Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Perfect Trader schrieb:

      Daß sich eine völlig abgehobene Kaste von Bankern durch willkürliche Geld-Schöpfung und -Zuteilung zum Herren über die Real-Wirtschaft aufschwingt, von der sie nur wenig Ahnung hat, ist dabei grotesk. Noch grotesker ist nur, daß sich die Eigentümer der real-wirtschaftlichen Assets das bieten lassen, was nur damit erklärt werden kann, daß es die gleiche Klasse der Eigentümer ist, die die Banken benötigt, um auf die Industrie-Manager den richtigen Druck aufzubauen, damit diese nicht zuviel Aufmüpfigkeits-Potential bekommen.

      Die einzelnen Handlungs-Träger spielen dabei nur die ihnen zugemessene Rolle in einem gut organisierten Spiel mit verteilten Rollen, deren unmögliches Funktionieren im Mittel völlig sicher ist. Die gesamte Volkswirtschaft befand sich voher in der Hand der "oberen Tausend" (schreibe bewußt nicht die oberen Zehntausend, weil da schon zuviele wenig bedeutende Leute darunter sind) und nach jeder absichtlich selbstgemachten Krise als Mittel der Enteignung der wahren Leistungsträger wird die Konzentration noch weiter voranschreiten.


      Zum ersten Absatz:
      Was ist die Alternative? rein staatliche Geldhäuser, die an der Versorgung mit dem Rohstoff "Geld" verdienen? das würde in der Konsequenz bedeuten, dass der Staat (ob nun direkt oder nur über 5 Ecken demokratisch legitimiert, spielt eigentlich keine Rolle) entscheidet, welche Firma, welches Vorhaben finanzieren kann. Auch eine Revolution im Geldwesen mit "umlaufgesichertem Geld" würde an diesem Mechanismus nichts ändern.

      Zum zweiten Absatz:
      Marktwirtschaft wird gerne als win-win-Situation beschrieben. Wer ein Produkt zu einem bestimmten Preis kauft, schätzt das Produkt höherwertig ein als das Geld, das er dafür ausgibt. Allerdings wird dabei nicht berücksichtigt, dass diese Einschätzung rein subjektiv ist und in den allermeisten Fällen darauf hinausläuft, dass der größere der beiden Handelspartner mit dem Geschäft einen größeren Schritt nach vorne macht als der kleinere. Anders ausgedrückt: wenn zur Schaffung von mehr Wohlstand der untere Rand der Gesellschaft einen Schritt nach vorne tut, ist das obere Ende der Gesellschaft geradezu zwangsläufig bereits drei (drei ist hier einfach nur als frei erfundenes Beispiel zu sehen, es können auch 2,5 - 5 -10 sein) Schritte nach vorne gegangen. Der populistische Spruch "die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer" müsste also eher lauten, die "Ärmeren werden nicht so schnell reicher, wie die Reichen reicher werden". Solange wir in einem System leben, das den Faktor "Risiko" bei begrenzten Verlustmöglichkeiten (die aber trotzdem immer noch so hoch sind, dass sie die eigene wirtschaftliche Existenz kosten können) mit unbegrenztem Gewinnpotential belohnt, wird sich an dieser Entwicklung auch nichts ändern.

      Purri schrieb:

      In Wahrheit müsste man - im Interesse des Staatsganzen - das ganze Bundesland besachwalten.


      Leider stimmt das, Nordslowenien ist ein Paradebeispiel populistischer Politik, das Drama an der Sache ist nur, der Rest der Republik wird den Bienenzüchterwahnsinn mitzahlen, ob wir wollen oder nicht.

      BTW: Die OeNB hat sich im Zuge des Profberichts wegen der 900 Mio. Partizipationskapital ja auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Leider wird diese ganze Causa aber sicher nicht nach wirtschaftlich sinnvollen Gesichtspunkten gelöst werden, sondern es wird wieder eine politische Lösung geben.
      Glaube nicht dass Kärnten mitzahlen wird, die sind in einer komfortablen Position - nachdem die Republik schon impizit eine Garantie ausgesprochen hat, und die ÖNB das Institut als 'system-relevant' eingestuft hat (und auch als 'non-distressed - mich würde mal interessieren wie bei denen eine distressed bank ausschaut).

      Politisch kann auf die Bienenzüchter auch niemand einwirken. Eventuell juristisch, da Kärnten für ~20 Mrd. Hypo-Anleihen und Pfandbriefe garantiert - aber im Garantiefall bankrott wären (was einen Konkurs defacto ausschliessen dürfte). Bei den Verfassungsjuristen rauchen derzeit die Köpfe ob ein Landeshauptmann überhaupt für solche Summen unterschreiben darf, da in Wahrheit die Republik dafür gerade steht.

      In Wahrheit müsste man - im Interesse des Staatsganzen - das ganze Bundesland besachwalten.
      Einfach anzapfen diesen nordslowenischen Zukunftsfonds, diese laufenden Werbefiguren für Bräunungscremes bedienen sich ja eh ungeniert daraus.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      @ wolli: Ich stimme dir da zu, einerseits sollte die Nordslowenenbank wirklich in die Insolvenz geschickt werden -ausser die Eigentümer schiessen die notwendige Kohle nach- und andererseits sollte man diverse Verantwortliche an den Ei... an die Wand nageln, bei Elsner ist noch Platz frei!

      Die Nordslowenen werden aber ohnehin noch die Rechnung für Jungendtausender etc. bekommen, dann wird nicht nur die Sonne vom Himmel fallen, sondern das gesamte Sonnensystem.
      @ Purri

      Würde mich nicht beim bayrischen Steuerzahler bedanken, der kann nämlich nichts dafür und bezahlt (wenn es so ist) gegen seinen Willen. Ich wäre dafür, dass man die Bank "abwickelt", mit allen Konsequenzen für die Eigentümer (und das Land Kärnten).

      Unabhängig vom Einzelfall bin ich der Meinung, dass es höchste Zeit wird , dass Eigentümer für ihr Versagen der Aufsichtspflicht zur Kasse gebeten werden. Alle Welt beklagt sich, wegen der horrenden Bezüge von Spitzenmanagern (die sich dann als taube Nüsse entpuppen). Diese Bezüge muss ja jemand (Aufsichtsrat als Eigentümervertreter = Aktionär) genehmigt haben. Wenn ich aber ein faules Ei als Geschäftsführer einsetze, muss ich die Konsequenzen tragen.

      Die vielgescholtenen Amis hatten mal ein System, dass zumindest theoretisch Investmentbanken von sonstigen Banken trennte, bevor Clinton diese Barierre aufhob. Heute wären wir froh, wenn es Banken gegeben hätte, die ihr Kerngeschäft ordentlich (weil ausschließlich) durchgeführt hätten und man die "Zockerpartien" ohne Bauchschmerzen in die Wüste schicken hätte können. So zahlen wir alle für das Versagen weniger!
      Wird grad spannend im Match Hypo AlpeAdria vs. BayernLB vs. Land Kärnten vs. Republik Ö vs. Freistaat Bayern.

      Meine Prognose: Die Republik übernimmt die Kontrolle mit einem Minderheitsanteil der BayernLB, Kärnten und GraWe ziehen sich zurück. Wünschenswert finde ich wäre aber eine substantielle Beteiligung vom Land Kärnten, aus rein erzieherischen Gründen, um der dortigen Bevölkerung zu zeigen, dass das Geld für Jugend-Tausender, Stadien und Wörthersee-Bühnen nicht auf Bäumen wächst, sondern irgendwer bezahlen muss.

      Bedanken möchte ich mich noch beim bayrischen Steuerzahler, der EUR ~6 Mrd. (+ was jetzt immer noch dazukommt) Kapitalbedarf unseres karinthischen schwarzen Lochs übernommen hat.

      Peter Schiff

      Sehr gutes Interview mit Peter Schiff in der Daily Show.
      ritholtz.com/blog/2009/06/peter-schiff-on-tds/

      "Schiff discusses the role of the U.S. consumer in the world, saying that the U.S. consumer thinks he's doing the world a favor by consuming what the rest of the world produces. "Consumption is its own reward for Production"—meaning that without production, the US cannot indefinitely sustain its ongoing consumption. Schiff, and other adherents of Austrian economics, promote savings and production as "the engine of economic growth—not consumption".
      Schiff has said on numerous occasions that the current economic crisis is not the problem; it is the solution. He claims the transition from borrowing and spending to saving and producing cannot be accomplished without a severe recession, given the current imbalances of the U.S. economy. But according to him, that transition needs to happen. He also thinks the government is doing no one a favor by trying to "ease the pain" with stimulus packages, bailouts and such. Schiff believes these actions will only make the situation worse and possibly result in hyperinflation if the government continues to "replace legitimate savings with a printing press."
      Schiff is a firm believer in reducing government regulation of the economy. Schiff worries that Barack Obama will increase such regulation.

      In a March 2009 speech in Omaha, Nebraska, Schiff stated that it was impossible for the massive US debt to China to be repaid unless the US Dollar's value was substantially diluted by creating ("printing") new dollars."
      "Obama talked about the fact that when you´re driving towards a cliff you need to change direction. The problem is all he did is step on the gas.“