Aktientrading ohne Stopps

      Für alle Freunde des "Aussitzens" habe ich immer den DTE Chart als Abschreckung, mit der hier diskutruerten Methodik wäre am 06.03.00 ein Einstieg @ 100,23 erfolgt, Ziel wäre somit inkl. Gebühren irgendwo bei 102,25 gewesen, die wurden seit damals nie mehr erreicht, heutiger Kurs 9,224
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      Ich plane dabei fest ein, dass nach vielen Wiederholungen eine hoffentlich geringer Anteil der Positionen stirbt, also das das Kursziel nie erreicht wird."


      Ein geringerer Anteil (<50%) ist aber nur genug, wenn deine Verlust-Trades auch nur 2% verlieren. Ansonsten muss deine Trefferquote entsprechend höher als 50% sein, damit du insgesamt profitabel bist - da die Gewinne ja auch mit 2% gedeckelt sind. Wenn du die Verluste ebenfalls mit 2% begrenzt, bedeutet das Trading mit mehr oder weniger engen Stops, und man kann pauschal davon ausgehen, dass das für einen Anfänger nicht so ohne Weiteres möglich ist. Wenn du die Verluste nicht begrenzt, ist die Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass deine unbegrenzten Verluste deine begrenzten Gewinne übersteigen (gar nicht wahrscheinlich).


      Mach dir irgendwo ein Demo-Konto auf, und probiers aus, deine Verdoppelungen wirst du dir dann sehr schnell abschminken.

      ButterEumel schrieb:


      Ich verwende ein wieder ein fixes Kursziel - d.h ich lasse die Position schliessen wenn diese 2% im Plus ist. (Steuern und Transaktionskosten inklusive)
      Ich handle nur Aktien, die sich technisch in einem Aufwärtstrend befinden und die fundamental "gut aufgestellt" sind. Das System soll also vom "Marktrauschen" und vom Trend profitieren.

      Ich plane dabei fest ein, dass nach vielen Wiederholungen eine hoffentlich geringer Anteil der Positionen stirbt, also das das Kursziel nie erreicht wird.
      ...
      Wo ist der Denkfehler?



      Was hättest Du z.B. für den TOTAL-Ausfall geplant ?
      Die Aktie hätte ja alle Kriterien erfüllt (Aufwärtstrend - ganz langfristig = seit 1990 und auch ganz kurzfristig = 1 Jahr (s. Link), fundamental ok, liquide ist sie auch, Herz, was willst Du mehr).




      (hier ist der heutige Tag noch nicht drin, aber Total-Besitzer freuen ab 17:30 Uhr sich über rund -5.9 % Tagesrendite).

      Und wenn ich eines nach vielen Jahre Börse sagen kann: "fest einplanen" kann man rein gar nichts. Obwohl .... *kratzt sich am Kinn* .... den Totalverlust kann man immer fest einplanen :D .

      Rechne immer mit dem unbekannten Unbekannten. Was leckt denn jetzt auch plötzlich mitten im 1-Jahres-Aufwärtstrend ein Bohrloch in der Nordsee und keiner weiß, wie lange das dauern wird, bis das wieder dicht ist. Willst Du diese Ungewissheit aussitzen ? Für läppische 200 Euronen ?

      EDIT:
      Hier noch schnell das Siegerfoto mit dem heutigen Tagesergebnis:
      Du stellst folgende Frage:

      ButterEumel schrieb:

      Wo ist der Denkfehler?


      Hier die Antwort:

      ButterEumel schrieb:

      Ich handle nur Aktien, die sich technisch in einem Aufwärtstrend befinden und die fundamental "gut aufgestellt" sind.


      Es wird dir nicht gelingen immer Aktien zu erwischen, die dein Kursziel in einem absehbarem Zeitrahmen erreichen, womit wir wieder beim Thema Verlustbegrenzung bzw. Verlustrealisierung angekommen sind, danach haben DanielR und ich ich dich bereits gefragt, allerdings ignorierst du anscheinend diese Möglichkeit, das bedeutet du meinst im Besitz unfehlbarer Prognosefähigkeiten zu sein, wie wahrscheinlich das ist musst du selbst beurteilen.

      Ich möchte mich PT anschliessen, wenn es so einfach wäre an den Märkten viel Geld zu verdienen, dann gäbe es nur mehr Millionäre auf der Welt, blöd nur, dass sie mit ihren Millionen nichts kaufen könnten, denn niemand würde mehr Brot backen, Häuser bauen etc., wenn das Geld am Markt doch so viel einfacher verdient werden kann. ;)
      Hallo und danke für Eure Anworten.

      Ich habe habe meinen Ansatz verändert:

      Ich starte mit 10000€.

      Ich verwende ein wieder ein fixes Kursziel - d.h ich lasse die Position schliessen wenn diese 2% im Plus ist. (Steuern und Transaktionskosten inklusive) Ich mache also 200 € Gewinn.

      Nach 35 Wiederholungen habe ich mein Geld durch den Zinseszins verdopplet. Ich habe nun 20000€.

      Diese teile ich auf 2 Postionen auf und wiederhole das "Experiment".

      Nach weiteren 35 Wiederholungen habe ich also 4 Positionen mit 10000€.

      Das führe ich dann so weiter fort.

      Ich handle nur Aktien, die sich technisch in einem Aufwärtstrend befinden und die fundamental "gut aufgestellt" sind.

      Das System soll also vom "Marktrauschen" und vom Trend profitieren.

      Ich plane dabei fest ein, dass nach vielen Wiederholungen eine hoffentlich geringer Anteil der Positionen stirbt, also das das Kursziel nie erreicht wird.

      Wenn dieses Erreignis nicht in der Anfangsphase des Systems auftritt, also genau dann wenn ich erst eine Postion a 10000€ habe, sollte dieses System doch in der Lage sein mehr oder weniger kontinuierlich Geld verdienen können.

      Wo ist der Denkfehler?

      Grüße

      goso schrieb:


      Meine Erfahrung -und damit meine ich die sehr teuer bezahlte Variante davon- mit Traden ohne Stop sagt mir nämlich, dass das dauerhaft nicht profitabel machbar ist, irgendwann wird das Risiko schlagend, und dann kann man auch problemlos Konten mit wesentlich mehr Nullen, als die von dir angedachten 10k, sehr effektiv schrotten.
      Erfahrung ist eben durch nichts zu ersetzen, der beste Lehrmeister, oder wie man es sonst ausdrücken kann.
      Die Erfahrung Anderer - wenn man schon das Glück hat, sie nachlesen zu können - sollte jedenfalls mindestens zu allergrößter Vorsicht genutzt werden.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher
      1. Für 10k kaufen, bei 10,3k verkaufen bedeutet "nur" 3% Kursbewegung (und da sind Gebühren und Slippage noch gar nicht berücksichtigt), das ist meines Erachtens eine recht optimistische Annahme für einen Handelstag.

      2. Wie sieht eine Verlustbegrenzung aus, oder bleibst du bei ungünstigem Kursverlauf so lange in der Position bis sie endlich im Plus ist? (das kann nämlich durchaus sehr lange bis unendlich dauern)


      Meine Erfahrung -und damit meine ich die sehr teuer bezahlte Variante davon- mit Traden ohne Stop sagt mir nämlich, dass das dauerhaft nicht profitabel machbar ist, irgendwann wird das Risiko schlagend, und dann kann man auch problemlos Konten mit wesentlich mehr Nullen, als die von dir angedachten 10k, sehr effektiv schrotten.
      Hallo Butter,

      in der Tat wäre es noch gut zu wissen, wie du Dir Ausstiege im neg. Bereich vorstellst. Dein Modell funktioniert sicher gut, wenn die Märkte/Aktien nur nach oben gehen. Dein Posting zeigt mir, dass du Dich vermutlich gedanklich mehr damit beschäftigst, wie du die vielen Gewinne wo unterbringst. ;)

      Grüße
      Dan
      I go for it!
      Das "System" ist ähnlich wie Lotto spielen (Underlying zufällig wählen), mit dem Unterschied, dass bei 10000 abgegebenen Tips auch sehr große Ausreißer nach oben möglich sind - auf Kosten sehr hoher Gebühren.
      Cavobi hat schon die richtige Frage gestellt: was machst Du, wenn der hypothetische Gewinn sich nicht einstellt? Bevor man irgendetwas als "System" betitelt, sollte wenigstens diese Frage beantwortet sein!
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher
      Guten Tag ButterEumel,

      Habe ich es richtig verstanden, dass du bei 10300 die 300 rausnimmst und die 10000 weiterlaufen lässt?
      Falls ja, dann unterschätze die Transaktionskosten nicht, sobald du 200 wieder investieren möchtest. Wie wäre es mit einem Teilgewinn und dann die Position auf BE absichern oder einem Trailingstop?

      Hast du ein Gegensignal an dem du die Position drehst? Wenn nicht dann sehe ich wenig Sinn in einem No-Stop-System.Es gibt durchaus erfolgreiche Systeme die ohne Stops arbeiten, diese sind jedoch zumeist die ganze Zeit im Markt.

      Wie hast du dir den deine Stops geplant, bedenke bitte,dass diese eine lebensnotwendige Grundlage beim Trading darstellen.Was machst du, falls die Position über Nacht 3-5% gegen dich geht, aussitzen, Position erhöhen/verkleinern, drehen, schließen, beten? ;)
      Ich fürchte du wirst dir zumindest einen Hard-Stop zulegen müssen und du solltest dir überlegen ab wann deine Entry-Entscheidung ein Fehler war.

      Ansonsten empfehle ich dir hier im Forum viele Threads zu den Themen durchzulesen und dir ein System zu erarbeiten bevor du auch nur dran denkst echtes Geld einzusetzen.
      Dein System sollte zumindest mal auf dem Papier getestet worden sein.

      gruß,
      cavobi

      Aktientrading ohne Stopps

      Hallo,

      ich würde mal gerne Eure Meinung zu folgendem System hören:

      Underlying: alle Dax Werte

      Konto: 10000€

      Vorgehen:

      Ich wähle zu Handelbeginn einen der 30 Dax Werte zufällig aus. Und packe die gesamten 10000 in eine Position. Diese Position erhält ein Take Profit von 10300, jedoch keinen Stop.

      Ich nehme meinen potentiellen Gewinn von 300 und teile diesen in 3 gleich große Teile.

      Die ersten hundert kommen auf ein Konto, das für die Börse tabu ist.

      Die zweiten hundert werden in die Position reinvestiert.

      Die dritten hundert dienen zum Aufbau einer neuen 10000er Position mit der ich dann genau wie oben beschrieben verfahre.

      Danke für Eure Kommentare