Börsenumsatzsteuer

      Die Politiker sind sicher von einer Tobin Tax begeistert, das Problem ist die Einhebung, so etwas würde nur machbar sein, wenn diese Steuer weltweit -und damit meine ich auch die ganzen Karibik- und Südseestaaten- eingeführt würde, das ist IMHO aber ziemlich unrealistisch.
      In anderen Ländern ist die Stimmung (derzeit noch) nicht auf dem radikalen Linkskurs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutschland den Blödsinn einer Börsenumsatzsteuer im Alleingang vollzieht. Selbst wenn die EU eine Börsenumsatzsteuer einführen sollte, was ich mir nicht vorstelle, solange GB noch Teil der EU ist, gäbe es noch andere Handelsplätze auf der Welt. Der Börsenhandel würde nicht verschwinden, sondern sich nur verlagern.
      An dem Tag, an dem Deutschland eine Börsenumsatzsteuer einführt, möchte ich nicht Inhaber von Deutsche Börse-Aktien sein...

      Perfect Trader schrieb:

      Das Herumgezitter von Kleinst-Tradern, die sowieso zu großen Teilen auch ohne zusätzliche Steuern Verluste machen, ist völlig fehl am Platze. Sie sollten sich eher freuen, daß sie nunmehr vom verlustreichen Trading abgehalten werden und in der gleichen Zeit einer wertschöpfenden Arbeit nachgehen können.


      wenn es keine verlierer mehr gibt,
      gibt es auch keine gewinner.
      Die Wissenden reden nicht viel,die Redenden wissen nicht viel.

      klaus-m.blogspot.com/

      geplante Börsenumsatzsteuer

      Perfect Trader schrieb:

      Auf jeden Fall handelt es sich bei der Börsenumsatzsteuer nicht um einen Nebenschauplatz, der nur den einen oder anderen Zocker trifft, sondern um ein Experiment mit der Finanz-Katastrophe. Das scheint einigen Spinnern aber nicht klar zu sein.

      Hallo zusammen,

      dies wird wahrscheinlich Day- und Swingtrader und vor allem Scalper treffen, die bei Futures/Devisen/Aktien/ETF usw. jeden kleinen Tick traden, denen macht bspw. 0,5% schon ein wenig was aus, und genau die werden doch an den "Pranger" gestellt (Hedge-Fonds, Trader, Zocker, usw. ). Diesen Spekulanten kann man damit schaden,wobei es fraglich meiner Meinung nach ist ob es vielen dieser Gruppe groß stören wird? Es könnte wenn die Steuer sehr hoch ausfällt dann mit einem ausländischen Broker nur ausländische Märkte getradet werden, z.B. mit Interactive Brokers die Nasdaq 100 oder Dow Jones Aktien oder US-Futures denn solche Broker werden nicht gleich diese Steuer ans deutsche Finanzamt abführen ;)
      Beste Grüße

      Roti :)
      Sind wir schon im Wahlkampf? :D Heute eine europaweite Börsenumsatzsteuer und morgen die Tobin-Tax, oder wie?
      Ich würde mich da erstmal nicht heiß machen lassen
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      - Larry Hite -

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      - einer, der Bescheid weiß -

      ibelieve schrieb:

      ich meine ja.
      sind direkte kosten und können rausgerechnet werden.


      Jo, sieht aus, als hast du da Recht:
      abgeltungssteuer.com/abgeltungssteuer_werbungskosten.html

      So ist das, wenn man sich schon beim Frühstück maßlos aufregt, da sieht man alles schwarz.
      Sehe gerade, dass ich die Börsenumsatzsteuer ja auch schon vom Gewinn abgezogen habe, bevor ich die Abgeltungssteuer ansetze, die Börsenumsatzsteuer also auch "abgesetzt" habe. Wer weiß, ob diese Praxis erlaubt wird und der Abgeltungssatz nicht doch auf den Bruttogewinn angewendet wird - möglich scheint mir bei den Genossen alles. :huh:

      Fett macht das den Braten aber trotzdem nicht. Die Relation zwischen Risiko und Gewinnmöglichkeit stimmt einfach nicht mehr. Das macht risikobehaftete Anlagen einfach dramatisch unattraktiver.

      DickT schrieb:

      Und da sind die Börsen- und Brokergebühren noch nicht eingerechnet. Da diese Gebühren aber nicht als Werbungskosten vom Bruttogewinn von der Abgeltungssteuer abgesetzt werden darf, sind diese Kosten vom Nettogewinn abzuziehen. Unterstelle ich Gebühren von 0,25% pro Halfturn macht das dann:


      ?

      ich meine ja.
      sind direkte kosten und können rausgerechnet werden.

      was anderes sind zinskosten oder allgemeine depotgebühren.
      Die Wissenden reden nicht viel,die Redenden wissen nicht viel.

      klaus-m.blogspot.com/

      Börsenumsatzsteuer

      Wow, jetzt wird's richtig heiß. Wir sollten uns schon mal mit dem US-Markt beschäftigen oder wohl wahrscheinlicher mit den asiatischen Märkten.
      Wie im FOCUS heute zu lesen ist, will die SPD eine Börsenumsatzsteuer von bis zu 1,5% - auch die CDU ist dafür, wenn sie auf EU-Ebene angewendet wird.
      Da braucht es nur einen Taschenrechner, um herauszufinden, dass solche Pläne den Umsatz an den europäischen Börsen einbrechen lassen wird. Insbesondere in Deutschland, wo Risikoanlagen wie Aktien wegen der Abgeltungssteuer jetzt schon gegenüber Festverzinlichen benachteiligt werden.

      Ein Rechenbeispiel für Deutschland nach Einführung einer Börsensteuer von 1,5% mit einer Aktie von 100 Euro.

      Die Aktie steigt um 10%:
      Börsenumsatzsteuer beim Kauf: 100*0,015= 1,5 Euro
      Börsenumsatzsteuer beim Verkauf: 110*0,015=1,65 Euro
      Bruttogewinn: 110-100-1,5-1,65= 6,85 Euro
      Nettogewinn (also Abzüglich einer Abgeltungssteuer von 28%: 6,85*0,72= 4,93 Euro

      Die Aktie fällt um 10%:
      Börsenumsatzsteuer beim Kauf: 100*0,015= 1,5 Euro
      Börsenumsatzsteuer beim Verkauf: 90*0,015=1,35 Euro
      Nettogewinn: 90-100-1,5-1,35= -12,85 Euro

      Und da sind die Börsen- und Brokergebühren noch nicht eingerechnet. Da diese Gebühren aber nicht als Werbungskosten vom Bruttogewinn von der Abgeltungssteuer abgesetzt werden darf, sind diese Kosten vom Nettogewinn abzuziehen. Unterstelle ich Gebühren von 0,25% pro Halfturn macht das dann:

      Bei einem Anstieg der Aktie von 10%
      100*0,0025 + 110*0,0025= 0,525
      Nettogewinn nach Abzug der Kosten: 4,93-0,525= 4,405 Euro

      Bei einem Sinken der Aktien um 10%
      100*0,0025 + 90*0,0025= 0,475
      Nettogewinn nach Abzug der Kosten: -12,85-0,475= -13,325 Euro

      Um 4,405 Euro zu verdienen, werden bei gleicher gegenteiliger Bewegung 13,325 Euro riskiert. Das ist mehr als drei Mal so viel, wie der mögliche Gewinn bei gleicher Bewegung in die gewünscht Richtung.

      Alle Angaben ohne Gewähr.