Plauder-Thread rund ums Trading

      Jeder bekommt von der Börse, was er verdient

      von Thomas Müller

      Boerse.de (01.03.07) - Nach einem bekannten Bonmot Berthold Brechts ist ein Bankraub eine Initiative von Dilettanten, denn wahre Profis gründen eine Bank...

      Wer weiß, was Brecht zur heutigen Derivate-Manie gesagt hätte, wobei hier strikt zwischen der von Privatanlegern völlig zu Unrecht verschmähten Terminbörse Eurex bzw. klassischen Optionsscheinen und allen daraus abgeleiteten „Innovationen“ zu unterscheiden ist. Letztere braucht eigentlich kein Mensch, da sich jede Konstruktion aus Calls oder Puts und den Grundprinzipien Long/Short unter Berücksichtigung von Dividenden und Zinsen nachbilden lässt.

      Das Abzocken deutscher Anleger geht sogar noch einfacher und dafür ist es mittlerweile nicht einmal mehr notwendig, irgendeine „Raketen-Story“ zusammenzureimen und sich dann mit seinen übervorteilten Lesern auseinandersetzen zu müssen. Mittlerweile reicht ein Phantasiename, ein Spam-Programmierer, ein Extrem- Kursziel und einfach die Aufforderung zu kaufen. Konkret:

      Mitte Februar wurden deutsche E-Mail-Postfächer durch einen Spam-Versand folgenden Wortlautes überflutet. „Liebe Leser, hiermit erhalten Sie eine geniale externe Gratis-Analyse von Deutscher Anlage Report: Es geht wieder steil bergauf! Wir empfehlen dringendst sich mit Artstor AG Aktien einzudecken. Tageskurs am 15.2.2007: 4 Cent. Wochenziel: 10 Cent. Monatsziel: 40 Cent.“

      Darauf ist der Kurs dann in der Tat durch die Decke gegangen und erreichte am 22. Februar 27 Cents, womit die Initiatoren einen „sicheren“ Gewinn von bis zu 575% einstreichen konnten! Kurz danach wurde von der gleichen Adresse mit Adori der nächste Push durchgezogen und dieser Pleitewert sollte von 3 Cent bis Monatsende sogar auf 4 Euro steigen. Die Handelsumsätze sind auch hier wieder aus dem Stand explodiert und die Aktie kletterte in der Spitze auf 18 Cents, was den unbekannten Mailversendern ein Plus von bis zu 500% bescherte.

      All diese großen und kleinen Abzockereien mit ansehen zu müssen, tut einfach weh. Einerseits werden aus falsch verstandenem Sicherheitsdenken alleine durch das Etikett „Garantie“ die unsinnigsten Derivate gekauft und gleichzeitig schlägt eine geradezu animalische Gier durch, mit irgend einem dubiosen Tipp das große Geld zu verdienen. Doch es wird sich nie ändern: Letztlich bekommt jeder von der Börse, was er verdient.

      (Quelle: boerse.de)

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      Original von Xenia
      Original von Xenia

      Gut gelaufen seit Monaten, nun wird es m.E. aber vielleicht Zeit für ein Top ?


      100 Punkte :D
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Auszug aus dem heutigem ZJ


      SdK nimmt Zertifikate-Branche unter Beschuss
      – die Emittenten schießen zurück
      Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat sich
      in ihrem „Schwarzbuch Börse 2006“ kritisch mit dem
      Thema „Zertifikate“ auseinandergesetzt. Die SdK bemängelte
      darin unter anderem die fehlende Transparenz
      bei den Kosten sowie beim Handel. Die Antwort ließ
      nicht lange auf sich warten: Als „reißerisch“ und um
      „Aufmerksamkeit heischend“ bezeichnete das Derivate
      Forum, dem neun Emittenten angeschlossen sind, die
      Vorwürfe der SdK. Die Forderungen seien entweder bereits
      umgesetzt oder würden den Anlegern nicht wirklich
      nützen, heißt es in der Pressemitteilung. Tatsächlich
      hat das Derivate Forum kürzlich einen Derivate Kodex
      verabschiedet, bei dem sich die Mitglieder auf verschiedene
      Transparenz- und Qualitätsgrundsätze verpflichtet
      haben (siehe ZJ 02.2007). Die SdK hält die im Kodex
      enthaltenen Standards jedoch nicht für ausreichend. Allerdings
      gehen einige Anschuldigungen der SdK eindeutig
      zu weit. So wird beispielsweise Goldman Sachs vorgeworfen,
      dass die Zertifikate über eine eigens gegründete
      GmbH ausgegeben werden, deren „Kapitalausstattung
      nicht einmal der Größenordnung einer gut geführten
      Wechselstube entspricht“. Richtig ist vielmehr, dass dies
      (vielleicht etwas spät) korrigiert wurde. Alle seit Juli
      2006 aufgelegten Zertifikate genießen die Garantie der
      Muttergesellschaft, deren Bonität Standard & Poor´s mit
      dem Rating AA– beurteilt. Bereits rund 70 Prozent der
      Goldman-Zertifikate sind damit von der Bonitätsseite
      ausreichend geschützt. Das US-Investmenthaus teilte
      zudem inzwischen mit, dass man Ende 2006 bei der Ba-
      Fin einen Antrag auf Ausweitung der Haftung des Mutterkonzerns
      auf alle Produkte gestellt hat. Wie auch immer:
      Die Emittenten sollten sich zumindest mit der Kritik
      auseinanderzusetzen. Allerdings ist die SdK mit der
      Tiefe ihrer Forderungen über das Ziel an vielen Punkten
      hinausgeschossen. Denn mit einer Überregulierung ist
      niemandem geholfen – auch nicht dem Anleger.

      Re: Emittent Merrill Lynch S.A. (LU)

      "Deshalb ausschließlich Zertifikate von Emittenten mit sehr gutem Kreditrating nehmen."

      Bei dem DKM Machwerk (ISIN: LU0255398264) nutzt das gar nichts.

      Wenn DKM das Geld verschwinden lässt, dann ist es weg, bzw.: "Es hat ein Anderer".

      :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Xenia“ ()

      Original von Xenia
      Gibt auch Zertifikate, bei denen man nicht wirklich weiss, wo das Geld landet
      ...nochmal was zum Thema Zertifikate:

      "...In Deutschland gibt es da eine schöne Einrichtung, welche „Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken“ heißt.
      Wenn eine deutsche Bank – die Mitglied in diesem Einlagensicherungsfonds ist – pleite geht, dann springt dieser Fonds ein und zahlt die Guthaben von Privatpersonen aus.
      Ausnahme: Inhaberschuldverschreibungen der jeweiligen Bank/des jeweiligen Brokers. Die sind von der Absicherung nicht betroffen.
      Das ist insofern wichtig, weil z.B. Zertifikate meist als solche Inhaberschuldverschreibungen gelten. Wenn also der Emittent pleite geht, dann ist Ihr Geld weg.
      Deshalb ausschließlich Zertifikate von Emittenten mit sehr gutem Kreditrating nehmen.
      Doch zurück zum Punkt Depot und Verrechnungskonto bei einem Billig-Broker. Ich rate Ihnen, einen Broker nur auszuwählen, wenn er dem Einlagensicherungsfonds angehört! "
      Eurex führt Emerging Markets-Produkte ein - Anfang machen Derivate auf russische Basiswerte

      Eurex (08.02.07) - Die internationale Terminbörse Eurex bietet ab 23. April 2007 auf US-Dollar lautende Derivate auf russische Basiswerte an. Damit können Anleger erstmals Emerging Markets-Derivate über die Eurex-Plattform handeln. Diese Derivate werden in US-Dollar gehandelt - ebenfalls eine Premiere bei Eurex.

      Am 23. April startet Eurex einen Future auf den Index RDXxt® (RDX extended index), den die Wiener Börse AG berechnet und der die 15 größten russischen Hinterlegungsscheine (Depositary Receipts, DRs) umfasst, die an der London Stock Exchange (LSE) gehandelt werden. Durch diesen Schritt kann Eurex der wachsenden Nachfrage nach einem liquiden und kostengünstigen Absicherungsinstrument für Anlagen im russischen Aktienmarkt nachkommen. Die Abwicklung erfolgt durch Barausgleich, wobei ein Indexpunkt USD 25 entspricht. Die Laufzeit des Futures beträgt neun Monate mit Fälligkeitsterminen im März, Juni, September und Dezember. Den RDXxt-Index wird die Wiener Börse ab März 2007 berechnen. Er erfüllt sowohl die Definition der US-Regulatoren an einen breiten Index, wodurch er für US-Anleger interessant wird, als auch die Anforderungen der UCITS-Richtlinie, die für europäische Finanzprodukte maßgeblich ist.

      Zusätzlich zu diesem Index-Future bietet Eurex ab dem 23. April Single Stock Futures (Futures auf Einzelaktien) auf alle 15 Unternehmen im RDxxt sowie vier neue Optionen auf die russischen Aktien von Gazprom, Lukoil, Norilsk Nickel und Surgutneftegaz an. Ein Single Stock Futures-Kontrakt umfasst in Abhängigkeit vom Basiswert 50, 100 oder 500 Aktien. Die maximale Laufzeit der Kontrakte beträgt drei Jahre, bei monatlichen sowie zwei jährlichen Fälligkeitsterminen im Dezember. Zurzeit handelt Eurex 370 Single Stock Futures und deckt damit unter anderem alle im deutschen Blue-Chip-Index DAX, dem Dow Jones Euro STOXX 50 Index und dem Schweizerischen SMI-Index enthaltenen Gesellschaften ab.

      Die Optionskontrakte umfassen 50 oder 100 Aktien und haben eine maximale Laufzeit von 12 Monaten. Basiswerte sind die an der LSE notierten DRs. Eurex ist die führende Plattform für Aktienoptionen in Europa mit über 190 Aktienoptionen aus neun Ländern.

      "Durch diese Produkte schaffen wir die Moeglichkeit, dass unsere Kunden an der schnell fortschreitenden Expansion des russischen Markts unmittelbar teilnehmen koennen," so Eurex-CEO Andreas Preuss. "Wir bieten attraktive

      Anlage- und Diversifizierungsmöglichkeiten an einem der wichtigsten Emerging Markets."

      Michael Buhl, Mitglied des Vorstandes der Wiener Börse AG sagte: "Als einer der führenden Anbieter von Indices für den russischen Markt freuen wir uns, dass Eurex RDXxt als Basiswert einsetzt.“"Buhl zufolge wurde der RDXxt speziell für den Futures-Markt und US-Anleger entwickelt.
      Gibt auch Zertifikate, bei denen man nicht wirklich weiss, wo das Geld landet:

      hedgefondsweb.de/fonds/profil.php?ID=551

      - DKM (D/A/FL) Web: DKM-Direct.de

      - Veruntreuung o.ä. durch DKM nicht ausgeschlossen.

      Vermögensverwalter DKM Asset Management im Kreuzfeuer der BaFin

      Dies berichtet der Brachendienst 'zins-markt intern' unter Berufung auf informierte Kreise der BaFin. Demnach sei die DKM Vermögensverwaltung Wien AG, ein österreichisches Tochterunternehmen der DKM AM, die u.a. mit der Abwicklung des Publikumsfonds Global Opportunity Funds betraut ist, zeitweise mit einer "nicht zu duldenden Kapitalstruktur" ausgestattet gewesen. Die DKM-Gruppe habe das von der BaFin vorgeschlagene Konsolidierungs-Konzept nicht fristgerecht umgesetzt. Ferner gebe es Hinweise, die Konzernmutter decke mit den Geldern der Anleger interne sowie anderweitige Kosten. Der Abzug von Kapital aus dem Global Opportunity Funds könnte demnach unmittelbar Auswirkungen auf dessen Performance haben. Auch könne ein Verlust für die Anleger nicht ausgeschlossen werden. Ein Szenario, auf das im Verkaufsprospekt des Fonds nicht deutlich hingewiesen wurde. Gegenüber 'zins-markt intern' erklärte der Vorstand der DKM-Gruppe, Michael Sieg, daß der Fonds "in 2006 per Stichtag September mit 7 Prozent planmäßig läuft". Die Beanstandungen der BaFin seien grundlos. Bereits im September dieses Jahrs hatte die BaFin der DKM AM als Mehrheitsaktionär ihre Stimmrechte an der DKM Wertpapierhandelsbank (ehemals Schnigge) entzogen. Die BaFin wirft der DKM AM und vor allem dem Vorstand der DKM-Gruppe Michael Sieg vor, die wirtschaftlichen Eigentumsverhältnisse bei Teilen der DKM-Gruppe verschleiert zu haben.

      Weitere Informationen: Dr. Henning Hermann, Redaktionsleiter 'zins-markt intern'

      (Pressemitteilung von: 'markt intern'-Verlag)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Xenia“ ()

      Ein Schwachpunkt vieler Zertifikate sei zudem das Ausfallrisiko. ... Selbst große Namen seien keine Garantie für Qualität. So emittiere die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs ihre gesamten verbrieften Derivate in Deutschland über eine eigens gegründete Tochtergesellschaft. Sie habe keine anderen Einnahmequellen und nur ein haftendes Stammkapital von gut 50000 Euro. "Die Kapitalausstattung der Emissionsgesellschaft entspricht also nicht mal der Größenordnung einer gut geführten Wechselstube", heißt es im Bericht der SdK.

      sdk.org



      Und weiter zum Thema:

      handelsblatt.com/news/Zertifik…n-deutsche-boerse-an.html