorzeitig die Kohle aus :huh:.
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall
      @Firebold
      Ich dachte, das geht nur mir so. Habe das erst auf Spielsucht geschoben, als ich Nachmittag beim auswerten der Tagestrades noch nebenbei mein Demokonto getradet habe. Ich finde es geht auch um richtige Reflexe, um richtige Entscheidungen zur Rechten Zeit. Das muss man scheinbar auch trainieren. Vor allem darf einen so wenig wie möglich blockieren. Plasmapelz, vielleicht hast Du ne interne Blockade. Da gibs ja solche Gemeinplätze wie, "Hast Du Vertrauen in den Erfolg Deiner Strategie???". Da sind ganz subtile Verhaltenmuster am Werke, die man an sich auch nur ganz schwer lokalisieren kann.
      ich raube, also bin ich....
      @plasmapelz,

      Wenn ich mal Sachen in der Demo ausprobiere, dann fühl ich ehrlich gesagt, genau dasselbe wie wenn ich live handle. Da stört mich selbst der kleinste Verlust, selbst wenn dieser nur virtuell ist. Denn es geht dann hier zwar nicht ums Geld, sondern darum, dass etwas nicht funktioniert hat (nämlich der Trade im Plus ist, egal warum oder aus welchen Gründen). Das ist aber eine andere Einstellung.

      Wenn du diese Einstellung auf dein Demotrading übertragen könntest, dann denkst du vielleicht auch im Livehandel anders und nicht nur ans Geld.

      Grüße
      Firebold
      Mag der Pessimist auch Recht behalten - der Optimist hat bis dahin besser gelebt.

      Perfect Trader schrieb:

      ...Andererseits habe ich auch Studenten gesehen, die weder von der Materie Ahnung hatten noch von Standard-Tools wie Excel, nicht programmieren wollten....
      Perfect Trader, eine Frage an Dich als "Wissender": Ich als "alter Sack" bin seit Javelin/Dos Zeiten praktiziereder Excelilliterate und excelphob. Was würdest mir nun raten, um schnellstens (..easy .. 30 Stunden... 10 Schritten...) meine Haltung -und kenntnisstand zu korrigieren? Natürlich nicht umsonst sondern nur kostenfrei.

      Danke

      Cerberus24

      Perfect Trader schrieb:

      Für BWL-Studenten mit guten Noten, echtem Interesse und geeigneter Persönlichkeit sollte das kein unhlösbares Problem sein. Ich kenne diverse Studenten, die Praktika im unmittelbaren Handelsumfeld hatten, wobei sogar die Vergütungen außergewöhnlich zufriedenstellend waren. Wenn man da anfangs nicht genau an der richtigen Position sitzt, kann man sich in der Regel gezielt für ein nächstes Praktikum vorbereiten.
      Das würde sich für mich schwierig gestalten... Bin kein Student mehr und mit BWL hatte ich auch noch nie was zu tun, außer im Rahmen einer verblassten Vorlesung im Grundstudium. Sobald man sattelfest im Berufsleben steht und nur noch seinen Urlaub für private Zwecke zur Verfügung hat, grenzt das die Möglichkeiten halt schon ein ;). Andererseits möchte ich das wiederum auch nicht mehr missen.
      Andererseits habe ich auch Studenten gesehen, die weder von der Materie Ahnung hatten noch von Standard-Tools wie Excel, nicht programmieren wollten, nicht argumentieren konnten oder schlicht nur wichtig taten. Die werden mit dem geübten Blick von Verantwortlichen, die einen echten Mehrwert für ihre Abteilung suchen, natürlich schnellstmöglich aussortiert.

      Davon kann ich auch ein Lied singen... das ist wohl überall so!

      Möglicherweise ist bereits das Träumen in einem Forum über seine verborgensten Wünsche statt dem Aussenden von Bewerbungen an die richtigen Stellen ein Anzeichen für fehlende Ernsthaftigkeit. Gleichzeitig wird es nicht funktionieren, wenn man alte Hasen mit Mega-Cleverneß beeindrucken möchte, statt ihnen bereitwillig ungeliebte Aufgaben abzunehmen.
      Gut dass ich meine geheimsten Wünsche nicht in einem Forum mitteilen würde :D!

      Ein Praktikum ist für mich unmöglich. Mein Interesse am traden ist professioneller Natur - und zwar im Hinblick auf die erwarteten Ergebnisse. Ansonsten ist es ein Hobby, und das bleibt es bis auf weiteres auch. Werde bestimmt nicht meinen gut bezahlten Job dafür hinwerfen, das ist meine Kapitalsicherung ;)!
      Besser wäre mal eine Woche einen Workshop mitzumachen, mit Profis auf einem Kongress o.ä. reden und denen evtl. mal eine zeit lang zuzusehen; sowas in der Richtung.
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall
      Die halbe Welt handelt mit 5$ YM

      also ich finde die depot veränderung schon rasant wenn man den YM handelt.(vor allen wenn es mal in die richtige richtung läuft)

      10 punkte im schnitt die stunde würden mir da schon reichen,(ich weiss ich gebe mich mit kleinen brötchen zufrieden, aber im realen job habe ich auch keine 50$ stundenlohn)
      das weihnachts und urlaubsgeld verdient man dann an tagen wo man mal einen wirklich guten trend erwischt.
      Die Wissenden reden nicht viel,die Redenden wissen nicht viel.

      klaus-m.blogspot.com/

      Termin-Trader schrieb:


      Ich halte allerdings nichts davon, nach erfolgreichen Handelssimulationen mit Minikonten real anzufangen und dann 1,--€ Dax Kontrakte hin u. her zu schieben.
      Selbst im Erfolgsfalle ist solches Trading INEFFIZIENT und FRUSTRIEREND und es führt nämlich dazu, in kürzester Zeit alle selbst auferlegten Regeln bzgl. Risk -u. Moneymanagement über Bord zu werfen, da mam ja "mehr" will.
      Besser wäre aus meiner Sicht, sich einen Stopp-Los mit Verlust eines bestimmten Betrages zu setzen und alles zu überdenken.


      Vielen Dank für diesen tollen und lehrreichen Beitrag. Vor allem sind es ja EMPIRISCHE -wenn auch nur anekdotische- Erfahrungswerte.

      Im Obigen widerspreche ich allerdings heftigst: Die halbe Welt handelt mit 5$ YM ( = zeitweise ca 3 €)! Ja, der 2$ Contrakt wurde mangels Masse wieder eingestellt, aber 3 € für Profis.... und der neue Mini$Dax - so er denn kommen wird - soll ja auch bei 5$ pro Daxpunkt liegen --- für Profis. Gerade wenn man von Anfang an MM, Pyra.., Scalen.... internalisieren will, ist ein geringer Tickwert wichtig.

      MFG

      Cerberus24
      Ich halte allerdings nichts davon, nach erfolgreichen Handelssimulationen mit Minikonten real anzufangen und dann 1,--€ Dax Kontrakte hin u. her zu schieben.
      Selbst im Erfolgsfalle ist solches Trading INEFFIZIENT und FRUSTRIEREND
      Das kann ich aus eigener Erfahrung auch bestätigen. Gegen Microlots und Minilots ist nichts einzuwenden, aber das RM/MM muss auch komplett darauf ausgelegt sein und es muss klar sein wieviel mit welcher Posigröße drin ist. Risk Management heißt ja nicht nur, die Posigröße nach unten anzupassen, sondern auch nach oben... je nachdem wie das Konto da steht und was man erwartet ;).
      Glück ist nur ein anderes Wort für Zufall
      HI,

      ich denke zu dem Thema kann ich aufgrund unserer durchgeführten Tradinggames mit virtuellem Kapital etwas beisteuern.
      Unsere Tradingsimulation bei diesen Wettbewerben ist absolut realistisch und nicht nur einfach ein "Demokonto".

      Trader die bereits real handeln und dort regelmäßige Gewinne erwirtschaften, haben das auch in unseren Tradinggames geschafft.
      Dabei wurden die Ausführungen im Game oft mit den parallel durchgeführten realen Traders bei IB verglichen. Es gab keine nennenswerten Unterschiede bei den Fills.
      Am Ende der jeweiligen Games konnten nur 10-15% der Teilnehmer ihr Konto erhalten oder Gewinn erwirtschaften.

      Einige Teilnehmer sind nach Ihrer Teilnahme an den verschiedenen Games zu Real-Tradern geworden, 2 davon handeln mittlerweile für Vermögensverwalter.

      Ich schliesse mich der Meinung an: Wer es virtuell nicht schafft, über einen längeren Zeitraum Gewinne zu erwirtschaften, schafft es DEFINITIV NICHT mit realem Geld.
      Auch das haben einige Beispiele aus dem Games gezeigt.

      Ich halte allerdings nichts davon, nach erfolgreichen Handelssimulationen mit Minikonten real anzufangen und dann 1,--€ Dax Kontrakte hin u. her zu schieben.
      Selbst im Erfolgsfalle ist solches Trading INEFFIZIENT und FRUSTRIEREND und es führt nämlich dazu, in kürzester Zeit alle selbst auferlegten Regeln bzgl. Risk -u. Moneymanagement über Bord zu werfen, da mam ja "mehr" will.
      Besser wäre aus meiner Sicht, sich einen Stopp-Los mit Verlust eines bestimmten Betrages zu setzen und alles zu überdenken.

      Termin-Trader

      wolli schrieb:

      Würde dir empfehlen, so rasch als möglich real (zunächst natürlich mit kleinen Beträgen) zu handeln. Demoergebnisse und reales Handeln haben nichts miteinander zu tun, da im Demohandel eine wesentliche Komponente fehlt: die psychische Belastung, wenn dein Trade ins Minus läuft! Die Erfahrung muss man aber persönlich machen.
      Hier auch noch mein Senf: Ja, Demo und Real sind 2 völlig verschiedene Paar Schuh! Der Unterschied ist wie ein HAMMER aus dem Dunkeln! Deshalb mein Rat:

      1. Demo, um Oberfläche und System soweit zu pauken, dass man sie im Schlaf beherrscht! Wie Klavier üben!!!!

      2. Demo um Profits zu machen ---- wie im Schlaf!!

      3. Demo parallel Reales Geld. Micro oder kleiner (OANDA!!!!) um keinen Hammer, sondern nur das Zwicken zu spüren. Ausprägung des Paw`lowschen Reflexes.

      4. Einsatz pro pip langsam steigern.

      5. Ich nutze immer noch bei neuen Systemen den Pfad: Demo, danach IB-Papertrading, danach Oanda Micro --- und langsam mehr. Während dieser "kostenlosen oder wenig Verlust" Phase ist auch bei den meisten neuen Systemen langsam der Lack ab und der Spreu at sich vom Weizen getrennt, andere haben teure Fehler gemacht und die Schwächen eines Systems enttarnt. Passierte mir zuletzt mit OzFx - Bevor meine Testphase durch war, war das System durch Dritte schmerzhaft für tot erklärt worden.

      6. Lies all`das -- und halt Dich dann doch nicht dran

      MFG

      Cerberus24

      wolli schrieb:

      Würde dir empfehlen, so rasch als möglich real (zunächst natürlich mit kleinen Beträgen) zu handeln. Demoergebnisse und reales Handeln haben nichts miteinander zu tun, da im Demohandel eine wesentliche Komponente fehlt: die psychische Belastung, wenn dein Trade ins Minus läuft! Die Erfahrung muss man aber persönlich machen.


      Diese Aussagen gelten nur unter der Voraussetzung, dass man diskretionär tradet. Bei (voll)automatischen Handelssystemen sollte das Ergebnis des Demotradens im Wesentlichen reproduzierbar sein (mit bereits erwähnten Einschränkungen wie Slippage etc.).