Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      Suche Job, mach alles, kann alles; nur (bald) nicht mehr traden ......:
      Das Bundeskabinett hat am Mittwoch den umstrittenen Gesetzentwurf gegen riskante Spekulationen an den Finanzmärkten auf den Weg gebracht.
      ......
      Das bestätigten Regierungskreise der Nachrichtenagentur Reuters. Mit dem "Gesetz zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte" sollen ungedeckte Leerverkäufe deutscher Aktien sowie von Staatsanleihen der Euro-Länder verboten werden.
      .......
      Außerdem bekommen das Bundesfinanzministerium und die Börsenaufsicht BaFin die Möglichkeit, Währungsderivate auf den Euro zu verbieten, bei denen kein eigener Absicherungszweck besteht.
      de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE65105H20100602

      DickT schrieb:

      Das sind mindestens genauso Spekulanten


      Da stimme ich dir zu, und meist sind das sogar Mehrfachspekulanten, denn viele dieser Eigenheime wurden mit endfälligen Fremdwährungskrediten finanziert, damit einer Dreifachspekulation, nämlich.

      1. Auf die Zinsdifferenz
      2. Auf die Wechselkursentwicklung
      3. Auf die Rendite des Tilungsträgers
      (4. Darauf selbst nicht arbeitslos zu werden)
      Und wann unternimmt die Politik etwas gegen diese unsäglichen Kleinspekulaten, die völlig überhebelt mit irrwitzigen Summen spielen, die ihre finanziellen Verhältnisse viel zu weit ausreizen, um ein Eigenheim zu finanzieren? Diese Kleinspekulaten waren es, die uns die Krise eingebrockt haben. (Aber das war ja erklärtes Ziel von G.W. Bush, dass sich jeder Amerikaner ein Eigenheim leisten können soll!)
      Aber auch ich habe in meinem Bekanntenkreis Menschen, die sich bis an den Rande des Möglichen verschuldet haben, um sich ein Eigenheim zu leisten. Um es deutlich zu sagen: Das sind mindestens genauso Spekulanten!
      Ich finde PT's Aufsatz gut. Stimme aber auch Krümel uneingeschränkt zu (kann die Sichtweise "Selbstständig" aus Mangel aber nicht beurteilen, ausser jetzt als Zocker.. ). Habe ja schon hier geschrieben was die Realität ist.

      Und landen sie nicht im Vorzeige-TV, werden sie beim gleichen Sender in den entsprechenden Magazinen als Sozialschmarotzer vorkommen.
      So läuft das Leben.

      Goso hat ja mal geschrieben das er sich den Untergang aller nicht ECN-Anbieter wünscht. Und da hat er Recht. In diesem Markt kann nur mit Erfolgsaussichten mitmachen wer sich wenigstens in einem fairen Umfeld betätigen kann wo jeder weiss was Sache ist.
      Würde und Sein - sind allen gemein

      "Klein-Zocker"

      Perfect Trader schrieb:

      Was mich immer etwas belustigt, ist, wie die ganzen Klein-Zocker, von denen wahrscheinlich die Mehrheit auch noch verliert, schreckliche Angst haben, daß man ihnen die vermeintliche "Reichtums-Quelle" abschneidet. Dabei wäre ein solches Verbot für Viele eher eine willkomene Beschränkung ihrer Verluste.
      Auch diese "Klein-Zocker" werden sich nach Brandrodung ihrer Spielwiese etwas anderes suchen. (Und das muss nicht unbedingt besser für sie sein. )

      Meiner Meinung nach findet man den Typus des "Klein-Zockers" und "Reichträumers" auch in anderen Bereichen des Lebens mit niedrigen Eintrittshürden wieder - sei es nun das Eröffnen von Läden ohne rudimentäre betriebswirtschaftliche Kenntnisse (Boutique, Nagelstudio, Friseursalon, v.a. bei Frauen beliebt), der 5000. Hausmeisterservice in einer Kleinstadt, das Eröffnen diverser Gaststätten/Restaurants/Imbisse oder das Auswandern ohne Kenntnis der Landessprache, das Gründen von Startups mit irgendwelchen abstrusen Ideen ...

      Als Zuschauer finde ich die "Naivität" zwar stellenweise befremdlich, wenn mal wieder ein besonders krasser Fall bei "Rach, der Restauranttester" oder Andreas Wendland (Frisörladenretter) oder in einer anderen derartigen Sendung läuft. Aber letztendlich ist das Grundmotiv der gezeigten (manchmal auch vorgeführten X( ) Leute meist dasselbe: ein besseres Leben, keine Abhängigkeit vom Goodwill eines Arbeitgebers, v.a. bei den aktuell herumgeisternden Gespenstern Arbeitslosigkeit/Altersarmut/usw., vielleicht noch die Familienmitglieder mit einbinden ins Unternehmen und ebenso absichern.
      Man versucht dann eben (so gut man kann - und das reicht leider oft nicht aus), einen anderen Weg zu gehen, von dem man sich verspricht, dass man damit den o.g. Gespenstern aus dem Weg gehen kann. Dass Unternehmertum auch seine Schattenseiten hat, merkt man vielleicht erst zu spät und kommt aber nicht mehr raus, da man sich schon zu sehr verschuldet hat. Für diese Leute wäre Traden vielleicht besser gewesen, da man sich nicht bereits zu Beginn des Unternehmertums verschulden muss, sondern ein kleines Konto bereits ausreicht, um zu merken, dass der Traum vom schnellen Geld grad beim Gegenüber am der anderen Ende der Internetleitung wahr wird. Und dass Arbeitnehmertum auch Vorteile bietet.

      Ich selbst kann mich da leider auch nicht ausnehmen, wenn ich im Rückblick auf einige Jobs als freiberuflicher Programmierer im Laufe des Studiums zurückblicke. Ich bin auch gegen jeden Schrank gelaufen, den irgendwer zufällig irgendwo abgestellt hatte. Aber woher soll man solche Sachen auch wissen ? In der Schule lernt man zu 99 % irgendwas Fachliches und in den übrigen 1 % wird man auf seine Arbeitnehmer"karriere" (z.B. als "Office-Manager" *augenroll*) vorbereitet. Aber Selbstständigkeit ? Nee. Das lehrt einen höchstens das Leben, und das hat nen recht hohen Stundensatz und verlangt meist Vorkasse.

      Purri schrieb:


      Es gibt auch einen Interdealer-Markt für "security lending", in Europa hauptsächlich über ICap, bei dem sich Firmen kurzfristig Aktien (und auch andere Instrumente) zu solchen Zwecken borgen können. Zu Verfügung gestellt werden sie hauptsächlich von Fonds mit grossen Aktienbeständen (Pensionsfonds etc) die dafür ein bischen Zubrot kassieren können.

      P.S. cosmos Artikel ist sehr informativ
      Diese Seite hier veröffentlicht ein gratis-eBook zum Thema, die ersten 2 Kapitel sind schon verfügbar:

      Chapter 1 A Short History of Securities Lending

      Chapter 2 What is securities lending?
      Merkel & co sollten mal in einer Regierungsbewertungshow teilnehmen. Hätte sicher 100% Einschaltquote.
      Von hinten kommt dann der rote Geldverschleuderungshammer. Die Größe des selbigen ist je nachdem variabel.
      Setzt sich aus Schuldenanhäufung und Politikergewichtszunahme zusammen.

      Weshalb es solche Shows nicht gibt, liegt auf der Hand. Der Hammer würde kaputt gehen. Und wer soll den bzw dessen Reparatur dann bezahlen?

      "I'm a trader, baby. So, why don't you kill me?!"

      MB/8 schrieb:

      Shakesbeer schrieb:

      Der Artikel ist wirklich gut. Den sollten unsere Politikpappnasen mal lesen!
      Leider sind Politiker beratungsresistent. :(


      Denke ich an Politiker in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.
      Und wenn ich dann doch träume, habe ich in Sachen Fähigkeiten v. Politikern und Auswirkungen ihrer Handlungsweisen folgendes Bild vor Augen

      "I'm a trader, baby. So, why don't you kill me?!"
      Top Ökonomen:

      Das sind die Sesselpfurzer auf der Uni, oder sonstigen Instituten die noch nie einen Groschen Geld selbst ordentlich angelegt haben (außer Staatsanleihen) und immer schön im Nachhinein plappern, was richtig gewesen wäre. Für die jetzige Krise brauchen sie etwa 5 Jahre um die Gründe zu erforschen und helfen tut das niemanden. Jede ist einzigartig. Diese Theoretiker sind sowas von unnütz. Eine Handvoll hats wohl vorher gewusst, dass ein Crash oder dergleichen kommt und der Rest weiß es im Nachhinein und tut als ob er es eh immer gesagt und gewusst hat.

      Gibt so eine Harvard Theorie und Harvard Fonds. Die besten und schlausten Köpfe haben da was gemacht. Auch zeitlang gut gefahren, aber dann sowas gegen die Wand gefahren, dass die Uni sogar in Geldnöte kam. haha. Wurde dann wieder still um diese Profs.