Plauder-Thread rund ums Trading

      Börsenneuling Neosino
      Staatsanwaltschaft ermittelt

      Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat Ermittlungen gegen den Börsenneuling Neosino Nanotechnologies wegen des Verdachts des Kapitalanlage- und Prospektbetruges aufgenommen. Auslöser war ein Fernsehbericht.

      Die Ermittlungen seien vor rund zwei Wochen aufgenommen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft "Kurz nach dem 'Panorama'-Bericht", fügte er hinzu. Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren aufgrund des Berichts und einer anonymen Anzeige eingeleitet. Die Ermittlungen befänden sich noch in einem sehr frühen Anfangsstadium.

      Von Neosino war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Das NDR-Fernsehmagazin "Panorama" hatte vor rund zwei Wochen berichtet, dass Neosino Nahrungsergänzungsmittel mit angeblich falschen Angaben zu den Inhaltsstoffen verkauft. Die Aktien des erst Anfang des Jahres an die Börse gegangenen Herstellers von so genannten Nano-Produkten, der auch den deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München zu seinen Kunden zählt, waren daraufhin um 40 Prozent eingebrochen.

      Neosino hat die Vorwürfe als unzutreffend bezeichnet und rechtliche Schritte angekündigt. Das Unternehmen aus Griesheim bei Darmstadt hat für Dienstag zu einer Pressekonferenz eingeladen, auf der es "detailliert Stellung zu den Vorwürfen" nehmen will.

      n-tv.de/649270.html
      tagesanzeiger.ch

      Spekulation auf steigende Rohstoffpreise
      Die Rohstoffpreise ziehen an. Anlegern wird geraten, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. In der Vergangenheit brachten Rohstoffe aber vor allem eines: Verluste.

      Rohstoffe folgen keinem langfristigen Wachstumstrend
      Zertifikate, Fonds, Aktien

      Von Daniel Hedinger

      Wer in Rohstoffe investiert, setzt auf steigende Preise. Im Grunde genommen eine banale Feststellung, aber im Gegensatz zu Anleihen und Aktien wirft diese Anlagekategorie weder feste Zinsen noch Dividenden ab. Studien zeigen, dass auf lange Sicht selbst bei Aktien nicht Kursgewinne, sondern die regelmässig reinvestierten Dividenden für einen Grossteil der Rendite verantwortlich sind. Auf derartige Ausschüttungen verzichtet, wer auf Rohstoffe wie Erdöl, Industrie- und Edelmetalle oder Landwirtschaftsprodukte setzt. Seine Rendite hängt vollständig von der Kursentwicklung des Basisstoffes ab.



      In den letzten Jahren hat sich die Investition in Rohstoffe mehr als ausbezahlt; die Preise stiegen und stiegen. So kostet Erdöl heute zweimal so viel wie Anfang 2004. Und der Goldpreis hat sich in den letzten vier Jahren praktisch verdoppelt. Ein Blick auf den Goldman-Sachs-Commodity-Index, der die Preisentwicklung mehrerer Rohstoffe zusammenfasst, zeigt, dass derartige Steigerungen keine Ausnahme waren. Der Index ist seit 2002 um 100 Prozent gestiegen.

      Viele Marktbeobachter – allen voran der Rohstoffguru Jim Rogers – glauben, dass der Boom erst begonnen hat. Rogers prophezeit, dass die Preise für weitere zehn, fünfzehn Jahre zulegen werden. Sein Argument: Rohstoffzyklen hätten in der Vergangenheit immer mehrere Jahrzehnte gedauert. Längst haben sich auch Banken und Finanzdienstleister in Stellung gebracht. Mit einer immer breiter werdenden Palette an Produkten bieten sie Privatanlegern die Möglichkeit, in Rohstoffe zu investieren.

      Minus 66 Prozent
      Werden die Preise tatsächlich weitersteigen? Und stimmt es, dass Rohstoffe auf lange Sicht Rendite bringen? Über die Antwort zur ersten Frage lässt sich nur spekulieren. Denn zahlreich sind die Faktoren, die die Entwicklung der Preise beeinflussen. «Rohstoffpreise unterliegen sehr stark Angebot und Nachfrage. Sie folgen keinem langfristigen Wachstumstrend, der aus Produktivitätssteigerungen geboren wird», schreibt die Bank Leu.

      Derzeit treibt der Wirtschaftsaufschwung, besonders in Asien, die Preise in die Höhe. Tritt keine weltweite Rezession auf, werden sie höchstwahrscheinlich oben bleiben. Nur: An den hohen Preisen allein verdient der Rohstoffanleger wenig. Was er braucht und worauf er hofft, sind weitere Preissteigerungen. Ziehen aber die Preise längerfristig an, so werden auch die Investitionen in die Rohstoffproduktion zulegen. Zwar wird es Jahre dauern, bis sich die jetzt getätigten Investitionen auf die Produktionsmengen auswirken. Dann aber werden die höheren Kapazitäten die Preise unter Druck setzen. Derartige Rohstoffzyklen traten in der Vergangenheit immer wieder auf.

      Kein langfristiges Wachstum
      Was die zweite Frage – die langfristige Ertragskraft von Rohstoffen – betrifft, so geben die Daten der vergangenen 150 Jahre eine deutliche Antwort. Die Preise für Agrarprodukte und Industriemetalle fielen gemäss dem seit 1845 berechneten Commodity-Price-Index des britischen Wirtschaftsmagazins «Economist» im Durchschnitt um über zwei Drittel. Dieser Index umfasst 25 Rohstoffe, schliesst aber Erdöl und Edelmetalle aus. Gerade die in dem Index stark vertretenen Landwirtschaftsprodukte werden aber heute von den Banken und Vermögensverwaltern als Anlage besonders empfohlen.

      Die Zahlen zeigen, dass die Preise der meisten Rohstoffe langfristig fallen. Auffallend ist auch, dass der Rohstoffboom der letzten Jahre praktisch ausschliesslich auf steigende Energie und Metallpreise zurückzuführen ist. Dies erklärt auch die gute Performance des Goldman-Sachs-Commodity-Index. Denn er setzt sich zu mehr als drei Vierteln aus den Segmenten Energie und Metall zusammen. Ernüchternd hingegen ist der Blick auf den Reuters-Jefferies-CRB-Index, der alle Rohstoffe gleich gewichtet. Seit 1985 tritt der Index, trotz des Rohstoffbooms der vergangenen Jahre, praktisch an Ort. Aktien und Obligationen waren da die attraktivere Alternative. [TA | 24.03.2006]
      Dinge die man hastig tut,
      bedauert man langsam.
      26. März 2006, NZZ am Sonntag

      Ein Bonus für Picasso
      An Auktionen wurden letztes Jahr vier Milliarden Dollar umgesetzt. Und auch für 2006 erwartet der internationale Kunstmarkt Rekordumsätze

      Im Handel mit zeitgenössischer Kunst zeigen manche Bereiche Überhitzungserscheinungen, wie es einst im Markt für Internet-Aktien der Fall war.

      Der Kunstmarkt ist am Brodeln. (Bild ap)

      Birgit Voigt

      Auch wenn es die engagierten Künstler, seriösen Sammler und angefressenen Galeristen eigentlich gar nicht so gern sehen: Spitzenkunst ist seit einigen Jahren im Dunstkreis der Unterhaltungs- und Luxuswaren-Industrie angekommen. Ein globales Vermögen von 30 800 Milliarden $ schwappt laut einer Studie der Bank Merrill Lynch auf der Suche nach Anlagen durch die Geldsysteme. Ein Teil davon bringt derzeit den Kunstmarkt zum Brodeln.

      Die Hitze ist allerdings ungleichmässig verteilt. Für die Kapitalanlage setzt eine professionelle Szene auf eine knappe Anzahl bewährter Künstler. Dies schlägt sich bei den Auktionen in einer quasi-konstanten Ewig-Besten- Liste nieder. Die breite Masse der Neusammler drängt es zum Kauf der eigenen Künstlergeneration. Es findet deshalb seit einigen Jahren ein Run auf Zeitgenössisches statt. Die Preise explodieren, obwohl die Werke den Test der Zeit noch nicht bestanden haben.

      Nicht ganz unschuldig am hippen Image der Kunst ist Samuel Keller. Er ist Direktor der auf moderne Klassik und zeitgenössische Kunst spezialisierten, weltbesten Messe Art Basel. Als einer der einflussreichsten Menschen im globalen Kunstzirkus hat er die Art Basel und vor allem die Art Basel Miami Beach seit ihrer Eröffnung 2001 zu glamourösen gesellschaftlichen Events entwickelt und ganz neue Schichten in die Kunstszene gelockt............
      ........
      Renditedenken
      Ende der neunziger Jahre galt es noch als Tabu, über Kunst als Investment laut nachzudenken, berichtet Samuel Keller. Doch «die Sichtweise des Homo oeconomicus hat auch hier Einzug gehalten. Viele Käufer, die ihr Vermögen in der Wirtschaft gemacht haben, tragen ihre Denkweise in die Kunst. Sie messen ihren Erfolg als Sammler am Ergebnis der Bilder bei Auktionen.»

      Diese Leitlinien führen dazu, dass sich der Handel mit zeitgenössischen Bildern stark beschleunigt hat. Dabei wird der Hype um «heisse Künstler» nicht selten mit alten Marketingtricks angefeuert. Die Galeristen halten das Angebot von begehrten Künstlern lieber knapp und die Warteliste gross. Bilder werden Interessenten nach deren Relevanz im Kunstmarkt zugeteilt. Ein wichtiges Museum oder ein als Trendsetter bekannter Sammler kommen früh zum Zug. Der normale Käufer, mit Geld, aber ohne Einfluss, kann die rare Ware nur über eine Auktion ergattern und muss Rekordpreise bezahlen.

      Ein Crash ist derzeit für den Kunstmarkt nicht in Sicht. Terror-Ereignisse und Pandemie einmal ausgeschlossen, erwartet Samuel Keller weiterhin solide Wachstumszahlen. «Es gibt noch unglaublich viele vermögende Menschen, die keine Kunst sammeln», freut er sich über das Potenzial.
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      Privater Devisenhandel: Der Reiz der Währungsspekulationen

      Handelsblatt (25.03.06) - Der internationale Währungsmarkt ist der größte und liquideste Markt der Welt. Täglich werden rund 2 000 Mrd. US-Dollar umgesetzt. Kein Wunder also, dass der Markt immer mehr Anleger in seinen Bann zieht.

      Der internationale Währungsmarkt ist der größte und liquideste Markt der Welt. Täglich werden rund 2 000 Mrd. US-Dollar umgesetzt, davon etwa 650 Mrd. US-Dollar allein im Kassahandel, der Rest am Terminmarkt und über Swapgeschäfte. Zum Vergleich: An der Wall Street beträgt das Handelsvolumen (Nasdaq und NYSE zusammen gerechnet) im Monat nur etwa 1 200 Mrd. US-Dollar.

      Selbst kleine Veränderungen der Wechselkurse können große Auswirkungen auf die Aktien- und Rentenmärkte sowie die Volkswirtschaften rund um den Globus haben. Internationale Banken nutzen die Kurschwankungen im Währungsmarkt seit Jahrzehenten zur Spekulation. Mittlerweile hat sich der private Devisenhandel als eigene Assetklasse etabliert. Marktforscher sagen dem Bereich hohe Wachstumspotentiale voraus.

      Was aber macht den Handel mit Währungen für Spekulanten so attraktiv? Wolfgang Stobbe, Vorstand von Deutschlands Marktführer FXdirekt Bank, sieht die Gründe vor allem in den Gewinnchancen und der Transparenz des Marktes: „Der Devisenhandel ist von einer ungeheuren Dynamik geprägt. In wenigen Minuten können sich die Verhältnisse entscheidend ändern und das übt auf viele Anleger einen großen Reiz aus. Gleichzeitig ist die Transparenz sehr hoch. Der Euro lässt sich kaum manipulieren. Darüber hinaus können Privatkunden heutzutage mit Hilfe einer professionellen Handelssoftware ihre Aufträge in Sekundenbruchteilen am Markt zu platzieren“.

      Ein weiterer Reiz liegt natürlich in der Hebelwirkung. Beim Devisenhandel handelt es sich um ein „Margingeschäft“: Der Kunde hinterlegt auf seinem Devisenkonto eine bestimmte Geldsumme, die als Sicherheitsleistung („Margin“) fungiert. Vereinfacht ausgedrückt kann der Kunde durch diesen Hebel eine wesentlich höhere Geldsumme am Markt bewegen, als sein tatsächlich eingesetztes Kapital beträgt.

      Je nachdem, wie hoch der Hebel gewählt wird, werden die Gewinn- und natürlich auch die Verlustmöglichkeiten größer. Im Devisenhandel dreht sich daher alles um die letzte Nachkommastelle der Kursnotierung, den so genannten Pip. Obwohl es hierbei scheinbar nur um kleine Änderungen geht, wirken sich diese durch den Hebel überproportional in Geld aus. Kommt es zu schnellen Kursbewegungen, sind Gewinne in zweistelliger Prozenthöhe binnen weniger Minuten keine Seltenheit.

      Wo hohe Gewinne locken, ist folglich auch das Risiko entsprechend groß, wenngleich beim Handel mit Devisen theoretisch keine Nachschusspflicht („Margin-Call“) wie bei Futures besteht. Dafür sorgt der so genannte „Margin-Watcher“, der bei Unterschreiten eines gewissen Levels alle Position automatisch liquidiert.

      Einsteiger sollten achten, am Anfang nicht mit zu großen Hebeln zu starten und sich langsam mit der Materie vertraut machen. Hebel von 100 oder 200, wie sie Anfängern teilweise angeboten werden, sollten vermieden werden.

      (Quelle: Handelsblatt, handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1214098)
      Es lebe die Verschwendung

      von Dr. Bernd Niquet

      Ich kann mich noch gut erinnern, wie das in den Sechziger
      Jahren war. Mein Grossvater ging stets im Dunkeln die Treppe
      hinunter, um das Geld fuer den Strom zu sparen. Im Nachbar-
      haus wohnten Amerikaner, Armeeangehoerige. Dort brannte das
      Licht im ganzen Haus die ganz Nacht hindurch. Wir wussten
      alle, was wir ihnen gerade hier in Berlin zu verdanken hat-
      ten, doch irgendwie wirkten sie wie seltsame Tiere auf uns.
      Einerseits so voller Disziplin, andererseits so voellig ohne
      Disziplin.

      In den vierzig Jahren, die seitdem vergangen sind, haben sich
      die Unterschiede veraendert. Einerseits haben wir erfolgreich
      den Amerikanern nachgeeifert und sind auf gutem Wege, unseren
      Energieverbrauch dem ihrigen anzunaehern, obwohl wir das vor-
      gelegte Tempo doch nicht recht mithalten koennen. Anderer-
      seits gibt es bei uns auch eine Sparmentalitaet, die ueber
      Jahrhunderte verankert ist, und die mit dem amerikanischen
      Wirtschaftsmodell eigentlich nicht kompatibel ist.

      In der oekonomischen Theorie gilt stets, dass die Investitio-
      nen und die Ersparnisse sich entsprechen muessen. Der Streit
      darum, welche der beiden Groessen hier die andere bedingt,
      ist lang. Auf einen einfachen Nenner gebracht, kann man sa-
      gen: In den USA wird auch ohne Ersparnisse investiert, so
      dass die Investitionen letztlich die Ersparnisse zu ihrer
      Finanzierung selbst hervor bringen - und zwar im Ausland. Bei
      uns hingegen wird primaer gespart und das Problem liegt eher
      an den mangelnden Investitionen, die dann eben vielfach
      im Ausland geschehen, finanziert mit heimischen Ersparnissen.

      Entscheidend daran ist natuerlich, dass in beiden Faellen
      stets die Knappheit der Ressourcen, also von Arbeit und Kapi-
      tal, oder die Knapphaltung von Geld und Investition die Wirt-
      schaft begruenden. Ohne das Knappheits- und Knapphaltungs-
      problem gaebe es gar keinen Grund zum Wirtschaften. Wuerde
      der Strom kostenfrei nicht nur fuer den Einzelnen, sondern
      fuer alle aus der Steckdose kommen, dann muesste weder ge-
      spart noch investiert werden. Da dem jedoch nicht so ist,
      muss sich jegliche oekonomische Theorie stets an dem Problem
      der Knappheit oder Knapphaltung orientieren.

      Aus diesem Grunde war ich baff erstaunt, neulich einen Essay
      eines Buchautors zu lesen, der die These vertritt, Verschwen-
      dung waere etwas Gutes. "Sparsamkeit und Rationalisierung
      fuehren ins Verderben", schreibt er. Und: "Wirtschaft braucht
      Ueberfluss", so der Untertitel seines Buches. Ich habe den
      Autor angeschrieben und wollte mit ihm ueber seine These dis-
      kutieren, doch er hatte keine Zeit, denn er "schreibe schon
      wieder unter ziemlichen Druck" und auf seinen Schreibtischen
      wuerden sich Buecher tuermen.

      Ich schildere das deswegen, weil es genau den Punkt in unsere
      Wunde legt. Wir alle ertrinken im enzyklopaedischen Wissen.
      Jeder bastelt sich seine eigene These und "haut dann voll die
      Fakten heraus". Was daraus resultiert, hat jedoch keinen Bo-
      den unter den Fuessen und schwebt gaenzlich in der Luft. Na-
      tuerlich wird ein Buch, dass Verschwendung als geil und gut
      bezeichnet, sich gut verkaufen. Doch es missachtet die jahr-
      hundertealte oekonomische Theorie, die sicherlich viele
      Maengel hat, die man jedoch nur veraendern kann, wenn man
      sich hineinfrisst und nicht aus dem Blauen heraus einfach
      Neues erfindet.

      Den besten Hinweis darauf, dass etwas Unsinn ist, findet man
      immer dann, wenn der Vertreter einer neuen These diese nicht
      an das Alte anknuepft, sondern behauptet, alles, was bisher
      gewesen waere, sei falsch. Gerade wir Boersianer kennen das
      ja nur zu gut, denn wer erinnert sich nicht an die New Econo-
      my, in der die alten Massstaebe nicht mehr gelten sollten.
      Damals hat wirklich die Verschwendung regiert. Was daraus
      geworden ist, beschaeftigt heute noch die Gerichte. Denn ko-
      mischerweise wollen die Menschen auch heute noch lieber etwas
      haben, als etwas weggeben. Die Sparsamkeit und der oekonomi-
      sche Umgang mit den Ressourcen wird also auch weiterhin das
      Verschwenden dominieren.
      Dinge die man hastig tut,
      bedauert man langsam.
      Vorsicht - selbsternannte Börsen-„Experten”

      faz.net

      02. Januar 2006 Kennen sie den Unterschied zwischen einem Bäcker und einem „Experten”? Ganz einfach, will man sich Bäcker nennen, muß man eine solide Ausbildung vorweisen können. „Experte” dagegen kann jeder werden, der halbwegs vernünftig mit der deutschen Sprache umgehen kann. Der Begriff ist nicht geschützt.

      So ist es auch nicht verwunderlich, wenn in den Medien Unmengen sogenannter Experten herumgereicht werden. Findet man zu einem Thema zunächst keinen, so schafft man sich kurzerhand einen. Und sei es nur ein Kollege, der schon einmal am Rande über das relevante Thema dilettiert hat oder der zufällig vor Ort ist, wenn irgendwo irgend etwas scheinbar weltbewegendes passiert ist.

      Börsen-”Experte” kann sich jeder nennen

      Das gilt auch für den Finanzbereich. Aus diesem Grund kann es auch kaum überraschen, daß mit steigenden Börsen wieder eine Unzahl von Börsensendungen und -briefen auf den Markt kommen, in welchen angebliche „Experten” den Anlegern das Blaue vom Himmel versprechen. Nicht selten werden sie jedoch von Bäckermeistern oder auch anderen Berufsgruppen auf den Markt gebracht. Handwerk scheint demnach keinen goldenen Boden mehr zu haben. Es scheint einfacher und vor allem auch lukrativer zu sein, an der Börse ein großes Rad zu drehen, als bodenständig kleine Brötchen zu backen. Dabei geht es selbst dort vielfach nur noch darum, durch fragwürdige Zutaten „veredelte” Fertig-Backmischungen in einen vorprogrammierten Backroboter zu kippen, um die herauskommenden Einheitsprodukte schließlich völlig überteuert an den Mann oder die Frau zu bringen.

      Aus diesen Gründen dürfte es Anlegern zu raten sein, Börsenprodukte dieser Art äußerst kritisch zu betrachten und möglichst zu meiden. Nicht selten werden nicht nur „heiße Aktienanalysen” geboten, sondern es wird auch aggressiv dafür geworben, teure Präsentationen zu besuchen oder sogenannte „Hotlines” anzurufen, bei denen belanglose Allerweltsnachrichten zu wucherartigen Telefongebühren zu hören sind. Die Produzenten und Anbieter solcher Produkte verdienen ihr Geld nicht an der Börse, sondern in erster Linie mit den Menschen, die solche Veranstaltungen besuchen oder die diese „Hotlines” abrufen.

      Betrachtet man aber auch die „ach so heißen Tips” genauer, so handelt es sich dabei nicht selten um Aktien substanzloser Unternehmen, für die unter normalen Umständen so gut wie kein Markt vorhanden ist. Erst kaufen die Autoren die entsprechenden Papiere vor und treiben auf diese Weise die Kurse hoch, um sie zumindest charttechnisch halbwegs interessant aussehen zu lassen. Anschließend empfehlen sie den unbescholtenen und nicht selten auch ahnungslosen Lesern die Papiere zum Kauf, nur um ihre eigenen Bestände in die eintreffenden Kauforders hinein zu höheren Kursen wieder abzustoßen (Zocker-Jojo mit der Allbecon-Aktie). Die Anleger dagegen bleiben auf den Verlusten sitzen.

      Börsenbriefe und dubiose „Analysten” mit Skepsis betrachten

      So nutzt ein Brief namens „Bullvestor” die anhaltende Goldeuphorie zur Kaufempfehlung von Aktien kanadischer Unternehmen wie Vedron Gold oder auch Norsemont Mining. Dabei handelt es sich in beiden Fällen um Unternehmen, die bisher nichts produzieren als große Sprüche und happige Verluste. Aber man braucht gar nicht so weit zu gehen. Denn auch hierzulande gab es vor wenigen Wochen auffällige Transaktionen im Zusammenhang mit dem Erscheinungstermin eines sogenannten Börsenmagazins aus München, in dem ein kleiner, marktenger Immobilienwert unter Angabe falscher Fakten nach oben gejubelt wurde. Solche Beispiele sind eindeutig und teilweise krimineller Natur.

      Da hört es sich schon beinahe harmlos an, wenn die „Experten” von „Der Kursmacher” die cash.medien AG „als optimal aufgestellt und auf dem aktuellen Bewertungsniveau als nahezu verschenkt” ansehen, obwohl das Unternehmen noch im Juni des vergangenen Jahres aufgrund anhaltender Defizite eine Verlustanzeige gemäß § 92 Abs. 1 AktG gemacht hat: Die Hälfte des Grundkapitals war aufgezehrt. Im Unterschied zu offensichtlichen Betrügereien kann man hier immerhin noch über die Meinung streiten.

      Insgesamt sollten Anleger nicht nur Börsenbriefe und dubiose „Analysten” mit großer Skepsis betrachten, sondern auch die etablierten Medien kritisch lesen. So wurde kürzlich in einer an sich renommierten, zweimal wöchentlich erscheinenden, Schweizer Zeitschrift ein Unternehmen namens Nanostart durchwegs positiv bewertet. Der Autor scheint offensichtlich durch die Kursentwicklung geblendet worden zu sein: Das Papier weist seit dem ersten Kurs im Juni des vergangenen Jahres eine Performance von knapp 400 Prozent aus, obwohl es sich um eine Beteiligungsgesellschaft handelt, die bisher zumindest laut Bloomberg bisher weder Umsätze noch Gewinne erwirtschaftet hat.

      Wie lassen sich die Kursgewinne erklären? Ganz einfach, der Streubesitz (Free Float) liegt laut Bloomberg bei einer gesamten Aktienzahl von 4,75 Millionen bei 400.000 Stücken und damit unter 10 Prozent. Das heißt, mit dem Kauf weniger Papiere ließ sich die Marktkapitalisierung eines Unternehmens mit hinterfragbarer Substanz auf mehr als 90 Millionen Euro treiben. Und wer ist indirekt einer der Hauptaktionäre und damit -profiteur? Ein nicht unumstrittener Marktteilnehmer, der sich auch darauf verlegt hat, Aktionärsmedien herauszugeben und Investmentfonds zu beraten. Es kann nur ein naiver Schelm sein, wer sich nicht seinen Teil denkt. Damit schließt sich der Kreis zwischen „Börsenhotline-Bäckern” und anderen „cleveren” Marktteilnehmern.
      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

      Text: @cri
      Bildmaterial: @nav

      Jetzt casht Schröder ab

      N24 (24.03.06) - Altbundeskanzler Gerhard Schröder übernimmt einen Beraterjob bei der Investmentbank Rothschild. Schröder werde in den Europa-Beirat eintreten, um der Rothschild- Gruppe beim Ausbau der Geschäfte in Mittel- und Osteuropa, Russland, der Türkei, dem Mittleren Osten und China zu unterstützen, wie die Bank am Freitag in Frankfurt am Main mitteilte. Bei Geschäften in Deutschland werde Schröder nicht tätig werden.

      Finanziell weniger lukrativ

      Schröder freut sich nach eigener Aussage "darauf, meine Erfahrungen in den Beirat von Rothschild einzubringen". Die Bank habe eine "hervorragende internationale Reputation". Firmen- Chef David de Rothschild sagte, Schröders "außergewöhnliche Kenntnisse" über die Wachstumsregionen und seine große internationale Erfahrung würden für die Bank "von großem Wert" sein.

      Der Posten werde für Schröder finanziell weniger lukrativ sein als die Aufgaben bei der Ostsee-Pipeline-Gesellschaft, beim Ringier-Verlag oder als seine Auftritte als Redner, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Finanzkreise. Häufig würden Beiratspositionen in Banken nur mit einem mittleren fünfstelligen Honorar pro Jahr vergütet. Schröder werde lediglich an zwei oder drei Beiratssitzungen im Jahr teilnehmen, berichtete das Blatt.

      Pipeline- und Presse-Job

      Der Altbundeskanzler hat nach seinem Ausscheiden aus der Politik im vergangenen Herbst bereits mehrere Jobs in der Wirtschaft übernommen. So wurde er zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats des Ostsee-Pipeline- Konsortiums - einer Tochter von Gasprom und der deutschen Unternehmen Eon und BASF - berufen. Das war in Deutschland auf heftige Kritik gestoßen, weil Schröder das Projekt als Kanzler gefördert hatte. Am 29. März soll Schröder das Amt im Verwaltungsrat der mehrheitlich Gasprom gehöreden Pipeline-Gesellschaft dennoch offiziell übernehmen.

      Schröder berät zudem den Schweizer Ringier-Verlag und ist seit kurzem bei der New Yorker Redner-Agentur Harry Walker unter Vertrag.

      (Quelle: n24.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/?n2006032410282800002)
      Wien statt Berlin. Ein Großhändler für Telekommunikations-Ausrüstung will gleich ganz weg aus Deutschland und in Österreich neu anfangen: "Wir planen ganz konkret eine Standortverlagerung, im April soll die Sache abgeschlossen werden", verrät der Firmensprecher dem KURIER, bittet aber, den Namen des Unternehmens noch nicht zu nennen.

      Höhere Flexibilität bei den Beschäftigungsverhältnissen und die Erschließung neuer Märkte in Osteuropa nennt er als Hauptgründe für die Wien-Wahl. "Wir werden sicher an die 30 Leute hier brauchen", wollen die Berliner auch sogleich Personal einstellen.

      "Die wesentlich bessere Wirtschaftsstimmung als in Deutschland, gute Förderungen für den Mittelstand sowie die ideale Forschungsumgebung hier in Linz" gaben für Klaus Schröter, Chef der Nanotechnologie-Firma Nanoident, den Ausschlag, seine Zelte jenseits der deutschen Grenze aufzuschlagen. Der Jungunternehmer will seine Mitarbeiterzahl von 25 auf 50 verdoppeln.

      Die beiden "Abtrünnigen" sind keine Einzelfälle. Die heimische Betriebsansiedelungs-Agentur ABA verzeichnet seit Jahresbeginn einen regelrechten Ansturm deutscher Firmen, die sich in Österreich niederlassen wollen.

      Allein in den ersten zwei Monaten gab es 446 Anfragen. "Das sind schon über 40 Prozent aller Anfragen des Vorjahres", berichtet ABA-Geschäftsführer René Siegl. Was auffällt: Es sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe aus den so begehrten Zukunftsbranchen wie Nano-, Bio- oder Informationstechnologie (IT), die angelockt von niedriger Körperschaftssteuer, eingeschränktem Kündigungsschutz und Forschungsförderung, ihre Fühler ausstrecken.

      Mit 166 Unternehmen führt die ABA konkrete Verhandlungen über Investments, etwa in Forschungs- und Entwicklungsstandorte. Darunter sind 29 Firmen aus der IT-Branche, 14 aus dem Bereich Umwelt, 13 Biotech- und drei Nanotech-Unternehmen. "Das potenzielle Investitionsvolumen liegt bei knapp einer Milliarde Euro", schätzt Siegl, mehr als 1000 neue Arbeitsplätze könnten dadurch entstehen. Freilich noch ungelegte Eier, denn erst neun Projekte sind unter Dach und Fach. Die Vorjahrs-Bilanz von 55 deutschen "Zuwanderern" dürfte aber locker erreicht werden.

      Bayern-Reaktion

      Gut die Hälfte der Anfragen kommt aus Bayern oder Baden-Württemberg, was Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber dazu veranlasst, Österreich um Fairness beim Standortwettbewerb zu bitten: "Wir sehen den Wettbewerb um Ansiedelungen sportlich", sagt er auf Anfrage, "ich setze aber darauf, dass er auch weiterhin fair ausgetragen wird". Im Übrigen halte sich die Abwanderung von bayrischen Firmen und die Ansiedelung von Österreichern in Bayern in etwa die Waage.

      ( Quelle: kurier.at )
      Seit 2002 setzt Buffett aufgrund des Handelsbilanzdefizits der USA auf einen fallenden Dollar. Bis 2004 bescherte er Berkshire Hathaway mit seiner Dollarstrategie 2,96 Mrd. Dollar Gewinn, für 2005 kassierte er dann einen Verlust von 955 Mill. Dollar. Buffett positionierte sich im Dollar mit Devisen- Terminkontrakten. Im vergangenen Jahr hat er diese Position um 7,6 Mrd. Dollar auf 13,8 Mrd. Dollar reduziert.


      dass big W.B. seit 2002 auf fallenden dollar setzt halte ich für ein gerücht. zumindest kann seine position nicht besonders groß gewesen sein zu dem zeitpunkt. ;)

      aus dem einfachen grund weil der dollar in den jahren 2002 und 2003 jedes jahr so seine 15 bis 20% an wert verloren hat, je nach gegenwährung. trotzdem hat buffet 2003 **nur** $0.8 mrd profit daran gemacht.

      im jahr 2004, wo der euro z.b. gegen dollar nur 8% gewonnen hat, da hat buffet aber $1.8 mrd gewinn gemacht. in der bilanz von 2004 steht das buffett $1.8 mrd gewinn gezogen hat und $21.4 mrd dollar short war.

      daraus schließe ich, messerscharf sozusagen, dass buffet den größten teil seiner posi gemessen an EUR/USD oberhalb von 1.20 genommen hat, vielleicht sogar oberhalb von 1.25. :rolleyes:

      Dollarschwäche

      Man muss kein Warren Buffet sein um zu erkennen, dass der Dollar sich weiterhin abschwächen wird. Die Inflation in den USA wird moderat steigen.
      Es wäre nur zu schön, den genauen Zeitpunkt zu erwischen um dann direkt "short" zu gehen.
      Man(n) bleibt am Ball und studiert weiterhin schön die Charts..

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      Warren Buffett setzt auf Dollarschwäche

      Die Welt (22.03.06) - Warren Buffett, Multimilliardär und Vorstandschef von Berkshire Hathaway, ist weiterhin pessimistisch, was den US-Dollar angeht. "Ich glaube, daß der Dollar im Laufe der Zeit nachgeben wird", sagt der Investmentveteran. "Ich habe keine Ahnung, ob das in diesem Jahr oder erst in fünf Jahren der Fall sein wird."

      Seit 2002 setzt Buffett aufgrund des Handelsbilanzdefizits der USA auf einen fallenden Dollar. Bis 2004 bescherte er Berkshire Hathaway mit seiner Dollarstrategie 2,96 Mrd. Dollar Gewinn, für 2005 kassierte er dann einen Verlust von 955 Mill. Dollar. Buffett positionierte sich im Dollar mit Devisen- Terminkontrakten. Im vergangenen Jahr hat er diese Position um 7,6 Mrd. Dollar auf 13,8 Mrd. Dollar reduziert.

      Der Dollar-Index, der die Dollarentwicklung gegenüber sechs großen Währungen abbildet, ist seit Jahresbeginn 2,2 Prozent im Minus. Gegenüber dem Euro hat der Dollar 2,6 Prozent verloren, gegenüber dem Yen 1,1 Prozent. 2005 stieg der Index um 13 Prozent. "Letztendlich entscheiden die Verbraucher. Es gibt keine wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die verhindern könnten, daß jeden Tag ein paar Milliarden Dollar die USA verlassen", sagte Buffett der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Wir kaufen Güter und verkaufen Kapital."

      Die Leistungsbilanz bildet die internationalen Handelsaktivitäten am umfassendsten ab. Das US- Leistungsbilanzdefizit hat sich im vierten Quartal auf die Rekordsumme von 224,9 Mrd. Dollar vergrößert. Das Defizit in der Handelsbilanz, das auf Monatsbasis veröffentlicht wird, hat sich im Januar auf 68,5 Mrd. Dollar ausgeweitet, gegenüber 65,1 Mrd. Dollar im Vormonat.

      (Quelle: Die Welt, welt.de/data/2006/03/22/863483.html)