Psychologie

      @Guggi200
      Ich lese gerade "Mentale Börsenkompetenz" und obwohl ich erst die Hälfte durch hab, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. Ansonsten sind recht gute Ansätze in "Bahavior Finance". Und natürlich findet man zu diesem Thema im besten Börsenbuch aller Zeiten (meine bescheidene Meinung :D) - nämlich "Clever traden mit System" - auch zu diesem Thema gute Hinweise.
      Gruss, Joachim

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      Verluste gehören zum Geschäft! Verluste sind unvermeidlich!


      Wenn Sie versuchen Verluste zu vermeiden, werden Sie Gewinne vermeiden. Das Akzeptieren von Verlusten ist ein wichtiger Schlüssel zu Börsengewinnen.

      Oft hört man: "Wenn es so einfach wäre, an der Börse Gewinne zu machen, dann würde das doch jeder tun." Völlig richtig! Nur - die Schwierigkeiten werden an der falschen Stelle vermutet. Es gibt nicht das eine, einzigartige Super-Gewinnsystem. Es gibt viele Wege und Systeme, um an den Börsen Gewinne zu erzielen (und noch viel mehr Möglichkeiten, sein Geld zu verlieren). Ein gewinnbringendes System zu kennen heißt noch lange nicht, daß man damit auch tatsächlich Gewinne erzielt. Es ist kein Weg bekannt, wie man zwischenzeitliche Verluste vermeiden kann. Und nun kommt die Psychologie ins Spiel. Man muß die Verluste geistig verarbeiten können und darf sich durch sie nicht von einer erfolgreichen Strategie abbringen lassen.

      Oft dauert es einige Zeit, bis man begreift, daß ein Verlust kein Fehler des Traders oder des Systems sein muß. Jede Kuh lernt, daß es besser ist, sich von einem elektrischen Weidezaun fernzuhalten. Wird der Zaun berührt, gibt es einen unangenehmen elektrischen Schlag. Beim Trading ist es leider nicht so, daß ein Verlust dem Trader beibringen könnte, was er falsch gemacht und daher künftig zu vermeiden hat. Es geht immer um Wahrscheinlichkeiten. Ein profitables System wird Verluste produzieren. Und der Trader hat alles richtig gemacht. Umgekehrt können nacheinander auftretende Gewinne einen Trader zu der Überzeugung bringen, er sei jetzt "Master of the Universe". Langfristig ist er zum Scheitern verurteilt, wenn die Methode keinen statistischen Vorteil bietet.

      Was ist eine "erfolgreiche Strategie"? Rückblickend ist das leicht zu erkennen. Doch eine Garantie für künftige Gewinne kann es nicht geben. Das gilt sowohl für "geniale" Trader als auch für Handelssysteme. Wenn Ihr Konto einen Verlust aufweist, können Sie nie sicher sein, was besser ist: sofort aufhören, um weitere Verluste zu vermeiden oder weitermachen, um später eventuell Gewinne zu realisieren. Es ist ja nicht sicher, daß Sie tatsächlich Gewinne machen werden; wenn Sie jedoch sofort aufhören ist zumindest sicher, daß Sie keinen weiteren Verlust erleiden.


      Wie kommen wir aus diesem Dilemma?

      Auch wenn wir uns wiederholen: Sie dürfen nur Risikokapital einsetzen! Schreiben Sie die eingesetzte Summe von vornherein ab! Sagen Sie sich, daß Sie - egal was passiert - so lange durchhalten werden, bis Sie entweder Ihr Anlageziel erreicht haben oder das GESAMTE eingesetzte Kapital verloren ist. Bleiben Sie "cool". Bleiben Sie eisern! Werden Sie nicht euphorisch, wenn es gut läuft und schießen Sie in diesem Fall kein Geld nach! Haben Sie nicht genügend Risikokapital - Finger weg von Termingeschäften!
      Sie müssen Vertrauen in die Handelsstrategie haben. Um das zu erreichen, haben wir Ihnen so viele Informationen wie vertretbar über das Methusalem-System gegeben. Es ist ein robustes System mit nur einem Parameter, das in der Mehrzahl der getesteten Märkte Gewinne erzielt hat. Lesen Sie sich alles mehrmals durch, studieren Sie die Diagramme und fragen Sie uns, falls Ihnen irgend etwas unklar ist. Wenn Sie kein Vertrauen in das System haben, werden Sie unterwegs kalte Füße bekommen und aussteigen wollen. Daran kann uns nicht gelegen sein. Denn dann entfällt unsere Gewinnbeteiligung. Und was noch schlimmer ist: Wir bekommen schlechte Propaganda!
      Kümmern Sie sich nicht um Ihren Kontostand! Das wird Ihnen natürlich nicht gelingen. Dennoch: Lassen Sie sich nicht verrückt machen durch Experten, Wirtschaftsmagazine, Börsensendungen usw. Bitte rufen Sie nicht an und fragen: "Jeder weiß doch, daß die Silberpreise nur noch fallen können, wieso setzen wir dann auf steigende Preise?" Dann können wir nur sagen: "Fragen Sie das System!" Und das redet nicht mit Ihnen (- mit uns auch nicht). Wenn die Silberpreise tatsächlich langfristig fallen, wird das System früher oder später ein Verkaufsignal generieren.


      Gier - Angst - Hoffnung

      Das ist das klassische Spannungsdreieck, in dem sich der Investor befindet. Lassen Sie sich dadurch nicht zermürben.

      Was kommt da auf Sie zu? Ein mögliches Szenario:
      Gier


      Die ersten Kontoauszüge weisen Gewinne aus. Mit Ihrem Taschenrechner haben Sie in kurzer Zeit ausgerechnet, wann Sie mehrfacher Millionär sind. Sie überlegen schon einmal, welche Farbe Ihre Yacht und Ihr Privathubschrauber haben sollen ... Schnell holen sie noch mehr Geld von Ihrem Sparkonto, beleihen das Haus und stecken alles in Termingeschäfte. Die kommenden Verluste holen Sie sehr schnell wieder auf den Teppich zurück.

      Angst

      Plötzlich ergeben Ihre Rechnungen, daß - wenn es so weitergeht - Sie kurzer Zeit pleite sind. Wenn Sie sich jetzt nicht vor Verzweiflung ihre Pulsadern aufgeschnitten haben, können Sie vielleicht miterleben, wie sich das Konto langsam erholt.

      Hoffnung

      Vielleicht wird doch noch alles gut. Ja - es wird. Sie nehmen sich vor, auszusteigen, wenn die Verluste wieder ausgeglichen sind, denn diesen emotionalen Belastungen sind Sie nicht gewachsen. Einige nun schon nicht mehr für möglich gehaltene schnelle Gewinne werfen diesen Entschluß dann doch über den Haufen. Es sieht sehr gut aus.

      Gier

      Wenn es so weitergeht, müßte man vielleicht gar nicht mehr arbeiten. Doch plötzlich ...
      usw. usw.

      Auf dieses Auf und Ab müssen Sie vorbereitet sein. Es geht zwei Schritte vor und einen zurück - wenn alles gut läuft. Glauben Sie uns, man kann sich zwar daran gewöhnen, wird jedoch nicht immun gegen diese Emotionen. Trading macht keinen Spaß ("risk & no fun"). Sonst würde es jeder tun! Das ist letztlich der Preis für die Gewinne, die wir einzustreichen gedenken. Dabei hat es der Trader, der selbst die Order an seinen Broker weitergibt, noch schwerer. Denn eine Reihe von Verlusten kann zu Depressionen und "Lähmung" führen, so daß Handelssignale ignoriert und keine Order mehr erteilt werden. Manch einer will erst einmal abwarten, ob das System weiterhin profitabel arbeitet. Das ist ein fataler Fehler. Denn wenn jetzt die Gewinne kommen, ist man nicht dabei. Und wenn man sich ob dieser Gewinne von der Profitabilität des Systems überzeugt hat und wieder beginnt zu handeln, ist man zwar mit dabei - aber wahrscheinlich genau zu dem Zeitpunkt, an dem erneut Verluste einsetzen.

      Damit die Emotionen unsere Anleger nicht zu unüberlegten Entscheidungen verleiten, gilt eine Mindestanlagedauer von 5 Jahren. Damit hoffen wir, mehrere Dinge zu erreichen:

      1. Ein Investor überlegt sich vorher genau, ob er den Verlust des Geldes tatsächlich verschmerzen kann. Er wird nur Risikokapital einsetzen, auf das er einige Jahre problemlos verzichten kann, da ihm ein Ausstieg innerhalb von 5 Jahren nicht möglich ist.
      2. Während der Verlustphasen ist der Wille zum Ausstieg bei den meisten Menschen sehr stark. Damit wäre ein Verlust tatsächlich realisiert. Die Chancen, trotz dieser unvermeidlichen zwischenzeitlichen Verluste nach 5 Jahren mit Gewinn abzuschließen sind mit unserer Handelsmethode jedoch sehr gut. Durch die Mindestanlagedauer bleibt dem Anleger gar nichts anderes übrig, als durchzuhalten.
      3. Gäbe es die Mindestanlagedauer nicht und würden in einer Verlustphase viele Anleger kalte Füße bekommen und aussteigen, könnte das Kapital der verbliebenen Anleger weniger gut diversifiziert werden, das Risiko würde steigen.


      Warum existieren Börsen?

      Natürlich besitzen Börsen eine wirtschaftliche Funktion. Aktienbörsen dienen Unternehmen zur Kapitalbeschaffung. Terminbörsen dienen der Absicherung gegen Preisrisiken.
      Uns interessiert hier jedoch der psychologische Aspekt.
      An den Börsen wird Geld umverteilt. Es gibt Gewinner und Verlierer. Statistiken belegen, daß 80 bis 95 % der Teilnehmer am Terminhandel ihr Geld verlieren. Manch einer mag sich darüber wundern, dabei ist es ganz logisch. Andernfalls würden nicht so viele Menschen an den Börsen handeln. Wieso?
      Bei der Umverteilung von Geld gibt es drei Möglichkeiten:
      a) eine Minderheit erhält das Geld von einer Mehrheit, das bedeutet viele Verlierer und wenige Gewinner,
      b) es gibt etwa genau so viele Gewinner wie Verlierer,
      c) eine Mehrheit erhält das Geld von einer Minderheit, das bedeutet viele Gewinner und wenige Verlierer.
      Nun ist alles klar:
      Der unter c) beschriebene Prozeß käme schnell zum Erliegen, da das Geld der Minderheit nicht lange ausreicht und die Mehrheit nur minimale Gewinne verbuchen könnte.
      Auch mit dem unter b) beschriebenen Szenario wird kaum einer richtig reich, so daß die starke Motivation für Börsengeschäfte einfach fehlt.
      Dagegen erhält die Minderheit bei a) "richtig Kohle" und streicht große Gewinne aus den Verlusten der riesigen Zahl von Verlierern ein. Diese Beispiele wirken immer wieder anziehend auf Glücksritter und Möchtegern-Millionäre und bringen ständig neue Anleger und neues Geld an die Börse. Geld, das die wenigen Gewinner in ihre Taschen umleiten.

      Hatte diesen Artikel noch auf meinem Computer und dachte ich stelle den mal hier ein.

      Gruß Procash
      "Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber! Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten."
      Das Buch Jesus Sirach 37, 13-14