Die Frage, die sich für den Händler ab und zu stellt, ist folgende: Ist es sinnvoll, im Verlust nachzukaufen? Die Antwort darauf kann, wie so oft, nicht pauschal gegeben werden. Wohl aber kann man pauschal sagen, was langfristig in den Ruin führt: Das "unintelligente" Pyramidisieren, womit das gemeint ist, was man normalerweise unter Pyramidisieren versteht, wenn davon die Rede ist: Ein Händler sieht, das seine Position mehr oder weniger stark in den Verlust läuft und geht immer weitere Positionen in die gleiche Richtung ein, um zu "verbilligen". Das ist natürlich, wie bekannt sein dürfte, ein No-Go. Solch ein Verhalten führt langfristig in den Ruin, da jeder Auf- und Abschwung einer gewissen Intensität mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit stattfindet. Zieht man nirgends die Reißleine, so muss man nur lange genug warten, bis es einem das Portfolio zerreißt, wenn man nämlich solange verbilligt, bis alles Kapital aufgebraucht und am Ende einfach weggeschmolzen ist.
Solch ein Verhalten hat auch einen disziplinarischen Makel: So ist dies selten Teil einer Strategie, sondern der verzweifelte Versuch des Händlers seine kognitiven Dissonanzen zu eliminieren. Er möchte sich nicht eingestehen, dass der eingegangene Trade ein Misserfolg war. Dann versucht er durch Pyramidisieren die Hoffnung auf einen Gewinn am Leben zu halten.
Deshalb ist es nicht verkehrt, Anfängern grundsätzlich das Pyramidisieren abzugewöhnen, damit die einhergehenden psychologischen Fallstricke gar nicht erst überwunden werden müssen. Für den erfahreneren Händler lohnt es sich aber, dies noch einmal zu überdenken und zu überlegen, wie man intelligentes Pyramidisieren als veritablen Strategiebestandteil verwenden könnte. Wie muss das Pyramidisieren also geregelt sein, damit der Handel dadurch profitabler wird (denn sonst könnte man es sich auch sparen)?
Die Verluste werden immer mit maximaler Positionsgröße realisiert, aber die Gewinne nur mit einer Teilpositionsgröße.
Wenn ich bei 0R, -0,2R und -0,4R jeweils ein Drittel der Gesamtposition eingehe, dann werden die Gewinntrades, die sofort von 0 bis zum Take Profit durchziehen oder die nur bis -0,1R gehen, nur mit einem Drittel gewichtet. Während alle Verlusttrades natürlich bei -1R relativ dazu dreifach gewichtet werden. Es macht also überhaupt keinen Sinn ohne Zusatzannahmen, solche Grenzen zu verwenden, sondern man muss sie aus der Beobachtung seines Handels herleiten. Wir nehmen die Grenzen von oben:
Der Trader stellt fest, dass alle Gewinntrades wenigstens bis -0,4R laufen - Perfekt. Denn das Problem besteht nicht mehr: Da alle Gewinntrades bis -0,4R laufen, realisiert er auch alle Gewinntrades mit voller Positionsgröße, ebenso wie die Verlusttrades. Aber da sein Entry nun bei
liegt, hat sich bei gleichbleibender Trefferquote sein CRV verbessert:
Fazit: Durch geschickte Wahl der Grenzen zum Nachkauf bei strategischer Pyramidisierung ist es also möglich, seine Profitabilität zu steigern. Voraussetzung dafür ist, dass der Kurs im Gewinnfall zunächst weit genug in den Verlust läuft. Zieht der Kurs im Gewinnfall vom Entry zum Take Profit durch, so wird man durch Pyramidisierung keine Verbesserungen erreichen können. Intelligentes Pyramidisieren erfordert es, zuvor genau geschaut zu haben, wie weit man davon ausgehen kann, dass der Kurs zurückkommt, ohne dass die Gewinnchancen merklich schwinden, denn wie oben geschrieben, werden Verluste mit voller Positionsgröße realisiert, Gewinne jedoch nur mit einem Teil dieser maximalen Positionsgröße. Eine Verbesserung erreicht man genau dann, wenn man es schafft, die Höhergewichtung der Verluste durch die Verringerung des effektiven Entries zu kompensieren.
Solch ein Verhalten hat auch einen disziplinarischen Makel: So ist dies selten Teil einer Strategie, sondern der verzweifelte Versuch des Händlers seine kognitiven Dissonanzen zu eliminieren. Er möchte sich nicht eingestehen, dass der eingegangene Trade ein Misserfolg war. Dann versucht er durch Pyramidisieren die Hoffnung auf einen Gewinn am Leben zu halten.
Deshalb ist es nicht verkehrt, Anfängern grundsätzlich das Pyramidisieren abzugewöhnen, damit die einhergehenden psychologischen Fallstricke gar nicht erst überwunden werden müssen. Für den erfahreneren Händler lohnt es sich aber, dies noch einmal zu überdenken und zu überlegen, wie man intelligentes Pyramidisieren als veritablen Strategiebestandteil verwenden könnte. Wie muss das Pyramidisieren also geregelt sein, damit der Handel dadurch profitabler wird (denn sonst könnte man es sich auch sparen)?
- Statt unbegrenztes Positionenaufladen (miserables Positionsgrößenmanagement), fest definiertes Risiko und damit festgelegte Maximalpositionsgröße.
- Statt unbegrenztem Nachkaufen (miserables Marktrisikomanagement), nachkaufen nur bis zu einem festen Stoploss, darüber hinaus Abstoßen der Gesamtposition.
Die Verluste werden immer mit maximaler Positionsgröße realisiert, aber die Gewinne nur mit einer Teilpositionsgröße.
Wenn ich bei 0R, -0,2R und -0,4R jeweils ein Drittel der Gesamtposition eingehe, dann werden die Gewinntrades, die sofort von 0 bis zum Take Profit durchziehen oder die nur bis -0,1R gehen, nur mit einem Drittel gewichtet. Während alle Verlusttrades natürlich bei -1R relativ dazu dreifach gewichtet werden. Es macht also überhaupt keinen Sinn ohne Zusatzannahmen, solche Grenzen zu verwenden, sondern man muss sie aus der Beobachtung seines Handels herleiten. Wir nehmen die Grenzen von oben:
Der Trader stellt fest, dass alle Gewinntrades wenigstens bis -0,4R laufen - Perfekt. Denn das Problem besteht nicht mehr: Da alle Gewinntrades bis -0,4R laufen, realisiert er auch alle Gewinntrades mit voller Positionsgröße, ebenso wie die Verlusttrades. Aber da sein Entry nun bei

liegt, hat sich bei gleichbleibender Trefferquote sein CRV verbessert:

Fazit: Durch geschickte Wahl der Grenzen zum Nachkauf bei strategischer Pyramidisierung ist es also möglich, seine Profitabilität zu steigern. Voraussetzung dafür ist, dass der Kurs im Gewinnfall zunächst weit genug in den Verlust läuft. Zieht der Kurs im Gewinnfall vom Entry zum Take Profit durch, so wird man durch Pyramidisierung keine Verbesserungen erreichen können. Intelligentes Pyramidisieren erfordert es, zuvor genau geschaut zu haben, wie weit man davon ausgehen kann, dass der Kurs zurückkommt, ohne dass die Gewinnchancen merklich schwinden, denn wie oben geschrieben, werden Verluste mit voller Positionsgröße realisiert, Gewinne jedoch nur mit einem Teil dieser maximalen Positionsgröße. Eine Verbesserung erreicht man genau dann, wenn man es schafft, die Höhergewichtung der Verluste durch die Verringerung des effektiven Entries zu kompensieren.