Unterhaltung für Zwischendurch

      Ich wollte ja so gerne Geschichte/Archäologie studieren...aber der kalte Realismus führte dann natürlich zu BWL. Werde ich aber sicher mal nachholen, nur zum persönlichen Vergnügen. Bzw. ist mir ein Abschluss egal, ich setz mich halt in die Vorlesungen die mich ansprechen.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      @ Hintman: Stimmt schon, Techniker (TU, FH) sind gesucht, aber viele der geisteswissenschafltichen Studien führen direkt auf's AMS, allerdings frage ich mich schon was sich die Menschen bei Studienbeginn denken, der Bedarf an Germanisten etc. ist nicht gerade ausufernd.

      Ich bin zwar grundsätzlich für den freien Zugang zu Universitätsstudien, jedoch erscheint mir fraglich wie viel Sinn es macht Unmengen Leute Studienrichtungen zu ermöglichen - und auch auf Kosten der Allgemeinheit zu finanzieren - die absehbar hinterher keinen Job finden werden, das ist einerseits finanziell für den Staat nicht besonders klug und auch andererseits für die betreffenden Menschen auch nicht gerade optimal.

      Hintman schrieb:

      Techniker, Ingenieure werden jedenfalls immer noch händeringend gesucht. Erst kürzlich wieder sehr interessante Berichte über Abwanderungen nach Ungarn und Slowakei gelesen.


      Dabei sind es doch gerade die naturwissenschaftlichen und technischen Berufe die die eigentliche Wertschöpfung schaffen und Innovationen hervorbringen, die das generieren, was wir Fortschritt nennen. Doch danke des Monetarismus zog es die Studenten eher in die BWL-Studiengänge, da in diesen Berufen höhere Verdienstmöglichkeiten wink(t)en.
      Und dabei ist in AUT die Akademikerquote ohnehin noch zu gering :)
      Techniker, Ingenieure werden jedenfalls immer noch händeringend gesucht. Erst kürzlich wieder sehr interessante Berichte über Abwanderungen nach Ungarn und Slowakei gelesen.

      @oldschuren

      Ist eine bodenlose Frechheit heutzutage mit den Praktika. Da les ich im Falter in der Spezialausgabe "Generation Praktikum" doch glatt von 26-28jährigen Uniabsolventen, die schon 4 Jahre Praktika in einem Architekturbüro machen, mit der Aussicht irgendwann angestellt zu werden 8|
      Selber schuld könnte man meinen? Nene, das ist schon branchenabhängig. Wie soll man denn so eine Familie ernähren können? Und dann wundert sich jeder warum es keine Großfamilien mehr gibt bzw. man so spät mit der Familiengründung anfängt. Aber irgendwie passt der Thread nun nimma dazu, mal schauen wo das hinpassen würde.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      retep schrieb:

      In Spanien herrscht übrigens unter Uniabsolventen Massenarbeitslosigkeit. Die werden oftmals nicht einmal zum Pizzaausfahren angestellt (wegen Überqualifikation).



      Ist in AT zum Teil auch so, wobei das zu einem Teil an den absolvierten Studien liegt - geisteswissenschaftliche Abschlüsse a la Germanistik führen mehr oder minder direkt in die Arbeitslosigkeit -, aber auch für Absolventen durchaus brauchbarer Studienrichtungen wird es schwerer einen Job mit anständiger Bezahlung und unbefristetem Arbeitsvertrag zu bekommen.
      In Spanien herrscht übrigens unter Uniabsolventen Massenarbeitslosigkeit. Die werden oftmals nicht einmal zum Pizzaausfahren angestellt (wegen Überqualifikation).

      Amüsant finde ich allerdings den Umstand, dass für die Dienstleistung dieser Angestellten den Klienten von den grösseren Playern in dieser Branche Stundensätze von EUR 150,-- aufwärts in Rechnung gestellt werden, ich habe gerade eine Honorarnote von KPMG gesehen, da haut's dich vom Hocker.
      Vielleicht werden hier auch bald neue Realitäten einziehen.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Stimmt teils, aber Berufsanfänger werden zumindest in AT generell recht dürftig bezahlt, wenn ein Uniabsolvent bei einer Wirtschafts- und Steuerberatungskanzlei einsteigt wird er im Regelfall nach KV bezahlt, nach KV für Angestellte bei Wirtschaftstreuhändern in der Fassung vom 1.1.2009 sind Uniabsolventen in der Beschäftigungsgruppe IV b einzuordnen, macht als Einstiegsgehalt EUR 1.810,80 brutto, ergibt bei einem kinderlosem Arbeitnehmer EUR 1.268,80 netto, dazu kommen noch EUR 1.448,17 Urlaubsgeld und EUR 1.410,97 Weihnachtsgeld, jeweils netto.

      Rund EUR 18.000 Jahresnettoeinkommen ist natürlich nicht berauschend, aber Realität, klar, das wird mehr, nur reich wird man in der Branche als Angestellter nicht, da muss man schon Partner einer grossen Kanzlei werden oder sich selbstständig machen.

      Amüsant finde ich allerdings den Umstand, dass für die Dienstleistung dieser Angestellten den Klienten von den grösseren Playern in dieser Branche Stundensätze von EUR 150,-- aufwärts in Rechnung gestellt werden, ich habe gerade eine Honorarnote von KPMG gesehen, da haut's dich vom Hocker.

      cranberries18 schrieb:

      BAFIN, FMA, SEC => Netto 1.500 Euro. Da bekommt man keine Toppleute. Ergo nur schlechte Leute, die natürlich nicht so in der Materie drinnen sind, Subprime Krise etc. hat leichtes Spiel. Würde die Schuld nicht direkt bei der Aufsicht selbst suchen. Zahlen die mehr, bekommen die bessere Leute. Ist ja nicht so wie bei der staatlichen Verwaltung, wo man nicht unbedingt Genies braucht...

      Da frag ich mich doch gleich welche Gesellschaftsgruppen am liebsten gar keine Steuern mehr bezahlen wollen. Etwa jene deren Bilanzen geprüft werden sollen?
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Passt nicht ganz zur Unterhaltung zwischendurch, aber egal.

      ich hab mit meinem bruder gesprochen. unidozent, absolvent. es gibt ja auf der einen seite die staatlichen kontrolleure (FMA, BAFIN, SEC) u. auf der anderen Seite die Ratingagenturen. absolventen stehen ja vor der Frage, welchen job annehmen? Schuld an der Finanzkrise war die mangelnde Aufsicht durch FMA, BAFIN, SEC... ist richtig, ja, aber das hat auch seinen Grund. die toppleute von der Uni probieren es immer als erstes bei den großen nicht staatlichen Firmen. als notlösung wird dann ein Jobangebot bei der BAFIN oder sonst wo angenommen, aber auch nur so lange, bis sich ein besserer Job anbietet! somit sind die staatlichen prüfer (was ich aus eigener erfahrung weiß) fachlich unter jeder Sau u. wenn dann einer mal ein bisschen Wissen aufgebaut hat, sucht er das weite in richtung privatwirtschaft. an was liegt das?

      BAFIN, FMA, SEC => Netto 1.500 Euro. Da bekommt man keine Toppleute. Ergo nur schlechte Leute, die natürlich nicht so in der Materie drinnen sind, Subprime Krise etc. hat leichtes Spiel. Würde die Schuld nicht direkt bei der Aufsicht selbst suchen. Zahlen die mehr, bekommen die bessere Leute. Ist ja nicht so wie bei der staatlichen Verwaltung, wo man nicht unbedingt Genies braucht...
      Die ganzen Testate der Wirtschaftsprüfer (KPMG, PWC etc.) sind in Wahrheit nicht ernst zu nehmen, in AT wurde jahrelang die Richtigkeit der BAWAG Bilanzen von KPMG bestätigt, Ergebnis bekannt! Das Hauptproblem ist die wirtschaftliche Abhängigkeit der Prüfer, wenn sie zu viele Fragen stellen verlieren sie den Auftrag, so wird anscheinend beinahe blind bestätigt.

      Bilanzen sind mehr oder minder Fantasiegebilde, es gibt zwar einschlägige Bilanzierungsrichtlinien, aber der Interpretationsspielraum ist gross und die Kontrollmechanismen sind unzureichend.

      Ein indisches Informatik-Märchen entpuppt sich als Lügenstory

      Ramalinga Raju, 54, bisher ein gefeierter Star unter den erfolgreichen indischen Softwareherstellern und Outsourcing-Anbietern, steht plötzlich als der grösste Betrüger in Indiens Wirtschaftsgeschichte da. Der Bauernsohn aus dem südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh gibt zu, über mehrere Jahre hinweg die Bilanzen seines IT-Konzerns massiv gefälscht zu haben. Unlängst gaukelte er noch vor, seine an den Börsen von Mumbai und New York kotierte Firma Satyam (Sanskrit für «Wahrheit») verfüge über flüssige Mittel von mehr als 1 Milliarde Dollar. In Wahrheit waren es nur 66 Millionen. Raju gab systematisch zu hohe Umsatz- und Gewinnzahlen seiner Firma bekannt und gleichzeitig eine zu tiefe Verschuldung.

      Der indische Industriellenverband gibt sich «zutiefst geschockt» und fordert ein ernsthaftes Überdenken der Kontrollmechanismen in den indischen Firmen und im indischen Markt allgemein. Es bestehe da dringender Handlungsbedarf. Rätselhaft scheint vielen Analysten, warum die Wirtschaftsprüfer von PriceWaterhouseCoopers (PWC), die seit vielen Jahren bei Satyam tätig sind und deren Buchhaltung kontrollieren, diesen recht simpel gestrickten Betrug nicht entdeckt haben. PWC wollte sich dazu nicht äussern. Quelle: BZ

      "Unterhaltung für Zwischendurch" - Ein guter Platz für eine nicht mehr ernst zu nehmende Branche.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Auch mal ein schönes Thema für eine Diplomarbeit :)

      Ich wär so gerne Millionär

      Von Kai Schwind

      Es ist die wohl ambitionierteste Diplomarbeit der Welt: Die Studenten Yvonne Feller und Florian Flechsig wetteifern, wer als erster eine Million Euro macht - mit gewagten Ideen streng im Dienste der Wissenschaft. Sinniger Name des Raffgier-Experiments: Wir sind jung und brauchen das Geld.

      Wer in Berlin regelmäßig mit der U-Bahn fährt, ist manches gewohnt. Von Obdachlosen, die mit blumigen Umschreibungen Zeitschriften verkaufen, bis zu fragwürdigen Gesangsdarbietungen. Trotzdem staunten einige Fahrgäste nicht schlecht, als Ende November ein Eisbär die U-Bahn betrat. Genauer gesagt ein Kerl im Eisbärenkostüm. In der Hand ein Schild: "Knut & You. Take a picture."

      Der Eisbär ist Florian Flechsig, 28, und er befindet sich mitten in einer Aktion für ein weitaus größeres Projekt. Es geht darum, eine Million Euro zu verdienen, so schnell und so einfach wie möglich. Es ist ein Wettkampf. Florian tritt an gegen Yvonne Feller, 25, die mit ähnlichen Aktionen zu Geld kommen will. Beide sind Studenten des Studiengangs Visuelle Kommunikation der Universität der Künste (UdK) in Berlin, die Aktionen sind Bestandteil ihrer Diplomarbeit. Da gibt es Erklärungsbedarf.

      Gitarrengeklampfe ohne Vorkenntnisse

      "An einem Sommerabend saßen wir am Landwehrkanal bei einem Bierchen", erzählt Yvonne. "Irgendwie kamen wir darauf, wie ungerecht es doch ist, dass viele unspannende und unangenehme Menschen so viel Geld haben, obwohl man selbst und andere viel toller sind und es viel eher verdient hätten." Dann sinnierten sie, wie viele Menschen ein aufregendes und erfülltes Leben führen könnten, würde Deutsche-Bank-Chef Ackermann nur einen Bruchteil seines Vermögens abgeben.

      Die beiden Studenten sind im letzten Jahr an der UdK und waren schon eine Weile auf der Suche nach einem Diplomarbeitsthema. So entstand die Idee, mit einer Reihe von Aktionen in einem festgelegten Zeitrahmen auf die Summe von einer Million Euro zu kommen. "Dabei war uns wichtig, möglichst simpel, also ohne großes Vorwissen an Geld zu kommen", erläutert Florian. "Die Aktionen sollen zwar schon einen gewissen Schauwert haben, aber es geht nicht darum, die Leute zu unterhalten." Das "digitale Brainstorming" und theoretische Überlegungen dokumentierten sie in einem Blog.

      Die Website Wirsindjungundbrauchendasgeld.de informiert bei sanft pluckernder Banjomusik ("Die Musik soll ein bisschen die Goldgräberstimmung widerspiegeln") über den Kontostand von Yvonne und Florian, über anstehende und gelaufene Aktionen. So erfährt man, dass die beiden fleißig Altglas und Altpapier sammeln ("Da geht's um Grundkapital"), Florian Werbefläche in einem virtuellen Wohnzimmer vermietet (Klickvorschlag.de) und Yvonne online T-Shirts anbietet. Oder vor dem Brandenburger Tor Gitarre spielt - ohne Vorkenntnisse. "Im Moment habe ich vier Songs im Repertoire, bei denen ich fast die Griffe und ein wenig den Text beherrsche", heißt es dazu im Blog. Die Gitarren- und Eisbäraktionen zeigen auch Video-Clips.

      "Von Haus aus bin ich keine Rampensau"

      Yvonne beschäftigt sich in ihren Einträgen mehr mit der ideologischen Seite des Unterfangens, Florian wählt einen eher pragmatischen Ansatz. "Es geht schon um eine Art Rechtfertigung des Ganzen", sagt Yvonne. "Die meisten Menschen sind ja nicht dadurch reich geworden, weil sie gut sind, sondern kalkulierend und rücksichtslos."

      So spielen auch die Folgen der derzeitigen Finanzkrise eine Rolle bei dem Projekt. Beide haben mit Sportwetten einige hundert Euro verdient und sehen Parallelen zur Welt der Aktien und der Spekulation: "Im Vergleich zu dem Geld, das an der Börse verbrannt wird, ist unsere Aktion ein Fliegenschiss", so Florian. "Im Prinzip zeigen wir, wie man mit Geld spielen kann. An der Börse sind viele tatsächlich spielsüchtig."

      Der Wettstreit soll das Konkurrenzdenken in der Wirtschaft simulieren. Wer freiwillig ins Eisbärenkostüm klettert oder, ohne es zu können, öffentlich Gitarre spielt, lotet auch persönliche Grenzen aus. "Wenn man, wie ich, von Haus aus keine Rampensau ist, kosten einige Aktionen schon Überwindung", berichtet Yvonne. Und Florian verleugnet einen gewissen "therapeutischen Ansatz" nicht.

      Beide haben durchaus über die konsequente Weiterführung der Vorgabe nachgedacht, "mit einfachen Mitteln Geld zu verdienen" - den eigenen Körper verkaufen. Prostitution, das ginge dann aber doch zu weit. Trotzdem überlegt Florian derzeit, als künftige Aktion getragene Unterwäsche in einschlägigen Web-Foren meistbietend an den Mann oder die Frau zu bringen: "Ich habe mich da mal kundig gemacht, man kann da ganz erstaunliche Beträge erzielen."

      Bisher regnet kein Geld, es kleckert

      Das Projekt läuft noch nicht lange, bisher sind nur rund 1500 Euro beisammen. Florian liegt deutlich vorn - und wenn es so weitergeht, könnte er am Ende auch Yvonnes Einnahmen abstauben. "The winner takes it all", lautet seit Ende Dezember eine Zusatzklausel zu den Spielregeln.

      Nach einem Castingtermin hoffen die beiden jetzt, dass es mit der Teilnehme am Pilawa-Fernsehquiz klappt. Und sie arbeiten an der nächsten Aktion - einen Charthit landen. Yvonne hat ihr Lied schon geschrieben, eine Vorversion produziert und sogar einen willigen Regisseur gefunden, der ein passendes Musikvideo produzieren wird. Mitte Januar soll es soweit sein.

      Da muss Florian nachziehen. Vielleicht mit der Gründung einer Ufo-Sekte? Wer brav den Beitrag zahlt, bekommt einen Mitgliedsausweis. Auch über private Spenden freuen sich beiden. Und wollen die Interaktion mit den Website-Besuchern verbessern. "Wir wünschen uns noch viel mehr Reaktionen - natürlich auch kritische", sagt Florian. "Ich überlege, ob man vielleicht auch aus einer Auswahl von Ideen die nächste Aktion voten kann."

      "Wir sind jung und brauchen das Geld" läuft offiziell noch bis Mai. Dann stehen die Diplomprüfungen an, und UdK-Professoren begutachten das Projekt in schriftlicher wie multimedialer Form. Sollten die beiden bis dahin doch Millionäre werden, wäre die Nervosität vor der Prüfung sicher kleiner.

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