Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      @ PT

      Felix Zulauf. Von dem halte ich sehr viel.

      Wirtschaft:

      Wir sind im Endstadium des Geldsystems, konstatiert der schweizer Vermögens- verwalter Felix Zulauf. Man muss sich mit seinem Vermögen außerhalb des Geldsystems bewegen, um Werte zu erhalten. „Die USA und auch viele andere westliche Industrienationen werden schon in Kürze an die Wand fahren“.

      Das Hauptproblem der westlichen Industriestaaten sei, dass sie zu hohe Schulden haben - gemessen an ihrer Wirtschaftskraft, analysiert der schweizer Vermögensverwalter Felix Zulauf in einem Interview mit KingWorldNews. Griechenland sei dafür ein Symbol.

      Wir haben in den letzten 20 Jahren in der Fiktion gelebt, dass wir nachhaltigen Wohlstand durch Schulden generieren könnten. Wir haben uns mehr und mehr verschuldet und im Grunde einen Lebensstandard geschaffen, den wir mit unserem normalen Einkommen nicht finanzieren konnten.

      Investoren haben nun den Griechen innerhalb von Wochen die Rote Karte gezeigt. Das gleiche Schicksal blüht nun Spanien, Portugal, Italien.

      Es scheint so, als hätte die Welt plötzlich erkannt, dass wir nicht mehr so weiter machen können wie bisher. Plötzlich werden fragen gestellt, ob die Schulden überhaupt bedient werden können und es entstehen Zweifel, ob Währungen noch sicher sind.

      Viele Großinvestoren flüchten deshalb ins Gold, erläutert Zulauf. Das „große Kapital“ möchte nicht mehr davon abhängig sein, ob jemand bei einer Zentralbank den Knopf drückt, um zusätzliche Billionen aus dem Nichts zu schaffen.

      Der Run auf Gold wird den Preis in ungeahnte Höhen treiben. Eine Währungsreform ist in Zukunft unvermeidbar. Dem System droht zunächst der deflatorische Crash mit anschließender Hyperinflation, verursacht durch die Notenbanken.

      Gold sei kein Rohstoff, sondern die ultimative Währung, so Zulauf. Ein Stoff, den man nicht ohne weiteres vermehren kann. Dies wurde in Tausenden Jahren bewiesen. Und viele Investoren würden nun ins Gold flüchten, um der komplizierten und hoffnungslosen Lage zu entkommen, in dem unser System derzeit steckt.

      Früher war der Goldpreis eher durch die Schmuckindustrie getrieben. Doch dies habe sich seit zwei Jahren geändert, so Zulauf. Derzeit ziehe es hauptsächlich große Investoren ins Gold, weil sie den überschuldeten Staaten nicht mehr trauten. Dies sei ein Trend, der sich sogar noch verstärken wird.

      Hinzu kommt, dass die Zentralbanken in Zukunft eher kein Gold mehr verkaufen würden, weil sie vorsichtiger geworden seien. Auf der Angebotsseite sollte es also demnach in Zukunft zu Engpässen kommen.

      Ebenfalls knapp sei Gold auf der Produktionsseite. Goldminen könnten nicht von heut auf morgen ihre Produktion erhöhen, nur weil plötzlich die Nachfrage steige. Die Goldproduktion sei eher rückläufig.

      Trotz höherer Goldpreise prognostiziert Zulauf für die nächsten Jahre eine Deflation. Das liege an der Überschuldung der Staaten. Wenn eine Unternehmung zu viele Schulden hat, dann muss sie immer mehr leihen, um überhaupt die Zinsen zu zahlen. Und wir sind genau an diesem Punkt des „Ponzi-Scheme“. Je höher die Zinslast, umso weniger bleibt übrig, um Geld auszugeben.

      Unser System befindet sich in dem Zustand, dass es überschuldet ist. Und insofern zwingt sich das System selbst zugrunde. Wir werden kein großes Wachstum haben in den nächsten Jahren. Dies wiederum wird dazu führen, dass wir die Schulden nicht bedienen können. Insofern lautet das Problem der nächsten Jahre „Deflation“.

      „Die USA und auch viele andere westliche Industrienationen werden schon in Kürze an die Wand fahren“ so Zulauf. Wir sind in der Endphase des Systems, „Endgame“. Es wird auf keinen Fall mehr so weiter gehen, wie wir es in den letzten 70 Jahren gewohnt waren. Die Politik versucht zwar verzweifelt, Inflation herbeizuführen, doch sind die Politiker derzeit damit nicht sonderlich erfolgreich.

      Zulauf vergleicht den Zustand des Systems gegenwärtig einem „Tanz auf dem Vulkan“, bei dem das System zwischen totaler Deflation und totaler Inflation pendelt. Manche glauben an einen deflatorischen Crash, andere an Hyperinflation.

      Zulauf dagegen geht davon aus, dass die deflatorischen Tendenzen in den nächsten Jahren klar dominieren. Anschließend drohen dann Hyperinflation und Währungsreform.

      Hyperinflation und Währungsreform sieht Zulauf wie folgt heraufziehen: Schon in naher Zukunft werden wieder große Banken in Schwierigkeiten kommen. Sollte dies passieren, können dann die Staaten nicht mehr helfen, weil diese ebenfalls schon als überschuldet gelten.

      Das wäre dann der Zeitpunkt, an dem die Zentralbanken ihre Bilanzen abermals verlängern. Und zwar nicht um den Faktor 2 oder 3, sondern um den Faktor 50 oder 100. Damit würden dann praktisch die Währungen entwertet. Das würde dann sofort binnen Wochen in eine Hyperinflation umschlagen; das Vertrauen in die Währung wäre kaputt. Das ist dann der Zeitpunkt der Währungsreform. Zulauf geht davon aus, dass dies spätestens in 5-6 Jahren der Fall sei, genau wolle er sich aber nicht festlegen. Es könne auch früher passieren.

      Das Hauptproblem sei, dass dieses Mal – anders als früher – die komplette westliche Welt betroffen sei. Früher gingen einzelne Länder Pleite. Heute steht das Gesamtsystem auf dem Spiel. Das sei die große Gefahr in den nächsten Jahren, erläutert Zulauf. - Das englische Original-Interview hier
      Ein Inflations-Trade wäre long wert-stabile Währungen und Rohstoffe und short Treasuries (wenns nicht schon verboten ist).

      Wenn man von einem chaotischen Kollaps ausgeht, hilft eh nur mehr ein Atombunker und ein Haufen Konserven-Nahrung. Wie man davon profitiert weiss ich nicht (long Corn/Beans/Weizen + Alu?). Goldman hat sicher schon ein entsprechendes Produkt strukturiert:)
      Nicht vergessen: vor einer größeren Inflation (oder Hyperinflation), kommt immer eine Deflation. Kaufkraftverlust, Preise werden billiger, keine Spur von Inflation. Alle sparen (vorllem Staat) , weniger wird verkauft, weniger produziert, weniger Arbeitskräfte nötig. Große Arbeitslosigkeit. Jetzt noch nichts dagegen! Der Spaß beginnt erst, sobald der Rotstift angesetzt wurde. Also so schnell gehts nicht. Da muss ein wenige Leidensweg her. Für die smarten ideal um zu reagieren.

      Anders als bei Aktien, oder anderen Assetklassen ist hier die Menge, wenn sie drauf kommt nicht am falschen Fuss erwischt. Ohne die Mehrheit der Bevölkerung kann nämich hier gar kein Vertrauensverlust in eine Währung kommen! Das ist ja das gemeine daran. Die sog. Profis glauben, wenn der kleine Fliesenleger Gold kauft, dann ist der Spaß schon vorbei. Die kommen immer zu spät drauf. Hier genau umgekehrt. Selbsterfüllende Prophezeiung.

      Also an alle Systemgläubigen: Schnallt euch an, es wird bitter für euch - früher oder später :)

      Anbei ganz gut beschrieben.
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      Fisch schrieb:

      Ohne Wertung ob richtig oder falsch. Aber nachdenkenswert youtube.com/watch?v=ejKKBLTlU3c
      Ich dachte die ganze Zeit über "Das kommt Dir doch alles irgendwie bekannt vor".... und im 3. Teil fiel ja dann auch der Name: Bernd Senf :D. Ob es richtig oder falsch ist, kann ich nicht beurteilen, aber vieles davon klingt für mich einleuchtend, stellenweise sind die Lösungen aber doch recht "experimentell" (aber nun gut, mangels Erfahrungswerten darf man auch nicht zuviel erwarten und "Versuch macht klug"). Die 100%-Variante finde ich auf jeden Fall sehr sinnvoll. Also, dass die Bank auch tatsächlich 100% des Geldes besitzen muss (Kundenkonten o.ä.), welches sie als Kredit rausgibt und nicht nur 10%. Besser als naked short selling ist das nämlich in meinen Augen auch nicht. X(

      Ich bin echt gespannt wie das alles weitergeht und ob und wenn ja, was für ein Alternativsystem wir bekommen werden. Wir leben jedenfalls in sehr interessanten Zeiten. :wacko: Und wahrscheinlich überleben wir sie sogar, wobei das für die restlichen Erdbewohner (!=Mensch) gar nicht so wünschenswert sein dürfte.
      Das es so weit in die Steinzeit zurück geht glaube ich nicht. Was aber ne gute Idee sein könnte ist Land zu kaufen. Hat mir mal jemand gesagt das der Bodenpreis auch für landwirtschaftliche Nutzfläche angezogen hat. Das wird in den nächsten Jahren noch zunehmen...
      ich raube, also bin ich....

      Fisch schrieb:

      Fisch ausnehmen ist schon gut, Fische fangen können, ist noch besser. Dazu großes Grundstück mit Gemüsegarten und ein Paar Schweine und Hühner etc.. kann sicherlich auch nicht schaden.


      @ Hintman
      Vieleicht solltest doch wieder mit dem Bogen schießen an fangen. ;)
      mfg dobi
      Es gibt Berge, über die man hinüber muß ,sonst geht der Weg nicht weiter
      Ich korrigiere: goso, der vernünftige Bauer :D
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Das wird sicher noch spannend, im Moment fällt keine Arbeit an, die Äcker sind verpachtet, aber beim Neubau des Wohngebäudes könnte es schon heikel werden, aber schau ma mal, nachdem ich nicht ganz wahnsinnig bin gehören mir mehr als 50% und ausserdem gibt es auch ein verbrieftes Vorkaufsrecht für die restlichen Anteile. :D
      goso der Bauer...also ich würde mich in ein paar Jahren mal sehr über einen Selbstgebrannten freuen :D
      Respekt, drücke euch die Daumen bei dieser Mammutaufgabe. Das Schwierigste wird wohl sein, dass sich niemand übervorteilt oder ausgenutzt vorkommt was den Arbeitsanteil betrifft.
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
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      Mit ein paar Bekannten, alle landwirtschtlichen Nutzflächen sind verpachtet, allerdings nicht gegen Geld, sondern gegen Naturalien, das Wohnhaus werden wir nächstes Jahr flach machen und ein neues Gebäude errichten, Stallungen etc. wissen wir noch nicht, müssen wir uns erst noch überlegen.

      goso schrieb:

      Mit Immobilienerwerb meinte ich auch einen Teil seines Vermögens durch die Krise zu bringen, um nach der Krise noch irgendetwas ansatzweise Werthaltiges zu besitzen.

      Deine Ansicht bezüglich des persönlichen Überlebens teile ich, ich habe schon vor langer Zeit hier irgendwo im Goldthread geschrieben, dass ich Gold bestenfalls als Add On meiner persönlichen Vorsorge sehe, auch Immobilien meiner Familie und mir im Worst Case nicht helfen können, daher habe ich mit ein paar Leuten zusammen einen kleinen Bauernhof gekauft.
      Fantastisch! Ich ziehe in absehbarer Zeit wieder zurück nach Oberösterreich in die wunderschöne Einöde. Meine Großeltern haben ihren Bauernhof vor gar nicht so langer Zeit erst aufgegeben, die Felder verpachtet. Hab mal so aus Spaß zu meinen alten Kumpels gesagt beim pokern vor ein paar Monaten, als wir über den Wahnsinn in der Finanzwelt diskutierten: "Hey, wenns schlimm kommt, buddeln wir halt wieder Kartoffeln aus, sogar die Geräte stehen alle noch in der Scheune".

      Wie bist du das angegangen, gibts da vernünftige Anlaufstellen im Internet, oder hast du dich dabei einfach mit guten Bekannten zusammengetan?
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      Fisch schrieb:


      Wie man sich vor dem Crash schützen kann? Keine Ahnung. Gold und Immobilien kann man auch nicht essen. Fisch ausnehmen ist schon gut, Fische fangen können, ist noch besser. Dazu großes Grundstück mit Gemüsegarten und ein Paar Schweine und Hühner etc.. kann sicherlich auch nicht schaden.


      Mit Immobilienerwerb meinte ich auch einen Teil seines Vermögens durch die Krise zu bringen, um nach der Krise noch irgendetwas ansatzweise Werthaltiges zu besitzen.

      Deine Ansicht bezüglich des persönlichen Überlebens teile ich, ich habe schon vor langer Zeit hier irgendwo im Goldthread geschrieben, dass ich Gold bestenfalls als Add On meiner persönlichen Vorsorge sehe, auch Immobilien meiner Familie und mir im Worst Case nicht helfen können, daher habe ich mit ein paar Leuten zusammen einen kleinen Bauernhof gekauft.
      Also ich glaube, dass das dicke Ende noch kommt. Das System wird irgendwann kollabieren. Die Schulden der Staaten sind nicht mehr zu tilgen.
      Das Leben von Krediten ist endlich. Daraus folgt eine Währungsreform oder etwas in der Art. Wie der Crash ausfällt, weiß niemand. Im schlimmsten Fall kommt es zum Chaos. Irgendwie fehlt mir ein klares Ziel der Politiker. Die basteln nur rum und wissen nicht was sie tun sollen. Also wird Brot und Spiele für die Massen auf dem Markt geworfen. Ablenken von den Problemen ist Haupttätigkeit geworden. Lösungsideen werden nicht einmal diskutiert.

      Wie man sich vor dem Crash schützen kann? Keine Ahnung. Gold und Immobilien kann man auch nicht essen. Fisch ausnehmen ist schon gut, Fische fangen können, ist noch besser. Dazu großes Grundstück mit Gemüsegarten und ein Paar Schweine und Hühner etc.. kann sicherlich auch nicht schaden.

      Hoffentlich sehe ich es zu schwarz.

      Ohne Wertung ob richtig oder falsch. Aber nachdenkenswert youtube.com/watch?v=ejKKBLTlU3c
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch

      Krümel schrieb:

      @hapack


      Was passiert, wenn ein so großer Wirtschaftsraum wie die Eurozone währungsmäßig zusammenbricht ? Wie wird es weitergehen ? Vergleichsfälle habe ich in der Geschichte nicht gefunden (z.B. ist der Anteil der Bauern heutzutage viel niedriger, auch wenn ihre Produktivität gestiegen ist, Auswirkungen der Hyperinflation/Währungsreform waren viel lokaler als es heutzutage der Fall wäre). Was passiert, wenn noch andere der hochverschuldeten Länder (USA z.B.) dazukommen ? Ein Domino-Effekt ist ja nicht ausgeschlossen. Wie könnte man sich eventuell den Neustart ein klitzekleines bisschen erleichtern ? Was tauscht man, wenn Geld als Tauschmittel wegfällt ?

      Da ich einigen Leuten hier im Forum bzgl. volkswirtschaftlicher Kenntnisse, Investitionsmöglichkeiten und Lebenserfahrung mehr Kompetenz zuschreibe als mir, habe ich halt mal gefragt. Dafür ist ein Forum da, dachte ich bislang. Und andere (stille) Leser interessiert es vielleicht auch. Mein Immobilienmakler sagte mir gestern am Telefon, dass ihm v.a. Privatimmobilien seit ca. nem halben Jahr aus den Händen gerissen werden, also: so unspannend ist das Thema "Absicherung" vielleicht nicht, und nicht jeder ist nur mit nem Plan B zufrieden, v.a. wenn die Familienplanung grad anläuft.

      Im übrigen würde ich mich ungern als "fehlgeleitet" beschreiben wollen, sondern bevorzuge "vorausschauend-interessiert".


      Vorausschauend-interessierte Vermutungen der User würden mich auch interessieren. :)