Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen
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Die Vereinigten Staaten von Europa kann es nur mit gemeinsamer Währung, gemeinsamer Haftung und Länderfinanzausgleich geben. Für die Vereinigten Staaten zu sein und den Euro gleichwohl ablehnen, passt nicht zusammen.
Die südländische Mentalität werden die Nordländer nicht ändern, das Ergebnis wäre eine endlose Transferunion von Nord nach Süd. Als Südländer würde ich das sehr begrüßen, denn ich hätte endlich jemamden gefunden, der meinen Lebensstil finanziert. Der Selbsterhaltungstrieb sollte jeden Nordländer von der Zustimmung abhalten. Diese Mehrheit im Volk sollte auch halten, nützt dieser jedoch wenig, denn sie wird nicht gefragt und von Politik und Wirtschaft auf dem Europaaltar geopfert.
Kleine populistische Anmerkung: Wenn es so kommt, bleibt immer noch die Auswanderung in den Süden, Sonne scheinen lassen und Füße hoch. -
Meine persönliche Meinung:
Manche reden von Schicksalsgemeinschaft, viele von "wir brauchen Mehr-Europa", andere wir müssen näher zusammenrücken, der Euro ist unsere Zukunft und blablabla. Ginge es aber dann um Aktionen, FÜR ein vereintes Europa, welches zentral gesteuert wird und wo fiskalpolitisch ein Gleichgang läuft, was für eine gemeinsame Währung unerlässlich ist, wird es plötzlich still. Da heißt es dann eher: Mehr nationale Souverenität, aber das "Weniger-Europa" spricht dann komischerweise niemand aus. Wer auf Souveränität besteht, der stellt sich gegen Europa! Das sollte man den Parteien sagen.
Es muss wohl und wird auch meiner Meinung nach, noch was Gröberes passieren, vorzugsweise 2012, bis zur Jahresmitte, dann sehen viele ein: wir wollen eigentlich kein vereintes Europa, aber wir brauchen es. Von mir aus steuert das jetzt, aber bitte kaufts unsere Anleihen ab, wir wollen ja schließlich unsere Beamten noch bezahlen.
Von alleine, so locker vom Hocker wird kein einziger Staat auf irgendwas verzichten, oder eine Haushaltskompetenz nach Brüssel oder Frankfurt abgeben. Erst wenn der Hut brennt, werden schmerzliche Maßnahmen gesetzt. (PIIGS-Staaten) Ob das dann von den Bürgern gewollt wird, ist eine ganz andere Geschichte. Wie im gestrigen Beitrag erwähnt, sind die Bürger das Pulverfass. Tragen die ein vereintes Europa mit, aber, bzw und auch einen ordentlichen Sparkurs, dann hat das Europa 2.0 eine Chance. -
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Ganz guter Artikel dazu, wie "einfach" es sein wird, ein Vereinigtes Europa hinzubekommen
Denn wenn sich in Frankreich der Eindruck festsetzt, der Präsident opfere Merkel die Hoheit über den Landeshaushalt, wäre das für ihn hochgefährlich: Die Aufgabe nationaler Souveränität ist bei Wählern aller Parteien verpönt. Ein Dilemma: Zur Euro-Rettung muss er sich auf Kompromisse mit Merkel einlassen. Um die Wahl zu gewinnen, muss er als Verteidiger französischer Interessen auftreten. So betont Sarkozy neben den Bekenntnissen zu Europa immer stärker Frankreichs Eigenständigkeit. "Wir werden unsere Identität, unsere Kultur, unsere Lebensweise und unser Sozialmodell verteidigen", sagte er in einer Europa-Rede letzte Woche.
ftd.de/politik/europa/:euro-sc…llen/60138367.html?page=2 -
Die EU des freien Handels, der offenen Grenzen, der Niederlassungsfreiheit ist in der Tat eine feine Sache und zwar in erster Linie für alle Menschen in Europa. Im Grunde war das schon das Paradies! Stop! Ja weshalb hat nach diesen Errungenschaften niemand STOP, ZIEL ERREICHT! gerufen?
Das Argument, die einzelnen Staaten würden international nicht mehr mithalten können, da zu klein, wird immer wieder genannt, kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Nehmen wir die Schweiz oder Norwegen, diese Länder sind weder in der EU noch im Euro, leben die Menschen dort wirklich so schlecht? Werden diese Länder untergehen, da sie nicht in der EU mitspielen und daher in der Globalisierung zunehmend unbedeutend werden?
Ging es den Menschen in der alten BRD wirklich so schlecht, obwohl sie als Kriegsverlierer in Europa und der Welt im Gegensatz zu den Siegermächten gar nichts zu melden hatte? -
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@ MB/8
sehr richtig erkannt wie ich finde, somit muss man meiner Meinung nach ein Mittelding finden (wie im letzten Post erwähnt) und das wäre ein Nordeuro und Südeuro. Hier tun sich Gleichgesinnte zusammen. Die "Stärke" des Südeuros wäre dann die Schwäche der Währung und die höheren Zinsen die sie zahlen müssen, sodass keine fehlgeleitete Liquiditätsschwämme möglich sind. (so wie die letzten 10 Jahre) - In Spanien gibt es übrigens leerstehende Dörfer. Es wurde gebaut um zu bauen. Auch China ist hier sicher anfällig. Da gibt es auch Geisterstädte, oder Irland, passt aber nicht zum Thema. -
Die Vereinigten Staaten von Europa sind nichts weiter als eine Schnapsidee und mit dem Vorbild USA nicht zu vergleichen. Die Unterschiede sind gravierend, angefangen mit den unzähligen verschiedenen Sprachen, Kultur, Geschichte, Mentalität. Außerdem ging von Europa alles aus, der Kontinent Europa ist kein Einwanderungsland wie die USA.
Die Vereinigten Staaten von Europa ließen sich nur als EUdssR realisieren, undemokratisch aus Brüssel diktiert.
Vor allem fehlt es am Wichtigsten, nämlich an demokratischer Legitimation. Die Völker wollen ihre Identität nicht aufgeben, jede Volksabstimmung würde scheitern. Eine EUdssR ist wie die UdssR zum Scheitern verurteilt und wird wie der Euro als schwerer Fehler in die Geschichte eingehen. Unsere Nachkommen werden noch Generationen darunter leiden. -
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Es wäre zu einfach anzunehmen dass epochale Vorhaben wie eine europäische Währungsunion glatt verliefe. Wie immer im Leben wird man zuweilen von Ereignissen
überrollt. Zur Bewältigung werden Kräfte frei gesetzt und Krisen bedeuten neue Chancen.
Mit der Zeit wird es mit allen Konsequenzen zu den Vereinigten Staaten von Europa kommen. Gut für unsere Nachfahren !
Trade well, GeorgM -
@ Georg
Helmut Schmidt war in meinen Augen der beste deutsche Bundeskanzler aller Zeiten. Auch heute höre ich ihn immer noch gern, denn mir gefällt seine Art. Leider geht das Alter, Zigaretten und Schnupftabak auch an ihm nicht spurlos vorbei, seine jüngsten Äußerungen halte ich für seniles Geschwätz eines 92jährigen, schade drum.
@ Purri
Griechenlands ganz große Chance liegt im Tourismus, das Land hat kulturell und klimatisch viel zu bieten. Mit der Wiedereinführung der Drachme könnte es sich vom teuren zum billigen Urlaubsland wandeln. Mit dem dann einsetzenden Massentourismus käme das Land wieder hoch.
Es gab mal ein Lied von den Bläck Föös, das ging ungefähr so: Jedes Jahr im Sommer geht das Spielchen wieder los, mit Sack und Pack nach Spanien, weil es da nicht so viel kost´.
Was Spanien damals war, könnte Griechenland werden. Hunderte Putzfraueninseln warten schon. Mit Euro ist das leider ein Ding der Unmöglichkeit. -
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Ein bischen ist schon auch die Frage, ob ein Land wie Griechenland auch ausserhalb des Euro wieder auf die Beine kommt. Die haben fast keine wissens-intensive Industrie, ausser Tourismus, ein bischen Landwirtschaft und Reederei ist da nicht viel. Vor 15 Jahren war das vielleicht noch anders, aber heutzutage steht so ein Land im direkten Wettbewerb mit Schwellenländern wie China, die immer günstiger produzieren würden. Ob da eine eigene schwache Währung ausreicht, ich bezweifle das irgendwie.
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@ GeorgM
Spanien: Jugendarbeitslosigkeit seit Euro Einführung um 25 % gestiegen; Aktuell bei 48 %. Mit dieser starken Währung im Hintergrund, kommen die nie wieder auf die Beine. Warum haben/hatten die eine Immoblase? Dank des billigen Geldes durch die billigen Zinsen. Aber in einem Punkt hast recht, eh nicht zu ändern, aber:
Die Frage die beantwortet werden sollte ist, wenn der starke Euro bleibt, wie soll ein Land wie Spanien, Portugal, Griechenland und wohl auch Italien je wieder auf die Beine kommen sollen, da diese Länder immer schon Weichwährungen waren und durch deren Währungsabwertung und höheren Zinsen das im Griff hat, sodass keine Blasen, etc. entstehen.
Jetzt haben sie den Salat: Starke Währung (im Vergleich zu deren früheren Landeswährungen. Jeder, der für in Italien Urlaub gemacht hatte, kann sich doch noch errinnern, dass man die Lira sofort bei Rückkehr wieder getauscht hat, da die ja schnellstens abgewertet hat), Arbeitslose bis an die Decke, die Zinsen haben sich jetzt schon wieder in die Höhe bewegt, somit das billige Geld ist hier weg, verschuldet bis übers Dach. Der Euro ist für diese Ländere eine "Zwangsjacke", welcher sie erdrücken wird. (ähnlich die Reparationszahlungen von Deutschland an Freinkreich in den 20iger Jahren, aber andere Geschichte);
Meiner Meinung nach würde man den Ländern was Gutes tun, bzw. den Euro zu teilen, als die Zwangsjacke an zu lassen, aber gut. Der Euro wird bleiben, die Sparpakete werden heftiger, die Wirtschaft wird mehr Schrumpfen und die Arbeitslosen werden steigen und den Schuldigen kenne ich jetzt schon.
Für mich das unverantwortungsvollste überhaupt den Euro noch so zu lassen und diese Länder noch mehr ins Chaos zu stürzen. (wie oben erwähnt, Weichwährung und hohe Zinsen haben hier immer ein gewisses Gleichgewicht geschafft, was durch den Euro komplett aus den Fugen geraten ist);
Und um auf die 30 % der spanischen Familien zurückzukommen, ob die deren Hypothek zahlen können: Das ist das geringste Problem der Spanier! Mit knapp 50 % Jugendarbeitslosigkeit (<26), hast hier ein Pulverfass, welches sich gewaschen. Genauso die allgemeine Arbeitslosigkeit ist im 20iger Bereich, genauso wie Griechenland und Portugal. (aja, und die Bankbilanzen sind voll mit faulen Krediten sowieso, was veständlich ist, bei der größten Immoblase in Europa) Das sind die Probleme die anstehen und nicht ob wer die Zinsen zahlen kann oder nicht. Diese Arbeitslosen zahlen werden nämlich unter der Zwangsjacke noch steigen (da die Länder so einfach nicht wettbewerbsfähig sind und bleiben);
krisennews.com/2011/12/02/span…itslosen-zieht-weiter-an/
querschuesse.de/spanien-zahl-d…itslosen-zieht-weiter-an/ -
PT
Ob die Schaffung des EURO und und Eintritt von einigen Ländern in die Zone angebracht war steht hier jetzt nicht mehr zur Debatte auch nicht das viele Geschwätz einiger Politiker zu diesem Thema. ( in Europa wird jetzt wieder Deutsch gesprochen ) Gott behüte uns davor!
Mir geht es konkret darum zu erfahren welche Auswirkungen auf alle beteilgten Länder eine von dir befürwortete Abschaffung des EURO hätte.
Beispiel: 30% aller spanischen Familien tilgen eine Hypothek die an den Euribor gekoppelt ist. Nach Austritt aus der Eurozone und Wiedereinführung der Peseta würde diese gegen den Resteuro einiger Kernländer oder die D-Mark um 20-30% Prozent abgewertet und in Konsequenz würde sich der Kreditbetrag erhöhen und obendrein die Hypothekenzinsen weit über 10% steigen. Dies ist nur ein Teilproblem das sich in jedem Land in großér Viellfalt darstellt.
Übrigens: Ich erinnere mich noch gut an die positiven Auswirkungen der Währungsreform 1948 die mit Hilfe der USA und des Marshall Plans möglich wurde.
D war maßgeblich an der Creation des EURO beteiligt und muß nun auch Farbe bekennen. Wir sind mit den anderen Ländern eine Schicksalsgemeinschaft. Was wiederum nicht laisser faire bedeutet.
Trade well, GeorgM -
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"Gerede über Krise des Euro ist leichtfertiges Geschwätz"
sueddeutsche.de/politik/helmut…iges-geschwaetz-1.1225748
so auch überwiegend in diesem thread. Originalton von PT: Der EURO muß weg. Dem leichtfertig würde ich als überzeugter Europäer noch unverantwortlich hinzufügen. Die Vielschreiber sollen endlich mal darlegen was denn die konkreten Folgen bei einem Auseinanderbrechen der Eurozone für alle Beteiligten wäre
Trade well, GeorgM -
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zum Thema der Stunde
blog.malik-management.com/2011/11/deflation-sicher/
Möget ihr die nächsten 5-6 Jahre gut überstehen.Verluste möglichst klein halten. Gewinne möglichst groß halten.
Die Mehrheit verliert. Also schau zu das du zur Minderheit gehörst.
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