Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Shakesbeer: das nennt sich "Seigniorage" - die Differenz von den Produktionskosten von Geld und dessen Verkehrswert. Früher hat der Feudalherr, wenn er Geld benötigt hat, die Münzlegierung verschlechtert und damit die Seigniorage erhöht. Ähnlich dem Gelddrucken bei Fiat-Systemen. Bei Münzen ist das relativ einfach zu begreifen, bei elektronischem und Papiergeld wirds komplizierter (v.a. im Eurosystem). Die FT hat einige interessante Artikel darüber verfasst.

      Du darfst die Münzen aber m.W. nicht einschmelzen.

      goso schrieb:

      Roti schrieb:

      nur aus reinem Interesse, gab es auch schon mal ein Silberverbot?? Sollte Gold "offiziel" ausfallen dann eben auf Silber gehen ...


      Silber ist Umsatzsteuerpflichtig!

      Ausserdem sind bei der physischen Ware die An-Verkaufs-Spreads unanständig. (10% und mehr)

      Eine gute Anlagemöglichkeit waren 10 € Silbermünzen. Die sind offizielles Zahlungsmittel, d.h. der Wert von 10 € bleibt. Bis letztes Jahr war der Silbergehalt so hoch, dass der reine Silberwert heute über 10 € liegt. Leider wurde der Silbergehalt verkleinert (was ja auch logisch ist). Das größte Problem war (ist) es größere Mengen davon zu bekommen.
      Gruss Shakesbier
      Two Bier or not two Bier (Shakesbier) :D
      Die Gründung irgendeiner Kapitalgesellschaft wäre sicher eine Überlegeung wert, in AT kann man eine GmbH mit 35k Kapital gründen (wobei man nur 17,5k wirklich einzahlen muss, den Rest kann man iiiirgendwann nachschiessen), real sollte man aber für den angedachten Zweck ohnehin wesentlich mehr Kapital zur Verfügung haben.

      Um Fremdkapital hinzunehmen zu können ohne die Kontrollmehrheit zu verlieren wäre eine GmbH & Co KG -ev. auch GmbH & Co KGaA- zu empfehlen, wobei man bei allen Varianten vorher mit sehr spitzem Stift kalkulieren sollte, die Kosten dieser ganzen Konstrukte sind teils enorm.

      BTW: Von den Industriemetallen wäre Nickel vom Wert-/Dichteverhältnis her wohl am günstigsten, EUR 12.800/Tonne stehen einer Dichte von 8,908 gegenüber.

      Purri schrieb:

      Ob ein Goldverbot heute noch so zielführend wäre? In China zB wird Kupfer in großem Stil zur Besicherung von Krediten eingesetzt und hat mittlerweile eine bedeutende Funktion im Finanzmarkt(wenn auch vornehmlich in der Schattenwirtschaft). Die sitzen auch auf einem ziemlichen Berg davon. Es spricht eigentlich nichts dagegen, andere liquide Metalle dafür zu benutzen, wie eben XAG oder auch XPT/XPD. Oder auch Aluminium, wobei das mehr Fläche in Anspruch nimmt als Kupfer.


      Wobei auch hier 19% Mehrwertsteuer anfallen dürften oder wo und in welcher Form kauft man sich man besten ein?
      Ob ein Goldverbot heute noch so zielführend wäre? In China zB wird Kupfer in großem Stil zur Besicherung von Krediten eingesetzt und hat mittlerweile eine bedeutende Funktion im Finanzmarkt(wenn auch vornehmlich in der Schattenwirtschaft). Die sitzen auch auf einem ziemlichen Berg davon. Es spricht eigentlich nichts dagegen, andere liquide Metalle dafür zu benutzen, wie eben XAG oder auch XPT/XPD. Oder auch Aluminium, wobei das mehr Fläche in Anspruch nimmt als Kupfer.

      DanielR schrieb:

      "..Die Enteignung: So haben die Staaten sich früher Geld vom Bürger geholt.

      2. Vermögensabgabe: Der Staat konfisziert einmalig einen Teil des Vermögens der Bürger, um seine Schulden zu reduzieren oder aus Gründen der Umverteilung.

      Effekt: Mit einer Zwangsabgabe bei hohen Freibeträgen könnten die Reichsten zur Kasse gebeten werden - ohne große Fluchtmöglichkeit.
      Beispiel: Deutschland erfand nach dem 2. Weltkrieg den Lastenausgleich, um den Verlust der Vertriebenen zu mildern. Das Gesetz von 1948 sah eine Vermögensabgabe in Höhe von 50 Prozent vor bei einem Freibetrag von maximal 5000 D-Mark. Zudem wurde privaten Schuldnern eine Hypothekengewinnabgabe in voller Höhe des Umstellungsgewinns auferlegt. Wer als Eigenheimbesitzer vor der Währungsreform eine Hypothek von 100000 Reichsmark aufgenommen hatte, schuldete seiner Bank nunmehr 10000 D-Mark und dem Finanzamt weitere 90000 D-Mark. Die Vermögensabgabe konnten die Bürger in bis zu 120 vierteljährlichen Raten, also verteilt auf 30 Jahre, in den Ausgleichsfonds einzahlen.

      eränzend:
      Enteignung von unbelasteten Eigentum!
      Zitat Dirk Müller aus der Financial Times: "Wir hatten in Deutschland in den letzten 100 Jahren bereits zweimal erfolgreich ein Lastenausgleichsgesetz. Wir sind in einer Situation, in der wir das wieder thematisieren sollten. Das Gesetz war nichts anderes als eine Zwangsenteignung der deutschen Immobilienbesitzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele ihre Häuser verloren durch die Bombardierung, andere haben alles Geld verloren, weil sie in Versicherungen gespart haben oder eben Bargeld hatten. Und es konnte doch nicht sein, dass die Immobilienbesitzer, die eine schuldenfreie Immobilie hatten, einfach so weg kommen. Sie mussten eine Zwangshypothek aufnehmen in Höhe der Hälfte des Hauswertes, und diesen Betrag über 30 Jahre an den Staat abstottern. Zitat Ende

      Quelle: FTD Artikel


      3. Goldbesitzverbot: Die Regierung verbietet den Bürgern, Gold zu besitzen. Sie müssen das Gold abgeben, zumeist gegen eine Entschädigung

      Effekt: Investitionen in Gold sind eine Variante der Kapitalflucht. Die Konfiszierung des Edelmetalls soll sie stoppen.
      Beispiel: Der amerikanische Präsident Franklin Roosevelt erließ 1933 im Zuge der Großen Depression ein.

      nur aus reinem Interesse, gab es auch schon mal ein Silberverbot?? Sollte Gold "offiziel" ausfallen dann eben auf Silber gehen ... :huh:
      Beste Grüße

      Roti :)

      Wege der Enteignung

      "..Die Enteignung: So haben die Staaten sich früher Geld vom Bürger geholt.

      1. Negative Realzinsen: Regierungen verbieten (hohe) Zinsen auf Girokonten, Tagesgeld und Spareinlagen oder halten durch andere Maßnahmen Zinsen und Anleiherenditen unter der Inflationsrate. Sie organisieren negative Realzinsen. Das klappt am besten, wenn Banken gefügig und Notenbanken nicht zu unabhängig sind.

      Effekt: Staatsanleihen werden relativ attraktiv, ohne dass die Regierung zu hohe Zinsen bieten muss. Die Steuereinnahmen wachsen mit dem Bruttoinlandsprodukt dank der Inflation. Die Zinslast zur Bedienung der Anleihen, die Schuldenquote und die realen Schulden sinken. Für den Sparer wirkt das Programm wie eine Sondersteuer auf sein Erspartes. Sein Vermögen schrumpft.
      Beispiel: Amerika verbot 1940 Zinsen auf Sichteinlagen und erreichte es mit weiteren Methoden, die Realzinsen in den kommenden Jahren überwiegend negativ zu halten.

      2. Vermögensabgabe: Der Staat konfisziert einmalig einen Teil des Vermögens der Bürger, um seine Schulden zu reduzieren oder aus Gründen der Umverteilung.

      Effekt: Mit einer Zwangsabgabe bei hohen Freibeträgen könnten die Reichsten zur Kasse gebeten werden - ohne große Fluchtmöglichkeit.
      Beispiel: Deutschland erfand nach dem 2. Weltkrieg den Lastenausgleich, um den Verlust der Vertriebenen zu mildern. Das Gesetz von 1948 sah eine Vermögensabgabe in Höhe von 50 Prozent vor bei einem Freibetrag von maximal 5000 D-Mark. Zudem wurde privaten Schuldnern eine Hypothekengewinnabgabe in voller Höhe des Umstellungsgewinns auferlegt. Wer als Eigenheimbesitzer vor der Währungsreform eine Hypothek von 100000 Reichsmark aufgenommen hatte, schuldete seiner Bank nunmehr 10000 D-Mark und dem Finanzamt weitere 90000 D-Mark. Die Vermögensabgabe konnten die Bürger in bis zu 120 vierteljährlichen Raten, also verteilt auf 30 Jahre, in den Ausgleichsfonds einzahlen.

      3. Goldbesitzverbot: Die Regierung verbietet den Bürgern, Gold zu besitzen. Sie müssen das Gold abgeben, zumeist gegen eine Entschädigung

      Effekt: Investitionen in Gold sind eine Variante der Kapitalflucht. Die Konfiszierung des Edelmetalls soll sie stoppen.
      Beispiel: Der amerikanische Präsident Franklin Roosevelt erließ 1933 im Zuge der Großen Depression ein Goldbesitzverbot. Die Amerikaner hatten begonnen, ihre Konten zu leeren, das Geld in Gold zu tauschen und in Schließfächern zu deponieren. Viele hatten Gold nach Europa geschafft. Die Leute mussten nun das Gold bei der Notenbank Fed abliefern gegen eine Entschädigung. Die Fed stärkte so die Goldbasis für den Dollar. Damals galt der Goldstandard.

      4. Kaufzwang für Staatsbonds: Die Regierung zwingt Investoren, ihre Staatsanleihen zu kaufen.

      Effekt: Es entsteht künstliche Nachfrage nach Staatsanleihen. Der Staat hat weniger Finanzierungsprobleme.
      Beispiel: Japan als das am höchsten verschuldete Industrieland baut bei seiner Finanzierung vor allem auf Staatsfirmen: Japans Post-Bank hält der Rating-Agentur Fitch zufolge rund 20 Prozent, die Post-Versicherung 10 Prozent, andere staatliche Finanzinstitute 20 Prozent. Die geplante Privatisierung der Post ist auf Eis gelegt.

      5. Kapitalverkehrsbeschränkungen: Die Regierung unterbindet Kapitalflucht.

      Effekt: Die Bürger dürfen ihr Geld nicht zur besten Anlage bringen, wenn sie im Ausland ist.
      Beispiel: Nahezu alle Länder haben in ihrer Geschichte schon einmal den Kapitalverkehr beschränkt, auch Deutschland."

      Quelle:faz
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