Der "lasst es raus"-Thread

      lur schrieb:

      Da du angibst asiatische Kampfkünste zu beherrschen,

      @ lur
      Ich habe das zwar jetzt nicht gelesen,ist wohl aber sehr unwahrscheinlich für mich.
      Natürlich sprechen wir hier vom Vollkontakt. Da ich PT ehr in die theoretische Schiene als in die Praktische ein stufe ist letzteres für mich zu mindest eher nicht wahrscheinlich.Was für mich schon eher möglich wäre, dass er es als Ausgleichssport sehen könnte zwecks Bewegungsmotorik, wobei man in dem Fall zbsp.Tai Chi oder Schwimmen auf die gleiche Stufe stellen könnte und völlig in Ordnung wäre.
      mfg dobi
      Es gibt Berge, über die man hinüber muß ,sonst geht der Weg nicht weiter

      Perfect Trader schrieb:

      Solange ein Kunde als Kunde an ihn abgegebene Leistungen bezahlt, wird er auch als Kunde behandelt und bekommt unverzüglich genau das, was er wünscht, denn der Kunde hat das Geld, welches der Dienstleister erst haben will.

      Ansonsten ist ein Forum kein Gratis-Programmier-Service, sondern da hat schon noch jeder das Recht, seine Meinung zu äußern, insbesondere wenn sie fachlich begründet ist.

      Wenn jemand irgendwas geleistet haben möchte, was aber inhaltlich fragwürdig sein könnte, so ist die Diskussion dazu allemal wertvoller als die eher nicht zu erwartende Abgabe einer Gratis-Leistung in Dingen, die außer dem Nachfrager kaum jemanden interessieren, da beim Zufalls-Indikatoren-Roulette bei Anderen die Wahl auf andere Folklore-Elemente gefallen ist.

      Gängige Markt-Preise für freie Programmierer in D liegen derzeit kaum unter 40 € / h zzgl. USt. für Berufs-Einsteiger und mit nur minimaler Spezialisierung oder Erfahrung eher ab 60 € / h aufwärts. Wer ganz sicher gehen will, nicht zuviel zu bezahlen und warten kann, kann auch in einem der diversen Portale die Aufgabe ausschreiben und bekommt bei genügend langer Warte-Zeit auch oft deutlich niedrigere Preise an anderen Orten der Welt, vielleicht sogar mit akzeptabler Abwicklung, wobei für die Dienstleister an Aufgaben von nur wenigen Arbeits-Stunden kein wirklich ausgeprägtes Interesse besteht, da der Overhead der Abwicklung im Verhältnis zur Aufgabe eher nicht stimmt, so daß sie lieber erhöhte Aufwände in die Akquise deutlich größerer Projekte stecken. Ein professioneller Anbieter in D würde also für diese Aufgabe eher noch einen satten Minder-Mengen-Aufschlag berechnen.

      Wenn nun der Nachfrager einen Festpreis in den Raum stellen würde, der sich am Nutzen der Sache für ihn orientiert, würde er vielleicht sogar einen Anbieter finden. Ansonsten ist eher unverständlich, weshalb ein Trader mit einer Software das klare Ziel, Geld zu verdienen haben sollte, der Programmierer mit seiner Leistung aber nicht - außer, wenn er gerade zufällig an einer Sache interessiert sein sollte, was beim x-Tausendsten Indikator eher nicht zu erwarten ist.

      Ich habe überhaupt kein Problem, selbst für diese einfache Aufgabe mal recht willkürlich als Start-Preis 500 € zzgl. USt. einzustellen, insbesondere wenn ich das mit den Rechnungen meines Zahn-Arztes oder Klempners vergleiche. Da sehe ich noch nicht mal irgendwelche Senior-Bonusse drin integriert. Ansonsten sollte sich in D für 100 € schon noch irgendwer finden lassen und irgendwo Far-Off-Shore vielleich sogar für nur ein Dutzend Euro.

      Trotzdem ich ein relativer Neuling im Forum bin lass ich es mal raus.
      PT, nach lesen vieler deiner hervorragenden Postings möchte ich doch folgendes los werden.
      Warum erzählst du sehr oft "durch die Blume" von professionellen gewerblichen Angeboten über IT-Leistungen, obwohl nur mal gerade einer fragt: "Hey Nachbar, kannst du mir heute abend mal gerade helfen einen Kühlschrank raus tragen?"
      Bei analytischem Denken erübrigen sich diese Erzählungen, oder suchst du Aufträge?
      Man könnte es manchmal glauben.
      Da du angibst asiatische Kampfkünste zu beherrschen, fühle dich jetzt einfach von einem de.wikipedia.org/wiki/Mawashi-geri getroffen. :)
      Nichts für ungut, sieh es als gut gemeinten Denkanstoß.
      Das letzte Hemd hat keine Taschen.
      Ich wollte Dich doch tatsächlich heute schon für Deine "neue Sachlichkeit" loben, aber diese "ich geifere, Du geiferst, er/sie/es geifert"-Dingens.... tzzz :rolleyes: Wenn ich mir das Verb "geifern" in Aktion vorstelle, sehe ich immer jemanden mit Schaum vor dem Mund vor mir.

      Aber Prolog ist echt super. Ich hab 2 Semester im Studium im Rahmen von Künstlicher Intelligenz, Antwortmengen und Constraint Programming damit programmiert (Achtung: keine Wikipedia-Links, auch wenn ich jedes Jahr 200 Euro dahin spende und somit den Link zu Wiki-Artikeln auch ähnlich wie ein Buch verwenden darf, welches ich ja auch einfach aus dem Regal zerre und demjenigen auf den Tisch werfe: "Da, lies nach !" Letzteres geht in nem Forum aber schlecht, von daher ist Wiki oft ne gute Alternative. Außerdem besteht bei dem Buch die Gefahr, dass ich es manchen Lesern eher um die Ohren hauen würde, von daher ist der Wiki-Link viel schmerzfreier).

      Prolog ist zwar ne völlig andere Denke, aber macht total Spaß, wenn man sich mal reingefuchst hat. Aber ist leider auch nicht für jedes Problem geeignet, sondern hat schon seine speziellen Einsatzgebiete und Trading gehört da eher nicht dazu, ist so mein Eindruck.

      MB/8 schrieb:

      [...]sie dann auch nichts besseres verdient hat, nach dem Motto "wer nicht hören kann, muß fühlen."
      Dieses Motto bringe ich überhaupt nicht in Verbindung mit moralischen oder erzieherischen Aspekten. Es wird lediglich eine unausweichliche Konsequenz aufgezeigt (lat. sequi: folgen)
      Falls A (hören) negiert wird, folgt B (fühlen). Und da Erfahrung ohnehin der beste Lehrmeister ist, ist gegen den gesamten Vorgang auch wenig einzuwenden.
      "Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher

      Krümel schrieb:

      Man muss die Menschen vereinen, dann kann man auch was verändern, aber sie nicht irgendwie nur verunglimpfem (und "Spießer" ist nun mal negativ belegt in unserem Sprachraum) und richtig fies finde ich es, dann noch schadenfroh nachzutreten, wenn sie Verluste erleiden. Das ist zum einen kein schöner Charakterzug - was egal wäre, wir sind hier ja nicht auf dem Ponyhof. Viel wichtiger ist es, das man damit das Ziel nicht erreicht und die Leute wieder im Zwist AUSEINANDER gehen, statt ZUSAMMEN was zu machen !

      Das stimmt schon! :wacko:

      Ich komme immer mehr in die Verteidigerrolle, was ich aber gar nicht will. Es ist vermutlich die tiefe Enttäuschung darüber, wie sich die breite Masse von der Elite vorführen läßt. Dann kommt man aus purer Verzweiflung zu der Schlußfolgerung, das sie dann auch nichts besseres verdient hat, nach dem Motto "wer nicht hören kann muß fühlen". Vielleicht wachen die Leute dann endlich aus ihrer Einbildung auf.

      Mir geht es auch oft so, in Wirklichkeit warne ich im täglichen Leben häufig und versuche aufzurütteln, trotz negativer Reaktion. Wünschte ich ihnen wirklich nur das Schlechteste, so hielte ich doch meinen Mund und ließe sie ins offene Messer laufen. PT geht es vermutlich ähnlich und so kann ich ihn sehr gut verstehen.
      Dann lass mich doch auch noch was zu "Finger in Wunde" beitragen.

      Besucht doch mal ne Geriatrie-Station und bleibt da auch mal länger. Wenn man emotional durch das Fernsehen noch nicht völlig abgestumpft ist (jede Stunde ne andere Leiche), kann man ja mal in sich gehen und fühlen wie das ist, wenn dort den ganzen Tag die Leute, die da endgelagert sind, nur schreien. Völlig ohne Grund. Und Alzheimer-Patienten zwischen Hilflosigkeit und Aggressivität pendeln. Und man kann sich vorstellen, man läge da mitten drin, denn genau das wird vermutlich passieren. Will man so sein Leben beenden ? Wie geht denn unsere Gesellschaft mit alten Menschen um ? Abschieben, bloß nicht mehr sehen wollen.... sonst klappt das ja mit dem Jugendwahn nicht mehr.

      Mit dem "Schönheitswahn" gibts ja noch so nen schickes Thema. Ursprünglich speziell für Frauen entwickelt, ist es nun leider auch nicht mehr exklusiv (Magersucht und Bulimie gibts auch bei immer mehr Männern). Da ich selbst eine nicht unerhebliche Anzahl Lebensjahre diesem Mist auf den Leim gegangen bin, kann ich sagen: es ist eine Riesenmenge an Energie (Zeit, Geld, Kraft), die man als Frau ins Aufputzen, Klamotten kaufen, Schminken, Abnehmen, Sport und Hungern reinsteckt. Die fehlt woanders. Wenn man den ganzen Tag sich nur das Essen verbietet, weil man die berühmte "Size zero" tragen soll, kreisen naturbedingt die Gedanken auch nur noch ums Essen. Denke nicht an das grüne Krokodil ! Ja ja. Kein Platz für andere Gedanken ! Super Plan. Funktioniert.

      Die Generation "Casting" und "Jeder kann es in den Recall schaffen" überspringe ich mal.

      Aber was ist z.B. mit dem Sch... Rauchen ? Warum kann ich mir keine Nase Koks ziehen (zumindest nicht auf offener Straße), aber die Tabaklobby vertickt Tag für Tag ihr verseuchtes Zeug ganz offiziell ? Rauchen gilt ja nicht umsonst als das stabilste Persönlichkeitsmerkmal, weil man dieser Sucht nur schwer wieder entkommt. Wenn man weiß, was die da reinrühren, wundert einen das aber auch nicht. Ich hab mich während meiner Diplomarbeit auch viel mit HIV und Tuberkulose befassen müssen, die ja als "schlimme Krankheiten" bekannt sind. Leider habe ich bis letztes Jahr noch nichts von COPD gehört, durfte dann aber erleben, wie schön elendig man daran im wahrsten Sinne des Wortes verrecken kann.
      Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland drei bis fünf Millionen, in den USA etwa 16 Millionen und weltweit etwa 600 Millionen Menschen an einer COPD erkrankt sind. Damit muss von einem globalen Phänomen gesprochen werden. In den USA stellt die COPD die vierthäufigste Todesursache dar: Man kann von einer Volkskrankheit sprechen. Von den zehn häufigsten zum Tod führenden Krankheiten ist sie die einzige, deren Häufigkeit zunimmt.

      Sobald man Stufe 4 erreicht hat, ist man dankbar, wenn man noch Morphium bekommt, denn man erstickt langsam und qualvoll. Davor sieht man von den Leuten in unserer tollen Gesellschaft leider auch nichts mehr, denn sie haben mangels Sauerstoff zunehmend weniger Kraft, überhaupt die Wohnung zu verlassen und hängen, so sie das Glück haben, korrekt diagnostiziert worden zu sein, am heimischen Sauerstoffgerät. Und da siechen sie zu Hause vor sich hin. Über viele Jahre.

      Warum ist Fleisch immernoch so billig, obwohl man für 1 kg Fleisch zig Kilo Getreide benötigt, aus 1 kg Sojabohnen aber 1,8 kg Tofu machen kann, trotzdem ist der Tofu teurer als das Fleisch ? Warum wird Nahrung im Tank verheizt, obwohl man doch mehr Verzicht üben könnte ? Verzichten ist in unserer Gesellschaft ja schon fast Ketzerei. Es muss ja alles immernoch schneller und noch besser und noch was-weiß-ich sein ! Ich habe mich doch tatsächlich neulich ertappt, dass ich mich schuldig gefühlt habe, weil ich nicht genug konsumiere und "unsere Wirtschaft am Laufen halte". Das ist doch total bekloppt. Ich glaub, ich zieh tatsächlich in die Geriatrie, denn da kann man wenigsten den ganzen Tag unbekümmert schreien, denn danach ist mir meist.

      Stuttgart 21 war ja so ein Lichtblick am Horizont. Und was ist draus geworden ? Meines Erachtens ein Exempel, welches statuiert wurde: Sehr her, es lohnt sich noch nicht mal, wenn Ihr zu Zehntausenden antretet, wir machen ja doch, was wir wollen ! Seligman's Hundeexperimente zur erlernten Hilflosigkeit sollen nicht auf Menschen übertragbar sein ? Ach was, das halte ich für ein Gerücht ! Hat doch 1 A funktioniert. Die letzten Occupy-Zelte werden ja auch demnächst abgebaut. In China lassen sich Bürger nicht so abfertigen. Wenn die nicht wollen, dass die Regierung denen eine Chemiefabrik vor die Türe stellt, die mit ihren Abwässern das Grundwasser der gesamten Gegend verseucht, dann verabreden die sich über Facebook, treten zuhauf an und dann ist die Fabrik Geschichte. Das ist nämlich der Vorteil der geballten und noch nicht verängstigten Masse. Und das passiert nicht nur an einer Stelle, sondern an vielen Ecken des Landes. Mal schaun, ob sich das ändert, wenn auch da mehr Menschen "etwas zu verlieren haben". Ich wünsche es ihnen nicht.

      Man muss die Menschen vereinen, dann kann man auch was verändern, aber sie nicht irgendwie nur verunglimpfem (und "Spießer" ist nun mal negativ belegt in unserem Sprachraum) und richtig fies finde ich es, dann noch schadenfroh nachzutreten, wenn sie Verluste erleiden. Das ist zum einen kein schöner Charakterzug - was egal wäre, wir sind hier ja nicht auf dem Ponyhof. Viel wichtiger ist es, das man damit das Ziel nicht erreicht und die Leute wieder im Zwist AUSEINANDER gehen, statt ZUSAMMEN was zu machen !

      Es ist doch schon schlimm genug, dass "Teile und herrsche" als Grundprinzip nicht nur beim Programmieren brauchbar funktioniert, sondern auch in unserem Land die Energien kanalisiert. Jedes popelige Dorf hat, so kommt's mir jedenfalls vor, seine eigene Bürgerbewegung, die sich an einem lokalen Problem mehr oder weniger erfolglos jahrelang zerrebbelt. So sind die Bürger schön beschäftigt und kommen nicht auf dumme Gedanken. Hier im Süden von Berlin ist zur Zeit der Flughafen und die Nachtflugverbote total im Trend. Die Anliegen sind sicherlich aus Sicht jedes Einzelnen nachvollziehbar, aber für Änderungen im Großen ist dann nicht mehr genug Energie da.

      Macht die Augen auf, und schaut, wie Ihr gesteuert werdet ! Fast jeden Menschen kriegt man mit irgendwas, mich auch, keine Frage. Sicherheit, Anerkennung, sozialer Status, Materielles Gedöns, Wohlergehen der Angehörigen, körperliche Unversehrheit, Dazugehören.... Kennt man seine eigenen Schwachstellen, kann man sich zumindest manchmal widersetzen und ist hoffentlich nicht so schnell zu manipulieren.

      Über Oberlehrer und Klassenbeste

      Oberlehrer und Klassenbeste liegen meist richtig, sonst wären sie nicht was sie sind. Sie sind nicht sonderlich beliebt, denn sie legen den Finger in die Wunde und halten Spiegel vor.

      Früher wurde der Überbringer der schlechten Nachricht hingerichtet. Viel hat sich daran im bildlichen Sinne bis heute nicht geändert. Wie fair ist das und tun wir uns selbst damit einen Gefallen?

      Perfect Trader schrieb:

      PT, der wegen des schweren Rüffels immer noch kurz vor dem Zerkrümeln und vielleicht auch Verkrümeln ist. Besonders traurig macht mich, daß die mir in all den Jahren wirklich am meisten zu Herzen gehende Kritik ausgerechnet von meiner Top-Lieblings-Autorin kommt ...

      Das war so nicht beabsichtigt. Ich habe Dich auch nicht als Person kritisiert (Stichwort "schlechter Mensch", was ich definitiv nicht gesagt habe und auch nicht sagen würde, denn ich kenne lediglich Deine virtuelle Präsenz, kann es folglich auch nicht beurteilen, wie Du "in echt" bist.), sondern:

      erstens, Dein Verhalten, Leute pauschal des Leechens anzuklagen und das aber relativ oft zu machen ohne konkreten Anlass. Und das NERVT mich. Mich nervt auch, dass der Eisschrank in der Küche steht und ich deswegen immer aufstehen und 5 Meter gehen muss, um mir ein neues Eis zu holen. Nur um mal die Relation klarzumachen. Ja. Ich würde alles auch sofort augenrollend durchwinken mit "Jeder hat mal nen schlechten Tag", und ich selbst mach das auch manchmal, dass ich meinen aktuellen Unmut ins Web poste und nicht nur zu Hause vor mir hin blubbere.

      Was mich allerdings wirklich ärgert, und das gilt allgemein: Leute, die Messlatten hochlegen oder irgendwelche Forderungen an andere stellen, ohne ihnen selbst gerecht zu werden. Man muss ja nicht immer perfekt sein, aber eine gewisse Stringenz erwarte ich einfach von Mitmenschen, die ich ernst nehmen soll und will. Wer hingegen Nachsicht erwartet, sollte auch seinerseits nachsichtiger sein. Ansonsten gilt das mit dem Rufen in den Wald usw.

      Perfect Trader schrieb:


      nachdem ich gar niemanden persönlich angezählt habe, sondern sogar eine aus meiner Sicht sinnvolle Leistung eingestellt habe.

      Schön, da sind wir ja auch schon beim Punkt. Ich mag unmotivierte Rundumschläge nun mal NICHT. Ich steh sofort an Deiner Seite und bürste denjenigen in Form, der es wagt, hier dreist irgendwas einzufordern. Solche Leute mag ich auch nicht. Aber das ist letztlich ganz normale Foren"kultur". Solltest Du doch aus anderen Foren auch kennen. Das ist ja auch nicht tradingspezifisch, und ich habe das genauso schon in Matheforen erlebt - wo Schüler doch tatsächlich verlangten, dass die Forenteilnehmer ihre Hausaufgaben machen ! Oder gerne auch bei csharpcorner oder stackoverflow - Foren, die ich zum Beispiel exzessiv als Leecher nutze, ohne je eine Zeile Code beigesteuert zu haben. Da "lese ich nur mit".

      Das Problem mit unmotivierter Rundumkritik ist, dass sie meist nur die Stimmung der Stammuser vermurkst, denn die Leecher juckt's nicht. Meist lesen sie die Texte eh nicht, weil sie gezielt auf der Suche nach Lösungen für ihre eigenen Probleme sind. Von daher trifft es meines Erachtens immer die Falschen. Besser ist es, einen konkreten User, der das unerwünschte Verhalten zeigt, zeitnah und vor Ort rund zu machen. Im besten Fall wird er ignoriert, im weniger optimalen gibt's was auf die Nuss. Fertig.

      Das zweite ist die persönliche Enttäuschung, wenn die Resonanz auf ein Thema/Beitrag, welches einem vielleicht sehr am Herzen liegt nicht so ausfällt, wie man es sich wünscht. Ich kann nur erahnen, wieviel Zeit Du in die Recherchen und Postings für Python investiert hast, was ich Dir hoch anrechne, wobei ich Python nach wie vor so attraktiv wie 5 Wochen Dauerregen finde. Aber ich hab Dir von Anfang an gesagt, dass das nicht leicht wird, in einem so kleinen Forum mit so wenigen Programmierern, die noch dazu jeder schon vergeben sind (trash an amibroker, ich an Mathematica und Purri an C#, wobei er ja zumindest mal fremdschaut, der alte Haudegen :D ). Ich lese immer wieder die Enttäuschung in Deinen Postings heraus (oder interpretiere sie hinein, man weiß das ja nie so genau ;) ).

      Mir geht es doch aber ähnlich. Ich hätte auch gern mehr Mathematica-Coder hier. Ist aber nicht. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Wenn ich bedenke, wie lange ich an dem Post für Harley gearbeitet habe und an dem für Purri ... da steht auch das Verhältnis der Resonanz (gemessen in Form von Thanks mangels anderer Maße) in keinem befriedigendem Verhältnis zueinander. Bei den Posting(s) für Harley hat es mich grad 2 Stunden INSGESAMT gekostet, und die meiste Zeit ist gefühlt für das Hochladen der Bilder in der widerborstigen Forensoftware draufgegangen. Und den Inhalt hab ich mehr oder weniger runtergehackt, was genauso abwertend gemeint ist wie es sich anhört. War auch eher zum Anfüttern gedacht wie geil Mathematica sein kann. Diese Arbeit wurde anscheinend mehr gewertschätzt von den Usern hier als die andere, die MICH viel viel mehr Zeit, Nerven, Gehirnschmalz und ARBEIT gekostet hat (ca. nen Tag Hardcore, während das andere eher zwischen Kaffeetrinken und Handelsblattlesen untergegangen ist).

      Auf die letztere war ich doch recht stolz, die erste war mir total schnurps. Bei den Usern sah es aber genau anders herum aus. Ich hatte also im zweiten Fall - wie man so schön sagt - "am Markt vorbeiproduziert". Nun ja, das kann passieren. Ich mach daher auch nur noch (zeitintensive) Sachen, wo ich selbst auch gewinnen kann, und in diesem Fall hab ich selbst enorm viel gelernt. Und wenn's schon nicht die anderen interessiert, dann hab ich doch was davon gehabt. Das hilft mir ungemein, motiviert die Sachen zu machen, die ich für das Forum mache und die restlichen motiviert sein zu lassen und stattdessen lieber nen Film zu schauen. Nichts ist schlimmer als enttäuschte Erwartungen.

      So, und jetzt kommt endlich das zweitens von ganz oben:
      Es war schon wirklich fast wieder lustig, wie sehr Dein Post sich selbst karrikiert hat. Das ist ja nicht böse gemeint. Man stelle sich vor, jemand kritisiert in einer Reihe von Postings (Folklore - eine unendliche Geschichte) die Nichtwissenschaftlichkeit und Dubiosität von Methoden, das Aufstellen von Behauptungen, das Zeigen von Bildchen, wo man sich fragt, was derjenige einem damit sagen will und fordert, man solle doch GLAUBEN, dass das alles so stimmt. Und dann versucht man, das zu belegen und der Post sieht aus wie der kleine Bruder von dem Thema, was man ursprünglich kritisiert hat. Nein, wirklich, ich fand es echt witzig, aber es war leider nicht wissenschaftlich.

      Nun kam jedoch zusammen, dass Du außerdem noch die Aggrofloskel des Leechens einbauen musstest, und das war dann einfach zuviel. Dass Du Dir die Kritik so zu Herzen nimmst, hätte ich nicht gedacht. In akademischen Kreisen ist es doch normalerweise Usus, sich zu kritisieren, was ja nicht bedeutet, dass man den anderen blöd findet, sondern lediglich, dass man eine andere Meinung zu einem bestimmten Thema hat. Wenn man wechselseitig immer nur alles abnicken würde, säßen wir vermutlich immernoch in einer kuscheligen Höhle und würden uns gegenseitig zubrummen: "Ist schön hier, nich ?" - "Ja, ist schön hier."

      Und bitte, zieh Dich nicht zurück, denn dann würde dem Forum wirklich sehr viel (guter) Input fehlen.