Plauder-Thread rund ums Trading

      J.P. Morgan wird drei Kreuze schlagen, dass sie seit der Übernahme von Chase keine reine Investmentbank mehr ist.
      Ich frage mich, welche Auswirkungen das zukünftig auf das Volumen an der NASDAQ hat, zwei der größten Market Maker
      sind schon mal weg. Und wieso sind Morgan Stanley u. Merill Lynch unter den Banken, die heute angekündigt haben, den Markt
      mit Liquidität zu versorgen ? Ich denke denen steht selber das Wasser bis zum Hals.
      Puh, doch noch richtig schön bearische Schlusskurse im Dow und Sup500. Das lässt ja nichts Gutes erwarten für morgen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      12.40: Die europäischen Banken sind nach Einschätzung eines Experten die Gewinner des jüngsten Debakels in der US-Finanzwelt. "Die europäischen Institute werden erstarken - auch die Deutsche Bank", sagte Martin Faust, Professor an der Frankfurt School of Finance. Die Karten würden derzeit neu gemischt. "Die US-Banken sind geschwächt, sie werden in nächster Zeit eine geringere Rolle in der Welt spielen."

      12.50: Die Ratingagentur Fitch senkt ihre Einstufung für Lehman auf "D", dem niedrigsten Ranking überhaupt. Es steht für einen De-Facto-Zahlungsausfall.

      Quelle: FTD Liveticker
      In ihrem "Übereifer" bemühen sich die Ratingagenturen wieder dem Markt hinterher zu hecheln.

      Inzwischen wird bereits über das aus für Morgan Stanley diskutiert. Überlebenschancen werden einzig noch Goldman Sachs zugetraut.
      - Bear Sterans
      - Lehman Brothers
      - Merrill Lynch
      - Morgan Stanley on hold
      - Goldman Sachs
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Mon Sep 15
      All Day JPY Holiday: Respect-for-the-Aged Day
      Tja, die Amis versauen zurzeit alles...

      TOKYO (AFP)--Japan's financial watchdog on Monday ordered Lehman Brothers' Japan unit to retain certain assets within Japan, it said in a statement.
      Lehman (LEH) said Monday it would file for Chapter 11 bankruptcy protection after last-ditch talks to save one of Wall Street's icons failed over the weekend.
      "Considering the current situation of Lehman Brothers Holdings Inc.,... (the) Financial Services Agency today issued administrative orders to Lehman Brothers Japan Inc," the authority said. The statement said that it includes the "order of retention of assets within Japan."
      The FSA has begun looking into the scale of the impact of Lehman's bankruptcy as the country's markets prepared to reopen after a public holiday, the business daily Nikkei reported.
      The Financial Services Agency, or FSA, started collecting information on financial products that Lehman had sold to Japanese financial institutions, the Japanese business daily Nikkei reported.
      FSA officials are in contact with U.S. financial authorities as well as Japanese financial institutions, Nikkei said.
      The FSA will send survey slips to Japanese banks as soon as Tuesday asking for the amount of securitized papers and derivatives Lehman sold them and the amount of stock and bonds they hold, the report said.

      Langsam müsste doch die Kreditwürdigkeit ausserhalb der USA für die USA leiden. Na ja, vielleicht halten sie ja noch die Ölscheichs über Wasser. Aber die werden in den nächsten 20-40 Jahren auch gebügelt.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Niemals würden sie das ;)
      Genauso wenig wie Vorstände/Eingeweihte einem Cousin 3. Grades Tausende Euro geben um Orders zu platzieren vor der Bekanntgabe von Geschäftszahlen. Wo kämen wir denn dann hin
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Angeblich gibt es ja auch eine strikte Trennung zwischen Analysten und Tradern eines Instituts. Sonst würde ein Analyst gerade die Aktien zum Kauf empfehlen, die gerade im Depot des Eigenhandels der Bank liegen und eine Verkaufsempfehlung rausgeben, wenn die Bank eine Aktie billig einkaufen möchte. Aber das würden seriöse Geldinstitute natürlich niemals wagen. :D
      Ratings und Bankempfehlungen - Für die Dummen, Dümmsten, Allerdümmsten und Unheilbaren

      Beispiel Lehman Brothers.
      Noch Anfang der Woche empfahl rund die Hälfte der Analysten die Aktie zum Kauf, die andere immerhin noch zum Halten. Nachdem die Aktie sich dann noch mal halbiert hat, empfehlen heute noch zwei Häuser die Aktie zum Kauf, 15 raten zum Halten und kein einziger empfiehlt die Aktie zu verkaufen. UBS etwa bleibt bei der Halten-Empfehlung, nimmt aber das Kursziel von 22 auf 8 $ herunter - wenig überraschend ist das etwa der Kursstand am Tag der Veröffentlichung der Studie.

      Halten: Neues Kursziel auf 36% runter......
      FTD: Lehman-Drama: Peinlich für die Analysten Wohl eher "unseriös" oder "geschäftsschädigend".
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Wenn Finanzminister Hank Paulson über das Wochenende arbeitet, wird es für den amerikanischen Steuerzahler teuer: Die Hilfsaktion von Bear Stearns hat gegen 30 Milliarden Dollar gekostet, die Rettung von Fannie Mae und Freddie Mac könnte auf mehr als 200 Milliarden Dollar zu stehen kommen.

      Angesichts des drohenden Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers empfehlen deshalb Witzbolde Paulson, er solle sich an diesem Wochenende entspannen. Er solle seinem Hobby, dem Beobachten von Vögeln frönen, aber bitte, bitte, ja nicht arbeiten.

      An Wallstreet ist inzwischen jedoch den meisten das Lachen vergangen. Die Entwicklung der Subprimekrise ist zu einer Krise des modernen Kapitalismus geworden. Das ist zum einen sehr teuer: Die ersten Schätzungen gingen von einem Schaden von 100 Milliarden aus. Inzwischen sind 500 Milliarden verloren.

      Der Internationale Währungsfonds rechnet mit Kosten in der Höhe von 1000 Milliarden und der Crash-Prophet Nouriel Roubini ist bereits bei 2000 Milliarden angelangt. Dummerweise hat Roubini mit seinen Prognosen bisher stets Recht gehabt.

      Krise zerstört Jobs en masse
      Die Krise vernichtet zudem im grossen Stil Arbeitsplätze. Im ersten Halbjahr 2008 sind im Finanzsektor 83'000 Arbeitsplätze vernichtet worden. Die Übernahme von Bear Stearns durch JP Morgan allein hat 7000 Banker den Job gekostet, bei Lehman stehen jetzt nochmals 23'000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

      Was doppelt bitter ist: Wer seine Stelle verliert, kann sich häufig auch noch seine Pension ans Bein streichen. Diese war nämlich zum grössten Teil in Aktien der eigenen Banken angelegt worden und diese Aktien sind praktisch wertlos geworden.

      Die Krisen des 20. Jahrhunderts fanden an der Peripherie statt, in Mexiko, Indonesien oder Russland. Diesmal ist das Herz des Systems betroffen. Das wirft grundsätzliche Fragen auf: So erklärt der ehemalige Präsident der amerikanischen Notenbank, Paul Volcker: «Einfach gesagt, unser wunderschönes neues Finanzsystem mit all seinen talentierten Teilnehmern und seinen reichen Belohnungen - hat den Test im Markt nicht bestanden.»

      Ende des Neoliberalismus
      Dieses Marktversagen wird auf verschiedenen Ebenen politische Konsequenzen haben. Zum einen ist es eine Absage an den Neoliberalismus. Um eine langjährige Wirtschaftkrise wie in Japan zu verhindern, wirft die konservative US-Regierung ihre Überzeugungen über Bord und setzt den Staat ein, um den Kollaps der Wirtschaft zu verhindern.

      Dabei nimmt sie keine Rücksichten auf die Staatsfinanzen: 150 Milliarden Dollar für ein Ankurbelungsprogramm, 200 Milliarden für die Sicherung der Hypotheken, etc.

      Das weckt andernorts Begehrlichkeiten. Bereits will auch die notleidende Autoindustrie 50 Milliarden Dollar für die Entwicklung neuer Autos, das ist weit mehr als die Sanierung von Chrylser in den Achtzigerjahren gekostet hat.

      Auswirkungen wird dies auch auf die Geopolitik haben. Militärisch sind die USA zwar noch lange die unbestrittene Nummer eins. Die Finanzkrise kratzt jedoch immer stärker am Image der Supermacht.

      Wenn der Finanzminister jedes Wochenende eine Bank oder einen multinationalen Konzern retten muss, fördert das weder das Vertrauen noch den Respekt gegenüber den USA. So gesehen sollte sich Hank Paulson vielleicht wirklich ein freies Wochenende gönnen.
      (Bernerzeitung.ch/Newsnetz)
      Quelle
      Arbeitslos? Die US Army hat sicher noch Verwendung. Vielleicht kracht 's ja bald auch noch in Südamerika. Wer weiss schon ob Bush seinem Nachfolger noch ein Ei legen wll.
      Militärische Supermacht? Und wer bezahlts? Der Sowjetunion ist am Ende wohl der Dampf ausgegangen weil ihnen das Wasser ausgegangen ist...
      Würde und Sein - sind allen gemein

      Gordon Gekko schrieb:


      Was mir dabei jedoch wirklich nicht in den Kopf gehen will: Niemand lernt was aus diesen Ereignissen, ganz im Gegenteil. Gerade durch die viel geforderte Bankenkonsolidierung in D werden solche "too big to fail" - Riesen erst herangezüchtet. Durch die CoBa/DreBa-Fusion wird der nächste Fall doch geradezu heraufbeschworen, und die Wirtschaftselite klatscht Beifall.


      Das kapitalistische System funktioniert ähnlich wie die Gravitation. Die Anziehungskraft für weitere Masse (Geld) wächst, je größer die Masse ohnehin schon ist. Es ist nun mal eine der Grundsäulen des Kapitalismus, dass in der Summe, die Reichen immer reicher werden müssen. Sonst würde der Kapitalismus zusammenbrechen. Wer Geld hat würde es nicht investieren, wenn er dadurch keine realistischen Chancen hätte, mehr Geld zu verdienen. Der vorteilhafte Effekt ist, dass sich in der Regel dadurch auch die Lebensbedingungen der Nicht-Reichen bessert. Der Hang zur Geldkonzentration bei Wenigen gilt bei Unternehmen noch mehr als bei Privatpersonen. Wie singt Herbert Grönemeyer: Stillstand ist der Tod, geh' voran, bleibt alles anders ... und "geh' voran" heißt nun mal wachse! Wer nicht frisst, wird irgendwann gefressen - wie sähe die Alternative auch aus?

      Wenn die USA nun ihrer Ideologie untreu werden, nennt man das beschönigend "Pragmatismus". Diese Doppelmoral fahren die USA in ihrer Politik ohnehin schon lange und geben dies auch offen zu. Was zählt, ist das Ziel, nicht die Mittel, die dazu aufgewendet werden. Bezogen auf die Rettungsaktion zeigen die USA aber auch, dass der Kapitalismus sich selbst zerstörende Tendenzen hat. Fallen die beiden großen Fannie und Freddy aus, würde die Geld-Krise, die wir jetzt schon haben, immens verstärkt - die Dimensionen sind tatsächlich "noch nie dagewesen". Der Ausfall von über achttausendmilliarden (8.000.000.000.000,00 oder über 26.000,00 USD pro US-Bürger) USD ist wahrlich eine finanzielle Massenvernichtungswaffe. Im schlimmsten Fall werden der Dollar und US-Staatsanleihen quasi wertlos, China und der Mittlere Osten wegen der enormen Bestände in diesen Assets "enteignet" und kaum ein potenter Player wäre mehr da, der überhaupt noch Geld ausgeben könnte, geschweige denn bereit wäre, in der Krise zu investieren. Und das Bestmögliche, das wir (also die Menschheit) tun können, ist versuchen, der Blase etwas Druck zu nehmen, um uns einen gewissen Puffer bis zur nächsten Krise zu verschaffen. Doch in der Summe kennt der Ballon "USD" seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nur eine Richtung: aufpumpen. Vll. kommt hierher auch der Begriff "Geld pumpen", denn im Geldleihen sind die USA seit Jahrzehnten Weltmeister.

      Man kann nur beten, dass das Worst-Case-Szenario nicht eintritt. Damit ist man übrigens gleich an der richtigen Adresse, wenn es um die Werthaltigkeit des USD geht. Steht schließlich schon auf jedem Dollar drauf: "In god we trust"

      Hintman schrieb:

      Jedenfalls ein weiterer Sargnagel auf der "freien liberalen Marktwirtschaft" der USA, oder was meint ihr?
      Ist schon seltsam. Da werden wir Zeuge der wohl größten ordnungspolitischen Verfehlung seit Jahrzehnten (wenn nicht seit der Industrialisierung) und die Börse feiert dies mit einem Kursfeuerwerk zum Handelsauftakt. Aber ich denke der spätere Handel spricht da eine deutlichere Sprache.

      Aber das gerade ein Land, welches sich als die Mutter der freien Marktwirtschaft begreift und nicht zögert, diese Ideologie in die gesamte Welt notfalls mit Waffengewalt zu exportieren, solch ein Vorgehen praktiziert entlarvt einmal mehr mal die Doppelmoral in diesen Kreisen.

      Was mir dabei jedoch wirklich nicht in den Kopf gehen will: Niemand lernt was aus diesen Ereignissen, ganz im Gegenteil. Gerade durch die viel geforderte Bankenkonsolidierung in D werden solche "too big to fail" - Riesen erst herangezüchtet. Durch die CoBa/DreBa-Fusion wird der nächste Fall doch geradezu heraufbeschworen, und die Wirtschaftselite klatscht Beifall.
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      Man sehe sich die Fotos dazu an....Wahnsinnsausblick von der Dachterasse
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Durch diese frühe Action und die einsetzenden Gewinnmitnahmen ergeben sich einige sehr interessante Chartbilder heute. MAN und BASF z.B. weiterhin sehr bearisch mit diesen Abgaben nach der Eröffnung. Warte aber nach solch externen Volaschüben ganz gerne 1-3 Tage ab, bis das Bild wieder klarer einzuschätzen ist.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Selbstverständlich, hab mich auch nur missverständlich ausgedrückt gehabt: mit Management sprach ich keineswegs die Führungsriege dieser beiden Unternehmen an, das wäre viel zu kurzsichtig und naiv. Ersetze Management also mit Systemmanagement.
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      Das wäre sicher übel ausgegangen, keine Frage. Meinte ja auch nicht, dass die Häuslbauer ihrem Schicksal überlassen werden sollten. Sondern dass das Management einfach unter aller Sau war.
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