Zuerst einmal kann erfreulicherweise festgestellt werden, dass in diesem Thread seit einigen Tagen eine sachlichere Diskussion als früher stattfindet. Mit den Stichworten "Saldierung", "Quersubventionierung" oder "+1 - 1 = 0" wird aber auch auf einen Knackpunkt hingewiesen.
Ein Grundprinzip bei der Analyse von Finanzobjekten und -aktionen ist die Zerlegung in ihre einzelnen Bestandteile. Werden verschiedene Zeithorizonte und Positionsgrößen zusammen in einer Strategie gehandelt, ist das genau dasselbe wie ein Portfolio aus den getrennten Strategien je Zeithorizont und Positionsgröße. Das ist die grundlegende Vorgehensweise beim Financial Engineering.
Jede Strategie für sich besitzt einen mit den anderen in unterschiedlichem Maße korrelierenden Erwartungswert, der für die Summe aller Postionen im Portfolio bei im einzelnen bereits optimierten Strategien niemals zugleich eine Verbesserung von Ertrag und geringem Risiko (z. B. gemessen an Equityvola, Drawdown) bringen kann. Das ist keine Ansichtsfrage sondern eine rein statistische Tatsache, die in verschieden weit ausgeführten Portfoliotheorien umfassend begründet wird.
Durch keine noch so raffinierte Zusammenfügung lässt sich das Risiko jedes einzelnen eingegangenen Trades in der Nähe von 50:50 reduzieren, da eine echte Präkognition künftiger Kursbewegungen unter gleichwertig informierten Marktteilnehmern nicht möglich ist, weil jeder Trade eine Gegenseite braucht, die auch nicht mit dem Ziel in den Markt kommt, Geld zu verlieren.
Damit können Gewinne für die Sieger nur von inkompetenten Marktteilnehmern eingebracht werden, was vorrangig nicht durch falsche technische oder fundamentale Analysen sondern größtenteils durch Fehler im RM/MM passiert.
Als Beleg dafür kann versucht werden, ein Konto unter Ignorieren der Transaktionskosten (z. B. durch Auffüllen mit denselben) mit einem kleinen und konstanten IR absichtlich platt zu traden. Das ist genauso schwer, wie es hochzutraden.
Gelingt es, durch eine eigene sehr genaue statistische Analyse einen möglichen (minimalen !!) Vorteil zu erzielen, wo wird dieser nur bei perfektem RM/MM auf Dauer erhaltbar sein. Strategien, die auf schwer durchschaubare Weise in den eingegangenen Einzelrisiken nicht konstant sind, werden weit eher eine Denktäuschung enthalten, als eine geheime Raffinesse.
Das Gegenteil kann nur durch einen wenigstens in der Vergangenheit funktionierenden Backtest nahegelegt werden. Dieser kann allerdings nur erbracht werden, wenn es klare Handlungsanweisungen gibt, die auch algorithmisch umsetzbar sind.
Ein weiteres Problem ist die Uneinsichtigkeit der meisten Trader in das Problem der sunk costs, also in der Vergangenheit erfolgter Handlungen, die für die Zukunftsprognose vom status quo nahezu keine Bedeutung haben und es sich bei der Auflösung eines Verlusttrades nur um die buchmäßige nachträgliche Festschreibung eines objektiv bereits eingetretenen Verlustes (gemessen am ausschließlich relevanten momentanen Marktpreis) handelt.
Die Aufrechterhaltung oder Auf-/Abstockung eines Trades muss nur unter Zukunftsaspekten erfolgen. Diese sind aber nur in der Nähe von 50:50 verfügbar. Allgemeine Anmerkungen und Unmengen nicht algorithmisierbarer "Regeln" und Zusatznotizen zu diesen machen es kaum möglich den notwendigen Edge über 50:50 hinaus ausreichend valide und signifikant zu verifizieren.
Die richtige Vorgehensweise wäre daher nicht die Hinzufügung von immer mehr zu beachtenden Annahmen, sondern die schrittweise verfeinernde Prüfung nur bei Notwendigkeit immer komplexerer Modelle (oder simpel gesagt: KISS).
In jedem Schritt kann man dann zeigen, ob sich durch Hinzunahme neuer Regeln oder ganzer Sätze davon überhaupt etwas abweichend von 50:50 verbessert.
Bei Allem, was nicht nachprüfbar ist, sollte man von einer Täuschung in der Wahrnehmung ausgehen.
Ein Grundprinzip bei der Analyse von Finanzobjekten und -aktionen ist die Zerlegung in ihre einzelnen Bestandteile. Werden verschiedene Zeithorizonte und Positionsgrößen zusammen in einer Strategie gehandelt, ist das genau dasselbe wie ein Portfolio aus den getrennten Strategien je Zeithorizont und Positionsgröße. Das ist die grundlegende Vorgehensweise beim Financial Engineering.
Jede Strategie für sich besitzt einen mit den anderen in unterschiedlichem Maße korrelierenden Erwartungswert, der für die Summe aller Postionen im Portfolio bei im einzelnen bereits optimierten Strategien niemals zugleich eine Verbesserung von Ertrag und geringem Risiko (z. B. gemessen an Equityvola, Drawdown) bringen kann. Das ist keine Ansichtsfrage sondern eine rein statistische Tatsache, die in verschieden weit ausgeführten Portfoliotheorien umfassend begründet wird.
Durch keine noch so raffinierte Zusammenfügung lässt sich das Risiko jedes einzelnen eingegangenen Trades in der Nähe von 50:50 reduzieren, da eine echte Präkognition künftiger Kursbewegungen unter gleichwertig informierten Marktteilnehmern nicht möglich ist, weil jeder Trade eine Gegenseite braucht, die auch nicht mit dem Ziel in den Markt kommt, Geld zu verlieren.
Damit können Gewinne für die Sieger nur von inkompetenten Marktteilnehmern eingebracht werden, was vorrangig nicht durch falsche technische oder fundamentale Analysen sondern größtenteils durch Fehler im RM/MM passiert.
Als Beleg dafür kann versucht werden, ein Konto unter Ignorieren der Transaktionskosten (z. B. durch Auffüllen mit denselben) mit einem kleinen und konstanten IR absichtlich platt zu traden. Das ist genauso schwer, wie es hochzutraden.
Gelingt es, durch eine eigene sehr genaue statistische Analyse einen möglichen (minimalen !!) Vorteil zu erzielen, wo wird dieser nur bei perfektem RM/MM auf Dauer erhaltbar sein. Strategien, die auf schwer durchschaubare Weise in den eingegangenen Einzelrisiken nicht konstant sind, werden weit eher eine Denktäuschung enthalten, als eine geheime Raffinesse.
Das Gegenteil kann nur durch einen wenigstens in der Vergangenheit funktionierenden Backtest nahegelegt werden. Dieser kann allerdings nur erbracht werden, wenn es klare Handlungsanweisungen gibt, die auch algorithmisch umsetzbar sind.
Ein weiteres Problem ist die Uneinsichtigkeit der meisten Trader in das Problem der sunk costs, also in der Vergangenheit erfolgter Handlungen, die für die Zukunftsprognose vom status quo nahezu keine Bedeutung haben und es sich bei der Auflösung eines Verlusttrades nur um die buchmäßige nachträgliche Festschreibung eines objektiv bereits eingetretenen Verlustes (gemessen am ausschließlich relevanten momentanen Marktpreis) handelt.
Die Aufrechterhaltung oder Auf-/Abstockung eines Trades muss nur unter Zukunftsaspekten erfolgen. Diese sind aber nur in der Nähe von 50:50 verfügbar. Allgemeine Anmerkungen und Unmengen nicht algorithmisierbarer "Regeln" und Zusatznotizen zu diesen machen es kaum möglich den notwendigen Edge über 50:50 hinaus ausreichend valide und signifikant zu verifizieren.
Die richtige Vorgehensweise wäre daher nicht die Hinzufügung von immer mehr zu beachtenden Annahmen, sondern die schrittweise verfeinernde Prüfung nur bei Notwendigkeit immer komplexerer Modelle (oder simpel gesagt: KISS).
In jedem Schritt kann man dann zeigen, ob sich durch Hinzunahme neuer Regeln oder ganzer Sätze davon überhaupt etwas abweichend von 50:50 verbessert.
Bei Allem, was nicht nachprüfbar ist, sollte man von einer Täuschung in der Wahrnehmung ausgehen.