Plauder-Thread rund ums Trading

      DickT schrieb:

      Mal ehrlich, die Autobranche hat mit mehr PS und Gewicht sicher eine Richtung eingeschlagen, die ihr jetzt zum Verhängnis wird, doch sollten wir uns alle an die Nase fassen, weil wir alle das so wollten. Selbst ein Kleinwagen musste im Laufe der Jahre immer mehr Komfort bieten als sein Vorgänger, weil man ihn sonst nicht verkaufen konnte. Die Automanager haben also durchaus kundenorientiert und damit für das Unternehmen richtig gehandelt! Beispiel VW: Neben Protzbauten wie Phaeton und Co, die sich nicht ausreichend verkaufen, gab es vor Jahren schon den 3-Liter-Lupo, der (wohl wegen seines höheren Preises) kein Verkaufserfolg wurde. Wenn der Verbraucher kein Geld für zu dem Zeitpunkt spekulative Zukunftsinvestitionen in die Hand nimmt, warum sollte man das von einem Automanager erwarten? Hinterher die Entscheidungen zu kritisieren, ist immer einfach. Das sollten gerade wir Trader wissen!

      Nein! Diese Sätze könnten aus einem Börsenprospekt stammen. Sie sind weitesgehend falsch.
      Die Automanager haben eben gerade nicht für das Unternehmen gehandelt. Nicht zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sondern Eigenkapitalrendite wurde als das Non-plus-ultra herausgestellt. Und damit das als wichtigster Benchmark in die Köpfe der Menschen kam, wurde dafür bei jeder Gelegenheit die Werbetrommel gerührt (siehe Joe Ackermann mit seinen 25%). Nicht investieren sondern abziehen ist das Credo dieser Machenschaften.

      Es ist bekannt das die grossen Autos den meisten Profit abwerfen (oder abwarfen, siehe SUV's in den USA). Also ist klar das man den Menschen die Produkte verkaufen will die am meisten Profit abwerfen (grosses Auto = grosser Preis, kleines Auto = kleiner Preis). Warum also Kleinwagen verkaufen die in der Produktion nur unwesentlich billiger sind als Grosswagen bei denen man eine Dosenhalterung als Mehrnutzen anpreisen kann. Zumal viele Teile (gerade in Europa) bei Grosswagen meistens noch extra auf den Verkaufspreis zu bezahlen sind.
      Den Menschen wird in der Werbung suggeriert das sie einen Grosswagen brauchen, auch wenn sie mit dem primär einzeln 5x die Woche 20km vom Wohn- zum Arbeitsort unterwegs sind. Ich habe noch nie eine SUV- oder Limousinenwerbung mit einem beworbenen Wagen im Stau auf einer EInfallsstrasse gesehen. Eher die flotten kurvenschnittigen Szenen auf mehr als einsamen und schön geteerten Landstrassen. Und die flotte Autofahrt von Seal (Ehemann von Heidi Klump) quer durch eine Baustelle müsste man von Gesetzes wegen eigentlich einziehen. Das ist Aufruf zum Gesetzesbruch (Gefährdung von Mensch und Material).

      In jeder Uhr des Swatchkonzernes tickt das gleiche Uhrwerk. Es kostet heute in der Produktion ein paar Franken. Egal ob in einer Swatch, Omega oder Tissot. Der Unterschied: An einer Omega oder Tissot verdient der Konzern das X-fache mehr als an einer Swatch (obschon die Fertigungs- und Materialkosten nicht wesentlich differieren). Die Swatch ist heute nur noch der Steigbügelhalter (Image). Sie wird den auch kaum mehr beworben.

      Ein anderes Bespiel. Die Lebensmittelkonzerne sind in den letzten Jahren dazu über gegangen den Menschen gewöhnliches Trinkwasser als Lifestyle Produkt zu verkaufen. Das wird dann irgendwo in Kalifornien aus dem Wüstenboden gepumpt und in Los Angeles zum 100-fachen Preis bei WalMart verkauft. Wohlverstanden, das gleiche Wasser das bei den LA-Bewohnern aus dem Wasserhahn tropft. Da lohnt es sich für Nestle und Konsorten allemal ein paar Werbespots zu platzieren um das Feuer der Eigenkapitalrendite am lodern zu halten.
      «Sie nehmen unser Wasser und verkaufen es uns 100-mal so teuer», kommentiert ein Blogger die Pläne der US-Firma Crystal Geyser, im kalifornischen Napa Valley Grundwasser abzufüllen. 250 Bürgermeister riefen in den USA unlängst dazu auf, statt Flaschenwasser das kommunale Leitungswasser zu trinken. In Büros ersetzen Leitungswasserfilter das Wasser aus Pet-Flaschen. Die US-Ausgabe des Modemagazins «Vogue» propagiert das Trinken von Leitungswasser aus den trendigen Flaschen des Schweizer Herstellers Sigg. Und in Grossbritannien kulminierte eine wochenlange Debatte in einem BBC-Beitrag mit dem provokativen Titel: «Flaschenwasser: Wer braucht das schon?»

      Nestlé reagiert nun mit einer Imagekampagne in Presse und TV, die aufzeigt, wie gesund Wasser ist: Acht Glas am Tag brauche der Körper. In den USA betont sie zudem, wie nützlich Wasser im Kampf gegen Fettleibigkeit ist - in Asien wird es als Energiespender positioniert.
      Quelle: TA


      Noch ein Beispiel? Denke einmal an die Rasierklingen von Gillette. Vor 15 Jahren mit 2 Klingen pro Stück noch für ca. 1 Euro zu haben. Heute mit 5 Klingen (wer braucht das wirklich) für ca. 3 Euro pro Stück. Herstellungskosten vermutlich ein paar Cent mehr als für 2 Klingen. Da freuen sich die Herren Federer, Henry, Woods und nicht zuletzt natürlich Herr Buffett. Und damit sich vorallem Herr Buffett weiter freuen kann, kostet die Rasierklinge heute auch extrem mehr.
      Um an eine ordentliche Eigenkapitalrendite zu kommen muss dem Konsumenten heute vorallem etwas viel zu teuer verkauft werden. Am besten gleich noch etwas das er eigentlich gar nicht benötigt. Nicht anders ist zu erklären das aktuell Gillette grossmedial auch die letzten renitenten 2 Klingennutzer noch zu den weitaus profitableren 5 Klingen zwingen (oder bringen) will.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      @ DickT

      Excellenter Beitrag, den ich großteils unterstreichen kann. Nur eine kleine Anmerkung: Wenn ich als kleiner Trader auf Margin (=Kredit) handle, dann wird mein Broker sehr darauf bedacht sein, dass ich maximal mein Konto schrotte. Bei den Big Playern ging das offensichtlich weit über deren eigenen Möglichkeiten hinaus, sonst hätten wir jetzt nicht dieses Dilemma.
      Mal ehrlich, die Autobranche hat mit mehr PS und Gewicht sicher eine Richtung eingeschlagen, die ihr jetzt zum Verhängnis wird, doch sollten wir uns alle an die Nase fassen, weil wir alle das so wollten. Selbst ein Kleinwagen musste im Laufe der Jahre immer mehr Komfort bieten als sein Vorgänger, weil man ihn sonst nicht verkaufen konnte. Die Automanager haben also durchaus kundenorientiert und damit für das Unternehmen richtig gehandelt! Beispiel VW: Neben Protzbauten wie Phaeton und Co, die sich nicht ausreichend verkaufen, gab es vor Jahren schon den 3-Liter-Lupo, der (wohl wegen seines höheren Preises) kein Verkaufserfolg wurde. Wenn der Verbraucher kein Geld für zu dem Zeitpunkt spekulative Zukunftsinvestitionen in die Hand nimmt, warum sollte man das von einem Automanager erwarten? Hinterher die Entscheidungen zu kritisieren, ist immer einfach. Das sollten gerade wir Trader wissen!
      Von daher verstehe ich auch nicht, warum hier diese Moll-Töne auf den freien Markt angestimmt werden. Was wir gerade erleben ist das Ergebnis auch unseres Handelns. Forex-Handel und andere Margin-Spielereien sind Spekulationen auf Kredit, wenn auch im kleineren Maßstab als bei den big Players. Moralisch steht wir auf der gleichen Stufe wie jeder "Böse" große Banker, der die Kreditblase mit aufgepumpt hat.
      Die Geschichte zeigt, dass freie Marktwirtschaft zu Exzessen führt, wenn erst einmal im wörtlichen Sinne die Hausse die Hausse nährt. Das war immer so und wird immer so sein. Gilt im Übrigen nicht nur für die Börse, sondern für alle wirtschaftlichen Bereiche. "Höher, schneller, weiter" sollte jeder schon einmal gehört haben. Also bitte gerade aus der Traderszene keine Abgesänge auf die freie Marktwirtschaft. Die Zeiten, die wir gerade erleben, sind gemessen an den historischen Erfahrungen nach anderen Exzessen absolut normal. Sofern er sich im rechtlichen Rahmen bewegt hat, trägt kein Einzelner eine spezielle Schuld an der Misere. Automanager und Banker haben lediglich im Zwang des herrschenden Trends gehandelt. Jeder Trader, der 2006 vor dem Crash warnte und womöglich für short plädiert hat, wurde für verrückt erklärt. Gleiches wäre jedem Automanager passiert, der plötzlich auf Mager-Autos gesetzt hätte. Jeder Manager, der (übermäßige) Investitionen auf Kredit abgelehnt hätte, wäre vom Markt genauso abgestraft worden, wie ein Banker, der Swapgeschäfte von seinem Institut fern halten wollte. Gegen den Trend zu schwimmen und vor der Gegenbewegung zu warnen ist zwar smart, weil man mit derartigen Prognosen immer Recht haben wird. Nur das Timing bleibt unglaublich schwierig - beim Traden und in der "realen" Wirtschaft.
      Drei Schritte vor und zwei wieder zurück - das ist der normale Ablauf. Die neueren Innovationen (Swaps und Co) sind eine tolle Sache, die sicher nicht aus der Welt geschaffen werden, wohl aber funktionalere Regeln erhalten, indem man sie nicht mehr OTC, sondern über eine Börse und Clearingstelle handelt. Wie sich die Geldpolitik verhält, hängt sicher davon ab, wie viel real erwirtschaftetes Geld tatsächlich übrig bleibt. Denn der laufende De-leverage Effekt vernichtet (im absolut wörtlichen Sinn!) ja überwiegend Geld, das als wirtschaftliche Existenzberechtigung nur die Hoffnung auf steigende Papierkurse von Aktien, Rohstoffen, Immobilien, ect. hatte. Wenn dieses Geld erst wieder bei den Notenbanken angekommen ist, kommt der Kassensturz. Wer hat tatsächlich noch Geld und wer hat Schulden. Auf dieser Basis geht das Spiel dann mit neuen Regeln weiter, sofern nicht irgendwelche Radikalen meinen, das ganze System auf den Kopf stellen zu müssen, indem sie einer Einzelintelligenz mehr Kompetenz zutrauen als der Intelligenz des Kollektivs (des Marktes). Und das hat in der Vergangenheit nicht nur nicht funktioniert, sondern hat darüber hinaus sehr viel Leid über die Menschheit gebracht.

      RE: Gedicht von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1930

      Harley schrieb:

      Wenn die Börsenkurse fallen,
      regt sich Kummer fast bei allen,
      ...
      Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"

      Ja das ist lustig und schon 1930!
      PT war schneller aber ohne Quelle: ;)
      Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen
      Wie Samen, die unter der Schneedecke träumen, träumen eure Herzen vom Frühling. Vertraut diesen Träumen, denn in ihnen verbirgt sich das Tor zur Unendlichkeit. Khalil Gibran

      Gedicht von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1930

      Wenn die Börsenkurse fallen,
      regt sich Kummer fast bei allen,
      aber manche blühen auf:
      Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

      Keck verhökern diese Knaben
      Dinge, die sie gar nicht haben,
      treten selbst den Absturz los,
      den sie brauchen - echt famos!

      Leichter noch bei solchen Taten
      tun sie sich mit Derivaten:
      Wenn Papier den Wert frisiert,
      wird die Wirkung potenziert.

      Wenn in Folge Banken krachen,
      haben Sparer nichts zu lachen,
      und die Hypothek aufs Haus
      heißt, Bewohner müssen raus.

      Trifft's hingegen große Banken,
      kommt die ganze Welt ins Wanken -
      auch die Spekulantenbrut
      zittert jetzt um Hab und Gut!

      Soll man das System gefährden?
      Da muß eingeschritten werden:
      Der Gewinn, der bleibt privat,
      die Verluste kauft der Staat.

      Dazu braucht der Staat Kredite,
      und das bringt erneut Profite,
      hat man doch in jenem Land
      die Regierung in der Hand.

      Für die Zechen dieser Frechen
      hat der Kleine Mann zu blechen
      und - das ist das Feine ja -
      nicht nur in Amerika!

      Und wenn Kurse wieder steigen,
      fängt von vorne an der Reigen -
      ist halt Umverteilung pur,
      stets in eine Richtung nur.

      Aber sollten sich die Massen
      das mal nimmer bieten lassen,
      ist der Ausweg längst bedacht:
      Dann wird bisschen Krieg gemacht.

      Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"
      Wer Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen findet, darf sie gerne behalten!
      candletrading.de/blog/category/tradingblogs/harley-fgbl/
      Verheugen fordert Hilfe für europäische Autobauer

      Ist das nicht toll für all die Arbeiter der diversen Autohersteller das sie bald entlassen werden und dann erst noch über ihre Steuern das Versagen ihres PS-Managementes finanzieren dürfen?
      Kann es wirklich etwas besseres und sinnvolleres im Leben eines Industriearbeiters geben? Offensichtlich kaum. Das muss ja ein wahres Glücksgefühl sein wie seinerzeit bei den Menschen die als Leibeigene ihr Leben abspulten.

      Auch der Verband der Automobilindustrie forderte angesichts der Wirtschaftskrise eine schnelle Unterstützung für die Branche. Ein "klares Signal an die verunsicherten Verbraucher" wäre die rasche Umsetzung der am CO2-Ausstoß orientierten Kfz-Steuer, sagte Verbandspräsident Matthias Wissmann der "Berliner Zeitung". Spiegel

      Es würde der Welt wahrlich etwas fehlen wenn es solche Leute wie einen Herrn Wissmann nicht gäbe. Jahrzehntelang den Menschen das Gegenteil predigen von dem was einem dann in der Not so alles einfällt. Und er kann sich erst noch glücklich schätzen das er in der Masse der Indusrie- und DIenstleistungswendehälse in solchen Zeiten nicht einmal gross auffällt.

      Und wer sagt das bald nicht noch mehr Branchen auf diesen praktischen Weg einschwenken werden. Dann hätten wir dann die Marktwirtschaft entgültig hinter uns gebracht.
      Würde und Sein - sind allen gemein

      retep schrieb:

      In der CH wird es in den nächsten 12-24 Monaten zu zwei interessanten Volkabstimmungen (Volkinitiativen) kommen. Zwei Themen die die Menschen in weiten Teilen der Welt aktuell beschäftigen.

      Die eine befasst sich mit dem Thema Salär- und Bonusbeschränkungen bei börsennotierten Firmen. Die Initiative wurde vor einem Jahr lanciert und bekommt jetzt natürlich aktualität ( mehr als sich die Initianten jemals erträumen liessen). Bisher wurde aus den angepeilten Kreisen ziemlich scharf dagegen geschossen. Da bin mal gespannt wie das der Souverän an der Urne entscheiden wird.
      Volksinitiative «gegen die Abzockerei»


      Vor einem Jahr noch undenkbar - "Geld-zurück-Garantie bei Managerversagen" - bald Realität?
      Geld-zurück-Garantie bei Managerversagen

      Das eidgenössische Parlament befasst sich in der kommenden Session mit der Revision des Aktienrechts, doch dieses ist dem Bundesrat inzwischen zu zahm, er will zusätzliche Elemente einbauen - aus aktuellem Anlass wohl.

      Wie die interimistische Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf am Montagabend im Schweizer Radio DRS erklärte, will der Bundesrat eine Zusatzbotschaft zur derzeit beim Parlament liegenden Revision des Aktienrechts ausarbeiten. «Wir werden sicher festlegen, dass die Statuten bei börsenkotierten Unternehmen vorsehen müssen, dass die Vergütung des Verwaltungsrates geregelt wird», erklärte sie.

      Rückforderungsmöglichkeiten verstärken

      Festgelegt werden solle, was eine Grundentschädigung und was allenfalls zusätzliche Entschädigungen seien und in welchem Verhältnis diese stehen sollen. «Wir werden auch vorschlagen, dass man die Rückforderungsmöglichkeiten verstärkt, wenn Entschädigungen bezahlt werden, die in einem Missverhältnis stehen zur Leistung, die erbracht wird», sagte Widmer-Schlumpf.

      Dies würde sowohl für den Verwaltungsrat als auch für das Management gelten. Es sei «Realität, dass es in diesem Bereich bei wenigen Unternehmen grobe Missverhältnisse gibt, welche die Leute auf der Strasse - ich gehöre auch dazu - nicht verstehen», sagte die Bundesrätin weiter.

      Zusammen mit der Abzockerinitiative behandeln

      «Schön wäre es» - so Widmer-Schlumpf, wenn die Revision des Aktienrechts plus Zusatzbotschaft zusammen mit der Initiative gegen Abzockerei gemeinsam behandelt und verabschiedet würden.

      Der Bundesrat hatte bereits an seiner Sitzung vom letzten Mittwoch eine Aussprache zum Aktienrecht geführt. Er ist nach den Ereignissen auf den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen der Ansicht, dass die Rechte der Aktionäre zusätzlich verstärkt werden müssen.
      Quelle: BZ
      Würde und Sein - sind allen gemein
      @ VW: Nachdem Porsche bekanntgegeben hat, dass sie mehr oder minder jede noch im Streubesitz befindliche Aktie kaufen wollen ist der Höhenflug nicht verwunderlich.

      @ lows: Tja, Nikkei auf 26 Jahres Tief, da musste man kein grosser Prophet sein um die Richtung des Tages erahnen zu können.
      Wo wäre der Dax heute ohne VW???? Bei -10% oder wie? Unglaublich...
      Bilder
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      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!

      DickT schrieb:


      Volvo darf in 3 Monaten nur 115 (!!!) neue Autos bauen. Rechnet man die Wochenenden raus, sind das 2 Autos am Tag in allen Werken - das ist Wahnsinn.
      Der Automobilsektor ist wohl erst der Anfang. ;(


      Die Zeiten sind sicherlich schlecht. Aber so schlecht nun auch wieder nicht. Neubestellungen im 3. Quartal heißt ja nicht, dass die nur 115 Lkw in 3 Monaten bauen sollen. Bis ein Brummi bestellt und gebaut wird, vergehen ja schon noch einige Tage. Und es ist durchaus denkbar, dass die noch einen Auftragsbestand vor sich herschieben. Wobei, die Tendenz ist natürlich schon eindeutig :D
      If you don't bet, you can't win.
      If you lose all your chips, you can't bet.


      - Larry Hite -

      --------------------

      The Trend is your only Friend :D

      - einer, der Bescheid weiß -
      Die Autowirtschaft legt wohl gerade eine Vollbremsung hin:

      FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von MAN haben am Freitag belastet von negativen Aussagen der Konkurrenz herbe Verluste erlitten. Gegen 10.05 Uhr sackten die Titel des Lkw- und Nutzfahrzeugbauers um 8,98 Prozent auf 32,35 Euro ab. Der DAX büßte unterdessen 5,87 Prozent auf 4.254,17 Zähler ein.


      Beim schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo ist das Ergebnis im dritten Quartal noch stärker eingebrochen als erwartet. Den derzeitigen Auftragseingang bezifferte Volvo-Chef Leif Johansson auf "praktisch Null". Händler äußerten sich bestürzt. "Man muss sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen: Im dritten Quartal hat Volvo gerade einmal 115 Neubestellungen erhalten - im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum fast 42.000. Und das ist kein Schreibfehler", ereiferte sich ein Börsianer. Die Aktie brach daraufhin in Stockholm um knapp 19 Prozent ein. Auch Scania enttäuschte mit den Zahlen zum dritten Quartal, was die Titel ebenfalls unter Druck brachte.

      Volvo darf in 3 Monaten nur 115 (!!!) neue Autos bauen. Rechnet man die Wochenenden raus, sind das 2 Autos am Tag in allen Werken - das ist Wahnsinn.
      Der Automobilsektor ist wohl erst der Anfang. ;(
      Greenspan räumt erstmals Fehler ein
      Ex-US-Fed-Boss Alan Greenspan hat erstmals Versäumnisse der Behörde unter seiner Leitung im Hinblick auf die jetzige Finanzmarktkrise zugegeben. Unter anderem habe man die hochkomplexen Kreditversicherungs-Geschäfte nicht stark genug reguliert.


      Der ehemalige US-Notenbankchef Alan Greenspan hat im Rahmen der Finanzkrise erstmals eigene Fehler eingeräumt. Die hochkomplexen Kreditversicherungs-Geschäfte (Credit Default Swaps, CDS) nicht stärker zu regulieren, sei ein Fehler gewesen, sagte Greenspan am Donnerstag bei einer Anhörung in einem Ausschuss des US-Parlaments.

      "Ich bin falsch gelegen mit der Annahme, dass Organisationen - speziell Banken - aufgrund von Eigeninteresse ihre Aktionäre und ihr Firmenkapital am besten schützen können", sagte Greenspan. Banken schlossen CDS-Geschäfte bilateral ab, wodurch das Risko bestand, dass einer der Partner ausfällt.

      Bisher hatte Greenspan jede Mitschuld an der Finanzkrise zurückgewiesen. Kritiker werfen dem Ex-Fed-Chef vor, mit billigem Geld wenig solvente Amerikaner zum Häuserkauf verleitet und so die Blase am Immobilienmarkt mit verursacht zu haben. Um die Wirtschaft anzukurbeln, hatte die Fed ihren Leitzins nach den Terroranschlägen 2001 bis auf ein Prozent gesenkt.






      Quelle: Wirtschaftsblatt
      Jo jo Daimler und BMW, langsam zieht die Schlinge für renitente Carmaker...

      Durchhaltevermögen und Kampfgeist werden wenig helfen. Denn kurzfristig dürfte die Parole bei Daimler lauten: Sparen und die Produktion drosseln. Beobachter sind besorgt, weil es dieses Mal vor allem die sonst so hoch profitable Mercedes-Benz-Sparte erwischte, das Herzstück des Konzerns.

      Bis vor wenigen Wochen erfasste die deutschen Leser ein leichtes Schaudern, wenn von den massiven Schwierigkeiten der US-Autobranche die Rede war. Finanzkrise, Konjunkturflaute, Rabattschlacht, überschuldete Kunden, Ökotrend verschlafen. Die Probleme der Amerikaner schienen weit weg. Doch dies erwies sich als Trugschluss: Daimler etwa litt im dritten Quartal massiv unter dem Wegbrechen des nordamerikanischen Marktes.

      Nun gerät Europa immer stärker in den Sog der weltweiten Konjunktur- und Finanzkrise, und damit auch Deutschland.
      Quelle: FTD


      Ok. Solange irgendwelche Polit- und angebliche Sportgrössen ihre deutschen Luxuskarossen regelmässig neben die Strasse setzen, ist wenigstens da für Entsatz gesorgt.
      Würde und Sein - sind allen gemein
      Zu jeder Meinung gibt es auch eine Gegenmeinung. Kann die Aussagen nicht wirklich werten, stelle sie einfach kommentarlos rein:

      Eine hausgemachte Krise
      von Bill Bonner
      Diese Krise stammt aus Washington und sie wird heute von Washington noch weiter verschärft.
      Mein alter Freund Jim Davidson schickt den folgenden Kommentar:
      "Ich denke, wir sollten die Tatsache betonen, dass diese perverse Regulierung, und nicht die De-Regulierung der ursprüngliche Grund für diese Krise ist. Entgegen dem Mythos, dass die Immobilienkrise und die subprime-Kredite in einem Klima der De-Regulierung von Gier getrieben wurden, kam der Auslöser der subprime-Kredite von Bundesmandaten, wie z.B. dem Community Investment Act, welcher Strafen erhob, wenn Banken an unterprivilegierte Kreditnehmer kein Geld verliehen haben."