Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Im Westen nichts neues:
      "Allein von 2000 bis 2014 haben die Lohn- und Gehaltsabhängigen in Deutschland fast 1,2 Billionen Euro an Einkommen eingebüßt und sich in gleicher Höhe die Empfänger der Kapitaleinkommen bereichert."
      Besprechung der Effekte des Fettaugensyndroms oder :"Das seit Mitte der 1970er Jahre zunehmend wütende neoliberale Paradigma"
      von Prof. Bontrup in der FR:
      fr-online.de/gastwirtschaft/ar…0,view,asFirstTeaser.html
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      pips schrieb:

      Übrigens werden Kühe von Kraftfutter (vorwiegend Mais) krank. Es siedeln sich bei nahezu allen Kühen Darmbakterien an, die bei Umstellung auf Gras und Heu zu 80% nach kurzer zeit wider verschwinden. Diese Bakterien sind für kleine Kinder lebensgefährlich. Das betreffende Video auf youtube kann ich leider nicht mehr finden.


      Es handelt sich hier um e-coli Bakterien. Das Video was du suchst ist das von Shakesbier gepostete. Die Bakterien sind nicht nur für Kinder lebensgefährlich.
      Wird sowieso kommen!
      In der Mitte der 1930er Jahre war klar, die Nazis würden sowieso ans Ruder kommen (mit nicht geringer Hilfe des militärisch -industriellen Komplexes).
      Ob das für jedermann Grund genug war oder hätte sein sollen, schnellstmöglich da mitzumachen....
      Und ewig grüßt das Fettaugensyndrom.
      fettaugensyndrom.blogspot.de/
      Übrigens werden Kühe von Kraftfutter (vorwiegend Mais) krank. Es siedeln sich bei nahezu allen Kühen Darmbakterien an, die bei Umstellung auf Gras und Heu zu 80% nach kurzer zeit wider verschwinden. Diese Bakterien sind für kleine Kinder lebensgefährlich. Das betreffende Video auf youtube kann ich leider nicht mehr finden.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      Purri schrieb:



      .......... problematisch sind aber oft der Transport und der Schweine-Sektor allgemein.


      Geflügel nicht zu vergessen, und was sich in Bezug auf Antibiotika in den Aquafarmen abspielt ist auch nicht ohne.

      Ich habe mich einige Zeit intensiv mit dem Thema "Nahrung" beschäftigt, seitdem kaufe ich Fleisch und Fleischprodukte nur mehr bei den Bauern meines Vertrauens, dort kann mich selbst von den Haltungsbedingungen überzeugen. Ich habe kein ethisches Problem damit Tiere zu züchten um sie zu töten und zu verzehren, was sich allerdings im Bereich der Massentierhaltung = Tierfabriken abspielt übersteigt meine moralische Hemmschwelle sehr weit.
      Daniel: zumindest bei den Rindsviechern haben sich die Zustände aber nicht zuletzt auf Grund von Technologie und Größe der Betriebe(da sich das nur die Großen leisten können), massiv verbessert. Heute werden nur mehr Laufställe gebaut, und die Viecher gehen selber zum Melkstand melken, wann es ihnen gerade passt, oder im Freien spazieren. Wenn man das mit der guten alten Zeit vergleicht, wo der Bauer seine paar Kühe quasi das ganze Jahr im Stall angebunden hat, sind das geradezu paradiesische Zustände.

      Ich komme aus einem Landtierarzt-Clan, und die meisten sind der Meinung, dass die Haltung tierschutzmäßig ok ist oder sich stark verbessert hat, problematisch sind aber oft der Transport und der Schweine-Sektor allgemein.
      Meiner Meinung nach ist das Thema sehr facettenreich.

      Was nützt mir die Industrialisierung, wenn bspw. pro produziertem KFZ eine Süßwassermenge von 400.000 Litern benötigt wird? Es muss mir niemals irgendwann einer jammernd kommen mit Wassermangel. Oder sollte es heißen, Gier frisst Hirn?

      Was nützt mir ein Freihandelsabkommen, wenn die USA dadurch befähigt wird, dann endlich die genmanipulierte Nahrung in die EU einführen zu können?

      Industrialisierung bei Tierhaltung bedeutet Massentierhaltung. Die gelingt nur, wenn die Tiere mit Medikamenten versorgt werden, da die industrielle Massentierhaltung so unnatürlich ist – und Tiere normalerweise sterben würden. Nicht umsonst hat heute die USA bei den eigenen Menschen im Vergleich schon die höchsten Grade an Resistenzen gegenüber Antibiotika entwickelt. MRSA & Co. lassen grüßen.

      In den letzten Jahren haben wir im medizinischen Forschungskreis meiner Frau und Beteiligter mehrmals „preiswertes“ Fleisch aus dem Discounter geholt um es dann auf einen mit Bakterien bestückten Träger unterm Mikroskop zu betrachten. Was immer passiert ist – sobald das Fleisch auf den Träger geriet, sind alle Bakterien vom Fleisch weggeflüchtet. Wieso ist das passiert? Weil es „unbehandeltes“ Bio-Fleisch war oder Fleisch, welches Antibiotika enthielt? Wer nichts weiß, muss alles glauben?

      Wenn ich mich der Tage mit den französischen Eltern an der Schule meiner Kinder unterhalte schütteln diese immer wieder den Kopf, warum der Deutsche beim Essen so billig kauft, sich aber zeitgleich das teuerste Auto leistet. Das gleiche beim Strom, alle schreien „wir benötigen mehr regenerative Energiequellen“ und kaum kostet dort dann der Strom mehr, buchen „alle“ wieder auf Atomstrom. Müssen wir uns vor uns selbst schützen?

      Ich finde die Subventionierung in der Form erträglich – sofern sie dort zutrifft, dass ich mir und meiner Familie Bio-Essen leisten kann. Dabei geht es nicht darum 100% Risiko zu eliminieren, sondern einfach Risiken stark zu verkleinern.

      Gruß
      Dan
      I go for it!
      Ich sehe dass ein bisschen wie beim Militär. Zur Zeit brauchen wir es nicht, und wir könnten sämtliche Nahrungsmittel auch importieren, aber wer weiß was in 20 Jahren los ist. Es kann durch aus sein, dass wieder andere Zeiten kommen. Insofern finde ich dass aus strategischer Sicht die künstlichen Erhaltung des Agrar-Sektors im öffentlichen Interesse liegt, auch wenn Marktwirtschaft was anderes ist. Man müsste evtl. die Förderung mit dieser Zielsetzung ausgestalten(keine Förderung für Nestle etc)

      Österreich(und ich nehme mal an auch D) hat einen kleinen, aber relativ effizienten Agrarsektor, und auch dafür braucht man know-how das verloren gehen kann und man nicht so einfach von Null wieder hochfahren kann, wenn man es braucht. Im ehemaligen Ostblock klappts bis heute nicht, der Flächenertrag und bsp. die Milchleistung ist inferior und nicht konkurrenzfähig.

      Außerdem hat das ja auch eine geo-strategisch/politische Komponente. Warum sollte Europa sich durch einseitigen Förderungsverzicht sich den Agrarsektor durch hoch-subventionierte amerikanische Importe zerstören lassen? Die Chinesen wollen anscheinend auch mitmischen, die kaufen auf der ganzen Welt Ackerflächen auf.

      Norbert Gundeler schrieb:

      Um die erforderliche Konsolidierung zu beschleunigen, sollten der Landwirtschaft ALLE Subventionen entzogen werden.


      Die Förderungen (zumindest in Österreich) gibt es erst seit dem Beitritt zur EU. Davor wurde vom Staat ein "Mindestpreis" für die Feldfrüchte festgelegt.

      Aber es wird so kommen wie du es sagst. Wenn nicht von heute auf morgen, aber die Anzahl an Bauernhöfen sinkt stetig und die durchschnittliche Betriebsgröße steigt somit.
      In Österreich kann eine 4-köpfige Familie von 80 Hektar Feld gerade noch so leben. Ohne Luxus. Das sind 800.000 m².

      Ich möchte aber auch auf mächtige Firmen in Amerika hinweisen welche das andere Extrem widerspiegeln. (Monsanto)
      Eine Industrialisierung ist nicht aufzuhalten, aber eine Firma die unser aller Nahrung kontrolliert kann auch nicht die Lösung sein. (ohne Norbert Gundeler jetzt unterstellen zu wollen, dass er soetwas gemeint hätte)
      Ich möchte an dieser Stelle allen Interessierten den Film "Food Inc." vorschalgen.

      Weg mit den ineffizienten Mikro-Betrieben der ewig Gestrigen

      Da sollen einige Leute lieber arbeiten lernen, statt nur Arbeit zu spielen und dann noch zu greinen, wenn man ihr Spiel nicht subventioniert. Arbeit wird nicht nach sinnlos investiertem Fleiß in Mikro-Betriebchen gemessen sondern rein nach dem Output. Wenn die Einheiten zu klein und zu kapitalschwach sind, um in moderne Technik zu investieren und nicht den Gesetzen der ökonomischen Skalierung entsprechen, um diese Technik auch effektiv zu nutzen, gehören sie vom Markt entsorgt und das durch sie schlecht genutzte Kapital fachgerechter Nutzung zugeführt

      Wirklich produktive Menschen arbeiten aus den Gesetzen der Ökonomie heraus spätestens seit dem letzten Jahrhundert in INDUSTRIELL geführten Betrieben. Wer das bis heute nicht verstanden hat, orientiert sich wohl noch am Mittelalter. Die Zeit schrebergartenähnlicher Flecken-Feldchen ist eben ein für alle mal vorbei.

      Um die erforderliche Konsolidierung zu beschleunigen, sollten der Landwirtschaft ALLE Subventionen entzogen werden. Als Wähler sind die Landwirte wegen ihrer geringen Zahl kaum noch interessant, eine Rücksichtnahme ist nicht mehr erforderlich. Genau solchen Greinern und denen, die ihnen zuhören, wird das Freihandelsabkommen gehörige Lektionen in ordentlichem Wirtschaften erteilen, wengleich daran durchaus auch einige Kritikpunkte berechtigt sein mögen.

      goso schrieb:

      Spannend ist die Frage wie sich EURDKK, EURSEK und EURNOK weiterentwickeln werden.


      Die Danmarks Nationalbank senkt die Zinssätze nun schon zum wiederholten Male, wie lange das wohl funktioniert und EURDKK stabil bleibt?

      http://www.nationalbanken.dk/en/Pages/default.aspx




      EURDKK könnte der nächste Kandidat für eine heftigen Downmove werden (nur damit hinterher keiner sagt das war nicht absehbar ;) )

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goso“ ()

      War zu erwarten. Nach der SNB Aktion werde erste Rufe laut, die Gehälter von Schweizern zu senken.

      "Nach der Freigabe des Franken durch die Nationalbank in Bern sollen nach dem Willen der Schweizer Unternehmen die Löhne gesenkt und die Arbeitszeiten erhöht werden. Das fordert Roland Müller, Direktor des schweizerischen Arbeitgeberverbandes, in der "Sonntagszeitung"... Maßnahmen wie Arbeitszeitverlängerungen oder Lohnsenkungen.." es bleibt spannend, wie das ausgeht

      quelle: spiegel

      Grüße
      Dan
      I go for it!