Ein gängiges Vorurteil gegen Börsenhändler ist ihr rein auf Gewinn orientiertes Interesse. Nun bestätigt ein Händler genau das: "Mich interessiert nicht, wie die Wirtschaftskrise überwunden wird." Für ihn zähle nur der Profit. "Nicht die Regierungen beherrschen die Welt. Goldman Sachs regiert die Welt." Die Empörung ist groß - oder war es Satire?
Kein Scherz? Rastani gibt Einblicke in sein Denken.
Ein Interview der britischen BBC sorgt derzeit für Aufregung und Empörung. Der Sender hatte am Montag den Börsenhändler Alessio Rastani zur Wirtschaftskrise in Europa befragt. Und Rastani redet ziemlich deutlich Klartext: Die Märkte seien derzeit von Angst getrieben, niemand glaube mehr an die Rettungspläne der Regierungen und die Händler würden ihr Geld in Sicherheit bringen.
Auf die Frage, wie das Vertrauen der Märkte zurückgewonnen werden könnte, kommt dann eine Aussage wie ein Hammerschlag: "Ich bin ein Händler. Mich interessiert nicht, wie die Wirtschaftskrise überwunden wird." Wenn es eine Möglichkeit gebe, Gewinn zu machen, nutze er sie. Wie die meisten Händler würde es ihn überhaupt nicht interessieren, wie die Wirtschaft gerettet und die Krise bewältigt werden könnte. "Unser Job ist es, damit Geld zu verdienen."
Rastani geht noch weiter. Er träume jede Nacht von einer neuen Rezession. Der Händler erinnert an die große Depression in den 30er Jahren. Auch damals hätten sich Leute darauf vorbereitet und viel Geld damit verdient. Jeder könne damit Geld verdienen.
"Krise ist wie Krebs"
Angesprochen auf die unglaublichen Aussagen, die er gerade getroffen hat, wendet er sich direkt an die Fernsehzuschauer: "An alle, die das jetzt sehen: Die Wirtschaftskrise ist wie Krebs." Wenn man abwarten und denken würde, dass sie schon wieder vorüber gehe, werde die Krise immer weiter wachsen, bis es zu spät sei.
Die Regierungen könnten die Krise nicht lösen. "Nicht die Regierungen beherrschen die Welt. Goldman Sachs regiert die Welt." Und Goldman Sachs würde sich ebenso wenig um die Rettungsbemühungen Europas kümmern wie andere Fonds.
Die verblüfften BBC-Moderatoren bedanken sich für seine klaren Worte. Allerdings hat Rastani mit seinen Äußerungen für Empörung in britischen Medien und im Internet gesorgt. Das Londoner Finanzviertel "LIEBT das wirtschaftliche Desaster einfach nur", echauffierte sich die "Daily Mail" auf ihrer Internetseite. "The Independent" beschrieb Rastani als den "Händler, der den Deckmantel über das, was in dem Bankenviertel wirklich gedacht wird, gelüftet hat".
Ein Scherz?
Da er mit seinen Aussagen das gängige Vorurteil des egoistischen Bankers bediente, machten sich auch schnell Vermutungen breit, Rastani sei in Wirklichkeit kein Händler, sondern habe sich einen Scherz erlaubt. Verdächtigt wurde die bekannte Satiriker-Gruppe "The Yes Men", die eine Art Kommunikationsguerilla sind und schon einmal eine gefälschte Internetseite der Welthandelsorganisation WTO online gestellt hatten.
BBC ging diesen Vorwürfen aber nach und teilte nun in einer Erklärung mit, dass es keinen Hinweis auf einen Scherz gebe. Auch die "Yes Men" selbst wiesen eine Verbindung zu Rastani zurück. Der Händler scheint also wirklich einfach offen über sein Denken gegeben zu haben.
quelle: ntv
Kein Scherz? Rastani gibt Einblicke in sein Denken.
Ein Interview der britischen BBC sorgt derzeit für Aufregung und Empörung. Der Sender hatte am Montag den Börsenhändler Alessio Rastani zur Wirtschaftskrise in Europa befragt. Und Rastani redet ziemlich deutlich Klartext: Die Märkte seien derzeit von Angst getrieben, niemand glaube mehr an die Rettungspläne der Regierungen und die Händler würden ihr Geld in Sicherheit bringen.
Auf die Frage, wie das Vertrauen der Märkte zurückgewonnen werden könnte, kommt dann eine Aussage wie ein Hammerschlag: "Ich bin ein Händler. Mich interessiert nicht, wie die Wirtschaftskrise überwunden wird." Wenn es eine Möglichkeit gebe, Gewinn zu machen, nutze er sie. Wie die meisten Händler würde es ihn überhaupt nicht interessieren, wie die Wirtschaft gerettet und die Krise bewältigt werden könnte. "Unser Job ist es, damit Geld zu verdienen."
Rastani geht noch weiter. Er träume jede Nacht von einer neuen Rezession. Der Händler erinnert an die große Depression in den 30er Jahren. Auch damals hätten sich Leute darauf vorbereitet und viel Geld damit verdient. Jeder könne damit Geld verdienen.
"Krise ist wie Krebs"
Angesprochen auf die unglaublichen Aussagen, die er gerade getroffen hat, wendet er sich direkt an die Fernsehzuschauer: "An alle, die das jetzt sehen: Die Wirtschaftskrise ist wie Krebs." Wenn man abwarten und denken würde, dass sie schon wieder vorüber gehe, werde die Krise immer weiter wachsen, bis es zu spät sei.
Die Regierungen könnten die Krise nicht lösen. "Nicht die Regierungen beherrschen die Welt. Goldman Sachs regiert die Welt." Und Goldman Sachs würde sich ebenso wenig um die Rettungsbemühungen Europas kümmern wie andere Fonds.
Die verblüfften BBC-Moderatoren bedanken sich für seine klaren Worte. Allerdings hat Rastani mit seinen Äußerungen für Empörung in britischen Medien und im Internet gesorgt. Das Londoner Finanzviertel "LIEBT das wirtschaftliche Desaster einfach nur", echauffierte sich die "Daily Mail" auf ihrer Internetseite. "The Independent" beschrieb Rastani als den "Händler, der den Deckmantel über das, was in dem Bankenviertel wirklich gedacht wird, gelüftet hat".
Ein Scherz?
Da er mit seinen Aussagen das gängige Vorurteil des egoistischen Bankers bediente, machten sich auch schnell Vermutungen breit, Rastani sei in Wirklichkeit kein Händler, sondern habe sich einen Scherz erlaubt. Verdächtigt wurde die bekannte Satiriker-Gruppe "The Yes Men", die eine Art Kommunikationsguerilla sind und schon einmal eine gefälschte Internetseite der Welthandelsorganisation WTO online gestellt hatten.
BBC ging diesen Vorwürfen aber nach und teilte nun in einer Erklärung mit, dass es keinen Hinweis auf einen Scherz gebe. Auch die "Yes Men" selbst wiesen eine Verbindung zu Rastani zurück. Der Händler scheint also wirklich einfach offen über sein Denken gegeben zu haben.
quelle: ntv
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