Indikatoren: Pro und Contra

      starmaikäfer,

      Kurse sind nicht zufällig, da sie von den Reaktionen der Marktteilnehmer insgesamt verursacht werden. Wir können nicht wissen wie sich die Mehrheit der Agierenden verhält, folglich kann ein Kurs zu jeder Zeit jede Richtung einschlagen. Man könnte natürlich sagen, Marktteilnehmer agieren zufällig, aber das sehe ich anders.

      Es gibt im Trading 2 Größen die ich bestimmen kann:

      1. Die Höhe meines Verlustes durch den stopp - hier habe ich absolute Kontrolle
      2. Die Höhe meines Gewinnes durch den exit - ihn kann ich sehr stark beeinflussen.

      Alle anderen Größen entziehen sich meiner Einflussnahme.

      Daraus folgt übrigens unweigerlich die untergeordnete Rolle des Einstiegs in Bezug auf den positiven Erwartungswert einer Handelsstrategie.

      Zum umgedrehten chart, der nichts an der Argumentation insgesamt ändert:
      Kein Problem: Unterstützungen werden zu Widerständen, Widerstände zu Unterstützungen, Aufwärtstrend zu Abwärtstrends. Im Idealfall wären meine Handlungen entgegengesetzt gewesen, aber wir handeln nicht die Vergangenheit, sondern die für uns nicht vorhersehbare Zukunft ;)

      Denn Sinn von Indikatoren habe ich die in meinem letzten Posting erklärt ;)

      Zur Trefferquote:
      Sie ist natürlich nur 1 Faktor der Formel und für sich alleine nicht aussagekräftig. Meine eigene Trefferqote liegt deutlich unter 50%.

      starmaikäfer,
      Dass Indikatoren in die Zukunft sehen können, stimmt nicht und habe ich nicht behauptet.


      Ich habe auch nicht gesagt dass du Derartiges geäussert hättest, also bitte richtig lesen, sonst reden wir aneinander vorbei und bitte allgemeine Aussagen nicht auf Dich beziehen.

      Exlibris, ich stimme Dir in deinen Ausführungen zu, aber wozu braucht es einen Indikator für einen Zustand den ich rein visuell erkenne?
      Es sei denn natürlich, ich möchte ein automatisiertes Handelssystem entwickeln und meinem Rechner das Traden beibringen.

      Hilfreich wäre ein Indikator der mir anzeigt wann und ob mit großer Wahrscheinlichkeit der Ausbruch stattfindet, danach könnte ich mein Handeln ausrichten.

      Du hast aber einen anderen wichtigen Satz gesagt, nämlich das fortwährende Kursverhalten - ich nenne es wiederkehrende Szenarien.
      Darauf lassen sich erfolgreiche Strategien aufbauen.

      Aber das hat nichts mit dem Artikel zu tun, an dem wir die Diskussion auch nicht festmachen sollten.

      Gruß,
      Bruno
      Die Diskussion über Indikatoren, insbesondere die Verallgemeinerung der Gegner und Befürworter ist mir persönlich hier etwas zu theoretisch. Auch der Artikel, um den es dabei ging, ist reine Theorie und der Versuch der "wissenschaftlichen" Beweisführung, weshalb Indikatoren nicht funktionieren könnten, absolut diletantisch, im Endeffekt ohne Beweiskraft und bringt eigentlich nichts Neues, was nicht schon zigmal von anderer Seite durchgekaut wurde. Ich halte Ihn sogar an manchen Stellen für "verbale Entgleisung". Soviel geschwollenes "Gesülze" hat schon lange kein Autor im Trader´s-Magazin mehr abgesondert. Das legt bei mir den Schluss nahe, dass es sich bei dem Autor um einen reinen "Theoretiker" handel muss.

      Einzig und alleine amazon95 hat bisher ein Praxisbeispiel gebracht, welches er für sein Trading versucht gewinnbringend zu nutzen. Ein ähnliches Beispiel kann auch ich anführen, weshalb man nicht generell jedem Indikator von vornherein seine "Daseinsberechtigung" in Abrede stellen sollte. Geschweige denn dies auch noch versucht "mathematisch-wissenschaftlich" zu begründen!

      Verabschieden wir uns doch einfach mal von den "signalgenerierenden /-gebenden" Indikatoren - die haben nämlich für mich persönlich keinen Nutzen gebracht - und begeben uns zu der Art von Indikatoren (Hilfsmittel), welche uns bestimmte Marktzustände visualisieren können.

      Wir alle brauchen für den Handel Volatilität und Märkte schwanken nun mal zwischen niedriger und hoher Volatilität, wobei während Seitwärtsphasen Unterstützungen und Widerstände definiert werden und bei Ausbrüchen diese Kursniveaus aus dem Gleichgewicht geraten. Ferner wissen wir aus der Vergangenheit, dass sich dieses Kursverhalten fort während wiederholt. Also, warum sollten wir dieses Wissen nicht nutzen um es in einem Indikator umzusetzen? Schließlich hätte man damit "zwei Fliegen" mit einer Klappe geschlagen und den Intradayhandel stark auf das Wesentliche reduziert. Zum einen können wir damit in Seitwärtsphasen potentielle Kursziele bestimmen, an denen es sinnvoll erscheint, solange Gewinne mitzunehmen, solange der Kurs sich nicht aus diesem besagten Gleichgewicht bewegt (diese sind eben nicht immer mit charttechnischen Unterstützungen oder Widerständen identisch, da im Markt nun mal "Chaos" herrscht). Und wenn der Kurs dies tut, wissen wir, dass sich ein neuer kurzfristiger Trend etabliert hat, oder dass ein bestehender Trend wieder aufgenommen wurde und zu diesem Zeitpunkt Profitziele nicht gehandelt werden sollten, sondern Trailing-Stops einzusetzen sind.

      Also, wenn ich aufgrund meiner Marktbeobachtung des FDAX z.B. festgestellt habe, dass sich der Kurs in Seitwärtsphasen von seinem "Gleichgewicht" immer nur um einen Wert X wegbewegt, um anschließend wieder zu seinem "Mittelpunkt" zurück zu kehren, dann weiß ich im Umkehrschluss auch, dass er in eine Trendphase übergegangen ist, wenn er sich eben um mehr als Wert X von seinem "Gleichgewicht" weg bewegen konnte. Und dieses einfache Hilfsmittel halte ich durchaus für sinnvoll, weshalb ich diesen Artikel für völligen Nonsens halte.

      Noch detailierter werde ich diese Vorgehensweise hier sicher nicht erläutern, da ich mich ja sonst um eine Stelle als freier Autor im Trader´s bringen würde. :D

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      Jeder Markt hat seine Besonderheiten und die Bewegungen der Kurse eine spezifische Charakteristik. Wenn ich also diese gelernt habe zu verstehen, sei es durch monatelange intensive Beobachtung der nackten Charts oder durch Erforschung, welcher Indikator bzw. Indikatoren mit welchen Einstellungen am besten funktionieren, so kann ich einen Kursverlauf zwar immer noch nicht vorhersagen, aber an bestimmten Punkten Prognosen abgeben, die durchschnittlich besser sein werden, als wenn ich eine Münze werfe.

      Ein Roulette oder die Ziehung der Lottozahlen kann ich so lange studieren wie ich will, ich werde durchschnittlich die Trefferquote nicht verbessern können. :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „chatterhand“ ()

      @Bruno: Es tut mit wirklich leid, wenn Du nicht verstehen willst, dass es mit nichts AUSSER dem random walk zu tun hat, wenn man behauptet, die Kurse könnten zu jeder Zeit mit gleicher Wahrscheinlichkeit und in gleichem Ausmaß nach oben oder unten gehen.

      Es tut mir auch leid, dass Du mein Beispiel mit den Stops nicht verstanden hast. Lege ich nämlich die Fehlannahmen des Autors zugrunde, dann wären Stops komplett unsinnig.
      Und tatsächlich: In einem wirklichen Zufallsmarkt sind Stops auch unsinnig. Daher nochmals die Bitte, darüber nachzudenken, wohin man sich Stops z.B. im Casino stecken könnte.

      Ich weiß nicht ob mich nicht verstehen willst, oder nicht verstehen kannst, aber vielleicht hilft Dir folgendes:

      Du handelst Unterstützungen/Widerstände und Trendlinien. Immer dann, wenn Du aufgrund Deiner Setups eingestiegen/ ausgestiegen bist, komme ich als schlauer Autor des Artikels daher, und sage:

      "Lieber Bruno, jetzt stellen wir den chart einfach nach Deiner Aktion einfach auf den Kopf. So hätte es ja mit gleicher Wahrscheinlichkeit kommen können, und dann wäre Dein Setup falsch gewesen. Daran siehst Du, dass Deine Trendlinien und Unterstützungen nicht funktionieren."

      => Wenn es so ist, dann soll es mir recht sein. Dann hör bitte in Deinem eigenen Interesse sofort auf zu traden. In einem Zufallsmarkt wirst Du immer nur zufällig richtig oder falsch liegen und außerdem noch an den Gebühren zugrunde gehen.

      => Wenn es nicht so ist, dann gibt BITTE ENDLICH zu, dass der Artikel NICHT logisch, sondern sogar EXTREM schwachsinnig ist.

      => Wenn Du mich immer noch nicht verstanden hast, dann ist das von meiner Seite her endgültig das Ende dieser Diskussion. Mehr Mühe kann man sich mit seinen Gesprächspartnern nicht mehr machen.

      PS: Dass eine ganze Industrie von Indikatoren lebt, stimmt wohl. Dass Indikatoren in die Zukunft sehen können, stimmt nicht und habe ich nicht behauptet. Das ist aber auch nicht der Sinn von Indikatoren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „starmaikäfer“ ()

      starmaikäfer,

      der Artikel hat mit random walk nichts zu tun. Es geht darum dass ein Indikator nichts anzeigen kann, was nicht bereits im Kursverlauf und Kursverhalten sichtbar wird und auch darum, dass es keine Möglichkeit gibt, in die Zukunft zu sehen.

      Wenn jemand diese "Krücke" Indikator braucht und damit Erfolg hat, ist es ja ok, aber das gilt dann für ihn ganz persönlich und ist nicht auf andere personen übertragbar. Allgemein gültige Regeln aufzustellen ist also nicht möglich.
      Das Problem ist doch, dass insbesondere Neulinge ohne Handelserfahrung sich auf irgendeinen Indikator stürzen weil sie irgendwo vielleicht einen schlauen Artikel darüber gelesen haben und ihre Kohle versemmeln.

      Ich selbst bin ein rein techn. orientierter Trader und meine Krücke sind Unterstützungen und Widerstände, abgebildet im nackten OHLC Chart.
      Ein anderer kommt damit möglicherweise überhaupt nicht zurecht und das ist vollkommen normal und auch in Ordnung ;)

      Ein Signal ist im Moment seines Auftretens ein Signal wo auch immer es herkommt, nicht mehr und nicht weniger.
      Die Mehrheit der techn. Analysten glaubt aber, in die Zukunft sehen zu können und die Wahrscheinlicheiten auf ihrer Seite zu haben und das ist Unsinn. Wobei ich die Fundamentalanalyse im Trading ebenfalls für Unsinn halte (Nicht bei der langfristigen Anlage), aber das gilt für mich und ich spreche ausschliesslich für mich.

      Wenn ich einen Chart betrachte dann geht es ausschliesslich darum, handelbare Chancen zu entdecken die mir bei geringem einzugehendem Risko im positiven Fall einen deutlich höheren Gewinn in Aussicht stellen.

      Wenn du Indikatoren magst, dann stelle doch einfach mal ein Handelskonzept vor wie du es mit Hilfe von Indikatoren praktisch umsetzt.


      Gruß,
      Bruno

      P.S.
      Man muss ich auch mal klarmachen, dass eine ganze Industrie von der Softwareentwickling, mit immer neuen Woodo-Indikatoren lebt, aufgebaut auf dem von schlauen und diplomierten Schreiberlingen geschürten Irrglauben, als Anwender könne man sich den Blick in die Zukunft kaufen.
      Ich finde es immer toll wenn ein bestimmter Indikator vorgestellt und gleichzeitig darauf verwiesen wird, dass man aber unbedingt noch den oder jenen Filter hinzunehmen und erst mal bestimmen müsse, ob denn aktuell ein Auf, Abwärtstrend oder Seitwärtsmarkt vorliegt, wofür es natürlich auch wieder einen tollen Indikator gibt.
      Wenn die zukünftige Kursentwicklung mit Würfeln oder Münze werfen gleich zu setzen wäre, so frage ich mich, weshalb es so viele Systeme gibt und niemand würfelt.

      Es geht doch hier um Wahrscheinlichkeiten. Wenn mir ein Indikator einen völlig überkauften/überverkauften Markt (evtl. auch noch mit Differgenz) anzeigt, so ist es eben sehr wahrscheinlich, dass der Kurs in absehbarer Zeit drehen wird.

      Diese Tatsache nicht wahr haben zu wollen, ist realitätsfern. Auf Grund solcher oder ähnlicher Anwendungsweisen von Indikatoren kann ich meine Trefferquote doch erheblich verbessern.

      Das bei vielen erfolgreichen Tradern Indikatoren überhaupt keine Rolle spielen, sagt doch keineswegs aus, dass andere Trader nicht sehr erfolgreich mit ihnen sein können.

      Die Indikatorengegner haben für sich eben einen anderen Weg gewählt. Für sie sind sie Humbug, da sie keine brauchen. Erfolgreiche Indikatorentrader halten alle anderen Vorgehensweisen wiederum für überflüssig.

      Ist das wirklich so schwer? :evil:
      Jaja, ein schlauer Artikel über diese bösen Indikatoren.

      Ich persönlich wäre den Artikel ja so angegangen: Zuerst hätte ich einen chart gezeigt, bei dem man gerade ausgestoppt wurde. Zurecht sogar, weil die Kurse in meinem Chart weiter runter gegangen wären. Dann hätte ich die Kursreihe nach dem "Ausgestoppt werden" auf den Kopf gestellt (wer´s gelesen hat, weiß, was ich meine) und behauptet: wenn die Kurse nachher gestiegen wären, wäre der Stopp vollkommen falsch gewesen. Leicht möglich, nachdem ja immer alles möglich ist. Damit ist der logische Beweis erbracht, sieht, dass Stopps nicht funktionieren (können).

      => Gleiche (Schein-)Logik, gleiche Schwachsinnsargumentation wie im Artikel.
      Da aber manche ein schwer gestörtes, fast pathologische Verhältnis zu Indikatoren haben, hat es wohl viele gefreut.

      In Wahrheit ist der einzige Inhalt dieses Pseudoartikels der random walk. Die random walk-Theorie ist zwar längst widerlegt und der Artikel damit unsinnig bzw. die "wissenschaftliche Beweisführung" schwer lächerlich, aber wen stört das schon? Das Tradersmagazin nicht und seine Leser auch nicht. Alles bestens.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „starmaikäfer“ ()

      @ hintman

      Ob man den Entry in seiner Bedeutung so sehr zurückstufen sollte würde ich mal anzweifeln. Immerhin ist er die Ausgangsmarke, nach der sich Gewinn oder Verlust bemißt. Ein - natürlich erst im Nachhinein feststellbarer - guter Entry kann schon mal die halbe Miete sein.

      Ich stimme dir natürlich zu, daß ein noch so guter Entry noch keinen Euro Gewinn bedeutet und auch locker in den Verlust führen kann; daß also Exit, MM,RM nicht weniger wichtig sind. Umgekehrt nutzen einem aber auch die besten MM/RM- und Exitstrategien nichts, wenn die Entries falsch sind. Damit wiürde nur der Schaden begrenzt.

      Die 'reine Zufälligkeit des Marktes' würde ich auch nicht unterschreiben. Vorbehaltlich der Tatsache, daß ein Kurs sich jederzeit erratisch bewegen kann, besteht im Gegensatz zu Zufallssystemen wie Würfel oder Roulettekugel, sogar ein konsekutives Verhältnis zwischen Kursereignissen, insofern sie durch Handlungen von Menschen herbeigeführt wurden und vor allem ein Gedächtnis haben, was wiederum die Handlungen beeinflußt. (Der Würfel dagegen fällt völlig unabhängig vom Wurf zuvor.)
      So wird dein SL nicht auf Grund einer zufälligen Kursbewegung ausgelöst, sondern weil zuvor der Kurs dorthin bewegt wurde.
      Inwiefern das strukturiert ist, ist wieder eine andere Sache.

      gruß amazon
      @ goso, all

      Ich finde den Indikator-Artikel erstmal sehr gut. Würde allerdings Traders' selbst den Artikel beim Wort nehmen, könnten sie sich eigentlich einen Großteil ihrer Artikel (nennen wir es mal Artikel und nicht Anzeigen) sparen.

      Weshalb ich ihn so gut finde? Die Kernaussagen gefallen mir: etwas verkürzt: technische Indikatoren können demnach höchstens auf der strukturellen Ebene etwas über den Kurs aussagen, nicht jedoch auf der semantischen Ebene; noch weiter verkürzt, Indikatoren geben keine Trade-Aussage vor.
      Die Semantik muß der Trader selbst unter Beachtung des Kontextes herausfinden und zwar in Form einer Trade-Entscheidung.

      Damit wäre auch dem diskretionären Traden eine logische Unterfütterung gegeben.

      Ich bin inzwischen ebenfals völlig weg von Indikatoren, benutze ausschließlich von mir ausführlich systematisierte Bollingerbänder, die mir die momentane Struktur des Marktes, was Richtung und Intensität angeht, anzeigen. Damit habe ich aber erst einmal vorgegeben, was ich nicht-trade. Für eine positive Trade-Entscheidung bedarf es dann immer noch einer Abgleichung mit dem Kontext (Kerzen, Tempo einer Bewegung (im CHart gar nicht darstellbar, sondern nur real zu erfahren), Bildung von lokalen Widerständen, usw.).

      Meine Vorliebe für die Bollinger Bänder rührt auch daher, daß sie zwar, wie andere Indikatoren auch, auf vergangenen Daten beruhen, jedoch gewissermaßen in die Zukunft hochrechnen: die Bänder sind ja nichts weiter als ständig aktualisierte Gauß'sche Normalverteilungen; insofern stellen sie den Raum dar, innerhalb dessen Kurse nach der statistischen Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. Und genau damit hab ich die Zunkunftskomponente drin, an der das tatsächliche Kursverhalten gemessen werden kann.


      gruß amazon
      Da muss ich mich Bruno anschliessen, Kursprognosen sind IMO obsolet. Weder Indikatoren noch NN können das, der Erfolg im Trading hängt von anderen Dingen ab.

      Ich persönlich nutze keine Indikatoren, wie schon jemand geschrieben hat, sie können nur den Kursverlauf der Vergangenheit darstellen, teils in komplett anderer Form, aber mit ein bisschen Erfahrung sieht man das auch so.

      Bei Widerständen und Unterstützungen scheitern die Indianer aber, da ist das menschliche Gehirn eindeutig besser.
      @goso

      ist leider oft der Fall, dass in Threads oft von Themen abgeschweift wird. Leider kann man nur ganze Threads miteinander verschmelzen, so gesehen ist deine Lösung die beste, Dank dafür :)

      zum Thema kurz:

      Ihr wisst ja dass ich der Meinung bin, Entrys machen nur 20% des Erfolges aus, der große Rest ruht auf den Schultern Money-, Exit- und Riskmanagement.

      Daher gehöre ich weder zu den Indikatorenhassern noch deren Verfechtern. Denn egal ob diese nun rein die Vergangenheit abbilden, es ist ja logisch dass der Markt völlig zufällig agiert. Ob man nun würfelt, eine Münze wirft, glaubt Unterstützungen ausgemacht zu haben oder man Indikatoren verwendet: irgendeinen Auslöser für den Trade braucht man immer, der Erfolg hängt hiervon aber nicht ab.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      ...Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass es seit Jahrzehnten keine wirklich befriedigende Methode (weder fundamental noch technisch) der Kursprognose in der Finanzbranche gibt.


      Genau das ist das Problem der Analytiker und Analysten, sie versuchen andauernd Kursprognosen zu erstellen und gehen dabei fast immer wieder von den gleichen erlernten Szenarien aus.

      Tradingerfolg beruht aber nur zum allergeringsten Teil auf richtigen Kursprognosen !

      Bruno Stenger
      Innovative Preisbildungstheorie und Kursprognose

      Die Hintergründe der Notwendigkeit einer neuen Preisbildungstheorie
      Ende der 1970er Jahre wurde das "Bretton-Woods-System", das unter anderem auf dem klassischen Gold-Standard basierte, von der U. S. Regierung aufgegeben. Die daraus resultierende Flexibilisierung der Währungswechselkurse und Popularität der Währungsspekulation trugen wesentlich zur Schaffung einer globalisierten Wirtschaft und einer weltweiten "Arena der Finanzmärkte" bei. Die Globalisierung basiert auf freien Märkten, welche die "Schlachtfelder der Allokation" unterschiedlichster Ressourcen darstellen. Vor diesem Hintergrund begannen Ökonomen und Financiers mit der Suche nach ultimativen Mechanismen von Preisbildungsmodellen.

      Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften wurde im Jahre 1997 an Robert C. Merton und Myron S. Scholes (gemeinsam mit Fischer Black) für ihr "Options-Pricing-Model" (Optionen-Preismodell) verliehen. Dieses Beispiel zeigt die generelle Bedeutung von Preisbildungsmodellen, obwohl dieses Modell "nur" für die Bestimmung des Zeitwertes von Derivaten und nicht für die Wertermittlung der zugrundeliegenden Basiswerte entwickelt wurde. Weitere Schwachpunkte dieses mathematischen Modells ergeben sich aus der Verwendung von statischen Parametern, die unter der Prämisse des Random Walk keine vernünftigen Kursprognosen zulassen. Nüchtern betrachtet vermag dieses Modell nur den fairen Wert von Derivaten zu einem bestimmten Zeitpunkt zu finden. Der Zusammenbruch von LTCM beweist, dass dieses Modell nicht in kinetischen Märkten anwendbar ist.

      Die Anwendung von künstlicher Intelligenz

      Vor dem Hintergrund der großen Popularität der Computertechnologie seit dem Ende des 20. Jahrhunderts veranstaltet die Wall Street Finanz-Community seit 1991 zweimal jährlich Kongresse, die sich mit der Anwendung von künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence) in Finanzmärkten beschäftigen. Auf diesen Konferenzen wurde zwar viel über die Nutzung von Neuralen Netzwerken, Genetischen Algorithmen, Fuzzy Logic und Chaostheorie diskutiert, aber bis jetzt wurden keine signifikanten Ergebnisse erzielt.

      Die Schwächen der Fundamental- und Technischen Analyse

      Wenn sich Ökonomen bei der Analyse von Märkten wirtschaftlicher Zahlen bedienen, ergeben sich zahlreiche Probleme. Entweder sind die zur Verfügung stehenden Daten nicht ausreichend oder die Zahlen sind mehrdeutig bzw. irreführend. Darüber hinaus ändern sich die Märkte laufend und das Geld wechselt die Hände sehr schnell. Vor diesem Hintergrund erscheint es zwar nicht unmöglich, jedoch sehr schwierig, eine sinnvolle und zuverlässige Kursprognose durchzuführen. Auf der anderen Seite wird die Technische Analyse heutzutage von Candlestick-, Bar- und Liniencharts in Kombination mit unterschiedlichsten Indikatoren, die durch rein statistische bzw. mathematische Berechnungen hergeleitet werden, dominiert. Darüber hinaus ergibt sich durch die Theorie des Random Walk eine eingeschränkte Zuverlässigkeit bzw. Genauigkeit der Technischen Analyse. Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass es seit Jahrzehnten keine wirklich befriedigende Methode (weder fundamental noch technisch) der Kursprognose in der Finanzbranche gibt.

      Die Philosophie von J-Chart (j-chart.com/german/)

      Als ich eines Tages an einem Strand auf Hawaii den Sonnenuntergang beobachtete, realisierte ich plötzlich, dass das traditionelle Konzept, fixe Zeitintervalle bei der Marktanalyse zu benutzen, den größten "Denkfehler" darstellt. "Zeit" ist ein unwiderruflicher Vektor, der keine Bedeutung ohne Ereignisse besitzt. Es gibt kein Abbild (Symmetriepunkt) bzw. Zyklus, wenn nichts Signifikantes passiert. Das Hauptproblem liegt darin, dass Investoren eine Stunde, einen Tag, eine Woche oder sogar einen Monat verwenden, um die Marktbewegungen zu visualisieren und zu beobachten. So würden wir uns z. B. nicht an den 11. September (911) erinnern, wären nicht diese schrecklichen Terrorangriffe passiert. Es wäre nur ein Tag wie jeder andere im Kalender. Vor diesem Hintergrund ergeben sich die folgenden Schlussfolgerungen:

      Nur das "Ereignis" hat ein Abbild (Symmetriepunkt).

      Das Ereignis passiert zum Zwecke des Gleichgewichts.

      Das Resultat von Gleichgewicht ist Chaos. Zwischen diesen beiden Zuständen existiert ein endloser Zyklus.

      Der Preis bzw. Kurs ist das Ereignis.

      J-Chart wird aufgrund der folgenden Aspekte auch bei vielen Benutzern auf die gleiche Weise funktionieren:

      Marktteilnehmer, die eine gleiche Einstellung gegenüber dem Marktgeschehen aufweisen, müssen nicht notwendigerweise auf die gleiche Art reagieren.

      Marktteilnehmer mit der gleichen Einstellung und der gleichen Reaktion haben normalerweise nicht die gleichen Zielpreise.

      Marktteilnehmer mit der gleichen Einstellung, der gleichen Reaktion und sogar gleichen Zielpreisen bewirken, dass Marktereignisse schneller oder langsamer passieren, jedoch nicht verhindert werden.

      Ähnlich sehe ich das auch mit anderen Systemen.
      “So ist es gut, so ist es recht, niemandes Herr, niemandes Knecht.”

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Zocki“ ()

      Die grössten Stärken der neuronalen Netze sind das erkennen nicht linearer Zusammenhänge!Als Beispiel könnte man Kursmuster die mittels Korrelation erkannt werden nennen oder auch Multiplikationen/Divisionen der Intermarket Spreads!Für das Auge sind diese Zusammenhänge nicht absolut nicht erkennbar!

      Es können auch ganze Katatalog-Indikatoren mit NNs auf Basis Koeff. geprüft und ausgewertet werden! Als Beispiel könnte man die Signale im FDAX davon abhänig machen, wie sich sämtliche DAX 30 und NASDAQ-Aktien bewegen.
      MfG
      sehe ich ebenso, Strukturveränderungen sind natürlich ein grundlegendes Problem, nicht nur für ein neuronales Netz sondern auch für jeden Trader der auf Basis bestimmter Strukturen arbeitet.


      Normale Trader sind ja auch ein neuronales Netz, das sich dann laufend an sich ändernde Gegebenheiten anpaßt :D



      Markus
      Hallo goso,

      beim System von Adrian musst du unterscheiden zwischen seinem realen Handel und dem Tradinggame.

      Wir bewerten sein System natürlich NICHT nach dem Game. Wie du richtig sagst, wäre das kein aussagekräftiges Ergebnis!
      Das System von Adrian läuft soweit ich weiss seit 3 Jahren, davon rund 1 1/2 Jahre im realen Handel, belegt durch Kontoauszüge und execution reports aus der TWS. In dieser realen Handelphase hat das system über 100% je Kontrakt erwirtschaftet (Basis: je 10.000,- Handelskapital wird 1 Kontrakt gehandelt), die detaillierten Zahlen habe ich aber hier im Moment hier nicht greifbar.

      Die Handelssignale veröffentlichen wir seit einiger Zeit bei uns um zu zeigen, dass es sich nicht wie bei den meisten im web vorgestellten Systemen um backtesting Ergebnisse handelt.

      Zum Game
      Dort hat Adrian zwar auch basierend auf seinem System, jedoch unter diskretionären Gesichtspunkten und gänzlich anderer Strategie gehandelt, was letztlich auch entscheidend war für den herausragenden Erfolg.

      Das System von Adrian wird bald in Form von managed accounts angeboten, daher werden wir den kostenlosen Signaldienst ab 01.10. auch einstellen müssen.

      shimodax,

      sehe ich ebenso, Strukturveränderungen sind natürlich ein grundlegendes Problem, nicht nur für ein neuronales Netz sondern auch für jeden Trader der auf Basis bestimmter Strukturen arbeitet.

      Adrian hat das bspw. für sich so gelöst, dass er nach 3 oder 4 (weiss nimmer genau) Verlusttrades hintereinander sein Netz neu justiert und an veränderte Strukturen im Markt anpasst, was jeweils mehrere Wochen Rechenarbeit erfordern kann.
      Deshalb war die Veröffentlichung seiner Signale auch kurz unterbrochen und sein system war aus dem Markt.

      (Goso, das war der drawdown von dem Du gesprochen hattest)

      Gruß,
      Bruno
      Für die NNs gilt übrigens meiner Meinung nach was ähnliches. NNs sind geeignet Strukturen in Zahlenreihen zu erkennen. Die Frage (und das ist auch die Kernfrage bei allen Methoden) ist, ob der Markt in Zukunft diese Struktur oder Zusammenhänge beibehalten wird, oder ob sich in einem bestimmten Markt die Strukturen in bestimmten Abständen ändern.

      Oder wie es so schön heißt: Prognosen sind vor allem dann schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen :D


      Markus