Phoenix Managed Account

      Die Geschädigten sitzen auf dem Trockenen, weil EdW kein Geld hat und evtl. das ganze EdW Dings nicht verfassungskonform ist.

      Phoenix-Skandal: EdW-System verfassungswidrig

      Mitte April hat die ProtectInvestAlliance (PIA) – ein Zusammenschluss der Nieding + Barth Rechtsanwaltsaktiengesellschaft, Frankfurt am Main, und der Kanzlei Tilp Rechtsanwälte, Kirchentellinsfurt/Berlin – beim LG Berlin im Namen eines ihrer Mandanten Musterklage gegen die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) eingereicht. Grund dafür war der Umstand, dass die EdW Entschädigungsansprüche zahlreicher Anleger der insolventen Phoenix Kapitaldienst GmbH ablehnt, die noch vor der Insolvenz der Phoenix Kapitaldienst GmbH Auszahlungen erhalten haben. Nun hat das Verwaltungsgericht Berlin „ernste Bedenken“ gegen die Verfassungsmäßigkeit des Beitragssystems der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierunternehmen (EdW) geäußert, wie der AfW, der Bundesverband Finanzdienstleistung e.V., in einer Mitteilung informiert. Auf Grund dieser Bedenken hat das VG im einstweiligen Rechtsschutzverfahren die Erhebung von Sonderbeiträgen zur Finanzierung der Anlegerentschädigung im Phoenixskandal gestoppt. Die sofortige Vollstreckung der Sonderbeitragsbescheide wurde ausgesetzt.

      "Das gesamte System der EdW ist damit in Frage gestellt und gehört endlich auf den Prüfstand der Politik", fordert Rechtsanwalt Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW.


      Quelle: FONDS professionel // fondsprofessionell.at

      RE: Moin Moin

      Aus der aktuellen FAZ (online):


      Kripo sucht nach Phoenix-Geld

      15. März 2005 Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und der vorläufige Insolvenzverwalter haben am Dienstag die Geschäftsräume des Frankfurter Finanzunternehmens Phoenix Kapitaldienst GmbH an der Vilbeler Straße durchsucht. Dabei ging es um mehr als 600 Millionen Euro Anlegergelder, die offenbar verschwunden sind und die dazu führten, daß die Terminhandelsgesellschaft wegen Überschuldung Insolvenz beantragt hatte.


      Am Montag abend hatte das Amtsgericht Frankfurt Rechtsanwalt Frank Schmidt zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Schmidt arbeitet bei der auf Insolvenzverwaltung spezialisierten Gesellschaft Schultze&Braun in Frankfurt. Er nehme nun alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen vor, damit das Insolvenzgericht die Entscheidung treffen könne, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werden könne, teilte ein Gerichtssprecher mit.

      Unterdessen prüfte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) am Dienstag, ob der Entschädigungsfall eingetreten sei. Wenn dies der Fall ist, können geschädigte Phoenix-Anleger bei der Entschädigungseinrichtung für Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) in Berlin Ansprüche geltend machen. Anleger können sich von Montag bis Freitag zwischen 8 und 18 Uhr an die Bafin unter Telefon 0228/4108-1010 oder an die EdW unter Telefon 030/203699-5626 wenden.

      Auf der Suche nach dem Schuldigen

      „Es sieht danach aus, daß kriminelle Machenschaften stattgefunden haben, eventuell auch grenzüberschreitend”, sagte eine Bafin-Sprecherin. Demnach stellt sich der Fall bisher so dar: Kontounterlagen bei Phoenix, die ein Guthaben von mehr als 600 Millionen Euro vorgetäuscht haben, waren offenbar manipuliert und nach Meinung der Bafin „sehr gut gefälscht”. Dieses Konto war ein Handelskonto, das Phoenix beim Londoner Wertpapierhändler Man Financial führte. „Es ist fraglich, ob dieses Konto überhaupt existiert”, heißt es bei der Bafin.

      Wer allerdings diese Unterlagen manipuliert hat, ist ungewiß. Die Geschäftsführung von Phoenix lenkt den Verdacht auf den langjährigen Chefhändler Michael Milde. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt nahm zwar Ermittlungen gegen einen Verdächtigen auf, nannte aber nicht seine Identität. Immerhin wurde dieser mangels dringenden Tatverdachts nicht in Untersuchungshaft genommen. Unklar ist auch, ob andere Mitarbeiter in den Fall verwickelt sind. Allerdings sind zwei Geschäftsführer, Detlef Amonath und Norbert Przibilla, erst seit kurzem im Amt. Von Man Financial war bisher keine Stellungnahme zu erhalten.

      Extrem teuer

      Die verschwundenen Kundengelder betreffen ein bestimmtes Produkt, das Phoenix Managed Account. Dabei wurde das Geld mehrerer Anleger gebündelt und in Termingeschäften angelegt. „Sie sollten vor Beginn der Spekulation Ihren Einsatz als Totalverlust abschreiben”, warnte Phoenix.

      Beim Deutschen Terminhandel-Verband (DTV) weist man darauf hin, daß die Gebühren beim Managed Account deutlich unter 33 Prozent lagen. Tatsächlich nahm Phoenix in der Vergangenheit für dieses Produkt ein Agio von bis zu 7 Prozent, eine Erfolgsbeteiligung von 30 Prozent und 0,5 Prozent Verwaltungsgebühr - im Monat! Diese Sätze lagen weit über dem marktüblichen Durchschnitt.

      „Gierig überhöhte Gebühren”

      Tatsache ist jedoch auch, daß Phoenix schon wiederholt wegen seiner Gebührenpraxis in der Kritik war. Rechtsanwalt Jens Graf in Düsseldorf vertritt seit Jahren Anleger gegen Phoenix und bezeichnet das 1977 gegründete Unternehmen als „eine der ältesten Warenterminhandelsbuden in Deutschland”. Derzeit hat er zwei Fälle gegen Phoenix Kapitaldienst laufen, eine Berufung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt und einen Prozeß in der ersten Instanz vor dem Landgericht Hanau.

      Graf wirft dem Unternehmen in diesen Verfahren vor, seinen Kunden „gierig überhöhte Gebühren” abverlangt zu haben. Zum Teil seien den Kunden bei bestimmten Geschäften 33 Prozent des Kapitaleinsatzes abgerechnet worden. Darauf habe Phoenix in seinen Broschüren nicht eindeutig genug hingewiesen. Dieser Auffassung seien die Richter in der Vergangenheit nicht immer gefolgt. „Das Landgericht Frankfurt hat durch seine Rechtsprechung über Jahre dazu beigetragen, daß Phoenix Kapitaldienst so alt werden konnte”, sagte Graf. Sollte über Phoenix das Insolvenzverfahren eröffnet werden, würden diese Verfahren jedoch vorläufig ausgesetzt.


      Text: hlr., F.A.Z., 16.03.2005, Nr. 63 / Seite 23
      14.03.2005

      Betrugsermittlungen gegen Angestellten von Phoenix Kapitaldienst

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen einen Angestellten der Anlagefirma Phoenix Kapitaldienst wegen Betrugsverdachts eröffnet. Der Angestellte sei aber nicht in Untersuchungshaft genommen worden, weil kein dringender Tatverdacht bestehe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann soll die Firma sowie bis zu 30.000 Anleger um etwa 700 Millionen Euro betrogen haben.

      Das Unternehmen hatte am vergangenen Donnerstag bei der Frankfurter Polizei Strafanzeige gestellt. Die deutsche Finanzaufsicht (BaFin) untersagte der Frankfurter Firma den weiteren Geschäftsbetrieb, weil es Unklarheiten über den Verbleib von Anlegergeldern gegeben habe. Phoenix Kapitaldienst war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

      Die Phoenix Kapitaldienst GmbH galt laut Zeitungsberichten als Geheimtipp unter Anlegern und hat jahrelang überdurchschnittlich hohe Renditen ausgewiesen. Wie aus Kreisen der Staatsanwaltschaft verlautete, soll die Firma schon häufiger im Visier der Fahnder und Gegenstand von Ermittlungen wegen Anlagebetrugs gewesen sein.

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      Phoenix Managed Account

      11.03.2005

      Phoenix: 600 Millionen Euro veruntreut ?

      Die deutsche Finanzbranche steht offenbar vor einem riesigen Betrugsskandal. Nach Informationen von „wallstreet:online“ hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) alle Konten der Phoenix Kapitaldienst GmbH mit Sitz in Frankfurt gesperrt. Mit sofortiger Wirkung wurde der Vertrieb des Phoenix Managed Accounts untersagt. Der Verdacht: Bis zu 600 Millionen Euro an Kundengeldern sollen verschwunden, jahrelang Kontounterlagen gefälscht worden sein.

      „Alle Geschäfte ruhen“, bestätigte die BaFin am Freitag morgen gegenüber „wallstreet:online“. Es bestehe der Verdacht auf "betrügerische Machenschaften", und es gebe "Unklarheit über den Verbleib von Kundengeldern". Der Gesamtwert des Phoenix Managed Accounts, spezialisiert auf Optionsgeschäfte, lag nach Schätzungen von Insidern bei mehr als 800 Millionen Euro. Ein Großteil davon könnte nun verloren sein. Rund 30.000 Kunden sind voraussichtlich von dem Betrugsskandal betroffen. Für Montag, 14. März, kündigte die BaFin eine Pressemitteilung an, in der weitere Details genannt werden sollen.

      Auf einer Betriebsversammlung sollen Phoenix-Geschäftsführer Detlef Amonath und Elvira Ruhrauf den Mitarbeitern am Donnerstagnachmittag mitgeteilt haben, dass es offenbar über einen langen Zeitraum zu Unstimmigkeiten in der Saldenabstimmung zwischen Phoenix und dem Hauptbroker Man Financial in London gekommen sein soll. Hinweise, der für das Managed Account zuständige Mitarbeiter solle sich bereits in Untersuchungshaft befinden, bestätigten sich nach Recherchen von "wallstreet:online" nicht. Noch sei bei der Staatsanwaltschaft in Frankfurt auch noch kein Ermittlungsverfahren anhängig, dies werde aber voraussichtlich Anfang der Woche passieren.

      Jahrelang schien das Phoenix Managed Account in der Erfolgsspur. „Aus ursprünglich 100.000 DM, die ein Kunde bei Auflegung des Managed Accounts im November 1992 investierte, wurden bei Wiederanlage der Gewinne bis heute 472.324 Euro (entspricht 923.786 DM)“, heißt es in der Werbebroschüre des Unternehmens, das seit 1977 seinen Sitz in Frankfurt hat.

      Das Phoenix Managed Account wurde Ende 1992 für Stillhalter im Optionsgeschäft aufgelegt. Dies sind die weniger risikofreudigen Anleger auf der Verkäuferseite des Optionsmarktes. Der Phoenix-Kunde beteiligte sich mit seiner Einlage an einer Kollektivanlage – eben dem Managed Account. Diese Kollektivanlage wurde von Phoenix als Treuhandsondervermögen geführt und für gemeinsame Rechnung aller Beteiligten verwaltet.

      Die Kundengelder sollen in Termingeschäften (Futures und Optionen) angelegt worden sein. „Durch die Verteilung des Anlagevermögens auf verschiedene Marktkategorien und Positionen wird ein vernünftiges Risiko-Rendite-Verhältnis erzielt“, hieß es bei Phoenix. Offiziell wurde damit geworben, dass das Managed Account seit Auflegung 1992 in jedem Quartal Gewinne erzielt, Kunden wurde jeweils eine Rendite von 8 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt.

      Sollte sich der Betrugsfall bestätigen, wären auch zahlreiche Vermittler in Deutschland, Österreich und der Schweiz negativ betroffen. In Deutschland gehörten Unternehmen wie ProIndex, FMK Finanz-Center und Hedgefonds24.de zu den aktivsten Vermittlern von Phoenix-Produkten. Alleine durch ProIndex wurden nach Angaben von Brancheninsidern monatlich bis zu 4 Mio. Euro an neuem Kapital vermittelt. Hedgefonds24.de vermittelte alleine in 2004 ca. 4 Mio Euro. Vor allem Finanzverwalter, die ihren Vertrieb über eine Vielzahl von so genannten „tied agents“ organisiert haben, indem sie diesen ein Haftungsdach boten, werden sich nun mit aufkommenden Schadenersatzforderungen von betroffenen Anlegern konfrontiert sehen.

      Quelle: wallstreet:online

      phoenix-ffm.de

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