Steuern

      Hallo,

      nach einiger Zeit der Abstinenz (nicht von der Börse) erinnere ich mich gern
      an diesen Thread. Dieses "Problem" ist sicherlich schon gelöst, deshalb
      stelle ich zumindest hier nochmals diese Frage, auch wenn Sie vielleicht
      schon anderweitig gelöst wurde.
      Derzeit bin ich dabei, mich endgültig für einen Datenfeed zu entscheiden,
      obwohl die Wahl noch nicht getroffen wurde. Meine Testphase bei BIS
      läuft noch - zufrieden? - außerordentlich. Das Datenfeeds erhebliche Kosten
      verursachen dürfte hier jedem klar sein, für mich sind Deutschland RTQ's,
      Eurex und DPA News RTQ entscheidend und das bekomme ich, soweit
      ich die Lage überblicken kann, nicht unter 100€ - eher deutlich mehr.
      Das heisst auch, dass sich im günstigsten Fall die Kosten per Annum auf
      1200€ summieren - ich gehe von 1500-2000€ aus. Das ist ein Betrag den
      man verschmerzen kann, der jedoch nicht vernachlässigbar ist.
      Da wir uns im Steuerthread befinden geht nun meine Frage dahingehend,
      wie ich diesen Betrag absetzen könnte? Als Steuer-DAU gehen meine
      Gedanken in Richtung Werbungskosten? Wie werden solche Beträge an-
      gesetzt, gibt es irgendwie Freigrenzen. Werden Spekugewinne eventl.
      verrechnet, wovon ich nicht ausgehe. Würde mich außerordentlich freuen,
      darüber ein paar Zeilen zu lesen.

      Grüße

      BUGGI

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      Donnerstag, 20. Januar 2005 10:11


      BFH prüft Spekulationssteuer

      Der Bundesfinanzhof (BFH) bezweifelt die Verfassungsmäßigkeit der Besteuerung von Spekulationsgewinnen ab 1999. Die endgültige Haltung des BFH stünde aber erst nach einem Hauptsacheverfahren fest, das möglicherweise erst Ende dieses Jahres entschieden werde, so Wolfgang Spindler, Vorsitzender des zuständigen Senats. Zuletzt hatte der BFH in zwei Eilverfahren den Vollzug der Spekulationssteuer für 1999 und 2000 ausgesetzt. Es bestünden ernsthafte Zweifel daran, ob die Steuer verfassungskonform sei, begründet Spindler die Entscheidungen des BFH.
      Der Hintergrund: Im März vergangenen Jahres hatte das Bundesverfassungsgericht die Besteuerung von Spekulationsgewinnen aus Wertpapiergeschäften für die Jahre 1997 und 1998 für verfassungswidrig erklärt. Das Gericht hatte seine Entscheidung damit begründet, dass die Regelung ehrliche Steuerzahler benachteilige. Aufgrund mangelnder Kontrollen der Finanzbehörden sei das verfassungsrechtliche Gebot gleicher Steuerbelastung durch gleichen Gesetzesvollzug verletzt worden.

      Seit dieser Entscheidung ist es umstritten, ob die 1999 geänderten Vorschriften zur Spekulationssteuer die Verfassungsvorgaben erfüllen. So hatte das Finanzgericht des Landes Brandenburg im Sommer vergangenen Jahres den Vollzug der Steuerbescheide ab 1999 gestoppt, weil die Richter die Neuregelung für nicht verfassungskonform halten.

      INFO: Spekulationsgewinne müssen versteuert werden, wenn der Fondssparer seine Anteile innerhalb eines Jahr kauft und wieder verkauft und dabei einen Gewinn von über 512 Euro erzielt.

      DER FONDS.com 20.01.05 cl
      @Dragon:

      Wenn Du in Süddeutschland bleiben möchtest, werden Dir die Zahlen aus AT wohl kaum etwas nutzen.
      In D zahlt eine GmbH knapp 40% Steuern. Dazu kommt Dein halber Steuersatz bei Ausschüttung.
      Da die Einkommensteuer mit Soli nächstes Jahr bei max 44% liegt, lohnt sich das nicht echt. Außerdem habe ich die Hoffnung auf eine Abgeltungssteuer noch nicht ganz aufgegeben, hätten wir ja schon längst, wenn die Opposition nicht blockiert hätte.
      Doch, bezogen auf meine Firma sind es 25Cent/Euro, bezogen auf mich als Konsumenten sind es natürlich mehr, das ist klar.

      Je nach Produkt und persönlichem Einkommenssteuersatz ist die Steuerlast in einen wesentlich höheren Bereich vordringen, das extemeste Beispile sind sicher Zigaretten.

      Ich zahle inklusive Sozialabgaben rund 50 % meines monatlichen Einkommens an den Staat bzw. staatsnahe Einrichtungen ( Kranken- und Rentenversicherung).


      Wenn ich mir eine Packung Zigaretten für € 3,20 kaufe, dann muss ich dazu rund € 6,40 verdienen, bedingt durch diverse Steuern bei Zigaretten erhalte ich aber für die € 6,40 verdienten Euro nur Waren im Wert von circa 80 Cent.

      Die Rechnung geht aber noch weiter, damit mir meinArbeitgeber die genannten € 6,40 zahlen kann, entstehen ihm durch die Lohnnebenkosten noch Zusatzkosten, alles in Allem muss mein Arbeitgeber circa 10 Euro aufwenden, damit ich mir Waren im Nettowert von 80 Cent kaufen kann.

      Das ist mir alles durchaus bewusst, nur das gilt für jeden der in Österreich lebt, abgesehen von der Einkommenssteuerprogression auch für Oma Müller, nur hat das nichts mit Traden zu tun.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „goso“ ()

      Original von goso
      Sei es wie es sei, an allgemeinen Diskussionen über die Steuerlast, die Gegenleistung die der Staat dafür erbringt usw. möchte ich mich ohnehin nicht beteiligen.


      Dann tu es auch nicht:

      Original von goso
      Und 25 Cent/Euro ist mir die im Grossen und Ganzen funktionierende Infrastrukktur schon wert,


      Es sind eben keine 25%. Das ist eine Milchmädchenrechnung.
      Schön, wenn Du etwas ungerne liest, ich dachte es geht um die Steuern, die in Bezug auf das Trading anfallen, dass ich bei meinem Konsum Umsatzsteuer, Tabaksteuer, Mineralölsteuer und was weiss ich noch zu entrichten habe hängt nicht mit dem Traden zusammen. Ich dachte das sei ein Forum, im dem es ums Traden und um die Aspekte rund ums Traden geht, aber anscheinend habe ich mich da getäuscht.

      Sei es wie es sei, an allgemeinen Diskussionen über die Steuerlast, die Gegenleistung die der Staat dafür erbringt usw. möchte ich mich ohnehin nicht beteiligen.

      Mein Posting bezog sich aufs Traden und die damit verbundene Ges.m.b.H., und in diesem Fall spielt die Ust keine Rolle, thats it, und wenn sich dann jemand bemüssigt fühlt mir zu erklären, dass ich bei meinem privaten Verbrauch Umsatzsteuer entrichte, dann muss ich mich fragen, ob mich derjenige für grenzdebil hält.

      Also, es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.
      Lieber Goso,

      es ist so wie Cerberus24 es sagt, lies Dir doch einfach noch mal meinen Beitrag durch.
      Du erziehlst die Gewinne doch, um Dir irgendwann einmal was dafür als Endverbraucher zu kaufen. Natürlich kannst Du diesen Vorgand beliebig lange hinauszögern, vielleicht sogar das Geld weitervererben, aber alle thesaurierten Gewinne werden wohl mal irgendwann mit der MwSt als letzter Steuer in der langen Kette belegt, es sei denn, Du läßt Dir irgendeine Dienstleistung "schwarz" erledigen, aber das ist ein anderes Thema.
      Ich weiß, das die meisten Leute die MwSt in ihrer Rechnung ignorieren, deshalb erhöhen die Regierungen ja auch so gerne die MwSt, aber die Waren für 120 euro kosten nun mal nur 100 euro, die 20 euro sind Steuern und kein "Mehrwert". Und es ging in der Diskussion um die Höhe und Angemessenheit der (Gesamt-)Steuerbelastung.
      Goso,

      ich glaube Ihr redet aneinander vorbei. Natürlich weiss auch ThomaB, was die MwSt ist und dass diese bei Wertpapieren keine Rolle spielt. Darauf spielt er auch garnicht an.

      Er hat doch nur dargestellt, dass (Nun folgen meine ehemaligen Zahlen) von DM (ja DM, ich habe die EU vor Euro verlassen) 116.000 die Du einnimmst nicht nach Abzug von 16 % MwSt und 35% EinkSt Dir 65000 DM verbeleiben, auf die der Staat keinen Zugriff mehr hätte. Sondern mit diesen 65000 bezahlts Du NOCHMALS beim Ausgeben die MwSt (sowie Versicherungssteuer, KFZ-St etc).

      Insoweit werden auch die thesaurierten Gewinne irgendwann (beim Verzehr) der MwSt unterworfen - ohne steuerliche Abzugsfähigkeit.

      Übrigens ist die Umsatzsteuer NICHT immer rechtlich einn durchlaufender Posten: Bei Vereinnahmung im Jahre 1 und Abführung im Jahre 2 führt das bei Einnahme_überschussRg zu Einkommensteuerpflichtigkeit im Jahre 1 und Abzugsfähigkeit im Jahre 2. Nur bei Bilanzierung ist die Umsatzsteuer ein durchlaufender Posten und nicht als Einkommen zu versteuern (D).

      Deine Erfahrungen hier sind hochgeschätzt, Beurteilung des Sachverstandes anderer Forumsteilnehmer lese ich hingegen ungerne.

      MFG

      Cerberus24
      Lieber ThomasB,

      erlaube mir bitte meiner Verwunderung Ausdruck zu verleihen.

      Ich habe Deinen Beitrag erst jetzt gelesen, ich hoffe du verzeihst mir das, aber - und jetzt muss ich mich wegen meiner Ausdrucksweise gleich nochmals entschuldigen - Deine Äusserungen bezüglich der Mehrwertsteuer entbehren jedweder Grundlage, sind schlicht und ergreifend absoluter Unfug.

      Die Umsatzsteuer - so heisst die oft als Mehrwertsteuer bezeichnete Abgabe im Amtsdeutsch - ist für Unternehmen ein Durchlaufposten.

      Wenn ein Unternehmen Waren oder Dienstleistungen kauft, dann wird vom Lieferanten Umsatzsteuer in Rechnung gestellt.

      Beispiel: Internetzugangsgebühren: Nettowert € 100,--
      + 20% Ust€ 20,--
      Brutto € 120,--

      Auf Ausgangsrechnungen des Unternehmens wird ebenfalls zum Nettowert die Umsatzsteuer angerechnet, analog zum Beispiel oben.

      Da es im Normalfall das Bestreben eines Unternehmens ist mehr Geld einzunehmen als auszugeben entsteht zwischen bei Lieferanten bezahlter und von Kunden eingenommener Umsatzsteuer eine Differenz, dieser Differenzbetrag wird an das zuständige Finanzamt abgeführt.

      Wertpapiere unterliegen aber keiner Umsatzsteuer, gleiches gilt für den FX Handel, oder hast du auf Deiner Brokerabrechnung schon mal gesehen, dass die Aktie X angenommen € 50,-- + Mwst kostet?

      Der Wertpapierhandel ist in allen Ländern umsatzsteuerbefreit, ergo ergibt sich aus den daraus resultierenden Gewinnen auch keinen Umsatzsteuerzahllast.

      Somit ist die Umsatzsteuer im Wertpapierhandel absolut zu vergessen, glaub mir, ich mach das nun doch schon ein paar Jahre.

      Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, keine Ahnung zu haben ist okay, Fragen zu stellen auch, aber eine Behauptung aufzustellen ohne jedwedes Wissen finde ich nicht sehr vernünftig.
      Original von goso
      Ich entnehme kaum Gewinne, bezahle mir nur ein Gehalt, das den ganz normalen Regeln der Lohnsteuer unterliegt, der grösste Teil der Ges.m.b.H. befindet sich im Besitz einer Stiftung, somit bin ich persönlich unter der Grenez von 25% Anteilen und bin rechtlich betrachtet Arbeitnehmer, mit allen Vorteilen dieses Status, z.B. die geringere besteuerung des 13. und 14 Monatsgehalts, der Pauschalversteuerung des geldeswerten Vorteils durch den FirmenPKW usw. Gewinne werden im Normalfall nicht an die Gesellschafter ausbezahlt, somit kommt auch die KEST kaum zur Anwendung, dadurch fällt nur die KöST an, 34% bzw. ab nächstem Jahr nur noch 25%.


      Hast Du den Tipp vom Steuerberater? Kannst Du generell einen empfehlen, wenn sich grosse Gewinne häufen? Vielleicht kannst das mit der GmbH noch ausführlicher beschreiben - also wieviel Steuern zahlst Du nun insgesamt auf Deine Gewinne im Schnitt? Auch mit der Stiftung interessiert mich sehr. Ich habe nur nicht den Hintergrund verstanden.

      @Hintman
      Verluste der Vorjahre lassen sich in BRD mit den aktuellen Gewinnen verrechnen.
      @goso:

      Die Mwst ist mir egal .... Ich entnehme kaum Gewinne

      Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die meisten ignorieren in ihrer persönlichen Rechnung die Mehrwertsteuer, für den Staat ist es aber eine der wichtigsten Steuern.
      Der Sinn jeden Gewinnes ist es wohl, irgendwann verkonsumiert zu werden, und dann kommst Du nicht um die Mwst herum, ebensowenig um die KeSt. Auch alle bis dahin aufgelaufenen reinvestierten Gewinne werden dann unweigerlich mit diesen Steuern belegt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „ThomasB“ ()

      Naja, auch in Österreich erledigt der Staat seine Aufgaben nicht immer zu meiner Zufriedenheit, allerdings habe ich auch schon in D, GB und USA gelebt, meine Rückkehr nach Österreich war bewusst gewählt, so schlecht ist es hier auch nicht.

      Zum Thema Steuern:

      1. Die Mwst ist mir egal, Börsenumsätze unterliegen keiner Umsatzsteuer, somit kannst Du das in Deiner Kalkulation nicht berücksichtigen.

      2. Ich entnehme kaum Gewinne, bezahle mir nur ein Gehalt, das den ganz normalen Regeln der Lohnsteuer unterliegt, der grösste Teil der Ges.m.b.H. befindet sich im Besitz einer Stiftung, somit bin ich persönlich unter der Grenez von 25% Anteilen und bin rechtlich betrachtet Arbeitnehmer, mit allen Vorteilen dieses Status, z.B. die geringere besteuerung des 13. und 14 Monatsgehalts, der Pauschalversteuerung des geldeswerten Vorteils durch den FirmenPKW usw. Gewinne werden im Normalfall nicht an die Gesellschafter ausbezahlt, somit kommt auch die KEST kaum zur Anwendung, dadurch fällt nur die KöST an, 34% bzw. ab nächstem Jahr nur noch 25%.

      Und 25 Cent/Euro ist mir die im Grossen und Ganzen funktionierende Infrastrukktur schon wert, ich lebe gerne in Österreich und bin daher auch bereit meinen Teil dazu beizutragen.
      Original von amazon95
      da in Deutschland aber kaum jemand einen Steuersatz hat, der die 35 Prozent übersteigt (und dann hat er einen ziemlich schlechten Steuerberater oder weiß mit seinem Geld nichts anfangen)


      Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Unsinn. Aber ich höre solche Sätze auch immer wieder von unseren Politikern. Die meisten mittel bis gut verdienenden Singles und Doppelverdienerehepaare würden für ihre Gewinne mit Optionen, Futures und Zertis annähernd den Spitzensteuersatz zahlen müssen.
      Und das mit den Steuersparmodellen hast Du falsch verstanden. Diese dienen fast immer dazu, Einkünfte von jetzt auf später zu verschieben.
      Wobei die meisten, die ich mit solchen Modellen kenne (zB ostdeutsche Schrottimmobilien), damit sehr unglücklich sind (ich habe zum Glück immer wiederstanden und zahle brav den Höchststeuersatz).
      Nebenbei gesagt, der Staat hat sich mit der Besteuerung von Futures selber ein Bein gestellt. Da das Ganze ein Nullsummenspiel ist und tendenziell die Gewinne eher bei den Institutionellen anfallen (wo sie versteuert werden), haben die "privaten Hobbytrader" im Schnitt vermutlich eher Verluste.
      Deshalb sind ja auch aus gutem Grund Glücksspiele steuerfrei: Die Gewinne fallen steuerpflichtig in den Casinos an, die Verluste der Spieler bleiben Privatsache und mindern deren Einkommen nicht.


      @goso:

      Steuern sind ein normaler Aspekt des Lebens, wir alle wollen diverse Dienstleistungen des Staats in Anspruch nehmen, diese müssen auch finanziert werden.

      Da stimme ich Dir zu, Steuern müssen sein, aber in dieser Höhe? Du darfst von jedem gewerblichen Euro Gewinn 40 cent behalten (34% KöSt, 25% KeSt, 20% MwSt). Findest Du das fair? Und zumindest in D erledigt der Staat seine Grundaufgaben, für die er die 60 cent behält, immer schlechter.
      vielen dank für deine offenherzige antwort.
      ich vertraue auch auf mein bauchhirn ( besteht aus vielen millionen nervenzellen, ist biolog. betrachtet zweitgrößtes und selbstständiges zentralnervensystem des menschen, ist zentrale unsers Imunsystems)
      grüße, dagoberto:):):)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „dagoberto“ ()

      Dikretionäre Elemente

      Hallo Dagoberto,

      ich habe in meinen Charts zwar einige Indikatoren laufen, zeichne auch Trendlinien ein, sehe mir Fibozahlen an, aber die Handelsentscheidung fällt in letzter Konsequenz "aus dem Bauch" heraus.

      Das macht meinen Handel auch nicht nachvollziehbar. Ich könnte bestenfalls meine MM/RM Regeln offenlegen, aber Entry und Exit sind nicht mathematisch definierbar.