Plauder-Thread rund ums Trading
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retep schrieb:
Wie «too big to fail» in Zukunft ausgeschlossen werden soll - oder - das Ende der Gratisversicherung "Steuerzahler"
Am Beispiel UBS, CS will sich die CH rüsten um systemrelevante Player in Zukunft abzuwickeln.
So würde die Nationalbank die UBS liquidieren Quelle: BZ
Eine bemerkenswerte Zangenallianz von SP links, Hayek Wirtschaft, SVP rechts macht jetzt Druck:
Die Aufsichtsbehörden des Schweizer Finanzmarkts haben es in den letzten Wochen und Monaten bereits angedeutet. Die Eigenmittelanforderungen an die Banken sollen verschärft werden. Den Banken gefällt dies nicht, sie befürchten einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der internationalen Konkurrenz.
Als ob sie befürchten, die Banken-Aufsicht könnte einknicken, traten heute nun Alt-Bundesrat Christoph Blocher, Swatch-Gründer Nicolas G. Hayek und SP-Chef Christian Levrat gemeinsam vor die Medien, um das Anliegen mit Kraft zu unterstützen.
Kein zweiter Fall UBS
Der Finanzplatz solle künftig im Dienste der Realwirtschaft funktionieren und dürfe nie wieder zur Belastung für die gesamte Volkswirtschaft werden, betonte Uhrenkönig Hayek. Er brachte seine zwei Mitstreiter für eine gemeinsame Erklärung an einen Tisch. Sie wollen im Interesse der Volkswirtschaft und namentlich des Werkplatzes mit gezielten und effektiven regulatorischen Eingriffen verhindern, dass sich der Fall UBS wiederholen kann.
Am Vorabend der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise habe die Bilanzsumme der beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS zusammen in etwa dem Siebenfachen des Bruttoinlandproduktes der Schweiz entsprochen, hielt Hayek fest. Dieses Klumpenrisiko sei international einmalig. Was das im Extremfall für eine mittlere Volkswirtschaft mit einer eigenen Währung heissen könnte, habe Island auf schmerzhafte Weise erfahren.
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Die Initianten fordern von der Nationalbank und der Finanzmarktaufsicht Finma auch eine Strategie gegen das Problem «too big to fail». Es gehe darum, die Grossbanken mit schärferen Regeln zu einer Verkürzung ihrer aufgeblähten Bilanzen zu zwingen. Die Bemühungen sollen dabei soweit möglich international abgestimmt werden. Falls eine gemeinsame Lösung innert nützlicher Frist nicht möglich sei, müsse die Schweiz aber eine Vorreiterrolle einnehmen.
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«Die SP will das Casino schliessen und die SVP ist bereit, einige Tische im Casino zu schliessen»
«Wenn wir jetzt nicht handeln, holt uns das Problem in zehn Jahren wieder ein, aber dann vielleicht in einem noch grösseren Ausmass»
...Würde und Sein - sind allen gemein -
Die Commerzbank hat wegen EU-Auflagen im Zuge der Staatshilfen einige Unternehmensteile abstossen müssen, könnte damit in Zusammenhang stehen.
Die Dame kann sich ja nächsten Juli ein vergleichbares Produkt (so Alternative Investment ETFs/Zertifikate gibts eh zu Hauf) zulegen, dann hat sie nicht viel verloren, ausser ein paar Zerquetschte für Kommissionen. -
DanielR schrieb:
Aber im Allgemeinen verläßt sich das ahnungslose gemeine Volk auf die beratenden Aussagen der "vertrauenswürdigen" Banken. Naja mir solls Wurscht sein.
Streng genommen, soll es einem Gewinner an den Märkten nicht Wurscht sein, sondern ihn höchst erfreuen(Irgendwo müssen die Gewinne ja her kommen))
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@ DanielR
Ich fand es bis Ende letzten Jahres übel, wie die Gutgläubigkeit (und allerdings auch Gier) von Laien gnadenlos von den Banken ausgenutzt wurde.
Wer jetzt allerdings als Naivling trotz Finanzkrise immer noch Zertifikate, und dann auch noch langfristig besitzt, ist so grenzenlos blöd, da stellen nur 20% Verlust gradezu eine Belohnung dar. -
Perfect Trader schrieb:
Statt zu maulen, sollte sie (egal wie Finanzmarkt-fern sie ist) Geld-Anlage als Geschäft begreifen, wo für naive Laienspieler kein Platz ist. Eigentlich braucht sie noch viel größere Verluste, bis sie die Spielregeln des Systems verstanden hat, in dem sie sie nur formal als Kundin operiert, real aber per se als auszuplündernder Kapitalbringer - und das, wenn man nicht panisch aufpaßt, bei jedem Finanzgeschäft.
Hi PT,
im Grunde hast du Recht. Aber im Allgemeinen verläßt sich das ahnungslose gemeine Volk auf die beratenden Aussagen der "vertrauenswürdigen" Banken. Naja mir solls Wurscht sein.
Gute N8!
DanI go for it! -
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Hallo!
Hatte heute ein interessantes Telefonat mit einer Bekannten, die von der Commerzbank ein ihr von der Coba im Jahr 2007 empfohlenes Zertifikat im Depot hat. Es geht dabei um ein COMAS Unlimited Indexzertifikat. Sie sollte es kaufen und möglichst lange im Depot liegen lassen. Wie es so schön heißt, soll Man(n) oder Frau diverse Anlagen lange für die Wertentwicklung im Depot belassen (wegen der "natürlichen" Schwankungen usw.).
Nun ja, es kam die Tage ein Brief von der Commerzbank in dem es hieß, dass die Coba das eigene Hedgefonds-Geschäft (AIS) in NY und London schließt. Besitzer des Zertifikats erhalten nun seitens der Coba zum 30.6.2010 die Kündigung des Papiers. Das Geld, was seit ca. 1-2 Jahren investiert ist hat bei der guten Frau aktuell ein Verlust von ca. 20 Prozent.
Nicht "schlecht", erst Zertifikate für ein Langinvestment empfehlen und verkaufen ... und dann die Leute mit dem Minus sitzen lassen. (An dieser Stelle mal unabhängig davon, was in irgendwelchen Bedingungen steht). Wird das Zertifikat bis zum 30.6.2010 keinen positiven Ertrag aufweisen bzw. weiter deutlich im Minus stehen wird die Coba wohl eine nicht ganz finanzschwache Kundin weniger haben, zzgl. Extragebühren wie negative Mundpropaganda.
Gruß
DanI go for it! -
Erste Steueroase vor dem Finanzkollaps - es wird über Steuern nachgedacht
LONDON (Dow Jones)--The Cayman Islands is mulling introducing taxes in an attempt to ward off bankruptcy, The Guardian reports Wednesday.
Last week, the U.K. government refused a $310 million loan for the Caribbean islands despite civil servants and contractors there going unpaid.
In a letter, U.K. Foreign Office minister Chris Bryant told the Cayman Islands' government to cut borrowing and debt, and suggested introducing taxation.
The Cayman Islands is the world's biggest hedge fund venue and is the world's 12th-richest jurisdiction, despite a population of just 51,900.
September 02, 2009 03:00 ET (07:00 GMT)
Bankruptcy threat brings new concept to the Cayman Islands - taxes
- UK refuses request to bail out Cayman Islands
- Workers' benefits not paid as state runs out of cash
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The wealth in the Caymans is staggering. Its hedge funds alone looks after $2.3tn (£1.4tn), according to figures last year, and its GDP places it as the world's 12th richest jurisdiction, despite a population of only 51,900.
It made the Caymans a high-profile target as the global financial storm clouds broke. The Caymans were singled out by Barack Obama last year in his presidential campaign. It was also placed on a "grey list" of harmful tax jurisdictions by the OECD last April.
Chris Johnson, a British accountant who has lived there since 1968, is worried about his future for the first time in decades. "I would say I am pessimistic now. The island is in terrible trouble financially," he said.
The Cayman Islands, like most Caribbean island nations, is deeply divided socially and economically. On the one hand there are the ultra-wealthy - Microsoft's Paul Allen and golf champion Tiger Woods both moor their yachts there. On the other there are the native Caymanians, many of whom live in simple single-storey breeze block homes typical of the islands, with chickens and goats running about on scrub-like surrounding land. They are poor people who largely exist on the island to serve the wealthy in the hotels, private clubs and staffed households.
...Würde und Sein - sind allen gemein - UK refuses request to bail out Cayman Islands
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Yuan soll Währung für Welthandel werden
China will dem Dollar die Rolle als Leitwährung streitig machen
Bernhard Bartsch
PEKING. Die chinesische Regierung verschärft ihre Angriffe auf die Vorherrschaft des US-Dollar: Eine Regierungskommission erarbeitet derzeit Konzepte, wie der chinesische Yuan als Währung für den Welthandel etabliert werden kann. Einem Bericht der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post zufolge wird die Taskforce von Vizepremier Wang Qishan und dem stellvertretenden Zentralbankgouverneur Hu Xiaolian, geleitet. Wang ist in der Pekinger Regierung für internationale Wirtschaftsfragen zuständig. Hu verwaltete seit 2005 Chinas gewaltige Devisenreserven, bevor er im Juli für seine neue Aufgabe freigestellt wurde. Der Kommission gehören Experten des Finanz- und Wirtschaftsministeriums, der Zentralbank, der Bankenaufsicht sowie des Zoll- und Steueramtes an.
Unterstützung durch Russland
Um den internationalen Einfluss der chinesischen Währung zu stärken, will Peking zunächst ausgewählte Länder in der Region dazu bewegen, ihre Im- und Exportgeschäfte mit der Volksrepublik in Yuan abzuwickeln. In Hongkong und Macao experimentiert China bereits mit dem Yuan als Handelswährung. Doch um seine Währung zu internationalisieren, wird Peking auch die enge Kontrolle seines Geldes aufgeben müssen. Bisher ist der Yuan nicht frei konvertibel - und für andere Länder daher als Reservewährung nicht einsetzbar.
Die Volksrepublik fordert seit Beginn der Finanzkrise offen, dass die Weltwirtschaft künftig nicht mehr nur vom US-Dollar als einziger Leitwährung abhängen dürfe. Unterstützung findet China dabei vor allem von Russland. Im April hatte der chinesische Zentralbankchef Zhou Xiaochuan beim G20-Gipfel in London erklärt, die Welt brauche eine globale Reservewährung, die nicht von einem einzelnen Land gemanagt werde.
Chinas Vorschlag deckt sich mit Empfehlungen, welche die UNO-Kommission zur Reform des globalen Finanzwesens unter Leitung von Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz formuliert hat. Washington versucht dagegen mit aller Macht, die internationale Vorherrschaft ihrer Währung zu sichern. Das Dollar-System hat es der USA-Regierung unter anderem erlaubt, günstig an ausländisches Geld zur Finanzierung ihres gewaltigen Haushaltsdefizits zu gelangen. Auch China hat seine gewaltigen Devisenreserven im Volumen von mittlerweile über zwei Billionen Dollar in der Vergangenheit vorwiegend in US-Staatsanleihen investiert.
Doch inzwischen versucht die Volksrepublik, ihre Ersparnisse zu nutzen, um ihren globalen Einfluss zu stärken. So hat Peking unter anderem dem Internationalen Währungsfonds (IWF) mehr finanzielle Unterstützung versprochen - allerdings nur im Gegenzug für mehr Stimmrechte in dem traditionell von den USA dominierten Gremium. Außerdem soll der chinesische Staatsfonds China Investment Corp. international Beteiligungen an Unternehmen und Rohstoffvorkommen kaufen.
Quelle: Berliner Zeitungich raube, also bin ich.... -
Grösster Fond Europas mit Crashlandung.
Das Management der Norges Bank Investment Management (NBIM), welche Norwegens Milliarden aus dem Öl- und Gasgeschäft verwaltet, ist nach dem Verlust von 2008 komplett umgekrempelt worden.
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Norwegens Staatsfonds verwaltet 2,47 Billionen Kronen (rund 430 Milliarden Franken). Er ist der grösste Europas und gilt als der zweitgrösste weltweit. 2008 gingen allerdings sämtliche in den zwölf Jahren seit seines Bestehens erzielten Gewinne bachab: Der Buchverlust belief sich auf 110 Milliarden Franken.
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Der Fonds hält Anteile an rund 8000 Unternehmen und investiert Norwegens Einnahmen aus dem Erdöl- und Gasgeschäft. Norwegen ist der fünftgrösste Öl- und der zweitgrösse Gasexporteur der Welt.
Einen Teil des Verlusts hat der Fonds im laufenden Jahr wieder gutgemacht. Die Performance von 12,7 Prozent im zweiten Quartal war ein Rekord.
...Würde und Sein - sind allen gemein -
Noch eine wichtige Kennzahl zur Einschätzung der Verhältnisse eines Landes:
Quellcode
- Staatlicher Schuldenstand im Verhältnis zum nominalen BIP 2008
- Quote Staat
- 182,8 % Japan
- 103,2 % Italien
- 92,4 % Griechenland
- 81,9 % Belgien
- 65,6 % USA
- 65,2 % Eurozone
- 64,4 % Frankreich
- 63,1 % Deutschland
- 58,9 % Europäische Union
- 57,7 % Österreich
- 45,6 % Grossbritannien
- 43.7 % Schweiz (2007)
- 42,4 % Niederlande
- 35,5 % Schweden
- 35,3 % Spanien
- 26,9 % Irland
- 7,4 % Luxemburg
- 3,4 % Estland
- Quelle: Bundesministerium der Finanzen (Monatsbericht Juni 2008)
Bei Japan soll dieser Wert aktuell (2009) bei 200 % liegen.
Da bin ich mal gespannt auf die Veränderungen ein Jahr später, Da werden etliche ziemlich zugelegt haben (USA, DE, UK, ES, IE etc.)
Quelle: WikipediaWürde und Sein - sind allen gemein -
Nach dem Politumbruch in Japan wurden heute Morgen Zahlen aus dem Autogewerbe veröffentlicht (Juli auf's Jahr gerechnet). Sehr eindrücklich:
Quellcode
- July (Y/Y) Production Export
- Overall -31.9% -45.1%
- Passenger cars -31.0% -43.6%
- standard-size -37.5% -42.6%
- small-size -21.1% -46.7%
- mini cars -21.5% -36.2%
- Trucks -37.1% -57.9%
- standard-size -50.7% -58.5%
- small-size -41.5% -41.5%
- mini trucks -8.8% -n/a
- Buses -42.4% -47.4%
- large-size -18.3%
- small-size -44.9%
August 31, 2009 01:22 ET (05:22 GMT)
Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.
Da versteht man vl besser das der eine oder andere Hersteller seine "Luxusausgaben" überdenkt.Würde und Sein - sind allen gemein -
Laues Lüftchen, Regenschauer, Gewitter oder Monsun?
Der Chef der britischen Finanzaufsicht fordert einen radikalen Umbau des Finanzsystems. Die Banken hätten im Land ein zu hohes Gewicht bekommen.
Die Aussage hat in London wie eine Bombe eingeschlagen und dürfte auch auf dem Finanzplatz Schweiz Aufmerksamkeit erregen. Lord Adair Turner, Chef der britischen Bankenaufsicht Financial Services Authority (FSA) schlägt öffentlich eine Steuer auf internationalen Finanztransaktionen vor. Bisher wurde eine Tobin Tax, wie die Steuer in Anlehnung an eine alte Idee des Wirtschaftsnobelpreisträgers James Tobin genannt wird, nur von linker Seite gefordert.
Nicht genug damit, dass die Forderung mit Turner jetzt von einer mächtigen Figur im Zentrum der Bankenszene selbst gestellt wird. Noch wichtiger und beunruhigender für die Banker dürften die Argumente für seine Forderung sein: Die Steuer ist für ihn ein Mittel, um die Bedeutung der Banken ganz generell zu reduzieren. Neben der Tobin Tax hält es der Lord daher auch für angesagt, neue Finanzprodukte zu verhindern sowie ins Preisgefüge der Banken einzugreifen.
Hohe Boni wegbesteuern
Den Briten erklärt er unumwunden, dass er den starken Londoner Finanzplatz für einen das Land «destabilisierenden Faktor» halte. Die Aufsichtsbehörde müsse «sehr, sehr misstrauisch» gegenüber der Zielsetzung sein, die Wettbewerbsfähigkeit des Londoner Finanzplatzes zu bewahren. Das ist hartes Brot nicht nur für die britischen Banker, sondern ebenso für die Politiker der Insel, die bisher von links bis rechts alles für den starken Einfluss des Finanzplatzes getan haben.
Für Turner ist die Schrumpfung des Finanzplatzes die angesessene Antwort auf die Debatte über exzessive Boni: «Wenn man übertriebene Zahlungen in einem aufgeschwollenen Finanzsektor stoppen will, muss man den Umfang dieses Sektors reduzieren». Man könne dem Sektor mit Sondersteuern ausserdem auch die Mittel entziehen, die er jetzt für die Milliardenboni verwendet.
Aufs «sozial vernünftige Mass» zurechtstutzen
Die Ansichten des Lords haben auch Bedeutung für andere wichtige Finanzplätze, zum Beispiel jenen der Schweiz. Turner bemängelt, der britische Finanzplatz habe für die britische Gesellschaft eine Grösse erreicht, die das «sozial vernünftige Ausmass» übertreffe. Das müsste dann noch viel mehr für die Schweizer Banken gelten, wie der Fall der UBS dramatisch zeigt.
Turner geht nicht nur mit den Banken hart ins Gericht, sondern ebenso mit den Regulierungsbehörden und der Finanztheorie generell. Denn er ist der Ansicht, dass die Politiker der Finanzzentren an einer wichtigen intellektuellen Wasserscheide stehen. «Die Theorie der effizienten Märkte und des deregulierten Marktsystems hatte die Bedeutung einer Religion», hat er laut der «Financial Times»-Kolumnistin Gillian Tett an einer Veranstaltung erklärt, «dieser Glaube dominierte den intellektuellen Zeitgeist und hat es der Banklobby möglich gemacht, immer mächtiger zu werden.»
Selbst die Regulationsbehörden hätten sich weltweit von dieser Ideologie leiten lassen. Dank ihrem blinden Vertrauen in funktionierende Marktkräfte hätten sie die Banken sozusagen per Autopilot beaufsichtigt. Die Krise erfordere jetzt «einen ganz grundlegenden Umbau des finanziellen regulatorischen Systems und nicht ein paar minimale Anpassungen». Turner sorgt sich, dass man nach der Krise zu rasch wieder zurück zum «Business as usual» geht.Würde und Sein - sind allen gemein -
Der Anlagekommentar von Wegelin & Co. Privatbankiers wird seit 1909 publiziert. Der Kommentar erscheint sieben Mal jährlich mit einer Auflage von mehr als 70'000 Exemplaren. Der Anlagekommentar wird von Dr. Konrad Hummler, geschäftsführender und unbeschränkt haftender Teilhaber von Wegelin & Co., verfasst. Die Wegelin Anlagekommentare sind als Printversion (pdf) und Podcast auf wegelin.ch abrufbar.
Hier den kompletten Anlagekommentar Nr. 265 vom 24. August 2009 lesen:
PDFWürde und Sein - sind allen gemein -
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Nachgelegt - «It's time to say Goodbye»
Sowas hat man noch nicht gehört oder gelesen, zumal von einem Privatbanker. Für gewisse Erkenntnisse musste der Mann aber ganz schön Alt werden.
Privatbankier prophezeit Niedergang der USA
Der oberste Privatbankier der Schweiz hat genug von den USA. In einem Text sagt er dem Land den wirtschaftlichen Abstieg voraus und kritisiert die Aggressivität der Weltmacht.
Konrad Hummler ist ein mächtiger Mann: Er sitzt im Verwaltungsrat der «Neuen Zürcher Zeitung», ist geschäftsführender Partner der St. Galler Bank Wegelin und Präsident der Vereinigung Schweizer Privatbankiers.
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USA - Reich des Bösen
Besonders hart ins Gericht geht er mit den Amerikanern. Seine Rhetorik erinnert stark an jene der Linken in den Siebziger- und Achzigerjahren. Die Banker sahen in den USA im kalten Krieg noch die Schutzmacht gegen die Ausbreitung des Kommunismus. Im jüngsten «Anlagekommentar» beschreibt Hummler die USA jetzt als Land, «das über die letzten 60 Jahre unbestreitbar zu den weltweit aggressivsten Nationen gehört hat. Die USA haben mit Abstand am meisten kriegerische Handlungen, einmal mit, meistens ohne Uno-Mandat vom Zaun gerissen».
Hummler zählt auf, dass die Amerikaner Kriegsvölkerrecht verletzt, geheime Gefängnisse unterhalten, einen absurden Krieg gegen Drogen geführt und fragwürdige Regimes unterstützt hätten. Die USA seien ein Land, das seine Infrastruktur verfallen lasse und «in zum Teil fragwürdigen Verfahren Verurteilte in hoffnungslos überfüllte Gefängnisse steckt». Unterschichten würden weder in den Genuss adäquater Bildung, noch eines tauglichen Gesundheitssystem kommen. Schliesslich kenne die USA nach wie vor die Todesstrafe und übe diese «extensiv» aus.
Jeder ist potenziell US-Person
Der moralisch-politischen Verurteilung folgt dann noch ausführlicher die wirtschaftliche. Das Hauptanliegen von Hummler bleibt der Kampf um die Steuern. Er beklagt ähnlich wie schon andere Banker die «geradezu atemberaubende» Doppelmoral der Amerikaner bei ihrer Jagd auf ausländische Steuerschlumpflöcher: Im Inland würden sie dagegen Offshore-Oasen «riesigen Ausmasses», sowohl in Florida, Delaware und anderen Teilstaaten unterhalten. Der Banker befürchtet, dass die Versuche der Amerikaner, im Ausland Steueransprüche zu stellen, weiter zunehmen werden. Die Berater seiner Bank Wegelin würden deshalb der Kundschaft empfehlen, gänzlich auf Investitionen in US-Wertschriften zu verzichten.
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Amerikaner liegen falsch
Das aggressive weltweite Eintreiben von Steuern durch die USA ist laut Hummler allerdings ein Schuss ins eigene Bein. Die Amerikaner würden offenbar davon ausgehen, dass ihr Land weiterhin wichtigstes Ziel von internationalen Investoren bleiben werde. Doch das hält Hummler für «kreuzfalsch».
Angesichts der gigantischen US-Staatsverschuldung sei das Land umgekehrt auf weiteres internationales Kapital dringend angewiesen. Der US-Staatshaushalt funktioniert gemäss Hummler wie ein «Ponzi-Schema» (ein Schneeballsystem). Das Wachstum der Verschuldung liesse sich nur fortsetzen, so lange im Publikum keine Zweifel an der fortgesetzten Leistungsfähigkeit der Amerikaner aufkomme.
«It's time to say Goodbye»
Solche Zweifel aber hält er für akut. Das US-Wachstum sei seit etwa 30-Jahren nur dank einer Zunahme der Verschuldung zustande gekommen. Insbesondere in den letzten 15 Jahren hätten primär nur noch der Konsum und die Staatsausgaben zugelegt, bei den Investitionen seien die Amerikaner dagegen äusserst schwach. Für die Zukunft bleibe daher kaum Potenzial. Das aggressive Auftreten der US-Steuerbehörden drohe daher, die dringend benötigten ausländischen Investoren zu verscheuchen. Das könne sich dereinst in hohen Kosten für die Aussenschuld rächen.
Überhaupt sieht Hummler den Untergang der Amerikaner kommen: «Asien steigt auf, Brasilien vermutlich ebenfalls, Australien wird lachender Dritter sein, Europa kann sich möglicherweise noch einmal im Wiederaufschwung dieser Länder positionieren. Den USA bleiben die unbestreitbar vorhandene Militärmacht und die Schulden- und Problemberge».
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Ich bin sprachlos!Würde und Sein - sind allen gemein -
Sarko gibt den Heilsbringer
Frankreichs Vorstoß - Sarkozy hält Bankern Gardinenpredigt
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy kündigt scharfe Regeln für Manager-Boni an. Frankreich plant einen nationalen Alleingang -und sieht harte Sanktionen vor.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat die Banker des Landes heftig angegriffen und scharfe Regeln für die Vergütung in der Branche angekündigt. "Während sich die ersten Zeichen der Stabilisierung zeigen, sehen wir die üblen Sitten zurückkehren", warnte Sarkozy am Dienstag die Chefs der großen Finanzinstitute des Landes, die er im Élysée-Palast in Paris versammelt hatte. "Ich werde das nicht akzeptieren." Er kündigte einen Alleingang des Landes an, um strenge Begrenzungen für Bonuszahlungen an Banker durchzusetzen - noch vor dem Gipfel der G20-Staaten im September in Pittsburgh.
Laut Sarkozy sollen Boni ab sofort erst mit drei Jahren Verzögerung vollständig ausgezahlt werden - und nur dann, wenn die Zuwächse der entsprechenden Geschäfte stabil bleiben. So will der Präsident verhindern, dass Banker kurzfristige riskante Geschäfte machen, die langfristig fatal sind. Zudem sollen bei Verlustgeschäften auch Gehaltsabzüge für Banker vorgeschrieben werden. "Kein Bonus ohne Malus", verlangte Sarkozy. Banken, die sich nicht an die Regeln hielten, werde der Staat ab sofort jede Zusammenarbeit aufkündigen.
Aufgeschreckt durch die erregte Debatte im Land über Bankervergütungen entwirft der Staatschef ein Regelwerk, das weit über bisherige Pläne hinausgeht, die Industriestaaten dazu beraten. Paris wolle sich mit den strengen Regeln weltweit an die Spitze setzen, sagte Sarkozy. "Ich habe von den französischen Banken verlangt, dass sie vorbildhaft sind und dass sie präzise Regeln akzeptieren, die ab sofort gelten."
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Die Großbank BNP Paribas hatte zuvor den Zorn von Öffentlichkeit und Regierung auf sich gezogen, nachdem sie im ersten Halbjahr 1 Mrd. Euro für Boni zurückgestellt hatte. BNP-Chef Baudouin Prot gab am Dienstag klein bei: Die Summe werde um die Hälfte reduziert, sagte er.
Mit seiner Initiative trägt Sarkozy der Stimmung im Land Rechnung, die der Praxis der Banken mit Unverständnis begegnet und befürchtet, dass die 20 Mrd. Euro an direkten Staatshilfen, die die Regierung den Banken gewährt hat, in Extravergütungen für leichtsinnige Banker fließen.
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Weil Frankreichs Großbanken beträchtliche Geschäfte mit dem Staat und Staatsfirmen machen, wird ihnen nichts anderes übrig bleiben, als den von Sarkozy konzipierten Regeln zu folgen - selbst wenn es noch keine entsprechenden Vorschriften gibt. BNP-Chef Prot sagte als designierter Vorsitzender des französischen Bankenverbands, die Branche hätte sich auf ein entsprechendes System verpflichtet.
m Detail beschrieb Sarkozy die neuen Regeln so: "Die Auszahlung der Boni geschieht ab sofort teilweise verzögert, um die Ergebnisse zu berücksichtigen", sagte er. Zwei Drittel der Boni würden mit Verzögerung ausgeschüttet. "Wenn die langfristige Leistung nicht gegeben ist, dann wird der verzögerte Bonusanteil nicht gezahlt". Zudem werde ein Drittel der Boni nicht in bar, sondern in Aktien der Bank gezahlt. Zur Begründung für sein Regelwerk sagte der Präsident: "Es geht nicht darum, dass die Leute viel Geld verdienen - aber wenn sie Fehler machen, müssen sie Verantwortung übernehmen."
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1) Bedenklich: Ohne Druck der Strasse geht's wohl nicht....
2) Ansatz der Sanktion wohl richtig. Es gibt aber Länder (USA) da sind sehr viele Banken nicht vom Staatsbusiness abhängig. Da kann nur über ein entsprechendes regulativ der Zentralbank die entsprechend gleiche Wirkung mit Sanktionsandrohung erzielt werden (z.B. publizierter eingeschränkter Zugang zur Liquiditätsversorgung).Würde und Sein - sind allen gemein -
Erbschaftssteuer für nicht US-Bürger nach Washington? CH Banker planen den Rückzug.
Die beabsichtigte Verschärfung des QI-Regimes (US-Quellensteuer) durch die US-Regierung und die Ausdehnung der Erbschaftsteuerpflicht bedeuteten eine erhebliche Rechtsunsicherheit.
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Obamas Regierung plane nicht nur sämtliche Steuerschlupflöcher gegenüber Amerikaner zu stopfen. Vielmehr sei eine deutliche Ausdehnung der Steuerpflicht auch auf Nicht-Amerikaner in Vorbereitung.
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In erster Linie führe die Revision des «Qualified Intermediary»- Abkommens zu unzumutbaren Rechtsrisiken für die Schweizer Banken. Sie müssten in der Funktion als verlängerter Arm der amerikanischen Steuerbehörde in der Lage sein, zu erkennen, wer in den USA steuerpflichtig sei.
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In Zukunft würden nicht nur amerikanische Bürger, sondern auch Ausländer über die US-Erbschaftssteuer zur Kasse gebeten, schreibt Wegelin & Co. Einzige Bedingung sei eine amerikanische Wertschrift im Depot. Die Gefahr einer schuldlosen Fehldeklaration seitens der Banken gegenüber der Steuerbehörde IRS werde zu gross.
Das wird aber lustig........Würde und Sein - sind allen gemein -
retep schrieb:
retep schrieb:
Wie «too big to fail» in Zukunft ausgeschlossen werden soll - oder - das Ende der Gratisversicherung "Steuerzahler"
Am Beispiel UBS, CS will sich die CH rüsten um systemrelevante Player in Zukunft abzuwickeln.
So würde die Nationalbank die UBS liquidieren Quelle: BZ
Und wie sieht das Joe Ackermann?
Die provokative Frage von Joe Ackermann Quelle: BZ
Folgen der Finanzkrisen - Ackermann warnt vor Banken-Giganten Quelle: Spiegel
Der künftige SNB Chef Hildebrand gibt Einblick in seine Strategie
Hildebrand fordert Eingriffe ins Finanzsystem - Welche Lehren lassen sich aus der aktuellen Krise ziehen: Der künftige Nationalbankpräsident will Banken auch in Zukunft liquidieren können.
Banker sollten sich die Worte von Philipp Hildebrand zu Gemüte führen. Der heutige Vize und künftige Präsident der Schweizer Nationalbank macht in einem um 10.15 Uhr in Zermatt gehaltenen Vortrag einmal mehr deutlich, dass er künftig vermehrt zu regulieren gedenkt und auch in die Infrastruktur des Finanzsystems eingreifen will. So wiederholt Hildebrand frühere Aussagen, dass es einer längerfristigen Strategie bedürfe, um Banken im Krisenfall auch liquidieren zu können. In der Krise habe sich gezeigt, dass sie sich als zu gross oder zu vernetzt («too big to fail», «too interconnected to fail») erwiesen hätten, als dass man sie ohne enormen Schaden für die Volkswirtschaft hätte untergehen lassen können.
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Am meisten Handlungsbedarf sieht Hildebrand beim Handel mit so genannten «OTC» Derivaten. «OTC» steht für «Over the counter» und bedeutet, dass solche Derivate nicht über zentrale Börsen, sondern zwischen verschiedenen Handelspartnern direkt gehandelt werden. Besondere Bedeutung darunter hatten die so genannten «Credit Default Swaps». Sie ermöglichten den Handel von Versicherungen gegen den Konkurs von Unternehmen. Die gewaltigen Volumen, die fehlende Übersicht und Fehleinschätzungen zu den tatsächlichen Risiken liessen diese Derivate für ihre Besitzer und das gesamte Finanzsystem zu explodierenden Bomben werden.
Der gesamte OTC-Markt sei in den letzten 15 Jahren rasant gewachsen, ohne dass eine angemessene Infrastruktur für die Abrechnung und Abwicklung der Geschäfte aufgebaut worden sei, betont Hildebrand. Dieser Markt liefere daher ein «gutes - oder besser gesagt ein schlechtes - Beispiel dafür, dass Selbstregulierung eben nicht immer funktioniert.»
Auch der Devisenmarkt hätte anfangs der 90er Jahre noch als eines der grössten Risiken für die Finanzmärkte gegolten. Wie heute bei den OTC-Märkten hätte ein zentrales Handelssystem - eine Art von Börse - gefehlt, über die der Handel ablaufen konnte. Erst auf den «sehr grossen Druck der Notenbanken» sei ein solches mit CLS (für «Continuous Linked Settlement») eingerichtet worden.
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CLS (Wikipedia / en)
CLS (HP)
Quelle: BZWürde und Sein - sind allen gemein
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