Suche zur Essenz des Tradings

      Nachdem ich mich mit der Theorie hinter dem Hurst Exponent dank der Gummy-stuff-Seite etwas näher beschäftigt und ein Tool gefunden habe, den Hurst-Exponenten auszurechnen, gebe ich hier einfach mal die Hurst-Exponenten der aktuellen Dax-Werte. Der betrachtete Zeitraum beginnt am 3. Januar 2000 und endet mit dem heutigen Datum. Bei Aktien, die zum 3. Januar 2000 nicht notiert waren, gilt natürlich das IPO-Datum. Ich habe die Liste mal nach absteigender Reihenfolge gelistet. Die vorangegangenen Postings erklären den Sinn des Hurst-Exponenten besser als ich es kann. Nur so viel: Vereinfacht kann man sagen, dass Trendfolge-Strategien wohl am meisten Spaß mit MAN, Fresenius, FMC und Salzgitter machen. Gar nicht glücklich werden Trendfolger wohl mit Hannover Rück, Henkel und BMW. Jedenfalls was die Vergangenheit der letzten 9,5 Jahren betrifft.

      MAN 0,765397435
      Fresenius 0,726037085
      Fresenius Medical Care 0,723360718
      Salzgitter 0,699017566
      Allianz 0,69867083
      Commerzbank 0,696282392
      Dax 0,686108569
      Thyssen 0,685951545
      Bayer 0,685311581
      Münchener Rück 0,669464541
      RWE 0,638884725
      Linde 0,631823687
      Deutsche Telekom 0,620582881
      Deutsche Post 0,613171055
      Merck 0,609740298
      Daimler 0,598543783
      K&S 0,595840719
      Metro 0,593687872
      Beiersdorf 0,585067978
      BASF 0,566512112
      Deutsche Bank 0,554240801
      E.on 0,553155878
      SAP 0,539857623
      Lufthansa 0,534271307
      Deutsche Börse 0,519802762
      Siemens 0,503116107
      Volkswagen 0,483985205
      Adidas 0,446606132
      BMW 0,409258298
      Henkel 0,3963236
      Hannover Rück 0,334277404
      @PT

      Vielen Dank für den Link zu "Gummy". Alles sehr verständlich für Einsteiger erklärt. Mit der xls-Datei wollte ich natürlich auch ein wenig spielen. Nach Anpassung des Zahlenformats (Englisch-Deutsch) schien das auch zu funktionieren. Allerdings gibt das Sheet bisweilen Hursts von >1 aus, was per Definition nicht sein kann. Solltest Du ein wenig tiefer in das Sheet eingestiegen sein, heißt Du eine Idee, was da bei mir falsch läuft? Ich nutze Excel2000 und habe das Zahlenformat daher in der XP-Systemsteuerung umgestellt, damit überhaupt was läuft.

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      RE: Originärer und effektiver Zufall

      Perfect Trader schrieb:



      Da es nun aber nicht so ist, ist der wichtigste Handlungs-Parameter des Traders das Risiko, welches er als Abweichung von seiner angenommenen idealisierten Bewegung akzeptiert, bevor er unter Realisierung eines sofortigen Verlustes zuzugeben bereit ist, daß seine gedachte Ideal-Linie ein unzutreffendes Konstrukt war.
      Deswegen bin ich auch kein Verfechter des Random Entry. Ich will einen Entry nahe der Fixpunkte und diese als Verteidigung ( ein Bekannter nennt sie "Line of Defense", wie die Verteidungsspieler aus dem American Football) meiner Position nutzen. Das gibt mir die Möglichkeit den Stopp hinter die Verteidung zu setzen und ich akzeptiere einfach, wenn die Verteidung durchbrochen wird. Ich will ja jetzt nicht zu sehr mit Metaphern um mich schmeißen, aber wenn man einen Angriff ohne Verteidung startet, muss man sich nicht wundern, wenn man sich einen Konter einfängt. Im Sport
      gewinnt meistens die beste Verteidung die Meisterschaft und im Trading ist es nicht anders. Wer sich die beste Verteitigung, sprich die Punkte
      im Chart heraussucht, die das beste Verteidungspotential haben, wird wahrscheinlich öfter gewinnen, als verlieren.
      Ein kleiner Tipp, den ich vor ein paar Wochen bekommen habe, vielleicht kann jemand hier daraus nutzen ziehen. Im Chart gibt es mehrere Widerstands und Unterstützungslinien. Warum sollte man die komplette Position in der Hand einer dieser Linien lassen? Einige Trader scalen sich aus ihren Gewinnpositionen heraus, z.B. 50% bei 30 Pkt Gewinn, 25% bei einem Target, der Rest mit Trailingstopp. Aber wieviele Trader scalen sich aus ihren Verlustpositionen heraus? Man stelle sich einen einzige Position als ein komplettes Buisness vor. Geht es mit meinem Geschäft bergab, sollte ich vielleicht
      nicht auf den worst case warten und die Sache bis zur Pleite laufen lassen. Ich könnte vorher Risiken abstoßen, die mich schnell ruinieren können und die sicheren Sachen behalten. Bei einem Position kann man sich ähnlich verhalten: Läuft ein Trade nicht von Anfang an löst man z.B. 50% beim Bruch der ersten nahen Verteidungslinie auf, 25% bei der Zweiten und 25% bei der Letzen. Das die letze Linie durchbrochen wird ist natürlich am unwahrscheinlisten,
      aber falls dies geschehen sollte, nimmt man den Verlust nicht mit voller Größe. Dies ist eine Form von MM und muss nicht zwangsläufig besser sein, als die komplette Postion bei der 2. Linie aufzulösen, aber zumindestens ein interessanter Ansatz, gerade für die Leute die sich aus ihre Gewinnen herausscalen, aber die Verluste in voller Größe mitnehmen.
      @ Perfect Trader

      Vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen. :)
      Ich kenne nur die Orderbücher an der Globex mit dem Dow Jones Mini-Future etc., da habe ich auch in der Nebenzeit immer eine Reihe von Kontrakten gesehen. Das geingste waren glaube ich mal nur fünf in einem Anleihen-Future in der Nebenzeit, der auch in der Hauptzeit nicht so viel gehandelt wird.
      Ich denke fast nichts hält uns die Crux des Determinusmus besser vor Augen ,als ein täglicher Blick auf die Charts. Im Prinzip ist aller Vorherbestimmt. Neurologen gehen davon aus, das selbst der freie Willen nur eine Illusion ist, und nichts weiter als eine Reaktion der vorherbestimmten äußeren Umständen. Um es anders auszudrücken: Die Zukunft steht bereits fest, auch der exakte Chartverlauf des DAX am kommenden Montag. Kurz gesagt, aus einem Zustand folgt der nächste Zustand. Dummerweise lässt sich nicht einmal der Minutenverlauf der Eröfnungskerze berechnen, dazu wäre die Kenntnis des Ausgangszustandes der ganzen Welt nötig, da alles in Wechselwirkung zueinander steht. PT hat leider Recht mit der beschränkten Berechenbarkeit der Märkte.
      Allerdings weiß ich, wenn ich einen Stock in einen Fluß schmeisse, wird er mit annähernd 100%er Wahrscheinlichkeit flussabwärtstreiben, nur der exakte
      Weg ist mir nicht bekannt. Ähnlich geht es mir, wenn ich auf meine Charts blicke. Die grobe Richtung kenne ich, aber nie den exakten Weg. Es gibt
      immer Fixpunkte, oder Attraktoren wie PT sie im chaostheoretische Sinne sie nennt, an denen die Kurse vorbeikommen. Wenn ich diese Punkte als
      Chartreader ausfindig machen kann, ist schon viel gewonnen. Wie der Kurs an diesen Punkten reagiert, ist nicht wichtig, weil eben nicht prognostizierbar. Ich weiß vorher nicht ob, ein Widerstand gebrochen wird, oder nicht, aber ob ich richtig oder falsch liege i.d.R. sehr schnell. Um bei dem Fluss Beispiel zu bleiben: Ich sehe sofort, ob meine Stock geradewegs weitertreibt, oder von einem Stein aufgehalten wird und konnte vorher auch unmöglich wissen, wie die Sache am Stein ausgehen würde. Daraus folgt, dass Prognosen eher unwichtig für das Trading sind und mein Trading auf Punkte konzentriere, wo ich Bewegung erwarte.

      RE: Fraktale Natur und Reflexivität

      Perfect Trader schrieb:


      Es läßt sich auch prinzipiell kein Super-System geheimhalten. Der erste, der es nachtraden würde, wäre der eigene Broker, dem die phänomenalen Gewinne nicht entgehen können. Er muß das System nicht mal kennen, da er sich an die Trades heranhängen kann. Dann würden sich die anderen Institute an den Broker hängen. Jeder, der auf einem Markt mal relevante Positionen bewegt hat, weiß um die Leidigkeit des Themas. Die Annahme, daß dazu großes Kapital nötig ist, ist falsch, da es auf den meisten Märkten weniger liquide Zeiten gibt, wo man das beobachten kann, im FDAX z. B. wirkt nach 19:30 oft schon ein Kontrakt marktbewegend und bei den Fritten-Buden gibt es mehr als eine Untersuchung, wie man eine ganze solche Firma zu dem Zweck nutzen kann, die geballte Intelligenz seiner Kunden für eine eigene Prognose zu nutzen.


      Nur ein Kontrakt im FDAX? ?(
      War das ein kleiner Scherz?
      Deine Erklärungen sind ja sehr interessant, verstanden habe ich es aber trotzdem immer noch nicht, weshalb sich die Broker nicht reich traden. Sie brauchen sich doch nur an erfolgreiche Trader ranzuhängen. So ganz ist mir noch nicht klar, was genau passiert, wenn es zu viele tun. Aber selbst wenn es dann irgendwann nicht mehr funktioniert, können sie sich doch an einen anderen sehr guten Trader ranhängen, und wenn sie zwecks "Disversifizierung" z.B. immer die zehn besten Trader nehmen kann doch gar nichts schief gehen? Oder?

      Eistee88 schrieb:

      Perfect Trader schrieb:

      Wegen der besseren Steuerung des Risikos sind bei kleineren Konten trotz aller Nachteile durch die starke Abhängigkeit vom Market-Maker CFD auch eher zu empfehlen als die Futures der zugrunde liegenden Original-Märkte und im FX-Bereich sollten Anbieter mit Trading ab einer Unit oder Micro-Lots gegenüer Full- und Mini-Lots bevorzugt werden.
      Ich würde immer den Handel in den originären Futuresmärkten dem CFD Handel vorziehen. Es gibt genügend Futuremärkte (FESX, Bund, Mini S&P, YM usw.) die man direkt ohne Market-Maker handeln kann. Sollte man selbst diese Margin nicht aufbringen können, dann ist man beim Online-Poker etc. besser aufgehoben.


      ich habe zwar jetzt grade duch zufall gesehen das man die margin in den meisten sachen ganz gut angehoben hat,
      halte das aufbringen der margin aber auch nicht für das problem.

      das problem liegt einfach im großen hebel,
      ich kann selbst wenn ich die margin eigentlich spielend aufbringe noch keine gescheiten stopps und so setzen,
      oder ich muss im chartfenster so niedrig gehen das es auch wieder zufall wird.
      Die Wissenden reden nicht viel,die Redenden wissen nicht viel.

      klaus-m.blogspot.com/