Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      In Schweden hat man eine solche Umsatzsteuer schon vor vielen Jahren zur Budgetkonsolidierung eingeführt, die tatsächlichen Einnahmen blieben um Grössenordnungen hinter den erwarteten Erträgen!


      Alle diese Kalkulationen gehen davon aus, dass der Börsenumsatz durch die Einführung einer Börsenumsatzsteuer unverändert bliebe. Diese Annahme ist jedoch ökonomisch nicht plausibel. Die isolierte Einführung einer Börsenumsatzsteuer in einem Land führt zu Verlagerung von Teilen des Handels in Länder ohne Börsenumsatzsteuer. Selbst wenn derartige Verlagerungen unterbunden werden könnten, würde ein Teil des Arbitragehandels zwangsläufig wegfallen, da dessen Kosten aufgrund der Steuer höher wären als die Erträge. So wurden in Schweden 1984 nach der Einführung einer Börsenumsatzsteuer statt der erwarteten 1,5 Milliarden Kronen (SEK) Steuereinnahmen lediglich 50 Millionen SEK erlöst. Hauptgrund war ein Rückgang der Umsätze im Rentenhandel an der Stockholmer Börse von 85 %[7].


      Quelle: de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6rsenumsatzsteuer

      Von ATTAC werden aktuell EUR 278 Mrd. p.a. als Einnahme publiziert, die EU Kommission geht von EUR 20 Mrd. aus, real würden es noch weniger sein, mit diesen Mitteln erreicht man in Bezug auf die EU weite Budgetlage genau NICHTS!
      @ Fisch

      Und du willst dann in Panama handeln?

      Vl nur so zur Info wie die USA mit ihren Bürgern umgehen: Egal wo du auf der Welt atmest, du unterstehst immer US Recht. Und willst du deinen US Pass abegeben, darfst du eine saftige Austrittsgebühr bezahlen (habe ich im Zusammenhang mit den UBS IRS Razzien so gelesen). Und wer den US-Pass einmal abgibt, soll ihn auch nicht wieder erhalten.

      Wir sind hier ja immer so Stolz von den Amis zu lernen.....
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Ich habe schon zu Zeiten der Techblase die Meinung vertreten, dass Institute die sich am Geldkreislauf beteiligen (im klassischen Sinne eine Bank) nicht Teilhaber von anderen Unternehmen oder Produkten sein dürfen (Interessenskonflikt - man erinnere sich nur an die Analystenorgien- Kauf dies - Verkauf das- und natürlich alles immer neutral ?).

      Wer andere vor sich hertreiben will, soll (muss) dies als so erkenntliches Unternehmen tun (Beteiligungsgesellschaft, Hedgefunds Pensionskasse etc). Und sein Geld muss er auf dem freien Markt einsammeln.
      Daraus ergibt sich das die klassische Bank solchen Unternehmen auch kein Geld zur Verfügung stellen darf.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      @ retep

      Ratingagenturen:

      Nun, eine Bank sucht sich ihre Ratingagentur ja selbst aus und muss diese auch sehr gut entlohnen. (Was das falscheste ist, was es gibt. Wir müssen lustigerweise auch unseren Wirtschaftsprüfer auswählen und bezahlen. Na der wird sicher viel gegen uns sagen???!!! Passt uns das nicht, wechslen wir) Eine Bank entwickelt ein strukturiertes Protukt, dass höchstgefährlich ist und bei 0 enden kann. Verschaltete Immokredite hoch 2. Die gehen zu einer Ratingagentur und lassen das mal ansehen. Die Ratingagentur weiß natürlich, hallo, ich kann das nicht auf AAA - ganz sicher einstufen. Sagt die Bank, alles klar, ich wechsle meine Ratingagentur, der Nachbar macht das schon. Bekommt ihr halt keine Milliarden mehr von uns. Was glaubt ihr sagt diese Ratingagentur?

      AAA - genehmigt!
      Was cranberries18 schreibt ist sehr nahe an der Wahrheit. Es sind immer die institutionellen die den Markt beherschen (dazu zähle ich heute auch Hedgefonds, obschon die klassisch eigentlich nicht dazu gehören, es geht einfach um die Möglichkeit ob dem Markt aus eigener Kraft Impulse versetzt werden können).

      Wo liegt also das Problem?
      Ratingagenturen die die Probleme nicht sehen (sehen wollen?).
      Banken, Hedgefunds die die Ratingagenturen bewusst belügen um daraus ihren eigenen Vorteil zu ziehen (aktuelle Untersuchung bei den Amis bei zahlreichen Grossbanken)?
      Institute die Produkte so aufstellen das sie irgendwann wertlos sind, aber Agenturen und Verkäufer so instruieren das die potenziellen Käufer meinen sie kaufen eine sichere Geldquelle ein?

      Glaubt da wirklich einer das Mann/Frau von der Strasse, die ja auch ein Wahlrecht haben, solches auch noch goutiert? Träumt weiter!
      Würde und Sein - sind allen gemein

      cranberries18 schrieb:

      Neuester Vorschlage der Regierung um Faymann: Man muss die Staatsanleihen mit 4 % deckeln. Es lebe die freie Marktwirtschaft.
      Es lebe die sozialistische Planwirtschaft :thumbdown: Mann Mann Mann...... Da kauf ich mir dann lieber nen Sparbrief bei den Freunden mit dem roten S :D

      Ich will Griechenland einfach mal mit einem Unternehmen im deutschen Wirtschaftssystem vergleichen.
      Stellt euch mal vor ein Unternehmen in Deutschland fälscht seine Bücher um in den Genuss von stattlichen Subventionen zu kommen.
      Meiner Meinung nach reicht es auch schon aus das das Unternehmen einfach falsche Zahlen ausweist.

      Dann steht heute oder morgen die gesamte Beamtenschaft von Finanzamt, Polizei usw. vor der Tür, stellt den Laden auf den Kopf und
      macht ihn danach dicht.

      Aber irgendwie läuft das in unserer ach so tollen EU leider nicht so.......
      Die sollen am besten wieder die schöne alte Drachme einführen und den Rest erledigt der Markt.
      Krisenregionen verwechselt: Syrien erhält EU-Rettungspaket, Griechenland wird bombardiert
      Spekulanten:

      Wer sind tatsächlich diese Spekulanten? Nicht irgendein großer HF, oder die privaten Trader oder was weiß ich. Nein, es sind: Pensionsfonds, Institutionelle Investoren, Versicherungen. Wer hat den (sichere) griechische Staatsanleihen in seinem Depot? Doch bitte kein Spekulant. (ich kann aus eigener Erfahrung sprechen, wer griechische Anleihen im Depot hat und wer die wie schnell loswerden wollte und den Markt damit zum Kollabieren brachte)

      Einzig was der Spekulant in Form von CDS gemacht hat ist, auf Griechenland hinzuweisen. Aber den großen Schub haben die oben genannten durchgeführt.

      Somit sehe ich die Spekulanten doch als wichtige Rolle: Sie haben auf eine vermeintlich offene Wunde den Daumen hingedrückt, dass die ganze Welt aufmerksam wird: Warum geht den jetzt der Spread von Griechenland auseinander? Schauen wir uns das mal genauer an. Was ja scheinbar Sinn machte, wenn man sich deren Politik ansah. War ja nie ein Thema, dass man sich mal die Politik von anderen Staaten ansah und wie die das Budget machen.

      Ohne dem würden die Griechen ja noch immer weiter fuhrwerken, ohne Rücksicht auf Verluste.

      Die Politiker haben Fehler gemacht und sie brauchen einen Sündenbock, um von ihrer Misswirtschaft abzulenken und dieser Schuldige ist schnell gefunden wie man sieht!

      Jeder, der den Spekulanten die Schuld gibt, hat keinen Plan von der Finanzwelt und das wie da vor sich geht.

      Neuester Vorschlage der Regierung um Faymann: Man muss die Staatsanleihen mit 4 % deckeln. Es lebe die freie Marktwirtschaft.
      Also wer hier glaubt das die RIESENMEHRHEIT der Menschen, die von Forex, Aktien, Optionen etc. wenig bis null Ahnung hat, nach dem was passiert ist auch noch Verständnis dafür aufbringen soll, der lebt wohl in einer Traumwelt. Die 2-3 % der Menschen die ihren Lebensunterhalt mit Finanzgeschäften jegwelcher Art auch immer aufbringen, sind den restlichen 97% ziemlich egal. Erst recht jetzt. Die meisten wissen ohnehin das ein Wirtschafstkreislauf auch ohne Wetten (oder sollen wir es Spekulation nennen?) auf dieses oder jenes funktionieren würde.

      In der Natur gibt es keine Schädlinge. Doch der Mensch treibt einen Riesenaufwand um aus seiner Sicht als solche identifizierte mit allen möglichen chemischen und natürlichen Mitteln den Garaus zu machen.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Wenn es eine Handelsmöglichkeit in einer ansatzweise vernünftigen rechtlichen Umgebung gibt, die keiner Transaktionssteuer unterliegt, dann wird dort gehandelt, wie wahrscheinlich eine wirklich weltweite Abgabe ist kann ich nicht abschätzen.

      Die Politiker machen es sich im Moment recht einfach, Schuld an ihrer Misswirtschaft sind die Spekulanten, ich bin überzeugt, dass zumindest einige dieser Damen und Herrn nicht so realitätsfremd sind den Quatsch, den sie da erzählen, auch noch selbst zu glauben, aber es ist zur Zeit eben angesagt auf die Spekulaten einzuprügeln.
      Wenn ich mir momentan das Gequatsche in Berlin anhöre wird mir echt schlecht ich bin mittlerweile echt soweit das ich keine Nachrichten mehr höre und schaue. Weil es mir dabei genauso geht wie am Anfang meiner "Trader Karriere" roter Kopf, Puls 140 und Schweißausbrüche.
      Die Vollpfosten in Berlin haben was die Praxis angeht null Komma null Plan und bekommen von Ihren Lobbyisten den Zucken in den Ar*** geblasen.
      Und auch die FDP wird dem Druck der da gemacht wird früher oder später nicht mehr standhalten können.

      Ich glaube es wäre sofern die Finanztransaktionsstuer eingeführt wird echt lukrativ die Eurex einfach in die USA umzuziehen.
      Aber dann geht das Gejammer von neuem los " Der Deutsche Aktien Index wird in den USA gehandelt, nein das geht nicht"
      Womöglich kommen die dann noch auf die Idee eines Embargos.
      Meint ihr das die Steuer, die Verschiebung von Börsen ins Ausland wahrscheinlich macht ?
      Bzw. der Handel vermehrt über ausländische Börsen abgewickelt wird ?
      Krisenregionen verwechselt: Syrien erhält EU-Rettungspaket, Griechenland wird bombardiert
      «Diese Schweizer Trittbrettfahrer regen mich auf»

      Zwischen der Schweiz und Österreich hat die Polemik um den Euro an Schärfe gewonnen. Bundeskanzler Werner Faymann bezichtigt die Schweiz der Rosinenpickerei.
      ..
      Angesichts dieses «Spannungsverhältnisses» könne von der Schweiz und anderen Staaten, die nicht zum Euroraum gehörten, erwartet werden, dass die EU etwa bei Banken- oder Finanzmarktrettungen auch von dort «e bisserl was bekommen kann», sagte der Bundeskanzler.
      ...
      Calmy-Rey wiederum betonte gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass der Bund an «multilateralen Hilfsaktionen zur Verhütung oder Behebung von ernsthaften Störungen des internationalen Währungssystems mitwirken» könne. Gemäss Gesetz müsse dafür jedoch eine Anfrage des Währungsfonds (IWF) vorliegen. «Eine solche liegt nicht vor.»

      Die Bundesrätin wehrte sich auch gegen den Vorwurf, die Schweiz profitiere nur: «Den Vorwurf mangelnder Solidarität kann man uns nicht machen», sagte sie und verwies auch auf den Schweizer Kohäsionsbeitrag an neue EU-Mitgliedsländer oder die Beteiligung an Friedenseinsätzen in Kosovo oder Bosnien-Herzegowina.
      Quelle: BZ

      Das müssen ja für die ewiggestrigen die reinsten Freudentage sein. Endlich wieder ein Feind im Osten....
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Nicolas Sarkozy threatened to pull France out of the euro zone unless other members promised to help Greece at the crucial meeting of ministers in Brussels last Friday, according to a report in Spain's El Pais.

      Details of the meeting were apparently revealed by Spain's Prime Minister Jose Luis Rodriguez Zapatero as he met behind closed-doors with Socialist party leaders on Wednesday.

      An unnamed source at that meeting relayed Zapatero's account that at one point in Brussels, Sarkozy "banged his fist on the table and threatened to leave the euro, which obliged [German Chancellor] Angela Merkel to bend and reach an agreement."

      Dow Jones Newswires
      May 14, 2010 07:08 ET (11:08 GMT)
      Würde und Sein - sind allen gemein
      @ goso, Purri

      Bei uns in Deutschland werden ja ähnliche Diskussionen geführt. Das schlimme daran ist, das diese Politiker höchstwahrscheinlich nicht dumm sind und ihren Blödsinn selber glauben, was sie da vor sich geben. Sie erzählen einfach das, was die Masse hören will. Wir haben ja immer so schon TED Umfragen auf diversen Videotextseiten. Gestern war die Frage "Ob uns die Banker kaputt zocken" und da haben ca. 90% mit "ja" gestimmt. Die Politiker wissen doch auch, dass ein Großteil der Bevölkerung von macro-ökonomischen Zusammenhängen keinen Schimmer haben, mit Spekulanten sind doch die idealen Buhmänner gefunden. Der innere Frieden lässt sich nunmal am besten damit bewahren, dass man einen gemeinsamen Feind von außen hat. Mich ärgern nicht die Politiker die manchen Unsinn von sich geben ( ich betrachte das als rationale Strategie, um die Masse hinter sich zu bringen), sondern die Leute, die diesen Unsinn glauben.
      Da muss man gar nicht den Cap bemühen, der Kanzler persönlich hat in der ZiB2 am Montag verkündet, man müsse "das Spekulieren mit den Finanzen" (O-Ton!!) verbieten und mit einer Finanztransaktions-Steuer "erspart man sich dann beispielsweise die nächste Benzinpreiserhöhung". Und die Short-Seller will er auch gleich verbieten. Heute morgen im OE1-Journal musste ich dann wieder den Schulmeister ertragen. Er will die Zinsen auf Staatsanleihen gesetzlich auf 4% festsetzten.

      Die Diskussion in Ö ist nur mehr grotesk. Ohne eine ordentliche Portion Zynismus ist das nicht mehr konsumierbar. Wenn das so weiter geht, verabschiede ich mich ins geistige Exil.