Swingtrading für Berufstätige
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Norbert Gundeler schrieb:
hatte ich nicht gedacht, nicht mal unterbewußt.
Geht in die Geschichte ein!"Promising pussy in the after-life is the lowest thing I ever heard..." - Bill Maher -
@ Hintman
Es sollte nicht vordergründig die Bezeichnung "Swingtrading für Berufstätige" hinterfragt werden. Es ging um Anmerkungen zum Ansatz, dass Berufstätige sich aus Zeitgründen auf längere Timeframes konzentrieren, da wegen der objektiv geringen zur Verfügung stehenden Zeit die Nutzung höherer Timeframes ohne intensive Hinterfragung fast schon selbstverständlich als nahezu "alternativlos" angesehen werden könnte. Es ging auch nicht gegen den Thread mit seiner intensiven Beteiligung vieler Leser, der vielleicht gerade wegen dieses Zeit sparenden Ansatzes überhaupt erst das Interesse seiner Leser weckt.
Trotzdem sind aus Rendite-Erwägungen mit deutlichen Verkürzungen des Timeframes bessere Ergebnisse bei kleineren absoluten Risiken und ein weit höherer Erfahrungseffekt wegen mehr ausgeführten Trades möglich, weshalb zumindest ein Durchdenken kleinerer Timeframes mal stattgefunden haben sollte.
Darum bleibt die dann über mehrere Posts gehende Diskussion des Titels an der Oberfläche und bringt aus Rendite-Gesichtspunkte nicht weiter.
Bezüglich Pokern wäre zu sagen, dass ganz unabhängig von zig anderen Dingen, eine der schönen Seiten gerade der sehr kurze Timeframe ist. Entscheidungen sind fortwährend nahezu unmittelbar zu fällen und es gibt bezüglich der Spiele, an denen man gerade beteiligt ist, keine solche Aktivitätsschwankungen wie an der Börse.
Dass nicht in höheren Timeframes gehandelt werden darf, steht nirgendwo, sondern nur, dass es für geringes Kapital, welches sich an die Bewegungen der großen Marktteilnehmer ranhängen kann und selber noch keine Drawbacks durch seine eigenen Aktivitäten vom Markt zurückbekommt, mehr Rendite bringt. Für höheres Kapital, wie es z. B. größere Fonds bewegen, sind die Möglichkeiten, den Timeframe in im gleichen Maße zu reduzieren, alleine schon wegen der endlichen Liquidität der Märkte begrenzt.
Wenn man wiederholbar 15 % Rendite p. a. mit einem Fond macht, ist das ein gutes Ergebnis, wenn man 15 % Rendite p. a. mit einem gewaltigen Zeiteinsatz als Daytrader mit einem Kapital im Bereich einiger Tausender oder Zehntausender Euro macht, ist das die Zeit nicht wert.
Den Reiz sollte man an den Kapitalmärkten nicht suchen, der ist für die Rendite oft abträglich (obwohl auch mir bekannt ist, dass "Reiz" bzw. "Anreiz" auch in der ökonomischen Wissenschaft streng sachlich und ganz neutral für auf Systeme einwirkende Inputs genutzt werden).
Zum Thema automatischer Handelssysteme werde ich - obwohl ich gerne und exzessiv - auch manuell trade, wohl in einem verbleibenden Dissens mit der Mehrheit der Board-Mitglieder bleiben. Diese Diskussion hat Parallelen zu "Nichts ist schneller als der Schall", "Menschen können nicht fliegen, sie sind keine Vögel", "Die Geschwindigkeit der Eisenbahn macht die Passagiere verrückt", "Vor jedem Auto muss ein Läufer mit einer roten Fahne den Weg für das gefährliche Auto freimachen", ... In Anbetracht der bereits erfolgten und zu den größten Teilen schon seit Jahren zumindest im Prinzip weitgehend gereiften technischen Entwicklung (u. a. auch mit MT5 für den Retail-Bereich) ist es gar keine Frage, ob die Technisierung auch im Trading ein notwendiger Erfolgsfaktor für Höchstleistungen sein wird, sondern nur wie diese auch für Kleinanleger gestaltet wird.
Genauso wie vor 15 Jahren das Erstellen selbst plumper Websites noch einige Insider-Kenntnisse nötig machte, gibt es heute ausgefeilte Tools, die für jedermann selbst qualitativ anständige Websites ohne vorheriges Informatik-Studium erstellen.
Der Vorwurf der Hybris ging nicht gegen eine konkrete Person. Das Abtun von nach reiflichen Überlegungen professionell getroffenen teuren Investitionsentscheidungen als Schnickschnack ist aber schon eine tüchtige Hybris, letztlich auch das Mitredenwollen von kaum vorbereiteten Laien in Dingen, von denen sie nichts verstehen. Niemand würde mal locker einen Fleischer wegen dessen flinken Umgangs mit dem Messer auch als Herzchirurgen engagieren und dabei sogar noch ein gutes Gefühl haben. Beim Trading verhalten sich viele Leute aber genauso, bloß sie haben nicht mal ein Messer und sind auch nicht flink.
Dabei ist mir durchaus bewußt, dass es auch genug schlechte Investitionsentscheidungen ohne brauchbare Konzeption gibt, in der kopflose Entscheider und überforderte Anwender, die von der eigentlichen fachlichen Materie nicht genug verstehen, völlig wundergläubig davon ausgehen, dass die Software es schon richten würde. Solche Leute verstehen die Software nicht als Tool in den Händen von fachlichen Experten und sie sind mindestens so unprofessionell wie Leute, die Software aus prinzipiellen Gründen mehr oder weniger ganz ablehnen.
Oft sind sie noch viel, viel schlimmer, das sie diese Entscheidungen gar nicht aus mangelnder Überlegung fällen, sondern die ihnen schon sehr wohl bewußten eigenen Missstände (und die in ihrer Organisation) hinter einer Software verbergen wollen und die Software gar nicht als nützliches Tools einsetzen wollen, sondern sie schon von Vorherein nur als Schutzwall für Inkompetenz planen, um dann ihren Schwachsinn zu vertuschen mit dem Pseudo-Argument "Aber die Software hat doch gesagt, ..."
Die Fahrt mit dem Regional-Express und die Nutzung eines Handies zum Trading ist nur eine Faktenangabe. Beim Traden im sehr kurzfristigen Bereich können da schon mal jeden Tag 30 min Zeit sinnvoller genutzt werden, als durch ein Videospiel oder sonstiges Totschlagen der Reisezeit.
Die Nutzung ansonsten nicht genutzter Zeiten für viele Trades mit einem schnellen Zoomen von der Großwetterlage im hohen Timeframe sukzessiv bis zum kleinsten und das Nutzen auch nur minimaler Auffälligkeiten im Sekundenbereich empfehle ich ganz ausdrücklich zur Nachahmung. Dabei wird Trading nämlich von eingebildeten "höheren Weihen" demystifiziert und auf das gleiche geistig eher simple Niveau gehoben wie die Beachtung von Verkehrsschildern beim Autofahren, wo man auch zig Dinge zugleich beobachten muss, um das Ziel schnell zu erreichen und dabei keinen Unfall zu bauen, was auch jedem normal intelligenten Menschen gelingt, weil durch immer wiederkehrende Übung die Abläufe habitualisiert wurden.
An einen persönlichen Vorwurf an den Thread-Starter hatte ich nicht gedacht, nicht mal unterbewußt. Mir ging es nur um das objektiv weniger aussichtsreiche Abschneiden von Strategien in großen Timeframes.
@ fleibaka
"Spaß ohne Stress" ist genau das, was man in seiner Freizeit haben möchte und das kostet für gewöhnlich Eintritt. Dinge die Geld bringen, sind Arbeit und der Lohn ist das Schmerzensgeld für die Aufwände und den Stress. Spaß ist dabei nicht das vorrangige Motiv und selbst eine sinnerfüllte Arbeit hat nach ausreichender Arbeit keinen überbordenden Spaßfaktor mehr, sondern ist ein simpler Tausch Lebenszeit (verbunden mit der darin erbrachten Leistung) gegen Geld. -
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Hintman schrieb:
"Trading mit Aktien auf Tageschartbasis mit Hinblick auf das Abgreifen einer Kursschwankung in den nächsten 4 Tagen für Leute die nicht ständig auf den Bildschirm starren wollen oder können, oder eine Beimischung suchen".
Tsts, immer diese Ungenauigkeiten, wenn schon, dann: "Trading mit Contracts for Difference basierend auf Aktien auf Tageschartbasis mit Hinblick auf das Abgreifen einer Kursschwankung in den nächsten 4 Tagen für Leute die nicht ständig auf den Bildschirm starren wollen oder können, oder eine Beimischung suchen". -
Hintman schrieb:
"Trading mit Aktien auf Tageschartbasis mit Hinblick auf das Abgreifen einer Kursschwankung in den nächsten 4 Tagen für Leute die nicht ständig auf den Bildschirm starren wollen oder können, oder eine Beimischung suchen".
Also ich finde die Bezeichnung etwas lang. Ich würde "Swingtrading für Berufstätige" vorschlagen
Genau das ist das was wir machen und genau das wofür wir Zeit haben und genau das was wir machen um Spaß ohne Stress zu haben.
Ich fühle mich hier genau richtig und aufgehoben. Alles andere, kleiner Zeitframes etc. haben die meisten hier in der einen oder anderen Form
sicher schon durch und sind aus gutem Grund hier.
Allen gute Swingtrades
fleibaka -
Million$Baby schrieb:
Aber drehen wir den Spieß doch mal um: Was würdest du denn handeln, wenn du pro Tag ca. 2 Stunden Zeit hättest? Forex im 5-min-Chart? Oder siehst du noch andere Alternativen? Oder sollten wir es gar ganz bleiben lassen, weil wir hier ja sowieso nur "Lotto" spielen?
nur so als Gedanke, Börse ist zwar kein Casino jedoch traden wir auch nur Wahrscheinlichkeiten ... egal welcher Timeframe gewählt wurde
Traden ist das Handeln von Wahrscheinlichkeiten ...
Viel Erfolg.Beste Grüße
Roti -
ad Bezeichnung "Swingtrading für Berufstätige" zu hinterfragen: ist das jetzt nicht etwas kleinlich? Im Bleistift ist ja auch kein Blei drin, trotzdem heißt er so. Wir können gerne eine Abstimmung machen, ob wir die Bezeichnung so beibehalten, oder umbenennen in "Trading mit Aktien auf Tageschartbasis mit Hinblick auf das Abgreifen einer Kursschwankung in den nächsten 4 Tagen für Leute die nicht ständig auf den Bildschirm starren wollen oder können, oder eine Beimischung suchen".
Wenn man die Tätigkeit des Tradings richtig beherrscht, ist es immer wieder erstaunlich, mit wie wenig Grundkapital man ausreichend viel Geld verdienen kann - allerdings nur, wenn der Timeframe hinreichend klein gewählt wird.
In einem kurzen Timeframe ist die Anzahl der Trading-Möglichkeiten (Oppurtunities) viel größer als in einem größeren Timeframe
...sollte statt fernab vom Optimum liegender EOD-Strategien lieber ein automatisertes Trading-System zu Hilfe nehmen...
Alleine schon die Annahme, dass das mal locker so ginge, zeigt eine extreme Hybris, denn das würde ja implizieren, dass die Leute, die nach reiflicher Überlegung extreme Aufwände für ihre IT treiben, alle Schwachköpfe sind, weil sie wohl das bei einem selbst als gegeben angenommene "Trader-Gen" nicht haben.
Bei in der letzten Zeit öfter mit einem Regional-Express der Eisenbahn zwischen zwei Städten durchgeführten täglichen Fahrten, die kaum mehr als eine Viertelstunde je Richtung dauern, ist es selbst auf einem ganz kleinen Handy (Galaxy Y), was nun sicher nicht die Top-Trading-Umgebung ist, keine unmögliche Sache, darauf konstant über 50 EUR pro Tag zusammen zu drücken. Bei der Cebit, wo die Fahrt von einem schönen Quartier im Außenbezirk über eine halbe Stunde dauerte, waren es noch wesentlich mehr.
Mein Schlusssatz dazu:
Norbert hat in vielen Aspekten richtige Dinge gesagt, was Professionalität und auch die Zeitfenster betrifft. Nur führen viele Wege nach Rom. Ich mache hier nichts anderes, als eine meiner äußerst simplen Strategien öffentlich zu handeln, ohne Geheimnisse. Die Performance ist bescheiden, Durststrecken aufgrund des Zeitfensters lang. Der Aufwand ist dafür minimal, meine Absicht mögliche Ideen und Anregungen für eigene Strategien anzustoßen scheint bei dem ein oder anderen ganz gut aufzugehen. Man lernt das Autofahren ja auch nicht gleich auf der Autobahn, sondern auf dem Parkplatz.Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
If it´s not a HELL YES, it´s a NO! -
Pernod Ricard nicht eingestoppt, Alcatel 1 Cent vor dem Stop-Loss. Infineon und Lanxess dümpeln um den Einstand herum.
Das scannen hätte ich mir sparen können, gehe völlig d´accord mit Heidelbergcement und Technip :thumbup:Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
If it´s not a HELL YES, it´s a NO! -
@ M$B
Wieso 5-min-Chart? Nach dem Gesagten wäre doch der 5-s-Chart eher besser oder auch ein 1-Pip-Range-Chart. Von 19:00 bis 21:30 gibt es genug Bewegung in den US-Märkten und nachts auch in Asien.
Wenn der übliche Arbeitstag 8 Stunden beträgt, dann sind 2 Stunden doch schon einige Zeit, die man auch als richtigen Zweitjob betrachten sollte und nicht als Spielerchen. Wer Trading beherrscht, erzielt übrigens auch mit nicht allzu üppigem Kapital mehr Einkommen als in vielen Anstellungen. Wenn die Löhne dort nicht gerade durch die Decke gehen, der Job einem ein riesenhaftes Glücksgefühl beschert oder eine relevante Teilhaberschaft an einem Unternehmen vorliegt, sollte durchaus gefragt werden, wieso die Rückversicherung durch den anderen Job überhaupt für so wichtig gehalten wird.
Wer ohnehin keine Erfolge im Trading erzielt, dem würde die Ratio gebieten, das Trading ganz einzustellen und seine Zeit nutzbringender einzusetzen, wer mit Trading ein besseres Einkommen erzielt als in einem anderen Job, der sollte die Trading-Zeit ausdehnen (wobei der Grenznutzen [also der zusätzliche Nutzen pro Zeiteinheit] aber abnimmt, weshalb das auf gar keinen Fall heißt, dass man nun nur traden sollte). Alle Leute, die keine klare Positionierung abgeben können, wieviel Zeit sie in welche Aktivität für welche Ziele und mit welchen Methoden stecken, haben ein Problem, welches weit über den engen Bereich des Tradings hinaus geht, denn jede Aktivität, selbst eine gerne gemachte, kostet Zeit, die für andere Tätigkeiten zum Geldverdienen oder alternativen Freuden nicht mehr zur Verfügung steht. Die jeweils entgangenen Gewinne oder größeren Freuden durch die andere Tätigkeit sind die Alternativkosten, die unvermeidbar sind.
Wenn man etwas automatisiert, kann man die Zeit der Überlegungen übrigens auf beliebige Zeiten, insbesondere auch auf Börsen-freie Tage verlegen. Dann steht man auch nicht unter dem Druck, eine sofort handelswirksame Entscheidung treffen zu müssen. Kostenlose Tick-Datensätze für jedermann gibt es bei truefx.com.
Die Frage, ob man etwas als Beruf oder als Spielerei betreibt, hat auch etwas mit den richtigen Werkzeugen und der mentalen Herangehensweise zu tun. Wer im Zeitalter, wo alle wirklich bedeutenden Gegenseiten hochleistungsfähige Softwares einsetzen, seine Zeit mit den Adrenalinspiegel steigernden Spielerchen vertrödelt, der sucht eher Entertainment und weniger echte Professionalität.
Alleine schon die Annahme, dass das mal locker so ginge, zeigt eine extreme Hybris, denn das würde ja implizieren, dass die Leute, die nach reiflicher Überlegung extreme Aufwände für ihre IT treiben, alle Schwachköpfe sind, weil sie wohl das bei einem selbst als gegeben angenommene "Trader-Gen" nicht haben.
Wieso sollten gerade an der Börse als einem der am meisten professionalisierten Bereiche, wo es um richtig satt Kohle geht und die ganze Welt an einem Ort aufeinadertrifft, man also kaum lokale Vorteile, wie z. B. Nähe zum Kunden usw. geltend machen kann, unvorbereitete Gelegenheits-Spieler die ganz große Kohle abräumen und das auch noch ständig wiederholbar über lange Zeit?
Die Ausrede mit den nur 2 Stunden zieht nicht. Bei in der letzten Zeit öfter mit einem Regional-Express der Eisenbahn zwischen zwei Städten durchgeführten täglichen Fahrten, die kaum mehr als eine Viertelstunde je Richtung dauern, ist es selbst auf einem ganz kleinen Handy (Galaxy Y), was nun sicher nicht die Top-Trading-Umgebung ist, keine unmögliche Sache, darauf konstant über 50 EUR pro Tag zusammen zu drücken. Bei der Cebit, wo die Fahrt von einem schönen Quartier im Außenbezirk über eine halbe Stunde dauerte, waren es noch wesentlich mehr.
Das Entscheidende ist nicht die Ausführungsumgebung für den Trade, sondern die Vorbereitung, so wie beim Auto oder beim Flugzeug die Ausbildungsstunden. Der spätere Dauerbetrieb ist nur langweilige Routine und ist wie jeder andere Job ein Tausch Geld gegen Arbeitszeit - übrigens ganz egal, ob man manuell tradet (was ich auch den Implementatoren von Automaten dringend empfehle, um sich bestens inspirieren zu lassen) oder ob man Automaten programmiert. -
Norbert Gundeler schrieb:
Wenn man sich intensiver mit Dingen beschäftigt, kommt man fast immer zu Fragestellungen, die anfangs nicht nahe zu liegen scheinen oder landläufig gar für völlig abwegig gehalten werden. So ist es auch mit dem Threadtitel "Swingtrading für Berufstätige". Wie in fast allen Lebensbereichen ist es auch hier so, dass die vorgeblich selbstverständlichsten Dinge durchaus am meisten hinterfragt werden sollten.
Ohne Wikipedia als verbindliche Definitionen vorgebende Instanz anzuerkennen und im Bewußtsein, dass es sehr wohl auch andere weit verbreitete Definitionen von Swingtrading gibt, wird in der dortigen Definiton Swingtrading nicht mit einem bestimmten Mindest-Timeframe verknüpft, sondern die Definition stellt einfach nur darauf ab, dass es Kursschwankungen wechselnder Bewegungsrichtungen gibt.
Auch das Attribut "für Berufstätige" ist zu hinterfragen. Ist nicht der Beruf eines Traders vielleicht einfach "Trader" - zumindest in der Zeit in der er diese Tätigkeit professionell und nicht nur als Spielerei ausübt? Ist es dann nicht eine ganz normale zweite Berufstätigkeit, denn sie ist wie jede Arbeit eine zweckmäßige Tätigkeit zur Erzielung ökonomisch verwertbarer Resultate und unterscheidet sich somit in nichts von jedem anderen Beruf. Wenn man die Tätigkeit des Tradings richtig beherrscht, ist es immer wieder erstaunlich, mit wie wenig Grundkapital man ausreichend viel Geld verdienen kann - allerdings nur, wenn der Timeframe hinreichend klein gewählt wird.
In einem kurzen Timeframe ist die Anzahl der Trading-Möglichkeiten (Oppurtunities) viel größer als in einem größeren Timeframe, die Volatilität und damit der Erwartungswert (Expectancy) des Ergebnisses pro Trade sinkt aber nur mit dem Timeframe-Verhältnis hoch Hurst-Exponent (oder ersatzweise sehr grob genähert 0,5).
Das als Expectunity bezeichnete Produkt aus Erwartungswert und Anzahl der Opportunities wird also mit kleiner werdendem Timeframe immer größer und der Timeframe kann mit immer größeren absoluten Gewinnen solange verkleinert werden, bis die Transaktionskosten eine weitere Verkleinerung begrenzen.
Ein weiterer wichtiger Effekt ist, dass man nur mit einer großen Menge von Trades (die "berühmten" 10.000 Stunden, die man zur Perfektion einer jeden Tätigkeit braucht) genügend über die Märkte lernt, dass dieses Wissen auch fest im Unterbewußtsein habitualisiert ist und die ausgeübte Tätigkeit quasi automatisch ohne Nachdenken trotzdem auf hohem inhaltlichen Niveau abläuft.
Trades auf EOD-Basis liegen aus diesen Gründen fernab der optimalen Werte für Trading und sind eigentlich nichts Halbes und nichts Ganzes.
Wer wenig eigene Zeit in die Beobachtung der Märkte investieren will, sollte statt fernab vom Optimum liegender EOD-Strategien lieber ein automatisertes Trading-System zu Hilfe nehmen, welches aus einer vertrauenswürdigen Quelle mit nachvollziehbaren Verifikationen stammt, auch wenn es mehr als der massenhaft angebotene Schund für wenige Euros kostet.
Um die Grundidee im Praxisbeispiel anschaulich darzustellen, hänge ich mal ein Bild einiger Trades ran, wo man sieht, dass die insgesamt mitzunehmende Wegstrecke bei häufigen Trades in sehr kleinen Timeframes in Summe auch in der Praxis nach Abzug aller Transaktionskosten bei korrektem Trading weit größer sein wird, als in einem höheren Timeframe überhaupt der gesamte Range von Low zu High, wobei man aber noch beachten muss, dass man nicht immer richtig liegt und von diesem nur einen kleinen Teil mitnehmen kann. Die konkreten Trades und das konkrete Asset sind eigentlich egal, es geht nicht um die genauen Gründe für die einzelnen Extries und Exits sondern um die generelle Intention (und eigentlich aus kaufmännisch rationaler Sicht auch notwendige) Nutzung der kleinstmöglichen Timeframes.
Wenn man so tradet, muss man zur Erzielung relevanter Gewinne auch keine übermäßigen Risiken eingehen sondern nur arbeiten. Das zügige Reagieren ist am ehesten mit einer Autofahrt zu vergleichen, die im Prinzip auch lebensgefährlich ist, aber von den meisten hier weitgehend habitualisiert sicher und ohne Nachdenken ausgeführt werden kann. Man muss einfach statt längerem Sinnieren über alle denkbaren Wenns und Abers im richtigen Moment die nach Straßenlage erforderliche Lenkbewegung durchführen. Im Trading heißt das: Trade, was Du siehst und nicht was Du oder gar Dritte glauben.
Du hast unbestritten recht, aber das Problem ist halt, dass ein Berufstätiger nicht wirklich Trading als einen echten Zweitberuf betreiben kann, weil einfach die Zeit fehlt. Ich bemängle auch, dass ich aus meinen Fehlern wenig lernen kann, weil mir einfach eine kritische statistische Masse fehlt. Daher habe ich oft das Gefühl, dass Erfolg und Misserfolg hier Zufallsprodukte sind.
Aber drehen wir den Spieß doch mal um: Was würdest du denn handeln, wenn du pro Tag ca. 2 Stunden Zeit hättest? Forex im 5-min-Chart? Oder siehst du noch andere Alternativen? Oder sollten wir es gar ganz bleiben lassen, weil wir hier ja sowieso nur "Lotto" spielen?
Viele Grüße
M$B -
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Wenn man sich intensiver mit Dingen beschäftigt, kommt man fast immer zu Fragestellungen, die anfangs nicht nahe zu liegen scheinen oder landläufig gar für völlig abwegig gehalten werden. So ist es auch mit dem Threadtitel "Swingtrading für Berufstätige". Wie in fast allen Lebensbereichen ist es auch hier so, dass die vorgeblich selbstverständlichsten Dinge durchaus am meisten hinterfragt werden sollten.
Ohne Wikipedia als verbindliche Definitionen vorgebende Instanz anzuerkennen und im Bewußtsein, dass es sehr wohl auch andere weit verbreitete Definitionen von Swingtrading gibt, wird in der dortigen Definiton Swingtrading nicht mit einem bestimmten Mindest-Timeframe verknüpft, sondern die Definition stellt einfach nur darauf ab, dass es Kursschwankungen wechselnder Bewegungsrichtungen gibt.
Auch das Attribut "für Berufstätige" ist zu hinterfragen. Ist nicht der Beruf eines Traders vielleicht einfach "Trader" - zumindest in der Zeit in der er diese Tätigkeit professionell und nicht nur als Spielerei ausübt? Ist es dann nicht eine ganz normale zweite Berufstätigkeit, denn sie ist wie jede Arbeit eine zweckmäßige Tätigkeit zur Erzielung ökonomisch verwertbarer Resultate und unterscheidet sich somit in nichts von jedem anderen Beruf. Wenn man die Tätigkeit des Tradings richtig beherrscht, ist es immer wieder erstaunlich, mit wie wenig Grundkapital man ausreichend viel Geld verdienen kann - allerdings nur, wenn der Timeframe hinreichend klein gewählt wird.
In einem kurzen Timeframe ist die Anzahl der Trading-Möglichkeiten (Oppurtunities) viel größer als in einem größeren Timeframe, die Volatilität und damit der Erwartungswert (Expectancy) des Ergebnisses pro Trade sinkt aber nur mit dem Timeframe-Verhältnis hoch Hurst-Exponent (oder ersatzweise sehr grob genähert 0,5).
Das als Expectunity bezeichnete Produkt aus Erwartungswert und Anzahl der Opportunities wird also mit kleiner werdendem Timeframe immer größer und der Timeframe kann mit immer größeren absoluten Gewinnen solange verkleinert werden, bis die Transaktionskosten eine weitere Verkleinerung begrenzen.
Ein weiterer wichtiger Effekt ist, dass man nur mit einer großen Menge von Trades (die "berühmten" 10.000 Stunden, die man zur Perfektion einer jeden Tätigkeit braucht) genügend über die Märkte lernt, dass dieses Wissen auch fest im Unterbewußtsein habitualisiert ist und die ausgeübte Tätigkeit quasi automatisch ohne Nachdenken trotzdem auf hohem inhaltlichen Niveau abläuft.
Trades auf EOD-Basis liegen aus diesen Gründen fernab der optimalen Werte für Trading und sind eigentlich nichts Halbes und nichts Ganzes.
Wer wenig eigene Zeit in die Beobachtung der Märkte investieren will, sollte statt fernab vom Optimum liegender EOD-Strategien lieber ein automatisertes Trading-System zu Hilfe nehmen, welches aus einer vertrauenswürdigen Quelle mit nachvollziehbaren Verifikationen stammt, auch wenn es mehr als der massenhaft angebotene Schund für wenige Euros kostet.
Um die Grundidee im Praxisbeispiel anschaulich darzustellen, hänge ich mal ein Bild einiger Trades ran, wo man sieht, dass die insgesamt mitzunehmende Wegstrecke bei häufigen Trades in sehr kleinen Timeframes in Summe auch in der Praxis nach Abzug aller Transaktionskosten bei korrektem Trading weit größer sein wird, als in einem höheren Timeframe überhaupt der gesamte Range von Low zu High, wobei man aber noch beachten muss, dass man nicht immer richtig liegt und von diesem nur einen kleinen Teil mitnehmen kann. Die konkreten Trades und das konkrete Asset sind eigentlich egal, es geht nicht um die genauen Gründe für die einzelnen Extries und Exits sondern um die generelle Intention (und eigentlich aus kaufmännisch rationaler Sicht auch notwendige) Nutzung der kleinstmöglichen Timeframes.
Wenn man so tradet, muss man zur Erzielung relevanter Gewinne auch keine übermäßigen Risiken eingehen sondern nur arbeiten. Das zügige Reagieren ist am ehesten mit einer Autofahrt zu vergleichen, die im Prinzip auch lebensgefährlich ist, aber von den meisten hier weitgehend habitualisiert sicher und ohne Nachdenken ausgeführt werden kann. Man muss einfach statt längerem Sinnieren über alle denkbaren Wenns und Abers im richtigen Moment die nach Straßenlage erforderliche Lenkbewegung durchführen. Im Trading heißt das: Trade, was Du siehst und nicht was Du oder gar Dritte glauben. -
Möchte noch einschränken, dass meine Echtgeldkurve etwas schlechter aussieht, weil ich bisher ja einen Zeitstopp von 5 statt 4 Tagen verwendet habe. Für einen neuen Depothöchststand hat es aber trotzdem gereicht, ich kann nur leider in der Software nicht 2 verschiedene Exitparameter miteinander kombinieren.Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
If it´s not a HELL YES, it´s a NO! -
Dank Accor und Vivendi neues High erreicht. Muss mal darauf achten meine Journaldisziplin hoch zu halten, tretet mir also ruhig regelmäßig in den Hintern zwecks UpdatesDer Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
If it´s not a HELL YES, it´s a NO! -
Bei SAP ist der untere Schatten halt schon extrem lang. Dafür halt ein astreiner Hammer.Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
If it´s not a HELL YES, it´s a NO! -
Moin moin. In der Tat ist Infineon immer noch brauchbar, wenn auch nicht mehr so schön wie gestern. Ich nehme auch Lanxess und Alcatel-Lucent dazu, mit gesplittetem Risiko. Pernod Ricard als Gegensignal.
Accor locker ins Kursziel gerast, dafür EDF im SL. Air Liquide wurde mit etwas Plus am neuen, kürzeren Zeitstopp beendet.Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
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