TXA

      Tja, so schnell entwickeln sich Preise manchmal abwärts (Black Swan?)
      Letzte Woche noch massiv für 50% des "Normal"-Preises beworben, heute folgende Mail (nur für Schnellentschlossene):

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      Meinerseits ist mit diesem Beitrag keine Werbung für das Angebot beabsichtigt; wie der sensible Leser vllt. auch so schon bemerkt, ist das lediglich ein Fakten-unterlegter Hinweis darauf, dass an vielen Dingen ein Preisschild hängt, das mit viel Fantasie gestaltet wurde.
      Fantastisch ist auch die Angabe der Ersparnis. Wahrscheinlich kann der Mann rechnen (?) und die 70% deutet nicht so sehr wie 83% darauf hin, dass die Gestaltung des Original-Preisschilds stark den Bazar-Techniken für Touristen nachempfunden war.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      Norbert Gundeler schrieb:

      ......würde den hier im Board unter dem damaligen Nick nicht mehr aktiven User und Beobachter der diversen Trading-Events sicher freuen.
      Das kann ich mir lebhaft vorstellen, gehört dieser doch sicher der Kategorie an: "Wenn ich beim Traden den Über-euphorischen deutlich mehr als ihr Taschengeld abnehme, tu ich das nicht ungern, aber eine faire und auch wiederholte Warnung sollen sie gehabt haben."
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      Marketing Wizzards gibt es viele, Market Wizards eher wenige

      Den Spruch der Überschrift habe ich aus einem Trading-Buch sinngemäß gemerkt, weiß leider nicht mehr aus welchem. Ich finde ihn gut, aber er ist leider nicht original von mir.

      Am 16.06.2011 18:09 schrieb ein unter dem Namen hier nicht mehr aktiver User im Thread "Jährliches Event: Trading Expo in Aschaffenburg" einen Erfahrungsbericht zur Trading Expo 2011 unter dem Titel "Eloquentes Plaudern über Trading und fadenscheiniges Vortraden", der auf massives Drängen einer der besprochenen Personen trotz völlig wahrheitsgemäßer und ausreichend moderat formulierter Darstellung aus dem Forum entfernt wurde. Der Bitte des Foren-Betreibers, dieses Thema wegen des massiven Druckes der besprochenen Person auch im Weiteren nicht erneut anzusprechen, wurde nachgekommen, obwohl es aus inhaltlicher Sicht keine Gründe für eine andere Darstellung gab und deutsche Gesetze eine sogar sehr weitgehende Kritik an kommerziellen Angeboten ausdrücklich zulassen.

      Im entfernten Post wurde berichtet, wie in einer öffentlichen Show-Trading-Session eine Methode auf der Basis von Tagen besprochen wurde, um dann im Bereich weniger Minuten einen etwa 25 %-igen Gewinn (bezogen aufs Trading-Kapital) von etlichen zig Tausend Euros anzuzeigen, wobei allerdings die Trades weitgehend nicht nachvollziehbar im Dunkeln abliefen. Kern der gezeigten "Methode" waren neuartige Bildchen, die die Sucht des Publikums, die prinzipielle Unberechenbarkeit der Marktbewegungen irgendwie doch berechenbar zu machen (was ja schon ein Widerspruch in sich ist), zumindest marketingmäßig und durchaus auch ästhetisch auf so noch nicht weit verbreitete Weise darstellten.

      Auf die Frage nach den sich rechnerisch ergebenden Monster-Hebeln wurde geantwortet, dass die noch eher die Unterstufe wären und man genau so traden müsse, um hohe Gewinne zu erzielen.

      Besonders verwunderlich war, dass von um die 200 oder mehr Anwesenden außer einem einzigen Fragesteller niemand weiter am gezeigten Nonsens-Pseudo-Trading Anstoß nahm, welches auch einigermaßen aussagekräftige Spekulationen über das Qualifikationsniveau und die Reflektionsbereitschaft der Anwesenden zuließe. Kaum einer dort hat wohl richtig begriffen, dass das einmalige Vorzeigen irgendwelcher überhebelten Resultate überhaupt keine sinnvollen Aussagen über die gezeigte Strategie, so es denn überhaupt eine solche gab, inkl. brauchbarer Kennzahlen zu deren Bewertung zuläßt.

      Passend zur absolut nicht überzeugend anmutenden Trading-Show wurde auch noch ein sehr dünnes Büchlein zu 30 EUR vertrieben, nach eigenen Aussagen der "Bestseller", was sogar stimmen würde, wenn dieses Büchlein das einzige Druckwerk aus dem Hause wäre oder in einem Umfeld ähnlicher Büchlein existiert.

      Zur Trading-Show wurde übrigens nicht mal ein eigener eingerichteter Rechner mitgebracht, sondern ein auf die Schnelle von Dritten installiertes Gerät benutzt, wobei sogar der Umgang mit der gängigen Software MetaTrader eher so wirkte, als ob sie ansonsten nicht zu den benutzten Tools gehören würde. Wieso wurde nicht die gewohnte und sicherlich "ultra-raffinierte" Umgebung mit einem Bezug zur vorgestellten Methode benutzt, die ja softwaremäßig mit nicht allzu hohem Implementationsaufwand unterstützbar sein sollte?

      So ein Vorgehen wirkt, ganz unabhängig vom ohnehin fragwürdigen "Vortraden" in ultrakurzen Zeiträumen mit Strategien, die eigentlich viel längere Timeframes brauchen (was aber eine generelle Kritik an unseligen "Vortrading"-Orgien ist), auf jeden auch nur minimal verständigen Menschen nicht gerade so einladend, dass man dort eigenes Kapital einsetzen sollte.

      Dass nun nach einigen Jahren auch für das breitere und in seinen Urteilen längere Zeit brauchende Publikum klar wird, dass die damaligen Warnzeichen genau die richtigen Anhaltspunkte lieferten, würde den hier im Board unter dem damaligen Nick nicht mehr aktiven User und Beobachter der diversen Trading-Events sicher freuen.
      Seit einigen Wochen existiert ein gelöscht, dessen Geldeinlagen Mr. Sage verwaltet, oder vllt. besser gesagt,"vertradet".
      Ob er das nach den Maßgaben seiner TXA tut oder nach anderen Gesichtspunkten, vermag ich nicht zu sagen, genauso wenig, wie ich in den Genuss gelegentlicher Mitteilungen betr. den gelöscht komme.
      Nachdem die sagenhafte Performance der TXA 35000 Punkte (pip wird als Punkt gewertet) für knapp 2 Jahre und 185 Trades betrug (Einzelheiten unbekannt, außer einem Beispiel, wo ein Gap als Gewinn verbucht wurde - ver-bucht im wahren Sinn des Wortes) hatten sich die Geldgeber sicher einiges versprochen.
      Es kam auch nach gewissen Verzögerung vor Beginn des Handels mal eine Meldung, dass ein 25%iger Gewinn auf "das eingesetzte Kapital" erzielt wurde.
      Gestern dann ein kleiner Dämpfer (Originaltext E-Mail incl. Tippfehler):

      27.03.2014 15:40:46:
      gelöscht:
      Sehr geehrte Tradingpool Teilnhemer,
      Aufgrund einer Grippe bitte ich die verspätete Meldung zu entschuldigen.
      Es wurden in der Zwischenzeit mehrere Positionen ausgestoppt, soass das
      Depot einen Verlust von 89% aufweist. Wir werden uns bemühen diesen
      Verlust so schnell wie möglich aufzuholen.

      Ich hoffe, manchem Interessenten an.... geholfen zu haben.

      Ps: Grippe wurde auch Ende Januar schon einmal gemeldet.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher