Plauder-Thread rund ums Trading
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Etwas mutlos der Markt zurzeit. Der DAX hängt nun seit vier Tagen unter der 4.400-Marke und traut sich nicht so recht. Die eher schlechten Nachrichten von Dell belasten kaum, so kann es sein, dass heute auch nicht viel passiert. Zeit, um mal wieder etwas über das Traden zu schreiben:
Ich hatte letztens ein längeres Gespräch mit einem Trader, der seit geraumer Zeit versucht, auf dem Papier den DAX-Future zu traden. Nach seinen Angaben mit wenig Erfolg.
Das verwundert mich nicht sonderlich. Der DAX-Future gehört wohl mit zu den am schwersten zu tradenden Futures schlechthin. Zu viele größere Zocker tummeln sich da in einem vergleichsweise umsatzschwachen Markt und versuchen mit aller Macht, sämtliche charttechnischen Signale zunächst sich schön ausbilden zu lassen, um dann, wenn sich die "kleineren" Future-Trader endlich sicher sind, ein gutes Einstiegssignal gefunden zu haben, dieses zu "zerstören". Danach wird dann der DAX unter markante Unterstützungslinien gedrückt, um die Stops auszulösen.
Diesen Eindruck gewinnt man schnell, wenn man den Future-DAX tradet. Deswegen hört man auch immer wieder: "Der DAX-Future ist was für Wahnsinnige!" (meistens von Tradern, die sich dort die Finger verbrannt haben).
Das stimmt nur zum Teil. Nirgendwo gilt mehr als im DAX-Future: Sie müssen sich eine Meinung zum Markt bilden, geht es rauf oder runter. Wenn Sie diese Meinung gefunden haben, müssen Sie in Richtung dieser Ansicht traden. Und dann fehlt es noch an einer Charaktereigenschaft, die gerade im DAX-Future sehr wichtig ist: Nerven aus Stahl und viel Kapital.
Viel Kapital brauchen Sie deshalb, damit Ihnen Verluste nicht weh tun. Denn sonst steigt der psychische Druck zu sehr. Und an dem psychischen Druck zu großer Positionen sind schon einige sehr gute Trader gescheitert. Denn natürlich finden Sie nur sehr selten den richtigen Einstiegszeitpunkt, gerade im DAX. Meistens läuft es noch mindestens einmal richtig gegen Sie. Hier die Nerven zu behalten und an richtiger Stelle auszusteigen, sich aber andererseits nicht zu schnell rausdrücken zu lassen, ist wohl die wahre Kunst im DAX.
Und hier erkennen Sie, wie wichtig die richtige Markteinschätzung ist. Wenn Sie wissen, dass der Markt bullish ist, und es bei Ihrer Longposition mal gegen Sie läuft, dann können Sie auch mal etwas länger durchhalten. Natürlich nur, wenn diese Position Ihnen nicht die letzten Haare vom Kopf frisst. Seltsamerweise wird von den meisten DAX-Tradern der Gesamtmarkt jedoch stiefmütterlich behandelt.
Wenn ich Ihnen anbieten würde: Sie entwickeln mir für 20.000 € eine Markteinschätzung zum DAX auf Sicht von einem Monat. Wenn diese richtig ist, dann kriegen Sie im nächsten Monat einen weiteren Auftrag. Ich bin mir sicher, Sie würden sehr, sehr viel Arbeit investieren und alles tun, um richtig zu liegen.
Im Tradingalltag der meisten Trader sieht das ganz anders aus. Da wird mal der Kommentator, mal dieser Analyst gelesen, ein halbherziger Blick auf die Charts, die Konjunkturdaten verstehen sowieso die wenigsten, dann werden die Augen nach oben gen Himmel gerollt, der rechte Zeigefinger erhebt sich in die Luft, schwingt leicht kreisend umher und fast stoßartig kommt eine Meinung zu Tage: Ich bin bullish! Wieder eine neue Bauchentscheidung.
Das ist wie Roulette – und meistens ebenso teuer.
Ich schreibe das natürlich nicht einfach so, sondern aus ganz persönlicher Erfahrung. Übrigens war das der Grund, warum ich vor Jahren angefangen habe, einen allmorgendlichen kostenlosen Börsenbrief für Daytrader herauszubringen, in dem ich die großen Indizes ausführlich analysierte und interpretierte. Ich habe das nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit getan, nein, ich habe mich so dazu gebracht, jeden Morgen um 6 Uhr aufzustehen, um vorbörslich ausführliche Analysen zu erstellen. Ein kleiner Trick, um mich selbst zu überlisten, disziplinierter zu arbeiten. Das war der eigentliche und einzige Beweggrund. Dass irgendwann einmal daraus ein täglicher Investor's Daily werden würde, ist eine der seltsamen Spielereien des Schicksals.
Ihre Marktmeinung ist viel Geld wert, sehr viel Geld. Erst wenn Sie einigermaßen zuverlässig den Markt vorhersagen können, haben Sie auch in diesem wahnsinnigen DAX-Future eine Chance – doch nicht nur da. Traden ist also in erster Linie sehr viel Arbeit, diese wird von den meisten Tradern erheblich unterschätzt.
Beim Daytraden in den Futures geht es ausschließlich um Wahrscheinlichkeiten. Sie müssen es schaffen, die Trefferwahrscheinlichkeit Ihrer Trades zu erhöhen. Hier geht es tatsächlich um minimale Prozentpunkte. Je höher Ihre Trefferwahrscheinlichkeit, umso sicherer ist es, dass Sie auf längere Sicht kontinuierliche Gewinne erzielen. Das heißt jedoch, jede Minute Arbeit, die Sie in den Markt stecken, wird Ihre Erfolgschance maßgeblich verbessern. -
@seeralf
Die negative Divergenz konnte ich auch ausmachen.
Jetzt kommt es darauf an, ob diese Divergenz aufgehoben werden kann, oder bestätigt wird und wir damit weiter tiefere Kurse sehen.
Ich hoffe tiefere Kurse und damit die Bestätigung der Divergenz.
Denn laut Candle60 sind wir short.
und ich halte mich an candle 60.
gruß
bascha -
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Zahlreiche Bullen und wenige Bären
++ Seltenes Phänomen ++
Von Claus Vogt
In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder auf den außergewöhnlich hohen Grad an Börsen-Optimismus in den USA hingewiesen. Da zahlreiche Sentimentindikatoren bereits im Sommer des Jahres 2003 wieder extrem hohe Werte angenommen hatten – der S&P 500 notierte damals bei rund 1.000 Punkten, also etwa 20 Prozent unter dem aktuellen Niveau – stellten wir uns und unseren Lesern zwischenzeitlich sogar die Frage, ob diese Indikatoren versagt haben und in Zukunft ignoriert werden müßten. Aufgrund der mittel- bis langfristigen Ausrichtung der von uns verwendeten Sentimentindikatoren verneinten wir die Frage. Wir sahen und sehen in dem hohen Börsenoptimismus der vergangenen Monate einen deutlichen Hinweis auf ein sehr hohes Enttäuschungspotential, das sich jederzeit in empfindlichen Kursverlusten realisieren kann. Je länger die Phase weit verbreiteter Zuversicht anhält, desto größer wird anschließend vermutlich die Ernüchterung ausfallen.
Eine interessante Auswertung des Sentimentindikators von Investors Intelligence hat Peter Eliades von StockmarketCycles kürzlich vorgelegt. Auch ihm sind die ungewöhnlich hohen Prozentsätze bullisher Börsenbriefe aufgefallen und auch er stellt sich die Frage, was dieser große Optimismus über einen so langen Zeitraum bedeuten mag. In seinem aktuellen Börsenbrief stellt Eliades zunächst fest, daß das Jahr 2004 keine einzige Woche aufwies, in der die Statistik von Investors Intelligence mehr Bären als Bullen zu vermelden hatte. Ein ganzes Kalenderjahr mit stets mehr Bullen als Bären ist ein relativ seltenes Phänomen. In den vergangenen 40 Jahren gab es das unter Berücksichtigung des Jahres 2004 genau siebenmal, schreibt Eliades.
Erstmals sei diese Konstellation 1972 zu bewundern gewesen. In den folgenden anderthalb Jahren halbierten sich die Börsenkurse. Bereits 1976 sei es erneut geschehen. Es folgte ein Kursrückgang von 20 Prozent. 1983 sei es dann wieder so weit gewesen, und es folgte prompt eine 15-prozentige Korrektur. Es habe bis zum Jahr 1999 gedauert, bevor man erneut Zeuge eines ganzen Jahres mit mehr Bullen als Bären werden konnte.
Wer nun anhand dieser Statistik von Investors Intelligence Anfang des Jahres 2000 mit fallenden Kursen rechnete, der sah sich zunächst getäuscht und konnte statt dessen ein bis dahin ungesehenes Phänomen beobachten: Während die Börsenkurse mehr oder weniger seitwärts liefen, blieb der Optimismus weiterhin auf historisch gesehen außergewöhnlich hohem Niveau. Auch im Jahr 2000 gab es keine einzige Woche, in der die Anzahl der Bären die der Bullen überstieg. Erstmals kam es somit zu zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit scheinbar grenzenlosem Optimismus. Was dann folgte, wissen wir alle: Kursverluste von 50 Prozent im S&P 500 und von 80 Prozent an der Nasdaq.
P.S. Langfristig gesehen befinden wir uns noch in einem Abwärtstrend. -
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Hi Dragon,
ich kann dir nur sagen, dass ich es im September 2004 bei amazon (nicht bei amazon95) bestellt habe und es tatsächlich morgen in meinem Briefkasten liegt! Ob es besser ist, kann ich dir erst Ende der Woche sagen...iss klar!
Die haben mich ganz schön damit vertröstet. Erst sollte es im September 2004 erscheinen, dann im Dezember und nun ist es Februar geworden...*Lach!
hoffe ich konnte dir helfen.
lg stadinski -
ist das Buch besser als der Vorgänger?
finanzbuchverlag.de/buecher/detail.php?toshow=279 -
@sm
eröffnen wir morgen unverändert kanns wirklich noch nen schubs nach oben richtung 4320 gehn.
normalerweise werden die märkte aber nach der zinsentscheidung abverkauft wenn sie die drei tage vorher stark angestiegen sind. dies wird natürlich auch gern gefaked. z.b das es am abend der zinsentscheidung nochmal steigende kurse gibt die dann erst am folgetag verkauft werden....
mal sehn.. bin ja derzeit flat. tendiere aber im stundenbereich nun absolut nicht mehr zu longpositionen. mal sehn wo sich ein guter short einstieg bietet.. ich hab geduld
gruss
jan -
@ Klaa1
das "dümmste" wöre das Open zwischen 4295 und 4299 ......
dazu 1-2 Abstufungen von Aktien, die dann steigen müssen und dann sind die 4325 nicht mehr weit.
Einzige "Rettung"; 3-mal steigende Aktien-Kurse nach steigenden Zinsen, das passt nach dem 15-min und 60-min Chart im Dow absolut nicht.
sm -
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"Kuss des Todes"?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „sm“ ()
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