Plauder-Thread rund ums Trading

      @ Hintman

      Geschichte war auch eines meiner Lieblingsfächer auf der Schule. Vermutlich waren die wirklichen Gründe für den Irakkrieg vielschichtig. Aber der in dem Artikel beschriebene Grund könnte durchaus ein sehr wichtiger gewesen sein. Seltsam, dass dieser bisher in der Öffentlichkeit gar nicht publiziert wurde. :rolleyes: Soviel steht jedenfalls für mich fest, der von der US Regierung offizielle bekannt gegebene Grund "Massenvernichtungswaffen" hat sich als haltlos herausgestellt und ich gehe stark davon aus, das dieser wider besseren Wissens nur vorgeschoben wurde. Bush hätte auch sagen können, seit 5.45h wird nun zurückgeschossen. Nur diese Begründung hatten wir ja schon einmal. ;)

      Will ihn damit aber nicht auf eine Stufe mit Hitler stellen. Ich mag ihn zwar nicht sonderlich, aber ein Diktator ist er eben nicht.

      Was die Haltung der EU angeht, so muß ich unsere Politiker mal in Schutz nehmen, was ich wirklich ausgesprochen selten tue. Was sollen diese machen? Einerseits wäre es eine schöne Sache, das Dollarmonopol zu kippen, andererseits scheint mir der Iran mit seinem Streben nach der Atombombe und der Ankündigung der Vernichtung Israels eine echte Bedrohung zu sein.

      Hinzu kommt, dass die Europäer den Amerikanern auch viel zu verdanken hat und sich aktuell immer noch auf dessen Schutz verläßt. Eine eigene europäische Verteidigungsstrategie wäre von Nöten, aber die kostet viel Geld und die vielen EU Staaten sind leider schwer unter einen Hut zu bringen. :rolleyes:

      Ein weites Feld!
      @Hintman

      habe ja in meinem Beruf arbeiten dürfen und fand ihn gar nicht so schlecht, nur die Arbeitszeiten waren schrecklich. Morgens um 7.00 Uhr aus dem Haus, abends um 20.00 Uhr zu Hause - viel Geld verdient, aber das richtige Leben irgendwie nicht gelebt........

      Ergänzung zu USA

      Europa müßte doch ganz glücklich sein, wäre doch ganz eindeutig der Profiteur.
      Aber da kommt nichts, das Thema - weg mit den Petrodollars wurde schon im kleinen Kreis Anfang der 90er Jahre diskutiert, diese Pläne gibt es schon sehr lange. Ich will damit sagen, daß Europa davor zurückschreckt und vor den Folgen Angst hat. Oder unsere Europa-Politiker sind wirklich doof und reagieren einfach aus Unwissenheit nicht.

      Mary

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      @MaryMärz

      so gings mir auch, da wusste ich noch nicht dass ich mich auf mein Trading verlassen kann und der BWL-Abschluss wohl reine Makulatur sein würde :(

      ad USA:

      Fast jeder hat aktuell etwas gegen sie vorzubringen, mich eingeschlossen. Aber wenn ich jetzt mal versuche mir nüchtern vorzustellen, wie die Welt aussieht wenn sich die "Weltpolizeit" aufgrund eines finanziellen Einbruchs in Nordamerika einkapseln würde.... dann hätten wir wohl sehr schnell eine gemeinsame europäische Verteidigungspolitik.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      @ Hintman

      Ich hätte auch sehr gern Geschichte studiert aber man muß ja von was leben.

      Die US-Politik und die Folgen daraus, haben mich schon immer sehr nachdenklich gemacht und auch die Art wie man Geld ansieht und bewertet.

      Bretten Woods war eine Neuordnung, der Goldstandard war nicht zu halten und es mußten große zerstörte Gebiete und die Ernährungsquellen wie Landwirtschaft und Industrie wieder aufgebaut werden.

      Die USA hatte zu Zeiten des 1. Weltkrieges und dann 2. Weltkrieges nie das Ziel Großmacht - Imperator zu sein. Sie wurden in diese Rolle gedrängt, auch durch ihre besten Freunden in GB - warum Cable Cable heißt, ist mir schon länger klar.
      Und das wird auch nicht so schnell gekappt, den GB hat immer von dieser Weltpolizei profitiert.

      Im Grunde waren wir doch sehr froh, daß die USA diese Aufgabe übernommen hat. Auf der anderen Seite, wer Polizist ist, bestimmt manchmal auch die Regeln.

      Nixon hat ja damals einfach neue Regeln erfunden........weil er und sein Team erkennen mußte, daß der Dollar ins Bodenlose stürzt und somit auch eine Weltordnung, die von allen Kapitalisten getragen wurde und getragen wird.

      MaryMärz
      @chatterhand

      Toller Artikel, aber finde hier sehr passend, was du in einem anderen Thread verdeutlicht hast: die Welt ist bunt, dieser Artikel doch eher sehr einfärbig :)

      Hab ihn trotzdem mit Interesse verschlungen, freu mich ja auch schon sehr auf meine aktuellen Bestellungen "Aufstieg und Fall der großen Mächte" und "Das Ende der Weltreiche. Von den Persern bis zur Sowjetunion". Vielleicht komme ich ja in ein paar Jahren doch noch dazu, mein Hobby Geschichte in ein Studium umzusetzen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      @ goso

      Ein Super-Artikel. Der erste Teil war mir bekannt, eine sehr gute Zusammenfassung der wesentlichen Fakten zum Thema Geld. Aufgrund der fortgeschrittenen Tages- bzw. Nachtzeit habe ich den zweiten Teil, in dem für mich viele neue, hochinteressante Aspekte stehen, noch nicht genauer gelesen.
      Eine Frage kam mir aber gleich: Wieso haben sich die (Euro-) Europäer und Russen nicht vehementer gegen den Irak-Krieg gestellt? Und woher nimmt der Autor den Optimismus, daß der uran-säbelrasselnde Iran mit seiner Euro-Ölbörse Erfolg haben wird? Deutet nicht alles daraufhin, daß die Welt wieder vor den Amis kuschen wird? Die Europäer sowieso, und gegenüber den Asiaten wird den USA gewiß auch was einfallen.
      Gefährlich für die USA könnte es m.E. erst in 5 bis 10 Jahren werden, wenn China wirtschaftlich und militärisch stärker geworden ist.

      Gruß
      Bo10a

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bo10a“ ()

      Fand den Artikel auch bemerkenswert. Immerhin wurde da auf ein Motiv für den Irakfeldzug hingewiesen, welches ich so noch nicht gehört hatte und alle in den Medien veröffentlichen Spekulationen entgegensteht.

      Finde ich im Grunde sehr glaubwürdig, mehr als die angeblichen Gründe, die von den unterschiedlichsten Seiten bisher genannt wurden. Was genaues weiß man natürlich nicht, muss sich jeder sein eigenes Bild machen. :rolleyes:
      @ tantum

      Der Berliner Sportpalast wurde im März 1973 abgerissen. Im gleichen Jahr erst wurde AC/DC gegründet, da war Angus Young erst 15. Demnach ist es sehr unwahrscheinlich, daß AC/DC je im Sportpalast gespielt hat.

      Ja, "Bon Scott" hast Du richtig geschrieben. AC/DC spielten schnörkellosen, zeitlosen Rock, das hat was - immernoch ;)

      Meinst Du mit "Laden neben Bhf. Friedrichstr." den Tränenpalast? Der steht übrigens noch.
      Original von eric
      Ich habe leider nicht die Geduld den Artikel jetzt zu lesen. Was ich aber nicht ganz verstehe. Wenn die Amis den Dollar schwächen wollen um dafür weniger Güter liefern zu wollen, läuft das ganze ja auch gegen sie. Sie kriegen weniger Güter für ihre Dollars.


      @eric: du musst es etwa so sehen, die amis sind hoch verschuldet und um ihre schulden zurück zu zahlen, schwächen sie den USD damit kostet es sie in "reale güter" umgerechnet weniger, ihre schulden zu bezahlen....

      übrigens ein sehr interessanter artikel und ich rate jedem ihn sich mal durchzulesen. was man selbst sich daraus zieht ist ja jedem seine sache, allerdings sind meiner meinung nach ein paar sehr interessante gedankengänge darin enthalten....

      gruß
      mary,ich würde nicht mehr zu einem concert gehen,da bon scott (ich glaube so schreibt er sich) tot ist.aber ich mag die musik gerne,höre sie aber ganz selten noch.ich habe einen schwarz-druck glaube 200 exemplare -lp-noch von einem auftritt aus dem berliner sportpalst.da ist schon ein kribbeln bei mir.fast so wie ein gemeinsames bier trinken mit robby krieger im -na wie hieß der laden noch,neben dem bahnhof friedrichstr.ist glaube ich abgerissen.aber das kribbeln läßt nach. ;)
      Während ein Nationalstaat seine eigenen Bürger besteuert, kann ein Imperium andere Nationalstaaten besteuern. Die Geschichte der Imperien, von den Griechen und den Römern, bis zu den Osmanen und den Briten lehrt uns, daß das wirtschaftliche Fundament jedes einzelnen Imperiums die Besteuerung anderer Staaten ist. Der Fähigkeit andere Staaten zu besteuern, lag immer die größere Wirtschaftskraft des Imperiums zugrunde, und als dessen Folge, die größere Militärkraft. Ein Teil der vom unterworfenen Staat eingetriebenen Steuern diente der Erhöhung des Lebensstandards des Imperiums, während der andere Teil in die Stärkung des Militärs floß, um die Steuereintreibung durchzusetzen.

      Historisch gesehen erfolgte die Besteuerung des unterworfenen Staates in verschiedenen Formen. Normalerweise wurde dort Gold und Silber verlangt, wo Gold und Silber als Geld fungierten, aber auch Sklaven, Soldaten, Getreide, Rinder oder andere landwirtschaftliche Güter oder Rohstoffe, bzw. was auch immer für Güter das Imperium verlangte und der unterworfene Staat liefern konnte, wurden als Steuer eingehoben. Historisch gesehen war die Besteuerung durch ein Imperium immer direkt: der unterworfene Staat lieferte die Güter dem Imperium direkt ab.

      Zum ersten Mal in der Geschichte konnte Amerika im 20. Jahrhundert die Welt indirekt durch Inflation besteuern. Es brauchte keinen Anspruch auf direkte Zahlungen erheben wie es alle Vorgänger-Imperien zu tun pflegten, sondern die USA verteilen statt dessen ihr eigenes Papiergeld, den US-Dollar, an andere Länder und erhalten dafür reale Güter. Das alles geschieht mit der Absicht, den US-Dollar durch Inflationierung abzuwerten und damit jeden Dollar später mit weniger Gütern zurückzuzahlen – die Differenz entspricht der US-amerikanischen imperialen Steuer. Und so spielte sich der Prozeß ab.

      Im frühen 20. Jahrhundert begann die amerikanische Wirtschaft die Weltwirtschaft zu dominieren. Der US-Dollar war an Gold gebunden, d.h. weder erhöhte noch reduzierte sich der Wert eines Dollars, sondern er entsprach fortwährend derselben Menge Gold. Die Weltwirtschaftskrise, mit der in den Jahren 1921 bis 1929 vorausgehenden Inflation [d.h. Ausweitung der Geldmenge; Anm. d. Ü.] und den nachfolgenden explodierenden Budgetdefiziten, erhöhte die im Umlauf befindlichen Banknoten signifikant, was die Deckung des Dollars mit Gold unmöglich machte. Folglich entkoppelte Roosevelt [US-Präsident Franklin D. Roosevelt, Anm. d. Ü.] 1932 den Dollar vom Gold. Bis zu diesem Punkt mögen die USA wohl die Weltwirtschaft dominiert haben, aus einer ökonomischen Perspektive waren die USA jedoch kein Imperium. Die Bindung an das Gold erlaubte es den Amerikanern nicht, sich auf Kosten anderer Länder zu bereichern.

      Seine ökonomische Geburtsstunde erlebte das amerikanische Imperium mit dem Bretton-Woods Abkommen im Jahre 1945. Der US-Dollar war nicht mehr voll in Gold konvertierbar, sondern nur mehr für ausländische Regierungen in Gold konvertierbar. Das begründete den Status des Dollars als Weltwährungsreserve. Dies war möglich, weil die Vereinigten Staaten während des 2. Weltkrieges gegenüber ihren Verbündeten darauf bestanden, dass Güterlieferungen mit Gold bezahlt werden mußten, wodurch die USA einen Großteil des weltweit verfügbaren Goldes akkumulieren konnten. Die Ausbildung eines Imperiums wäre niemals möglich gewesen, wenn, wie im Bretton Woods Abkommen festgeschrieben, die Geldmenge des Dollars derart begrenzt geblieben wäre, sodaß eine Rückwechslung des Dollars in Gold möglich geblieben wäre. Allerdings entsprach die „Butter und Kanonen“–Politik der 1960er Jahre bereits einer imperialen Politik: die Geldmenge des Dollars wurde schonungslos erweitert, um den Vietnamkrieg und Lyndon B. Johnsons [US-Präsident von 1963 – 1968; Anm. d. Ü.] „Great Society“ zu finanzieren. Der Großteil der Dollar floß im Austausch für Güter ins Ausland, ohne daß die USA jemals ein ehrliches Interesse gehabt hätten, die US-Dollar zum selben Wert zurückzukaufen. Die ständigen Handelsbilanzdefizite führten zu einem Anstieg der Beteiligungen in US-Dollar von Ausländern und das ist gleichbedeutend mit einer Steuer – die klassische Inflationssteuer, die ein Land seinen eigenen Bürgern auferlegt, hoben dieses Mal die Vereinigten Staaten vom Rest der Welt ein.

      Als die Ausländer 1970-1971 ihre Dollarbestände in Gold wechseln wollten, bezahlte die amerikanische Regierung per 15. August 1971 ihre Schulden nicht mehr. Während die vox populi die Geschichte von der „Trennung der Verbindung von Dollar und Gold“ erzählt, ist die Weigerung der amerikanischen Regierung Dollar in Gold einzulösen, in der Realität eine Form des Bankrotts. Im Wesentlichen erhoben sich damit die USA zum Imperium. Die USA konsumierten eine Unmenge an ausländischen Gütern, ohne jemals die Absicht oder die Fähigkeit zu haben, diese Güter eines Tages zurückzusenden und die Welt hatte nicht die Macht, ihre Ansprüche durchzusetzen – die Welt wurde besteuert und konnte nichts dagegen tun.

      Um das amerikanische Imperium aufrecht zu erhalten und um den Rest der Welt weiter zu besteuern, mußten die Vereinigten Staaten seither die Welt dazu zwingen, den beständig an Wert verlierenden Dollar im Austausch für Güter zu akzeptieren und immer größere Menge des beständig an Wert verlierenden Dollar zu halten. Die USA mußten eine ökonomische Begründung finden, warum die Welt Dollar halten sollte und diese Begründung war das Rohöl.

      1971 wurde es immer offensichtlicher, daß die amerikanische Regierung nicht mehr imstande war, ihre Dollar mit Gold zurückzukaufen, und so traf sie 1972/73 mit Saudia Arabien die unumstößliche Vereinbarung, daß die USA das Königshaus Saud fortan unterstützen würden, wenn dieses als Gegenleistung nur mehr US-Dollar für ihr Rohöl akzeptiert. Die restlichen Mitglieder OPEC taten es Saudi Arabien gleich und akzeptierten ebenfalls nur mehr Dollar. Weil die Welt Öl von den Arabischen Ländern kaufen mußte, bestand ein Grund, Dollar für die Bezahlung des Öls zu halten. Weil die Welt immer größere Mengen an Öl benötigte, konnte die Nachfrage nach Dollar nur steigen. Auch wenn Dollar nicht mehr länger in Gold gewechselt werden konnte, waren sie nun gegen Öl wechselbar.

      Die ökonomische Quintessenz dieser Vereinbarung war, daß der Dollar nun von Öl gedeckt wurde. Solange dies der Fall war, mußte die Welt Unmengen an Dollar akkumulieren, weil sie diese Dollar für den Einkauf von Öl benötigten. Solange der Dollar die einzig akzeptierte Währung im Ölgeschäft war, war die Dominanz des Dollars in der Welt gesichert und das amerikanische Imperium konnte den Rest der Welt besteuern. Falls, aus welchem Grund auch immer, der Dollar seine Öldeckung verlöre, würde das amerikanische Imperium untergehen. Der Überlebensdrang des Imperiums diktiert daher, daß Öl nur für Dollar verkauft werden darf. Er diktiert auch, daß die verschiedenen Länder mit Ölreserven nicht stark genug sein dürfen, politisch oder militärisch, um für die Bezahlung des Öls etwas Anderes als Dollar zu verlangen. Falls jemand ein anderes Zahlungsmittel verlangte, mußte er entweder mit politischem Druck oder militärischen Mittel überzeugt werden, seine Meinung zu ändern.

      Der Mann, der tatsächlich Euro für sein Öl verlangte, war Saddam Hussein im Jahr 2000. Zunächst wurde seine Forderung mit Spott und Hohn begegnet, später mit Gleichgültigkeit, aber als es klarer wurde, daß er es ernst meinte, wurde politischer Druck ausgeübt, damit er seine Meinung ändert. Als andere Länder, wie der Iran, die Bezahlung in anderen Währungen, insbesondere in Euro und Yen, verlangten, war die Gefahr für den Dollar offensichtlich und gegenwärtig und eine Strafaktion stand an. [George W.] Bushs Operation „Schock und Ehrfurcht“ [shock and awe] im Irak drehte sich nicht um Saddams nukleares Potential, nicht um die Verteidigung der Menschenrechte, nicht um die Verbreitung der Demokratie und auch nicht darum, die Ölfelder zu erobern; es ging allein darum, den Dollar zu verteidigen, sprich das amerikanische Imperium. Es sollte ein mahnendes Exempel statuiert werden, daß jeder, der andere Währungen als den US-Dollar akzeptieren wollte, auf die selbe Art bestraft würde.

      Viele kritisierten Bush für seinen Angriff auf den Irak, weil sie glaubten, daß es Bush um die Eroberung der irakischen Ölfelder ging. Allerdings können diese Kritiker nicht erklären, warum Bush es überhaupt nötig hätte, diese Ölfelder zu erobern – er könnte ja einfach kostenfrei Dollar drucken und mit diesen soviel Öl kaufen, wie er benötig. Er muß daher andere Gründe für seine Invasion gehabt haben.


      Die Geschichte lehrt uns, daß ein Imperium aus zwei Gründen in den Krieg ziehen soll: (1) um sich zu verteidigen oder (2) um vom Krieg zu profitieren; falls nicht, wie Paul Kennedy in seinem richtungweisenden Werk „The Rise and Fall of the Great Powers“ ausführt, die militärische Überdehnung die ökonomischen Mittel erschöpft und den Kollaps des Imperiums herbeiführt. Ökonomisch betrachtet muß der Nutzen eines Krieges dessen militärische und soziale Kosten übersteigen, damit ein Imperium einen Krieg vom Zaun bricht. Der Gewinn aus den irakischen Ölfeldern ist kaum die Kosten über viele Jahre hinweg wert. Nein, Bush mußte den Irak angreifen, um sein Imperium zu verteidigen. Genau das ist in der Tat der Fall: zwei Monate nachdem die Vereinigten Staaten in den Irak einmarschierten, wurde das „Oil for Food“ Programm beendet, die auf Euro lautenden irakischen Konto in Dollar-Konten rückgewandelt und das Öl wurde wieder nur für US-Dollar verkauft. Die Welt konnte nun nicht mehr irakisches Öl mit Euro erwerben. Die globale Vormachtstellung des Dollars war wiederhergestellt. Siegreich stieg Bush aus einem Kampflugzeug aus und erklärte die Mission für vollendet – er hatte den US-Dollar erfolgreich verteidigt und damit das amerikanische Imperium.


      II. Die iranische Ölbörse

      Die iranische Regierung hat schlußendlich die ultimative “nukleare” Waffe entwickelt, die über Nacht das Finanzsystem zerstören kann, auf dem das amerikanische Imperium aufgebaut ist. Diese Waffe ist die iranische Ölbörse, die laut Plan im März 2006 starten soll. Die Börse wird auf einem Euro-Öl-Handelssystem basieren, was natürlich die Bezahlung in Euro impliziert. Dies stellt eine viel größere Bedrohung für die Hegemonie des Dollars dar als seinerzeit Saddam, weil es jedermann ermöglicht, Öl für Euro zu kaufen und zu verkaufen und damit den US-Dollar völlig zu umgehen. Es ist wahrscheinlich, daß fast jeder das Euro-Öl-System übernehmen wird:

      - Die Europäer bräuchten keine Dollar mehr zu kaufen und zu halten, um Öl zu kaufen, sondern würden statt dessen mit ihrer eigenen Währung bezahlen. Die Einführung des Euro für Öltransaktionen ließe die europäische Währung den Status einer Reservewährung einnehmen, was den Europäern auf Kosten der Amerikaner zum Vorteil gereichen wird.

      - Die Chinesen und Japaner werden mit besonderem Eifer die neue Börse annehmen, weil es ihnen erlaubt, ihre enormen Dollarreserven drastisch zu reduzieren und mit Euro zu diversifizieren, womit sie sich gegen die Abwertung des Dollars schützen können. Einen Teil ihrer Dollar werden sie auch in Zukunft halten wollen; einen zweiten Teil ihrer Dollarreserven werden sie vielleicht sofort auf den Markt werfen; einen dritten Teil werden sie für spätere Zahlungen verwenden, ohne diese Dollarbestände je wieder aufzufüllen, denn sie werden dafür ihre Eurobestände erhöhen.

      - Die Russen haben ein inhärentes ökonomisches Interesse an der Einführung des Euro – der Großteil ihres Handels ist mit europäischen Ländern, mit ölexportierenden Ländern, mit China und mit Japan. Die Einführung des Euro würde mit sofortiger Wirkung den Handel mit den ersten beiden Blöcke abdecken, und im Laufe der Zeit den Handel mit China und Japan erleichtern. Darüber hinaus verabscheuen die Russen offensichtlich das weitere Halten von an Wert verlierenden Dollar, weil sie seit kurzem wieder auf Gold setzen. Die Russen haben außerdem wieder ihren Nationalismus belebt, und falls die Übernahme des Euros die Amerikaner umbringen kann, werden sie ihn mit Freude übernehmen und selbstgefällig den Amerikanern beim Sterben zu schauen.

      - Die arabischen erdölexportierenden Länder werden den Euro begierig übernehmen, um auf diese Weise den Anteil ihrer steigenden Mengen an an Wert verlierenden Dollar zu senken. Wie die Russen handeln sie vornehmlich mit europäischen Ländern, weswegen sie die europäische Währung sowohl wegen ihrer Stabilität als auch als Schutz gegen Währungsrisiken präferieren, ganz zu schweigen von ihrem Jihad gegen den ungläubigen Feind.

      Nur die Briten befinden sich in der Zwickmühle. Sie haben bereits seit Ewigkeiten eine strategische Partnerschaft mit den USA, aber sie verspüren auch eine natürlich Anziehungskraft zu Europa. Bislang hatten sie viele Gründe, sich an die Seite des Siegers zu stellen. Wenn sie allerdings ihren alten Verbündeten fallen sehen, werden sie dann standhaft hinter ihm stehen oder ihm den Gnadenstoß versetzen? Wir sollten nicht vergessen, daß im Augenblick die beiden führenden Ölbörsen die New Yorker NYMEX und die in London ansässige „International Petroleum Exchange“ (IPE) sind, auch wenn beide de facto im Besitz der Amerikaner sind. Es ist wahrscheinlicher, daß die Briten mit dem sinkenden Schiff untergehen werden, denn andernfalls würden sie ihrem nationalen Interesse an der Londoner IPE zuwiderhandeln und sich ins eigene Knie schießen. Es darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß das gesamte Gerede über die Gründe für die Beibehaltung des Britischen Pfund die wahre Ursache verkennt; es ist sehr wahrscheinlich, daß die Briten dem Euro nicht beitraten, weil die Amerikaner sie zu diesem Verzicht drängten: ansonsten hätte die IPE den Euro übernehmen müssen, was den Dollar und Englands strategischen Partner tödlich verwundet hätte.

      Unabhängig davon wie die Briten entscheiden, sollte die iranische Ölbörse erfolgreich starten, sind in jedem Fall die Eigeninteressen der bedeutenden Mächte – die der Europäer, Chinesen, Japaner, Russen und Araber – so gelagert, daß diese Länder den Euro auf schnellstem Wege übernehmen werden und damit das Schicksal des Dollars besiegeln. Die Amerikaner können es niemals erlauben, daß das passiert und, falls notwendig, werden sie auf eine Vielzahl an Strategien zurückgreifen, um die Inbetriebnahme der Börse zu stoppen oder zu behindern:

      - Sabotageakte gegen die Börse – das könnte ein Computervirus sein, eine Attacke gegen ein Netzwerk, gegen die Kommunikationseinrichtungen oder gegen den Server, verschiedenartige Angriffe auf die Serversicherheit oder eine Attacke nach dem Muster von 9/11 gegen das Haupt- oder ein Nebengebäude.
      - ein Staatsstreich – die mit Abstand beste langfristige Strategie, die den Amerikanern zur Verfügung steht.
      - Verhandlung von akzeptablen Konditionen – eine andere exzellente Lösung für die Amerikaner. Gewiß ist ein Staatsstreich die bevorzugte Strategie, weil dieser die Nichtinbetriebnahme der Börse garantiert und daher die amerikanischen Interessen nicht mehr gefährdet wären. Falls jedoch ein Sabotageversuch oder ein Staatsstreich scheitern sollte, dann sind Verhandlungen eindeutig die zweitbeste verfügbare Option.
      - eine gemeinsame UN Kriegsresolution – das wird ohne Zweifel schwierig zu erreichen sein, angesichts der nationalen Interessen der anderen Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrates. Die hitzige Rhetorik über das iranische Atomwaffenprogramm dient zweifelsohne der Vorbereitung dieser Vorgehensweise.
      - Unilater Angriff mit Atomwaffen – das ist aus denselben Gründen, die mit der nächsten Strategie, dem unilateralen totalen Krieg verbunden sind, eine fürchterliche strategische Wahl. Die Amerikaner werden wahrscheinlich für ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen.
      - Unilateraler Totaler Krieg – das ist offensichtlich die schlechteste strategische Wahl. Erstens, weil die amerikanischen Streitkräfte von zwei Kriegen bereits erschöpft sind. Zweitens, weil sich die Amerikaner damit weiter von den anderen mächtigen Nationen entfremden. Drittens, weil Länder mit bedeutenden Dollarreserven entscheiden könnten, still und leise Vergeltung zu üben, indem sie ihre eigenen Berge an Dollars auf den Markt werfen, um auf diese Weise die USA von der weiteren Finanzierung ihrer militärischen Ambitionen abzuhalten. Und schließlich hat der Iran strategische Allianzen mit anderen mächtigen Staaten, die bei einem Angriff auf Seiten des Irans in den Krieg eintreten könnten; angeblich hat der Iran solche Allianzen mit China, Indian und Rußland, besser bekannt als die „Shanghai Cooperative Group“, auch bekannt als „Shanghai Coop“ und einen separaten Pakt mit Syrien.

      Welche strategische Option auch immer gewählt wird, von einem rein ökonomischen Standpunkt aus gesehen, wird die iranische Ölbörse, sollte sie jemals den Betrieb aufnehmen, von den bedeutenden Wirtschaftsmächten rasch angenommen werden und wird so den Untergang des Dollars einläuten. Der kollabierende Dollar wird die amerikanische Inflation dramatisch anheizen und einen starken Druck auf die Erhöhung der Zinsen am langen Ende auslösen. An diesem Punkt wird sich die FED zwischen Scylla und Charybdis wiederfinden – zwischen Deflation und Hyperinflation – sie wird entweder dazu gezwungen sein, die „klassische Medizin“ – Deflation – einzunehmen, indem sie die Zinssätze erhöht und die FED wird so eine größere Wirtschaftskrise, den Kollaps des Immobilienmarktes und eine Implosion des Anleihen- und Aktienmärkte, sowie des Marktes für Derivate, kurz den totalen Zusammenbruch des Finanzsystems, auslösen. Alternativ kann sie den Weg der Weimarer Regierung wählen und inflationieren, indem sie die langfristigen Zinsen festschraubt, die Helikopter aufsteigen läßt und das Finanzsystem in Liquidität ertränkt, inklusive dem bailing out von zahlreichen LTCMs und der damit einhergehenden Hyperinflationierung der Wirtschaft.

      Die österreichische Theorie des Geldes, des Kredits und des Konjunkturzyklus lehrt uns, daß es keine Alternative zu Scylla und Charybdis gibt. Früher oder später muß sich das Geldsystem in die eine oder andere Richtung bewegen und die FED damit zu einer Entscheidung zwingen. Ohne Zweifel wird der Oberbefehlshaber Ben Bernanke, ein renommierter Kenner der „Great Depression“ und ein versierter Black Hawk – Pilot, die Inflation wählen. „Helicopter Ben“, der Rothbards „America’s Great Depression nicht kennt, hat trotzdem die Lehren aus der „Great Depression“ und der vernichtenden Kraft der Deflation gezogen. Der Maestro [Alan Greenspan, Anm. d. Ü.] klärte ihn über das Allheilmittel für jedes einzelne Problem des Finanzsystems auf – die Inflationierung, egal was auch passieren mag. Er hat sogar die Japaner seine geniale und unkonventionelle Methode gelehrt, wie sie die deflationäre Liquiditätsfalle bekämpfen sollen. Wie sein Mentor träumte er vom Kampf gegen einen Kondratieff-Winter. Um eine Deflation zu vermeiden, wird er auf die Notenpresse zurückgreifen; er wird alle Hubschrauber von den 800 amerikanischen Militärbasen im Ausland zurück beordern; und falls notwendig wird er alles, was ihm über den Weg läuft, monetisieren. Seine endgültige Leistung wird die Zerstörung der amerikanischen Währung durch eine Hyperinflation sein und aus ihrer Asche wird die nächste Reservewährung der Welt emporsteigen – das barbarische Relikt Gold.

      choices.li/item.php?id=163&CFID=39588533&CFTOKEN=54730910
      @sassl

      hat deine Freundin den Spruch gelesen ? Die Entscheidung zwischen Putzen und Fliegen ! :D

      Fand ihn auch ......beknackt ;)


      upps, hier ja der Spruch.........doch nicht entfernt

      Mut ist .... ... wenn ein Mann, der morgens um 4 Uhr sternhagelvoll nach Hause kommt bereits im Flur von seiner wütenden, mit Besen bewaffneten, Frau abgefangen wird und sich zu fragen getraut: "Bist Du am putzen, oder fliegst Du noch weg?


      @tantum

      hörst du wirklich noch ac-dc ? die haben mir schon vor 25 Jahren zu viel Krach gemacht. manchmal frage ich mich, wer um himmels willen geht den noch auf ein stones konzert ? die musik bescheiden und die musiker kurz vorm tod, zumindest sehen sie so aus.

      mary

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „MaryMärz“ ()

      Hallo all,

      kennt jemadn von euch den Ac-dc Indikator? Es soll ein Indikator sein, der die Beschleunigung des Momentums angibt, gibt es den im TS oder bei CMC? Also ich weiß nicht wie der aussieht, vielleicht kann mir jemand helfen.

      Danke.

      lg Stadinski
      ps. ich habe natürlich gleich an AD/DC gedacht...wußte gar nicht das die sich auch mit Börse befassen... :D