Plauder-Thread rund ums Trading

      RE: US-Wahlen

      @ all

      Hier noch einmal für alle Bushgeschädigten ein aufmunternder Link:

      'Sie missunterschätzen mich!'-Der Präsident hat das Wort-

      Eine Bilder- und Textgalerie bei:

      n-tv.de/

      Die Galerie selbst muß man extra anklicken. Konnte keinen Link rauskopieren.
      Aber you're only one click away.

      gruß amazon95

      RE: US-Wahlen

      @ all

      Hier noch einmal ein sehr guter, aber nicht sehr hoffnungsfroh stimmender Artikel zur US-Wahl, aus der 'Berliner Zeitung'.

      Hierin wird die Wahl als genauso entscheidende Wahl in USA betrachtet wie die von 1932 in Deutschland:

      Hier der Link:

      berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/390851.html

      Da ich nicht weiß,ob de Artikel noch abrufbar ist morgen; hier der Artikel.


      "Wir leben in Erwartung eines unwiderruflichen Unglücks: der Wiederwahl von George W. Bush zum Präsidenten der USA. Das Ende der Demokratie in Amerika könnte damit beginnen.

      Was wehrt sich in uns gegen diese zwei Sätze?

      Zum ersten Satz: Wir, verwöhnte Bewohner nördlich-westlicher Demokratien, weigern uns, irgend etwas als irreparabel anzusehen. Korrupte Bürgermeister kommen vor Gericht, lästig gewordene Gesetze werden novelliert oder abgeschafft.

      Zum zweiten Satz: Wir sind weder fähig noch willens zu denken, dass Demokratie je aufhören kann. Die Vernunft lobpreist sie, die Verfassung festigt sie als unsere letzte, endgültige Staats- und Lebensform.

      Kurz: In der Demokratie gibt es nichts Unwiderrufliches - außer der Demokratie. Auf diesem Aberglauben fußt unser defizienter, minimalistischer Glaube an die bestmögliche aller politischen Welten.

      1.

      Der Schock ist immens, seit wir täglich erfahren: Zwei musterhaft gewesene Demokratien, die Vereinigten Staaten und Israel, haben sich der blinden Selbstsucht ergeben - dem Verhängnis statt der Vernunft. Sind die Rachgier und Panik, die der 11. September erregt, der Irak-Krieg weltweit verbreitet hat, noch rückgängig zu machen? Lässt der beiderseitige Terror im Gaza-Streifen noch eine Versöhnung zu? Kein untrüglicher Alarm schrillt, wenn die Grenze vom Reparablen zum Irreparablen überschritten wird. Ist der Schritt aber getan, fragt sich: Welche Belastung mit Schuld hält eine Demokratie aus, ohne erst abzubröckeln, dann einzustürzen?

      Der Wahlkampf in Amerika wird sich, kommt kein neues Attentat dazwischen, am konträren Verhältnis beider Lager zur Schuld entscheiden. George W. Bushs "neokonservatives" Regime drängte mit wütender Hast in diesen Krieg: aus dem Bereich der Fehler in das Reich der Schuld. Ihre "liberalen" Gegner aber zeigten sich bis vor vier Wochen zu feig, ihrem Land öffentlich Schuld vorzuhalten. Erst aus Verzweiflung über schlechte Umfragezahlen kämpfte sich Kerry zur Formel durch: "the wrong war in the wrong place at the wrong time" - viel zu spät, um die prompte Anklage, "Verrat an unseren Soldaten und Verbündeten" zu üben, noch wirksam abzuwehren.

      Das paradoxe Ergebnis lautet: Bushs Anhänger fühlen sich unschuldig, da sie nur die Bösen bombardieren, foltern, entrechten. An Kerrys Anhängern aber haftet die erst beschwiegene, dann gestandene Schuld; denn sie haben kein Wundermittel, um das Verhängnis, das sie nicht schufen, schnell und spurlos zu beseitigen. So verharrt der Wahlkampf im Schauduell zwischen Wut und Feigheit. Die Mehrheit der Wähler hält heute sowohl den Irak-Krieg als auch die Innenpolitik Bushs für falsch; und will ihn als den "stärkeren Führer" wiederwählen.

      Bush weiß, dass seine Macht an der Kriegslust und Kriegsangst seiner Wählerschaft hängt. Er nennt sich "war president". Seine Kampagne tut, als hätten die Bürger den Oberbefehlshaber der US-Armee, nicht den Präsidenten der Republik zu wählen. Sie umwirbt die Psychopathologie des mittleren Amerika: seinen Hang zu Selbstgerechtigkeit und Gewalt, wie er sich in der Folklore der Western, im Kult der Schießwaffen, in zum Platzen überfüllten Gefängnissen spiegelt. Doch Bushs Propaganda für den "war on terror" hat es nicht bloß auf die Süd- und Midwest-Wähler abgesehen - sondern auf die amerikanische Verfassung. Sie beruht, wie keine andere der Welt, auf Teilung und Balance der drei Gewalten. Jeder Krieg stärkt die Exekutive gegen die Legislative und die Justiz. Nur: Bush weitet nicht die Präsidentenmacht aus, um einen begrenzten Staatenkrieg effizient zu führen. Er führt einen end- und grenzlosen "Krieg gegen den Terror", um seine Präsidenten- und Imperialmacht zu entfesseln. Die Machtgier der Exekutive nützt den Krieg als Notstand. Dauernder Notstand aber ist das sicherste Mittel, Republiken zu liquidieren.

      Schon die römische Republik suchte dem vorzubeugen: Sie beschränkte die kommissarische Diktatur ihrer Befehlshaber auf sechs Monate, die Dauer eines Sommerfeldzugs. Erst für Caesar wurde die Diktatur für unbestimmte Zeit, dann auf Lebzeiten verlängert - und zugleich gegen jeden inneren Gegner gewendet. Notstand im Permanenz hat zum geheimen Vorbild den Bürgerkrieg, dem er zu wehren vorgibt. Zwei Jahrtausende später mündeten die langen Revolutionskriege in Napoleons Putsch: Man verhieß, wie Bush, die Welt zu befreien, und büßte die Freiheit im eigenen Land ein.

      2.

      Bush verriet einmal unvorsichtig, der Krieg gegen den Terror kenne kein Ende. Kommuniqués und Wahlreden, auch Gesetze, Verordnungen machen das Gemeinte klar. Diese Regierung erstrebt: nach außen eine Kette von Invasionen; nach innen das Angstkontinuum einer Belagerung. Würde die US-Armee nicht so ärgerlich im Irak aufgehalten, sie wäre längst dabei, Syrien oder Iran zu demokratisieren. An der Heimatfront würde mit täglichem Alarm und harten Dekreten für die Sicherheit jedes Amerikaners gesorgt. - Selbst Liberale hoffen trotz Bushs Wiederwahl: Amerika bleibt Amerika. Aber Bush will Amerika verändern.

      Er wirbt für die Verlängerung des "Patriot Act", der Suspension von Bürgerrechten. Dessen extreme Erweiterung, der "Domestic Security Enhancement Act", liegt seit Januar 2003 in Justizminister Ashcrofts Schublade, bereit für Bushs nächste Amtszeit. Dass dieses Gesetz beschlossen wird, wäre bei heutigem Stand gesichert. Denn die USA leben in einem bisher seltenen Sonderstatus ihrer Geschichte: Präsident, Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus gehören sämtlich der gleichen Partei an. Die ins Immense gewachsenen Kosten auch jedes Kongress-Wahlkampfs machen die Abgeordneten, wie nie zuvor, von Präsident, Partei, Großgeldgebern abhängig. Vor ihrem Autonomie- und Charakterverlust warnt der dienstälteste Senator Robert C. Byrd in dem Buch, dessen Titel ein Aufschrei ist: "Losing America". Amerika geht sich verloren.

      Bush begreift seine Wiederwahl als Auftrag, die Hürden für ein neokonservativ-gottesfrommes Präsidialregime, schrittweise oder forciert, wegzuräumen. Die Knappheit seines Sieges wird ihn, wie in seiner ersten Amtsperiode, nicht zu Vermittlungen, sondern zum Extremismus der Feindbekämpfung treiben. Die Zähmung der Dritten Gewalt, der Justiz, wäre dabei ein Leichtes: Für die kommenden Jahre stehen dem Obersten Gerichtshof Neuernennungen bevor - durch den Präsidenten mit Zustimmung des Senats. Danach könnte nicht wieder passieren, dass die höchste Instanz, wie jüngst, unbefristete Haft ohne Anklage und Rechtsbeistand als verfassungswidrig verbietet.

      3.

      Ähnlich verhängnisvolle Wahlen hat es seit Menschengedenken nur einmal gegeben: 1932 in Deutschland. Gewiss: Die traditionsgeheiligte, institutionen-gefestigte Demokratie in Amerika ist nicht wie die kindheitsschwache Weimarer Republik. Bush ist nicht Hitler. Doch wird die Gefahr deshalb geringer? Deutschland war nach dem Ersten Weltkrieg eine drittklassige Macht; Amerika ist seit dem Ende des Kalten Krieges die einzige Supermacht der Welt. Deutschland war zur Abrüstung verurteilt; Amerikas Rüstungsetat ist größer als der der achtzehn ihm folgenden Staaten zusammen, Russland, China, Indien, Großbritannien, Frankreich, Japan inbegriffen. Deutschland musste allem künftigen Krieg abschwören; Amerika beansprucht für sich offen und amtlich Präventivkriege gegen jeden Staat, den es als jetzigen oder künftigen Störer empfindet.

      Nicht der Ort, nicht die Protagonisten - das Ausmaß künftiger Gefahr macht die Bush-Wahl von 2004 mit den NSDAP-Wahlen von 1932/33 vergleichbar.Trotzdem frappieren strukturale Analogien: die Großattentate bald nach dem Machtantritt (Reichtagsbrand, World Trade Center), die das Volk mit psychotischer Furcht, die Volksvertreter mit widerstandsloser Lähmung schlugen; die erst so durchsetzbare Ermächtigung des Regimes gegen Parlament und Gerichte; Nationalhetze; Verarmung der unteren Mittelschicht; wachsender Riss zwischen Elend und Reichtum; insgesamt eine wutbesessene politische Spaltung des Landes - bewirkt durch rechte Cliquen, die nach staatslenk ender Allmacht greifen.

      Irrig wäre, von Bush zu erwarten (wie viele es tun), dass er aus den unermesslichen Schäden des Irak-Kriegs lernt: aus dem Verenden von 20 000 bis 50 000 Irakern, die er zu befreien auszog; aus dem Zerfall des westlichen Bündnissystems; dem Anwachsen des Hasses gegen die USA; der Habgier seiner Kriegslieferanten, dem Widerstand der Schiiten und Sunniten, den Folterungen von Bagram bis Abu Ghraib, der Aushöhlung des Völkerrechts im Irak, der Menschenrechte in Guantanamo, der Bürgerrechte in Amerika. Die Frage an Bush in der dritten Debatte, ob er sich irgend einer Fehlentscheidung bewusst sei, beantwortete er mit "Nein". Seine Fehler machen ihn nicht nachdenklich, sondern wild. So kehren wir zu unserem ersten Problem zurück: zum Schritt aus dem Bereich der Fehler in das Reich der Schuld.

      4.

      Die neokonservative Rechte in Washington hat den Weg gefunden, Schuld akzeptabel zu machen, ja zu propagieren: Der Irak-Krieg wird als verkörperte Allegorie der Entschlossenheit verherrlicht. Da Fehler nicht repariert, sondern in eine Gloriole von Lügen gepackt werden, zeugen sie, zu Schuld verhärtet, bösere Fehler. Amerika, noch greifbarer Israel, haben sich in einen wahrhaft tragischen Vorgang gestürzt: Die bezweckte Vernichtung des Feindes schafft ihnen zahllose Feinde. Selbst das Orakel ergreift wieder seine archaische Funktion. Scharons Israel, Bushs Amerika nehmen die Rolle an, die ihnen Osama zuraunt: die des Tyrannen, der allseits gehassten Übermacht.

      Es geht um das, was "unwiderruflich" ist. Vergeblich die Mühe, es "rückgängig zu machen", "ungeschehen zu machen", "gutzumachen": Das Machbare kapituliert vor der Schuld. Demokratien scheuen das Unwiderrufliche. Diktaturen suchen es. Ihre Attraktion, wie die des Terrors, ist eine Mysterien-Religion mit der Tat als sakralverbrecherischem Ritus. Real endet das in Katastrophen: den Iden des März mit Nachfolgemorden, dem Massentod der Grande Armée, der Schlacht um Berlin und den Führerbunker. Der 11. September wurde nicht nur für seine Täter irreparabel, sondern auch für die übereifrigen Vertreter seiner Opfer. Auch für die Rächer Amerikas heißt die Losung: "Kein Zurück!" Caesars Spruch dringt tiefer: "Alea iacta est." Das Risiko des Würfelspiels gehört zur Aura der Tat, geliebt und gewagt von Amerikas rechten Hasardeuren.

      Es ist kein Zufall, dass Schillers "Wallensteins Tod" während der tollkühnen Revolutionskriege entstand. Seine beherrschende Kategorie ist Schuld. Mit Schillers strahlender Gehirnkraft artikuliert: "Wärs möglich?/ Könnt ich nicht mehr, wie ich wollte?/ Nicht mehr zurück, wie mirs beliebt?" Und: "Strafbar erschein ich, und ich kann die Schuld,/ Wie ichs versuchen mag! nicht von mir wälzen." (I, 4) Der kleine, verständige Normalbürger spricht sein Bangen vor dem falschen Endgültigen, der schlechten vollendeten Tatsache anders aus: verhunzt, vermurkst, verpfuscht. Im Amerikanischen ist heute besonders aktualisiert: "a mess" - Wie sind wir Deutschen an diesem "mess" beteiligt? Wie schließen wir uns der Schuld Amerikas noch an? Die NATO beauftragt uns, irakische Polizisten auszubilden.

      Die Unterscheidung zwischen "Polizei" und "Nationalgarde" wird von der US-Besatzung und ihren regierenden lokalen Freunden im Unklaren gelassen. Ausgebildet wird von uns, nach bündnisfrommem Verständnis der NATO, eine ruhestiftende einheimische Ordnungskraft - nach dem Verständnis vieler Iraker: ein Kollaborateurenheer, nach Bedarf Bürgerkriegsmiliz, unter Befehl der Okkupanten. Sollten wir nicht auf Wallenstein hören, bevor wir unsere bisher vernünftige Haltung verhunzen, vermurksen, verpfuschen? - Die Scheu vor dem Irreparablen ist allerdings keine zureichende Bedingung für das Fortleben amerikanischer - und deutscher - Demokratie. Erfordert wird nicht eine tatenlose (und damit wieder schuldhafte) Weltpolitik; sondern eine, die die Sphäre von Lügen und Drohungen verlässt, um den schwierigen Einlass zu Realität und Gemeinsamkeit zu suchen.

      Diese Zeilen wurden geschrieben in der erdrückenden Ahnung, dass George W. Bush die kommenden Wahlen gewinnt - und in der ungläubigen Hoffnung, dass es doch noch anders kommt. Amerikas Macht, das Beste oder das Schlimmste auf der Welt zu bewirken, ist für alle absehbare Zukunft ohne Vergleich. Nur Amerika kann Amerika besiegen. Das könnte am 2. November 2004 geschehen."

      Ivan Nagel, geboren 1931, Publizist und Professor der Theaterwissenschaft, war Intendant der Schauspielhäuser Hamburg und Stuttgart, Gründer und Leiter des Festivals "Theater der Welt".
      @ll,

      ob vor der wahl noch viel passiert? kann die wahl überhaupt durchgeführt werden, bei den technischen problemen? Ja, so sind sie die amis: zum mond fliegen, überall in der welt den lauten markieren und wahlen abhalten wie in einem entwicklungsland.

      apropro entwicklungsland: wem es noch nicht bekannt ist, in den usa gibt es 10 mal mehr Analphabeten und ist die Säuglingssterblichkeit 10 mal höher, als im vom jahrzentelangen Embargo gebeutelten Kuba.

      Das ist einfach lächerlich. Aus welchen Gründen blasen die Amis eigentlich ihre backen immer so groß auf.

      Sie werden einfach grandious überschätzt.

      gruß

      blueeyemax
      wir haben 2 starke tage gesehen,aber es gibt leider schon die ersten hinweise,die long positionen mit einem engen stop abzusichern.
      der dax future(alles für den tages-chart)hat das long signal nicht bestätigt.der sp500 geht den trend nicht mit(für mich max.ziel1144)der ndx100 hat zwar die long signale ausgelöst,aber ohne dynamik.er hat seine grenzen erreicht(besser fast).der dow zeigt die beste power in der dynamik,aber die long signale bleiben aus,oder nur ansatzweise ok.

      also,was will ich sagen,wenn ich mir das ges.bild anschaue.

      zur zeit deutet alles darauf hin,das die bären bei 4000 pkt. die kontrolle wieder übernehmen.jim

      RE: @amazon BuFu

      @ yoay

      Um 15 UHr, meinst du? Da wäre der Ema unterboten. ICh glaube aber ich wäre trotzdem nicht short gegangen, der Kerze wegen, einem Hammer. Aber das ist im Nachhinein schwer zu sagen.

      gruß amazon95

      PS
      Allerdings stellt sich mir die Frage,ob die Einstellung EMA 8 nicht sogar die bessere für den BuFu ist. Der EMA soll ja vor allem Fehlsignal herausfiltern. Und mir war schon aufgefallen, wie haargenau der EMA (in der vermeintlich falschen EInstellung) als UNterstützungs- und Widerstandslinie funktionierte; dh umgekehrt, daß ein Über- oder UNterschreiten wirklich SIgnalcharakter hat.

      gruß amazon95

      RE: @amazon BuFu

      @ yoay

      Da ist es. Mir ist beim erneuten Zusammenstellen der Charts ein Fehler unterlaufen. ICh hab einen falschen EMA, nämlich 8statt 5.
      So das ist die Erklärung.

      Sorry,hab ich nicht aufgepaßt.
      Allerdings im Effekt machts auch kaum was.

      gruß amazon95

      PS Hier mein korrigierter Chart.
      Bilder
      • chart2710.png

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