Handelsbüro Berlin Ausbildung

      et critica schrieb:

      ...Wenn ein solches mit dem Versprechen der dauerhaften Profitabilität für viel Geld angeboten wird, sollte die vermittelte Handelsstrategie auch in überschaubarer Zeit rentabel sein, sonst bringt der Wissensvorsprung auch nicht viel.
      ...


      Ich kenne den Seminaranbieter nicht, daher kann ich inhaltlich nicht bewerten.
      Was ich aber bewerten kann sind aus meiner Sicht Dinge, die einem potentiellen Teilnehmer mit ein wenig Nachdenken einleuchten müssten (wobei das keine direkte Kritik an dir "et critica" darstellen soll).

      Du erwartest also für 2500 Euro ein System, was von allen angemeldeten Teilnehmern genutzt werden kann, dass sich sowohl schnell amortisiert als auch für den "Rest des Lebens" ein Einkommen generiert.
      Selbst wenn das System nur 3 Monate lang nach Erlernen funktionieren würde und pro Monat 2500 Euro Gewinn abwirft, wäre das ein Reingewinn von 5000 Euro.
      Das hätte zur Folge, dass sich morgen der gesamte deutschsprachige Raum über 18 Jahren anmelden würde. Wo sonst gibt es garantiert 5000 Euro?


      Was du für 2500 Euro bekommen hast ist soweit ich das anhand deiner Auflistung verstehe eine solide Basisausbildung und ein ausbaufähiges Gerüst zum Traden.
      Was mich nun wundert ist, dass du nicht versuchst das Grundsystem, das (noch) nicht richtig funktioniert mal etwas auseinander zu nehmen und zu modifizieren. Traden ist nicht ein System von der Stange zu kaufen und dann endlos anzuwenden.

      Stell dir vor, du würdest ein 2500 Euro Wochenendseminar zum Thema SEO (Search Engine Optimierung) besuchen, dort die Grundlagen und Grundgerüst einer SEO-Strategie erklärt bekommen.
      Du würdest doch auch nicht erwarten, dass du dich danach bei Amazon bewerben kannst, um deren SEO Kampagnen zu leiten, oder dass du anhand dieser Grundausbildung jetzt mit dem gezeigen System JEDE Webseite auf den Nummer 1 Spot der Googlesuche bekommen kannst.
      Du kannst doch -egal wo- nicht erwarten nach einem 2500 Euro Basis-Seminar plötzlich mit "den Großen" konkurrieren zu können, die seit Jahren und Jahrzehnten an ihren Systemen feilen.

      Deine Reise fängt jetzt erst an. Jetzt musst du aufbauend auf dem Seminar nochmal die Basisbücher über das Trading lesen, du wirst nach dem Seminar Zusammenhänge anders erkennen.
      Du musst bestimmte Konstrukte aus dem Basis Tradingsystem abwandeln oder sie für dich ganz weglassen.

      Du hast gerade an einem Wochenden die Grundschläge des Tennis erlernt, die Regeln beigebracht bekommen und hältst einen Schläger in der Hand.
      Für die Anmeldung zu Wimbledon ist es noch zu früh.

      Erfolgreich, dass heisst profitabel, traden max 20% aller Trader. Das heißt, wenn du konstant Geld verdienen willst musst du 80% aller weltweit agierenden Trader übertreffen. Du glaubst ernsthaft 2500 Euro und ein paar Tage Training qualifizieren dafür?

      Der zukünftig erfolgreiche Trader sitzt jetzt zu Hause und sagt:
      "Mist, das kann doch gar nicht sein. Warum funktioniert das so nicht? Andere schaffen das auch, ich muss härter arbeiten, neugieriger sein und höre nicht auf, bis es klappt"

      Lies dir bei Interesse mal das Buch von Ray Dalio durch "Principles: Life and Work" (auf Deutsch ab 3. Dezember), um einen Eindruck der Personen zu bekommen, die sich da in den Top 20% so tummeln.

      Viel Erfolg auf der (nie endenden) Reise zum profitablen Trader!

      PS: Schau dir mal die von GeorgM genannten Threads hier an !
      Danke et critica

      Kurzfristiger Handel, wenn Trading Idee an die Volatilität angepasst und nachweisbar über Jahrzehnte ständig die gleichen Wahrscheinlichkeiten produziert, kann in der Tat sehr profitabel sein. Habe allerdings für meinen aktuellen Handelsansatz 10 Jahre benötigt. Wer bringt schon diese Beharrlichkeit auf?
      Allerdings sind, wie von dir betont, nicht Kerzen und Linien sondern nur der Kurs von Bedeutung.
      Hallo GeorgM,

      die voraus gehenden Postings haben mich dazu veranlasst. Sicher, wenn sich jemand mit der Thematik ernsthaft beschäftigen will, muss er sich informieren. Das Internet und diverse Literatur bietet hier reichlich Möglichkeiten oder eben Seminare. Über die aufgeführten Punkte, vor allem über das Risiko-/Positionsgrössen- Management, sollte man in jedem Fall informiert sein bevor man es in Erwägung zieht zu handeln. Dafür braucht es auch kein teures Seminar, war in meinem Fall auch nicht notwendig. Wenn ein solches mit dem Versprechen der dauerhaften Profitabilität für viel Geld angeboten wird, sollte die vermittelte Handelsstrategie auch in überschaubarer Zeit rentabel sein, sonst bringt der Wissensvorsprung auch nicht viel. Mich befallen mittlerweile leichte Zweifel, ob ein Charttechnisches setup wirklich dauerhaft rentabel sein kann. Letztlich handelt man eine Verallgemeinerung vom Markt in Form von Kerzen und Linien. Die meisten anderen Informationen die den Markt bewegen fehlen bzw. werden nicht berücksichtigt. Gerade bei einem Swing-System ist es, unter Einbezug eines strikten Risikomanagements, vielleicht eher Glück wenn man bei dem Swing in die geplante Richtung noch im Markt ist. Übrigens, Trends und Muster kann man bei so ziemlich allem herauslesen wenn man was auf einer Abszisse und Ordinate abträgt, z.B. Roulette, Würfeln, Wehenkurve, usw. Aber ich will nicht länger rumkritisieren. Interessantes Thema das ganze. Wenn es bei Dir gut funktioniert freut mich das.

      Grüße

      et critica
      Hallo et critica

      Was hat dich denn veranlasst nach Registrierung sofort diesen in der Darstellung auf den ersten Blick gefälligen Beitrag zu schreiben ? Sofern sich jemand mit der Börse beschäftigt und den Eigenhandel erwägt muss er sich zunächst informieren. Kann den Einsteigerkurs nicht bewerten, aber wenn dir dort nach eigenen Angaben folgender Inhalt vermittelt wurde,

      Die Inhalte Trend, Trendbruchvarianten, Signal, Einstieg, Kursziel, CRV, Take Profit, Risikomanagement und Positionsgrössen werden intensiv vermittelt und immer wieder geübt.

      dann hast Du mit diesem Wissen, wenn beherzigt, gegenüber der Mehrzahl der Retail Trader einen Wissensvorsprung. Wenn Du weiterhin mitteilst, dass kurzfristiger Handel nur eine teures Hoppy ist, dann können die beiden in diesem Forum noch dargestellten Strategien: Swing Trading für Berufstätige und FDAX-TRADING-STRATEGIE eingestellt werden. Machen wir aber nicht und dafür gibt es gute Gründe.
      Wie viele andere Börseninteressierte bin auch ich durch eine Veranstaltung der Börse Stuttgart auf das Seminarangebot aufmerksam geworden. In der Annahme, durch das Seminar den Sprung in den profitablen Handel zu schaffen, habe ich den stolzen Preis von 2500,- zzgl. Übernachtungen im “Trader Hotel” in Kauf genommen und große Hoffnungen in das Seminar gelegt. Die Veranstaltung wird, wie viele andere aus diesem Bereich, als “Ausbildung” verkauft und mit einer Berufsausbildung verglichen. Dieser Vergleich stört mich rückblickend besonders. Ein solches Angebot ist in Umfang und Inhalt höchstens mit einem VHS Kurs vergleichbar und wird nicht von Pädagogen und überhaupt selten von Akademikern gehalten.

      In dem viertägigem Seminar wird eine für den Laien einfach gehaltene Charttechnische Strategie vermittelt mit der alle Märkte long und short gehandelt werden sollen. Es werden dauerhaft zweistellige Renditen versprochen, was auch immer dauerhaft bedeutet. Die Inhalte Trend, Trendbruchvarianten, Signal, Einstieg, Kursziel, CRV, Take Profit, Risikomanagement und Positionsgrössen werden intensiv vermittelt und immer wieder geübt. Es gibt eine Dokumentation und man bekommt eine komplette Handelsstrategie. Um die Trends besser erkennen zu können, wird die Charteinstellung Haikin Ashi verwendet, Indikatoren kommen nicht zum Einsatz, Aktien werden mittels einer sog. Trendchart in der Wocheneinstellung ausgewählt, dabei wird auf höhere Hochs/Tiefs und ein hohes Handelsvolumen geachtet. Es handelt sich um ein Swing-System d.h. es wird aus der Korrektur heraus gehandelt. Dafür wird zum Einstieg eine 4-Stunden Chart verwendet in der nach einem bestimmten Kerzenmuster gesucht wird. Die Komplette Strategie würde locker auf einer DIN 4 Seite Platz finden. Die Referenten sind auf alle Fragen vorbereitet, vertrieblich geschult und vermitteln eine lockere und familiäre Atmosphäre. Die Teilnehmer sollen das Seminar mit einem guten Gefühl verlassen, abgerundet wird dies mit einem “Abschluss Zertifikat”. Neben der Dokumentation gibt es eine Excel Tabelle die CRV, Positionsgrösse und Stopp ausrechnet. Am Seminarende sollen alle direkt im Seminarraum auf der Homepage einen Kommentar hinterlassen, die gute Stimmung wird so genutzt um positive Kommentare zu erhalten. Diese tauchen dann als Referenzen auf.

      Die Ernüchterung kommt dann in der praktischen Anwendung. Ich bin den Referenten auf einem bekanntem Börsenportal gefolgt und habe die Strategie über fast ein Jahr angewandt und dabei fast alle geposteten Werte gehandelt. In diesem Zeitraum habe ich ganze zwei mal das Kursziel von konservativen 3R erreicht. Logischerweise hat dies nicht gereicht, um die vielen Verlusttrades aufzufangen. Nachdem ich 20% von meinem Konto verloren hatte, habe ich aufgehört das System zu handeln, da sich jeder ausrechnen kann, das es da schon lang gut laufen muss, um dies wieder reinzuholen. Dies halte ich jedoch nicht für realistisch. Und nein, es lag nicht an mir. Ich habe das System diszipliniert und akribisch angewandt und es ist auch wirklich einfach. Im Anschluss habe ich ein eigenes System und das eines Signaldienstes gehandelt, beide haben zumindest besser performt (break even).

      Mein Fazit: Wie für alle anderen Anbieter ist es ein lukratives Geschäft rund zwanzig Personen für jeweils 2500,- zu coachen. Es ist ein Business und aus wirtschaftlicher Sicht ist auch nichts dagegen einzuwenden. Die Nachfrage ist, aufgrund niedriger Zinsen und dem Informationsdefizit zum Thema Börse, reichlich vorhanden. Es sollte sich aber auch für die Teilnehmer rentieren, es geht schließlich ums Geld verdienen. Ansonsten ist es nur ein teures Hobby. Aus meiner Erfahrung vor und nach diesem Seminar, kann ich generell von solchen Veranstaltungen nur abraten genau wie vor Handeln mittels technischer Analyse und kurzfristigem Handeln generell. Das greift alles zu kurz und Private Händler haben einen Nachteil an Informationen gegenüber Institutionellen Händlern und auch nicht das notwendige Kapital. Wer den Nervenkitzel braucht geht besser mit hundert Euro ins Casino. Dort kann man mit seinem Risikomanagement einen ganzen Abend spielen und auch an Trends teilhaben - nennen sich dort Glückssträhnen.
      Handelsbüro Berlin Ausbildung - das klingt ja richtig offiziell, fehlt nur noch staatlich anerkannt.

      ... nur 10min am Tag ... CRV 10 ...

      Da geht bei mir die Sirene an!

      Sehr professionelle Webseiten - nach Vertriebsgesichtspunkten. Warum machen die so etwas wenn die so erfolgreiche Trader sind?

      Hier ist alles transparent, jeder Handel ist öffentlich dokumentiert. Wo ist deren Erfolgsnachweis? Oder sagen die nur sie wären erfolgreich?

      Das ist der übliche Beschiss. Wer es nicht kann der lehrt es.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Grisu“ ()

      Hallo
      Würde die Antwort ob realistisch oder nicht erst mal etwas nach hinten schieben.
      Da gibt es mit Sicherheit noch ganz andere Realitäten. :|
      Der Punkt ist, ist es Dein Ding, was Dir dort gezeigt und erzählt wird.
      Willst Du dieses Geschäft ernsthaft betreiben, sind eigene Erfahrungen und Recherchen unerlässlich.
      Du wirst nämlich ziemlich schnell fest stellen, das Zeug, was Dir erzählt wird, für Dich und Deinen Stiel
      extrem unwichtig sein kann und damit wirst Du beim Coaching länger zu gedrönt als im Netz.
      Zu dem hast Du immer wieder Fragen, die Dir ein anderer beantworten soll und die nach meiner Erfahrung unerschöpfllich sind und doch nie ausreichend beantwortet werden.
      Wenn Du aber einmal da bist, wo Du Dir Deine Fragen selbst beantworten kannst, erzählt Dir keiner mehr etwas für Dich wirklich wichtiges und Du weisst genau was Du tust.
      Zu dem musst Du schauen, für umsonst macht das auch niemand.Was willst Du mehr investieren Geld oder Zeit, wobei das zweitere wohl eher das wertvollere ist. :)
      SG
      mfg dobi
      Es gibt Berge, über die man hinüber muß ,sonst geht der Weg nicht weiter
      Ein MAR Ratio von 2 (40% Performance, 20% Drawdown) ist nichts absolut unrealistisches, ob das die Leute dort tatsächlich können kann ich allerdings nicht beurteilen.

      ad Coaching: Grundsätzlich lässt sich sicher alles im Netz finden, die Frage ist wie viel ist einem die eigene Zeit wert, mit gutem Coaching kann man sicher einiges an Zeit sparen (wenn man neu in diesem Business ist muss man nämlich zuerst lernen die absurden und teils obskuren Informationen von den nützlichen zu trennen).

      Ob der erwähnte Anbieter was taugt kann ich nicht beurteilen, ich habe noch nie was davon gehört oder gelesen (sagt aber wenig aus, ich falle eher nicht in die Zielgruppe).

      Handelsbüro Berlin Ausbildung

      Hallo an alle,

      auf der Suche nach einer Swing Trading Strategie bin ich den hintman und damit auf candletalk.de gestoßen und habe mich heute hier registriert.
      Parallel habe ich eine Ausbildung zum Thema Swing Trading gefunden, die das "Handelsbüro Berlin" ( handelsbuero-berlin.de) anbietet. Dort werden konstante Gewinne im Bereich von
      40-50% p.a. in den Raum bei einem Drawdown von ca. 20% in den Raum gestellt. Klingt zu schön, um wahr zu sein.

      Was haltet Ihr davon? Ist das realistisch? Oder sollte man sich das Geld für das Coaching besser sparen, da 1. sowieso alles im Internet zu finden ist, was man
      dort erfährt oder 2. die kühnen Erwartungen unerreichbar sind?

      Oder gibt es sinnvolle Alternativen?

      Danke für jede Info.

      Viele Grüße.