Betriebs- und volkswirtschaftliche Betrachtungen

      @hapack

      "If you can't stand the heat, get out of the kitchen" sagt @goso ja immer so schön. Wenn man einen Touch zu populistisch fragt, kommt anscheinend auch genau soetwas zurück. Mea culpa.

      Mein Plan B beinhaltet natürlich einen "Neustart ohne Alles", quasi nur auf mich und meine Fähigkeiten/Fertigkeiten gestellt. Vor einem solchen Neustart habe ich auch nicht wirklich Angst, denn ich sehe mich da als recht gut aufgestellt an (sehr gute Gesundheit Dank guter Gene und guter Vorsorge: Sport/Ernährung/Nichtraucher/kaum Alkohol; gute Bildung und reichlich Erfahrung im "einfachem" Leben: z.B. weiß ich, dass Sauerkraut nicht in Fäden auf dem Acker wächst und kann es auch selbst machen, wenn es sein muss. Und ich hab auch kein Problem, einen Fisch auszunehmen - äh, sorry an @Fisch, Du bist damit natürlich nicht gemeint ^^. Der Rest ist Lebensrisiko. Irgendwie werde ich sicher wieder auf die Füße fallen, darum ging es mir auch nicht in meiner Frage.

      Sondern eher: Was passiert, wenn ein so großer Wirtschaftsraum wie die Eurozone währungsmäßig zusammenbricht ? Wie wird es weitergehen ? Vergleichsfälle habe ich in der Geschichte nicht gefunden (z.B. ist der Anteil der Bauern heutzutage viel niedriger, auch wenn ihre Produktivität gestiegen ist, Auswirkungen der Hyperinflation/Währungsreform waren viel lokaler als es heutzutage der Fall wäre). Was passiert, wenn noch andere der hochverschuldeten Länder (USA z.B.) dazukommen ? Ein Domino-Effekt ist ja nicht ausgeschlossen. Wie könnte man sich eventuell den Neustart ein klitzekleines bisschen erleichtern ? Was tauscht man, wenn Geld als Tauschmittel wegfällt ?

      Da ich einigen Leuten hier im Forum bzgl. volkswirtschaftlicher Kenntnisse, Investitionsmöglichkeiten und Lebenserfahrung mehr Kompetenz zuschreibe als mir, habe ich halt mal gefragt. Dafür ist ein Forum da, dachte ich bislang. Und andere (stille) Leser interessiert es vielleicht auch. Mein Immobilienmakler sagte mir gestern am Telefon, dass ihm v.a. Privatimmobilien seit ca. nem halben Jahr aus den Händen gerissen werden, also: so unspannend ist das Thema "Absicherung" vielleicht nicht, und nicht jeder ist nur mit nem Plan B zufrieden, v.a. wenn die Familienplanung grad anläuft.

      Im übrigen würde ich mich ungern als "fehlgeleitet" beschreiben wollen, sondern bevorzuge "vorausschauend-interessiert".

      Krümel schrieb:

      Wohinein kann man denn jetzt eigentlich noch mehr oder weniger "krisensicher" investieren ?

      Gold ? Immobilien ? Heirat mit nem Multitrilliardär (der hat dann vielleicht noch bisschen was übrig, wenn irgendwann die zwischendurch an den Preisen angefügten Nullen wieder abgeschnitten werden) ? ?(
      Es ist sehr interessant, wie fehlgeleitet Menschen heute sind. Der Sch... der unten als mögliches Investment angeführt wird ist total unwichtig.
      Auch die Imobilie in guter Lage bringt dir nichts, wenn die nötige Wachmannschaft nicht vorhanden ist.
      Investiert in eure Gesundheit, damit ihr eine eventuelle Krise auch ohne Arzt überleben könnt.
      Alles andere ist mehr als unwichtig.
      Bin dann mal weg.
      Nochmal zu den Leerverkäufen:

      Verboten werden solle "ungedeckte Leerverkäufe", d.h. gedeckte Leerverkäufe bleiben weiterhin erlaubt! Leerverkaufen wird also nicht unmöglich, sondern nur teurer, wenn man die Aktie erst leihen muss, oder nicht?

      Und noch was ganz anderes sehr Erschreckendes:

      spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,697191,00.html

      Da ist wieder die totalitäre Staatslehre in Reinform: Wer nichts zu verbergen hat, hat scheinbar(!) nichts zu befürchten und wer etwas zu verbergen hat, muss kriminell sein.
      Bei dem Inhalt solcher Artikel wird mir richtig schlecht.
      Bei Immobilien gibt es halt drei wichtige Regeln zu beachten: Lage, Lage, und Lage
      Der Autor ist in den besprochenen Werten zumeist selbst investiert. Traden auf eigene Gefahr, Signale sind aktuell großteils experimentell zwecks Challenge "In 30 Tagen zur Trading Strategie".
      Plane deinen Trade, trade deinen Plan!
      If it´s not a HELL YES, it´s a NO!
      Wenn ich mir die ganzen Artikel durchlese, die hier dankenswerterweise verlinkt werden (Bei der Gelegenheit: Danke an alle ! :)), wird mir jedes Mal ganz schlecht von wegen "Überschuldung/Deflation/Hyperinflation/Währungsreform, Brot für ne Mille" etc. Ich hab die Horrorstories aus dem Geschichtsunterricht und von meinen Großeltern noch im Ohr. :wacko:

      Wohinein kann man denn jetzt eigentlich noch mehr oder weniger "krisensicher" investieren ?

      Gold ? Immobilien ? Heirat mit nem Multitrilliardär (der hat dann vielleicht noch bisschen was übrig, wenn irgendwann die zwischendurch an den Preisen angefügten Nullen wieder abgeschnitten werden) ? ?(

      *schaut ratlos in die Runde*

      Perfect Trader schrieb:

      Stattdessen Zensursula. Ein Volk, daß seinen eigenen Häscher-Scharfmacher vergötzt, verdient kaum mehr als die Sklaverei.
      Ich glaube viele unterstützen sie, damit sie aus dem Kabinett verschwindet und keinen Schaden mehr anrichten kann. Sie wird quasi weggelobt. Ob die Rechnung allerdings aufgeht, da habe ich meine Zweifel.
      Gruss Shakesbier
      Two Bier or not two Bier (Shakesbier) :D

      Perfect Trader schrieb:

      @ bo1

      Da ist etwas dran, aber so uneingeschränkt toll war er auch nicht. Neben dem zuletzt gezeigten mangelndem Stehvermögen hat mich sein Widerspruch zwischen einstmaligem notgedrungen mit einer Führungs-Tätigkeit in der Finanz-Welt verbundenem aktiven Forcieren vieler Übel des Kapitalismus und seinen späteren Predigten von Wasser statt Wein recht irritiert.


      MB/8 schrieb:

      @ bo1

      Wenn schon Rücktritt und Paukenschlag dann richtig und zum Nutzen des deutschen Volkes. Ich hätte die Rettungsschirme nicht unterschrieben und wäre deshalb zurückgetreten. Den Hut den ich dann gezogen hätte, hätte schon den Boden abgeschliffen.

      Aber so...? Vorgeschobene Begründung, als wäre berechtigte Kritik am Bundespräsidenten Majestätsbeleidigung und Beschädigung des hohen Amtes. Sein Hinschmeißen hat wohl eher das Amt beschädigt. Als im Volk beliebter Präsident verlasse ich nicht wie eine Ratte das sinkende Schiff, sondern kämpfe und gehe mit dem Schiff unter. Viele im Volk fühlen sich aber jetzt im Stich gelassen und sind sehr enttäuscht.

      Fazit: Eine 5-jährige erste sehr gute Amtszeit aufgebaut und im ersten Jahr der zweiten Amtszeit mit dem Arsch selbst wieder umgeschmissen, schade drum


      Ja, dass sehe ich grundsätzlich alles auch so. Ich vermute mal, dass es ihn innerlich zerissen hat. Der Druck muß hinter den Kulissen ungeheuerlich gewesen sein. Ein Verweigern der Unterschrift unter den Rettungsschirm hätte einen extremen Orkan in ganz Europa ausgelöst. Er wäre von allen - außer den meisten Bürgern, aber die haben ja nichts zu sagen - voll fertig gemacht worden. Einen Mann, der soviel Mut und Standhaftigkeit aufbringen würde, kommt doch heutzutage selbst als Querseinsteiger gar nicht in eine solche Position.

      Und auf Dauer alles mitzumachen, aber dagegen zu reden, wäre auch keine Perspektive gewesen. Da hat er meinen vollen Respekt, dass er jetzt zurückgetreten ist.

      MB/8 schrieb:

      Ich hätte die Rettungsschirme nicht unterschrieben und wäre deshalb zurückgetreten.
      Vielleicht war das der Plan. Vielleicht wollte er der Kanzlerin aber nicht in der Rücken fallen. Vieleicht gab es einen Deal und Merkel spielt jetzt die Überraschte. Pure Spekulation, aber man weiß nicht wie es hinter den Kulissen ausgeschaut hat. Der Vorwand ( Ein Radiointerview das kaum einer wahrgenommen hat) und das Timing ( wichtige politsche Entscheidung gegen seine frühere Überzeugung) des Rücktritts kommen mir jedenfalls verdächtig vor. Köhler muss sich jetzt jedenfalls nicht mehr mit dem ganzen Mist auseinandersetzen, den die Regierung fabriziert. Trotzdem bleiben alle Privilegien bis zum Lebensende wie Personenschutz, Fahrer und Gehalt von 200k jährlich.
      @ bo1

      Es stimmt alles was Du sagst und erst recht, wenn man darüber nachdenkt, wer gerade als Top-Nachfolgekandidatin gehandelt wird, da hätte Köhler besser bis zu seinem 100. Geburtstag weitergemacht (ich weiß natürlich auch, daß ein Bundespräsident nur 1 mal wiedergewählt werden kann).

      Allerdings muß ich auch ein wenig Wasser in den Wein gießen. Seine erste Amtszeit war IMHO ohne Fehl und Tadel, hätte er danach Schluss gemacht, wäre er als einer der bedeutensten und beliebtesten Bundespräsidenten in die Geschichte eingegangen. So wie es gelaufen ist, wird das Gegenteil der Fall sein und das nicht ganz zu Unrecht. Jetzt in der 2. Amtszeit war einfach der Pup draußen. Wann wenn nicht jetzt hätte er mit all seiner Erfahrung als ehemaliger IWF Generalsekretär lenkend und mahnend im Rahmen seiner repräsentativen Möglichkeiten von sich Reden machen können. Nichts dergleichen geschah, ja noch viel schlimmer... In seiner ehemaligen Funktion hat er diese Bail Out Geschichte für alle Zeit ausgeschlossen, um die Einführung des Euro vor den Deutschen zu rechtfertigen. Als Bundespräsident gab er nun Merkel Recht und sprach auch von "alternativlos".

      Wenn schon Rücktritt und Paukenschlag dann richtig und zum Nutzen des deutschen Volkes. Ich hätte die Rettungsschirme nicht unterschrieben und wäre deshalb zurückgetreten. Den Hut den ich dann gezogen hätte, hätte schon den Boden abgeschliffen.

      Aber so...? Vorgeschobene Begründung, als wäre berechtigte Kritik am Bundespräsidenten Majestätsbeleidigung und Beschädigung des hohen Amtes. Sein Hinschmeißen hat wohl eher das Amt beschädigt. Als im Volk beliebter Präsident verlasse ich nicht wie eine Ratte das sinkende Schiff, sondern kämpfe und gehe mit dem Schiff unter. Viele im Volk fühlen sich aber jetzt im Stich gelassen und sind sehr enttäuscht.

      Fazit: Eine 5-jährige erste sehr gute Amtszeit aufgebaut und im ersten Jahr der zweiten Amtszeit mit dem Arsch selbst wieder umgeschmissen, schade drum
      Ich bedauere es sehr, dass Köhler zurückgetreten ist. Er ist der einzige Politiker, der dem allgemeinen Regierungs-Wahnsinn ab und zu was entgegengesetzt hat. Oft durch Worte, manchmal - da er nur sehr begrenzte Macht hat - auch durch Taten.
      Er war für fast alle regierenden (und auch nicht regierenden) Politiker und die Medien ein Störfaktor, deswegen wird er auch noch im Nachhinein direkt oder indirekt mit Schmutz beschmissen.

      Sie sind froh, dass er endlich weg ist. :thumbdown:

      So, dass mußte ich mal loswerden.
      Es fällt mir etwas auf. Solche Artikel kommen jetzt in der Presse so langsam an die Wasseroberfläche. Auch im TV gestern bei Maischberger, wo u. a. Hans-Olaf Henkel zu Gast war und als ehemaliger Euro-Befürworter die Wiedereinführung der DM forderte und "alternativlos" zum Unwort des Jahres vorschlug. :thumbup:

      Vor der Gesetzgebung der Rettungsschirme waren entsprechende Artikel und Stimmen einfach nicht vorhanden. :(

      Mit Koch und Köhler verlassen bereits die ersten Ratten das sinkende Schiff, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...?! :whistling:
      Meine Meinung: Weltweit kommt das nicht, EU weit stellt's kein wirkliches Problem dar.

      Interessanter Artikel dazu: welt.de/finanzen/article786722…eigene-Fehler.html#reqRSS

      Zitat aus diesem Artikel:


      Jeder der Wilhelm Röpkes „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ gelesen hat, erkennt fasziniert, wie die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft, die das Buch 1958 beschrieben hat, in wenigen Jahrzehnten pervertiert worden sind. Man kann nicht schuldenfinanziert über Jahrzehnte hinweg Wirtschaftswachstum und einen exorbitanten Wohlfahrtsstaat produzieren, wenn parallel dazu einerseits die arbeitende Bevölkerung schrumpft und dadurch die realen Steuereinnahmen wegbrechen, andererseits viele Bürger sich in die Abhängigkeit des Sozialstaates begeben.

      Allerhöchste Inkompetenz hin oder her. Ich befürchte man muss sich wirklich Gedanken über eine Plan B machen. Was tradet man, wenn dass wirklich
      europaweit oder gar weltweit umgesetzt wird?
      "Erfahrung ist das, was Du bekommst, wenn Du nicht bekommst, was Du willst." Randy Pausch