Plauder-Thread rund ums Trading

      Original von goso
      Nein, aber nachdenken sollte man auf jeden Fall darüber, man muss unterscheiden zwischen Traden - das ist mein Geschäft - und längerfristigen Investments, ich habe in meinem Depot Aktien die ich schon vor mehreren Jahren gekauft habe.


      freut mich dass ich nicht allein hier bin mit meinen langfristinvestments,
      dachte ich bin ein aktien-exot im forum
      Hin und her macht Taschen leer
      faz.net

      11. Januar 2006 Was die Werbung nicht alles verspricht. In einer davon werden fünf gute Gründe genannt, um Kunde bei einer Direktbank zu werden. Ein Grund lautet: „schnell und günstig traden”. Das klingt gerade so, als ob das die entscheidenden Kriterien für eine erfolgreiche Anlagestrategie sein sollten. Insgeheim wird suggeriert, jedermann könne mit ein paar schnellen Börsengeschäften innerhalb kurzer Zeit zu einem Vermögen kommen.

      Das ist zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen, dürfte allerdings alles andere als die Regel sein. Denn erfolgreiches „Trading” an der Börse ist nur mit viel Erfahrung möglich, bedeutet harte, disziplinierte Arbeit und führt nur im Durchschnitt zum Erfolg. Selbst professionelle Anleger würden niemals davon ausgehen, bei jedem Einzelgeschäft erfolgreich zu sein. Vielmehr setzen sie darauf, in der Mehrheit der Fälle Gewinne zu erzielen. Dabei sind selbst bei ihnen längere verlustreiche Phasen möglich. Diese können sie nur mit einer fundierten Kapitaldecke überstehen und die Verluste später wieder ausbügeln.

      Regel: Hin und Her macht Taschen leer

      Für den normalen Anleger dürfte eher gelten: Hin und Her macht Taschen leer. Wer hektisch agiert und viele Geschäfte macht, fördert zunächst erst einmal seine Bank oder seinen Broker. Denn der verdient an jedem Geschäft über Courtagen und andere Provisionen. Manche eher unseriösen Gesellschaften haben es sogar gerade darauf abgesehen. Ohne Rücksicht auf die Erfolgsaussichten der Aktivitäten werden die Konten teilweise sogar mehrfach täglich umgeschichtet - bis unter Umständen nichts mehr da ist.

      Natürlich läßt sich das überblicken, solange man die Aufträge selbst erteilt. Aber im Hinterkopf sollte immer der Gedanke an anfallende Spesen eine Rolle spielen. Denn diese mindern neben der anfallenden Spekulationssteuer und der Geld-Brief-Spanne das Ergebnis sämtlicher kurzfristigen Transaktionen. Wer dabei häufig falsch liegt, verliert doppelt. Er muß sich nicht nur die Kursverluste ans Bein streichen, sondern dazu kommen die ganzen Nebenkosten und die verschwendete Zeit. Die hätte sicherlich ertragreicher verwendet werden können, beispielsweise für ganz normale Arbeit.

      Regel: Trends und Momentum spielen

      Was machen erfolgreiche Anleger anders? Sie schielen nicht permanent auf die kurzfristig eintrudelnden Neuigkeiten und reagieren darauf nicht mit hektischen Börsenorders. Sondern sie konzentrieren sich auf die Identifikation relativ eindeutiger Chancen und nutzen diese für eine längerfristige Anlage. „Selektion führt zum Erfolg”, sagte etwa Fondsmanager Carsten Osswald bei der PEH Wertpapier AG. Er selektiert die Aktien nach fundamentalen und technischen Kriterien und investiert dann gleichmäßig in die wenigen übrig gebliebenen.

      Mit diesem Vorgehen lassen sich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen wird diversifiziert - und nicht alles auf eine Karte gesetzt. Zum anderen werden „hoffnungslose Fälle”, wie etwa Unternehmen mit hoher Verschuldung oder mit massiven Verlusten übergangen. In der Regel werden Aktien übrig bleiben, die schon in der Vergangenheit einen schönen Aufwärtstrend hingelegt haben oder bei denen sich auf Basis solider Daten einer abzeichnet. Dann heißt es nur noch, Einsteigen und die „Welle reiten”, bis sie auf die Klippen trifft.

      Als „Rettungsring” kann sich der Anleger dabei „wandernde Stopp-Loss-Marken” anlegen, die er auf dem Weg nach oben anpaßt. Aussteigen - sprich verkaufen - wird er frühestens dann, wenn die Kursdynamik erlahmt. Denn vorher vergibt er weitere Ertragsmöglichkeiten. Die Reißleine wird er aber spätestens dann ziehen, wenn der langfristige Aufwärtstrend gebrochen wird. Denn dann hat sich sehr wahrscheinlich etwas am Umfeld geändert. Gerade auch am Neuen Markt - wer erinnert sich heute noch daran - hätten sich mit dieser „Ausstiegsmethode” viele Verluste rechtzeitig vermeiden lassen.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

      Text: @cri
      @ american

      auch wenn sich diese frage wohl nie amtlich beantworten lassen wird, gehe ich doch davon aus, dass sich gerade in der eröffnung der fdax dem dax anpasst.
      dafür sprechen nicht nur gewisse grundüberlegungen (spar ich mir hier), sondern auch die gelegentlich zu beobachtenden "fehltaxen" im fdax zur eröffnung. gerade gestern gab es das wieder zu beobachten, das die fdax-taxen unmittelbar vor der eröffnung deutlich unter den vorbörslichen indikationen des dax lagen. die dann folgende "zu niedrige" eröffnung wurde in den ersten drei handelsminuten dann auch umgehend korrigiert. sowas kommt zwar nur (schätzungsweise) alle drei wochen mal vor, man kann es sich dann aber (mit hoher trefferquote) durchaus zunutze machen.

      gruß itsmie
      Da gaps immer noch häufig vorkommen und auch in entsprechender Größe ist es wohl doch nicht so einfach: ES = FDAX

      Was mich in dem Zusammenhang beschäftigt:
      1 - Aktien werden in XETRA nur bis 17:45 gehandelt
      Paßt sich der DAX morgens immer an den FDAX an oder der FDAX an den DAX?
      2 - Nikkei
      Wie wichtig ist der Nikkei für die Eröffnung in D?
      So ein Eröffnungsgap im FDax dachte man wohl nicht mehr so schnell sehen zu können nach der Handelszeitverlängerung bis 22:00 :)
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Ein junger Derivatehändler hat bei der Deutschen Bank in London einen Fehlbetrag von 30 Mill. Pfund (rund 45 Mill. Euro) verschleiert. Der Händler sei suspendiert, und eine interne Untersuchung laufe, hieß es gestern in Unternehmenskreisen.

      HANDELSBLATT, Montag, 09. Januar 2006, 19:26 Uhr
      Eitelkeit, Exzesse und ein bißchen Gutes tun
      Von Bettina Schulz, London

      09. Januar 2006 Was würden Sie zahlen, um mit Premierminister Tony Blair ein Mal Tennis spielen zu dürfen? Keine müde Mark? Das sehen die Banker und Finanzjongleure in der Londoner City anders. Der Eitelkeit sind keine Grenzen gesetzt. 90.000 Pfund war der Schlagabtausch mit dem Premierminister einem Londoner Banker wert, der die stolze Summe generös in eine Tombola zahlte. Dies war freilich keine gewöhnliche Tombola, sondern der Höhepunkt des gesellschaftlich elitären Wohltätigkeitsballes "Ark". Und es handelte sich auch nicht um einen gewöhnlichen Banker, sondern um einen Manager eines Londoner Hedge-Fonds.

      In der Londoner Szene der Hedge-Fonds wird mehr Geld verdient, als es sich "normale" Investmentbanker je träumen ließen. "Und wer das Geld so schnell verdient, der gibt es auch leichtfertiger wieder aus", heißt es zu der Prasserei. Der Chef des Londoner Edelclubs "Aviva" kann davon ein Lied singen. Nicht lang ist es her, da ließ ein Hedge-Fonds-Manager abends die Champagner-Korken knallen.

      Die meisten arbeiten, leben und feiern hinter verschlossenen Türen

      Freilich nicht nur für sich und seine Freunde, sondern für den ganzen Club und vor allem für die am Nachbartisch sitzende Schauspielerin Jasmine Lennard. Die ließ sich von den vielen "Dompers", wie Dom Perignon in der Szene genannt wird, nicht beeindrucken, und so stieg die Rechnung auf 36.000 Pfund. Das machte dem Hedge-Fonds-Manager wenig aus, denn er amüsierte sich gerade über den "absurd hohen Bonus", den er einkassiert hatte - offenbar mehrere Millionen Pfund. Der jungen Bedienung zahlte er das in London übliche Trinkgeld von zehn Prozent - gut 3000 Pfund. Jasmine Lennard blieb ungerührt. Sie soll dem Mann später geraten haben, es das nächste Mal mit Diamanten zu versuchen.

      Die Hedge-Fonds-Manager sind eine neue Klasse für sich. Wenn früher in der Londoner City über die Exzesse der Bonus verdienenden Investmentbanker gestaunt wurde, ist es heute die schillernde Welt der Hedge-Fonds, die für immer neue Schlagzeilen sorgt. Die Szene ist zudem geheimnisvoll, denn die meisten Mitarbeiter der Hedge-Fonds arbeiten, leben und feiern hinter verschlossenen Türen und scheuen die Öffentlichkeit. "Es bringt uns nichts, in die Öffentlichkeit zu treten", heißt es in der Branche. Schließlich seien ihre Strategien für professionelle Großinvestoren bestimmt, nicht für Kleinanleger, für die besonders transparente aufsichtsrechtliche Vorschriften gälten und um die anders geworben werden müsse.

      Umsätze gegen Insider-Tips?

      So wird an den Finanzplätzen London und New York akzeptiert, daß die Fonds auf Offshore-Plätzen wie den Cayman-Islands registriert sind. Die Fondsmanager selbst residieren freilich an der Wall Street oder im Londoner Mayfair und schalten und walten von dort über die Milliardenbeträge ihrer Fonds. Dabei kocht die Gerüchteküche. So wird in der Londoner City kolportiert, daß die Fonds ihre deftigen Umsätze denjenigen Brokern erteilten, denen sie hinter vorgehaltener Hand Insider-Tips zukommen ließen.

      Aber der Großteil der Fonds-Manager versucht wohl, an den Aktien-, Anleihen-, Devisen- und Rohstoffmärkten ausgetüftelte Arbitrage zu betreiben. In den neunziger Jahren schossen in New York und London Tausende dieser Hedge-Fonds aus dem Boden. Meist waren es Gründungen ehemaliger Investmentbanker.

      Einige Milliarde Dollar auf wenige hundert Personen verteilt

      Einer dieser "Wizz-Kids" der Londoner City ist Crispin Odey, ehemals Geschichtsstudent in Oxford, dann Banker bei der später kollabierten Bank Barings. "Ich habe das Ding 1991 aufgebaut", sagt er rückblickend. Damals hatte er gerade einmal 120.000 Pfund angespart, die er in seinen Hedge-Fonds investierte. Seine Frau Nichola gab ihm als Ermunterung noch 10.000 Pfund. Später kamen Kundengelder hinzu, sogar von Großinvestoren wie George Soros. Heute verwaltet "das Ding" mehrere Milliarden. Odey und seine Frau Nichola Pease, selbst Chefin einer Vermögensverwaltungsgesellschaft, haben sich eine goldene Nase verdient. Die "Sunday Times" plaziert das Paar mit einem geschätzten Vermögen von 189 Millionen Pfund (knapp 280 Millionen Euro) auf Platz neun der reichsten Leute der Londoner City.

      Woher kommt der Reichtum der Hedge-Fonds-Manager? Insgesamt verwalten die 670 in London ansässigen Hege-Fonds nach Angaben der Analysegesellschaft Eurohedge etwa 210 Milliarden Dollar. Die laufenden Kosten der Fonds werden von der Verwaltungsgebühr, die die Kunden an den Fonds entrichten müssen, abgedeckt. Zunächst erhalten die Kunden zwar eine Mindestrendite. Den Restgewinn aber müssen sie sich mit den Fondsmanagern teilen, die in der Regel gut 20 Prozent als direkte Gewinnbeteiligung einstreichen. Das macht allein für die Londoner Fondsmanager einige Milliarden Dollar im Jahr aus - auf wenige hundert Personen in der Londoner City verteilt.

      „ArK” - wenn die Prasserei guten Zwecken dient

      Den Vogel aber schießt Louis Bacon von Moore Capital Management ab. Nach einer kostspieligen Scheidung, die ihn nach Angaben der Regenbogenpresse in Amerika fast 75 Millionen Euro gekostet haben soll, kam Bacon 2002 nach London. Er soll im Jahr gut 100 Millionen Dollar als Gewinnbeteiligung einstreichen. Auf Platz drei der "Sunday Times"-Liste gilt Bacon mit einem geschätzten Vermögen von 600 Millionen Euro als einer der reichsten Männer in der City und ganz Großbritanniens. Er steuert seinen europäischen Moore Fonds von einem Haus in Mayfair aus - in direkter Nachbarschaft zu Arpad Busson.

      Auch der ist eine der schillernden Figuren der Hedge-Fonds-Szene. Busson, ehemals mit dem australischen Supermodell Elle MacPherson liiert, gründete 1992 den European Investment Manager, später EIM abgekürzt. Heute ist der EIM mit 6 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen einer der größten Dachfonds in der Hedge-Fonds-Industrie. Doch bekannt ist Busson vor allem für seinen Wohltätigkeitsball "Ark", auf dem die Prasserei der Banker sogar guten Zwecken dient. "Ark" steht für "Absolute Return for Kids" und ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die Busson ins Leben rief. Die auf dem Ball gesammelten Spendengelder fließen nach Osteuropa und Afrika, wo armen und behinderten Kindern geholfen wird. So mancher Fondsmanager hat nämlich durchaus ein großes Herz, wie zum Beispiel Chris Hohn, der notorisch geheimnistuerische Gründer und Mitinhaber von TCI. Hohn hatte Werner Seifert bei dem Übernahmeversuch der Londoner Börse aufs Kreuz gelegt und gleichzeitig hinter den Kulissen Millionen für Aidsforschungsprojekte in Indien gespendet.

      Die „Königin der Schulden” kämpft mit harten Bandagen

      Doch zart besaitet ist die Gründerzunft der Hedge-Fonds nicht. Joy Seppala etwa, eine kühle finnisch-amerikanische Blondine, kämpft in der Finanzmetropole der Londoner City mit harten Bandagen. Zur "Königin der Schulden" ernannte sie jüngst die "Sunday Times", als Seppala sich vor Gericht mit dem Konkursverwalter KPMG ein Duell lieferte. Seppala ist die 44 Jahre alte Chefin des Hedge-Fonds Sisu Capital, der sich wie viele andere Hedge-Fonds auf das Geschäft mit "faulen Krediten" spezialisiert hat.

      Was anrüchig klingt, hat auch gute Seiten. Oft führt dieses Geschäft der Hedge-Fonds mit "faulen Krediten" nämlich sogar dazu, daß Unternehmen vor dem sicheren Bankrott gerettet werden. Braucht ein Unternehmen neue Liquidität, ist die Zeit der Hedge-Fonds gekommen: Das Unternehmen, das von traditionellen Banken keinen Pfennig mehr bekommen würde, ist von den Hedge-Fonds abhängig. Von ihnen erhält es zwar Liquidität, wird aber gezwungen, umzustrukturieren und das Management für eine Sanierung auszuwechseln. Bei der Umschuldung drängen die Hedge-Fonds dann auf Umwandlung von Gläubigerforderungen in Eigenkapital. Das verschafft den Fonds eine Beteiligung an einem wieder prosperierenden Unternehmen.

      Diese angelsächsische Strategie hält nun auch Einzug in Deutschland. Erste Fälle waren die Sanierungen der Deutschen Nickel Gruppe, des Folienherstellers Treofan und des Automobilzulieferers Schefenacker. "Ohne diese angelsächsischen Investoren gäbe es das Unternehmen heute gar nicht mehr", urteilen Mitarbeiter heute.

      Doch vor Gericht ging es der gewieften Fondsmanagerin von Sisu Capital nur darum, gegen den Konkursverwalter noch mehr Geld für ihren Fonds herauszuschlagen. Mit ihrem adretten, aber kalkulierten Auftreten verkörperte Seppala die nimmersatte Seite der Hedge-Fonds, die selbst mit den Schulden von in Not geratenen Unternehmen noch Geld machen. Seppala verwaltet von ihrem kleinen Büro in Mayfair aus einen Fonds von 800 Millionen Dollar. Vor Gericht zog sie aber den kürzeren. "Ihre Beweise haben nicht gestimmt, und außerdem übertreiben Sie, was andere vielleicht eher als Lügen bezeichnen würden", hielt ihr der Richter vor.

      "Dieser Fall hat das Bild von uns als Heuschrecken wieder bestätigt", seufzte ein Banker danach. Was wirklich hinter den Strategien der Hedge-Fonds stehe, verständen die Leute immer noch nicht.

      Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 08.01.2006, Nr. 1 / Seite 43
      Erfolgskriterien
      Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen
      faz.net

      09. Januar 2006 Beinahe schon anmaßend klingt die Börsenregel: „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen.” Schließlich ist dies der Urgedanke an der Börse oder besser gesagt jeden kaufmännischen Handelns. Nämlich möglichst günstig kaufen und teuer verkaufen.

      Aber wenn dies so einfach ist, warum fällt die Umsetzung denn so schwer. Warum häufen sich gerade die Klagen von Investoren gegen Unternehmen am Neuen Markt oder gar die Telekom. Hätten beispielsweise Anleger die T-Aktie 1997 bei 20 Euro gekauft und im Frühjahr 2000 bei 100 Euro wieder verkauft, so müßten nicht heute noch die Anwälte die Köpfe raufen.

      Doch statt unten zu nehmen und oben zu geben, springen viele Investoren erst zu spät auf den Zug auf und - was das Schlimmste ist - bleiben darauf sitzen. Erfolgreiche Börsianer haben aber eines gemeinsam: Sie beherrschen das Verlustmanagement.

      Regel: Verluste begrenzen

      Die einfachste Hilfe hierbei sind Stopps. Börsenexpertin Fleur Platow beispielsweise setzt grundsätzlich unterhalb von zehn bis 15 Prozent ihres Einstiegskurses einen so genannten Stop. Wenn sich die Aktie nicht in die gewünschte Richtung entwickelt und der Kurs auf diese Marke fällt, dann verkauft sie die Aktien automatisch. „Gerade in der volatilen Zeit reagieren die Kurse oft sehr heftig auf negative Nachrichten”, erklärt Platow ihren Kunden immer wieder.

      Der Vorteil einer Stop-Marke ist in erster Linie, daß die eigenen Emotionen ausgeschaltet werden. Denn mit dem Verkauf einer Aktie mit Verlust müssen sich Investoren eingestehen, kein glückliches Händchen gehabt und ihre Wette verloren zu haben. Die eigene Schwäche zu offen zu legen, fällt aber den Menschen gemeinhin schwer. Daher neigen Anleger oft dazu, an ihren Verlustpositionen festzuhalten. Sie reden sich ein, der Markt irre sich einmal und die Aktie werde später schon noch die gewünschte Richtung einschlagen.

      An falschen Ideen zu lange festhalten bedeutet sogar in zweifachen Hinsicht Schaden für den Aktionär. Nicht nur, daß das eingesetzte Kapital keine Rendite bringt. Der Anleger erleidet auch einen Opportunitätsverlust, weil das in den Verlustbringern geparkte Kapital für alternative Investments, die möglicherweise Gewinne abwerfen würden, fehlt.

      Regel: Gewinne laufen lassen

      Aber auch Investoren, die ihre Verluste in Zaum halten, müssen die Gewinne hegen und pflegen. Der größte Feind hierbei ist die Gier. „Wer sich reich rechnet, rechnet zwei Mal”, so eine alte Börsenregel. Sie beschreibt das Phänomen, daß Anleger gerne hochrechnen, wenn ihre Aktie weiterhin so steigt, wie viel Gewinn sie dann in einer Woche, einem Monat et cetera verbuchen könnten. „Mit den Dollarzeichen im Auge lassen sich aber selten kluge Entscheidungen treffen”, sagt ein Händler. Denn dann verpassen Anleger oft die ersten warnenden Signale, der Blick nach oben versperrt das Gespür für das Gewitter im Rücken.

      Sinnvoll ist es auch bei steigenden Aktienkursen mit Stops zu arbeiten und diese dann sukzessive nach zu ziehen. Ließe man die Verkaufsmarke unter dem Einstandskurs stehen, so wären die schönen zwischenzeitlichen Gewinne im schlimmsten Falle wahrscheinlich wieder aufgefressen, bevor der Anleger die Aktien verkauft. Daher sollte diese Marke auf dem Weg nach oben ebenfalls angehoben werden.

      Das zweite Problem bei gut laufenden Aktien ist, daß Investoren zu früh Gewinne realisieren. Nach dem Motto: „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach”, schließen sie ihre Positionen, obwohl die Aktie noch weiteres Potential hat. Auch hier geben nachgezogene Stop-Kurse das nötige Sicherheitsgefühl.

      „Gewinne laufen laufen und Verluste begrenzen.” Eine banale Regeln, über die es sich aber lohnt, einmal inne zu halten. Und das eigene Handeln daran zu messen. Und schon klingt die Handlungsanweisung gar nicht mehr so simpel.

      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

      Text: @ank

      Nanotechnologie

      Wahnsinn, da wird die Aktie eines eigenartigen Unternehmens an die Börse gebracht, schon geht das Teil knapp 50% in ein paar Tagen ins Plus.

      ISIN: DE000A0EQWK9

      Die wenigen Börsianer, die in der vergangenen Woche nicht noch im Weihnachtsurlaub waren, kamen an den ersten Handelstagen des neuen Jahres aus dem Staunen nicht heraus. ...

      Die wenigen Börsianer, die in der vergangenen Woche nicht noch im Weihnachtsurlaub waren, kamen an den ersten Handelstagen des neuen Jahres aus dem Staunen nicht heraus. Die zu 55,55 Euro ausgegebene Aktie des Börsenwinzlings Neosino Nanotechnologies stieg am Mittwoch, ihrem ersten Handelstag, zu 91 Euro an der Börse ein, am Donnerstag legte sie bis auf 114 Euro zu und am Freitag letztlich bis auf 139 Euro. Wahnsinn, Irrsinn, verkehrte Welt?

      Das erst ein Jahr alte Unternehmen aus dem hessischen Griesheim, das mit einem neuartigen Mahlverfahren Mineralien wie Silizium in winzigste Nanopartikel zerkleinert und in den ersten neun Monaten seines Bestehens gerade mal eine halbe Million Euro umgesetzt hat, ist an der Börse inzwischen 185 Millionen Euro wert. Rational (Xetra: 701080 - Nachrichten) ist dies nicht zu begründen. Selbst Firmenchef Edmund Krix scheint die Sache nicht ganz geheuer zu sein. Gab er doch bei Handelsstart von sich, dass er auch mit einem Börseneinstieg zwischen 60 und 65 Euro zufrieden gewesen wäre.

      Was treibt nun diejenigen Anleger, die noch immer in die Aktie einsteigen? Es ist in erster Linie die Aussicht darauf, dass in Zukunft die hochtrabenden Unternehmensziele zumindest in Teilen aufgehen. Dass es die breite Masse der Freizeitsportler den Stars von Bayern München nachtut und die Nahrungsergänzungs- und Regenerationsmittel von Neosino (Xetra: A0EQWK - Nachrichten) zu sich nimmt. Dass die Pharma-Industrie Lizenzen bei Neosino einkauft, um sie auf allen erdenklichen Feldern von der Schuppenflechte bis zur Neurodermitis, von der Wundheilung bis zu Rheuma und sogar gegen Krebs einsetzen zu können. Oder dass Straßenbauer in Zukunft auf das neue Verfahren setzen, um den Boden zuerst mit Kleinstteilen aus Polymeren zu verdichten, damit anschließend weniger Teer aufgetragen werden muss.

      Wem dies alles wie ein Märchen aus 1001er Nacht erscheint, der befindet sich auf der Seite der überwältigenden Mehrheit. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass der Großteil der deutschen Anleger Aktien generell noch immer skeptisch gegenüber steht, was obige Aussage etwas relativiert.

      So gesehen wird deutlich, dass es lediglich eine kleine Gruppe ist, die den Neosino-Kurs treibt. Muss auch, schließlich befinden sich nur knapp 350 000 Aktien im freien Umlauf. Diese Spekulanten setzen nicht darauf, dass alle Erwartungen des Unternehmens in Erfüllung gehen. Ihnen würde es genügen, wenn beispielsweise ein Patent an die Pharma-Industrie verkauft werden könnte oder eine große Drogerie-Kette die Sportler-Produkte in ihr Sortiment aufnehmen würde.

      Allein dadurch könnte sich der Kleinstumsatz des ersten Firmenjahres ver-X-fachen, was den Hype um die Aktie am köcheln halten würde. Und wenn nicht? Dann wird Neosino den Gang gehen, den vor ihm gerade zu unseeligen Zeiten des Neuen Marktes viele gegangen sind. Allzu viele Anleger wären nicht geschädigt.
      Bilder
      • IPO.png

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      Dafür gibts nen großen Pluspunkt für Trade Signal: da wird jetzt praktisch alles zum Selbstkostenpreis weiter gegeben, nicht grad zum Nachteil des Users ;)
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Jetzt spinnen die Jungs bei der dt. Börse komplett



      Sehr geehrter User goso,

      wir möchten Sie darüber informieren, dass die Deutsche Börse zum 01.02.2006 ihre Preisstruktur ändern wird.

      Bislang stellte die Deutsche Börse alle deutschen Indizes in Realtime kostenlos zur Verfügung. Ab dem ersten Februar diesen Jahres wird die Deutsche Börse für diesen Service leider monatliche Gebühren erheben. Zusätzlich verlangt die Deutsche Börse, dass ihre Realtime-Kurse ausschließlich geschlossenen Benutzergruppen vorbehalten bleiben sollen.

      Aus diesem Grunde können wir ab dem genannten Stichtag kostenfrei lediglich um 15 Minuten verzögerte Daten der Deutschen Indizes anbieten. Von dieser Änderung sind alle Bereiche unserer Website betroffen, sowohl die frei zugänglichen, als auch die speziell für Member vorgesehenen.

      Registrierte Member haben jedoch die Möglichkeit, einen gesonderten Dienst "Xetra-Indizies Realtime" zum Selbstkostenpreis von EUR 1,16 erwerben (was exakt der Höhe der von der Deutschen Börse erhobenen Gebühren entspricht).

      Wir hoffen um Ihr Verständnis und verbleiben mit freundlichen Grüßen

      Ihr TradeSignal Team